Es heißt ja stets,…

Lesezeit: ca. 4 Minuten

(v1.1) … dass man anderen helfen soll, was im Rahmen des Gewohnten sicher auch sein mag.
Jedoch sollte es so realistisch ausgerichtet sein, dass man das zu Tuende auch mit den eigenen Händen erreichen kann.
Sich bspw. für andere zu opfern, weil man mal so konditioniert wurde – an dieser Stelle darauf hinweisend, dass es auch nicht einfach um „entweder…oder“ geht – ist ein Zustand, aus dem man sich jedoch „heraus entwickeln“ sollte.

Wer sich wie ein Opfer benimmt, darf sich also nicht wundern, wenn er auch wie eines behandelt wird. Alles Glaubenssätze, denen man meist mit der dramatischen Darstellung des Gegenteils zu begegnen versucht.

„ICH BIN KEIN OPFER!!!“

Wenn jemand Geld braucht, so gibt man. Wenn jemand Hunger hat, so gibt man usw.

Jedoch gibt es Sachverhalte, die kann man für keinen anderen tun, im Wesentlichen handelt es sich dabei um seine Denk- und Verhaltensweisen, anerzogenen Glaubenssätze und seinen Wertvorstellungen, verbunden mit der Vorstellung, es handle sich bei der Realität um eine „alternativlose“ und „ernste“.

Ist man „Täter“ oder „Opfer“, stellt sich mitunter die Frage.

Tatsächlich handelt es sich nur um zwei Rollen innerhalb des Rollenspiels – ebenso wie „Gewinner“ und „Verlierer“. Und nur weil man glaubt, die Realität sei „alternativlos“, wird sich mit all seinen „Vor- und Nachteilen“ daran geklammert, weil „dahinter“ ja das Nichts auf alle warten würde. Glaubenssätze, die einem die eigenen Denk- und Verhaltensweisen vorgaukeln, um so an sich selbst festhalten und gegen ihre Veränderungen festhalten zu wollen.

„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes Ich. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D., Revolver, 2005

Hier an der „mentalen Grenze“ des Systems angekommen, überschreitet man diese, indem man das System, ein mentales Konstrukt, in dem der ganze Zinnober stattfindet, infrage stellt. Denn sind es nicht die Geschehnisse, die beunruhigen, sondern „lediglich“ die Bedeutungen, die man diesen verleiht. Und gerade diese Bedeutungen sind von den eigenen Denk- und Verhaltensweisen beeinflusst.

Sie werden mir nun sicher zustimmen, dass mich Ihre Denk- und Verhaltensweisen nichts angehen, da diese in Ihrem Zugriffsbereich liegen, es sei denn, Sie bewegen sich in der Vorstellung, dass Ihnen etwas, jemand, „die Wahrheit“ und das Leben gehören würden, wodurch Sie genau durch diese Vorstellung fremdbestimmbar werden, weil Sie alles möglicherweise auch wieder verlieren könnten.

Wie also soll sich etwas ändern, wenn es gerade darum geht, genau das beibehalten zu wollen? Letztlich kann es also nur jeder für sich tun – seine Haltung zu ändern.

Andernfalls lautet der Hinweis: „Nehmt euch so viel, wie ihr tragen könnt.“

Nachtrag: Welche Auswirkungen hat wohl der Gedanke, wenn man feststellt, dass niemandem etwas, jemand, „die Wahrheit“ und das Leben gehören, und man aus diesem Grunde auch nichts mehr verlieren kann. „Die Anderen“ bedienen sich lediglich der anerzogenen Vorstellung all jener, die glauben, etwas würde ihnen gehören.