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Aktuelles auf der Kugel: Im Westen nichts Neues

Lesezeit: ca. 6 Minuten

(v1.45, korrigiert) Die Kampfhandlungen an der „Ostfront“ dauern noch immer an. Die Bundeswehr wurde bereits in den Vorrunden zur Teilnahme an der Spezialoperation disqualifiziert, da das mittlere Haltbarkeitsdatum der Hartkekse und EPAs um 35 Jahre überschritten war.
Zudem habe man festgestellt, dass Reparationen stets der Verlierer in Form von Geld, Sachlieferungen und Arbeitsleistungen zu erbringen hat, was man mittlerweile zur Genüge kenne.*

Es ist immer wieder verwunderlich, warum sich kaum jemand dazu entschließt, endlich mal erwachsen zu werden, während sich darin geübt wird, dem ersonnenen Gegner das Bild des Feindes „überstülpen“ zu wollen, wo sich um gewohnt Erdachtes – bezeichnet mit „Land“ und „Staat“, etikettiert mit so manch dubiosem Namen und bezeichnet mit „Eigentum“ und „Besitz“, gestritten wird.

„Morgen geht die Welt unter.“ „Ich dachte, erst mal kommt der Atomkrieg?! Ich wollte doch noch einkaufen.“

Der gewohnte Denker geht anerzogen von „alternativlosen“ und deswegen „ernsten“ (Kriegs)Situationen aus, eben weil noch die anerzogene Vorstellung herrscht, es gäbe in irgendeiner Weise etwas (Geld, Macht, Eigentum, Besitz, Sache, Jemand, Leben) zu verlieren – was ihm angeblich gehören würde.

Zumindest kann man durch diese andressierte Vorstellung die Mehrheit „artgerecht kleinhalten“ und willkürlich-opportun dahin schieben, wo es notwendig ist.
Dies alles dank des Glaubens an den Wert von Arbeit, mit Zahlen bedrucktem Papier und Zahlenreihen auf dem Konto. Der „Mensch“ – zwischen Arbeiten gehen, Geld verdienen und wieder ausgeben, der alles finanziert, eben weil er auch meint, dass er nicht anders kann.

Dies war der Kurzkommentar aus der heutigen philosophischen Runde und nun zurück zu den Nachrichten.

(Moskau) Das Problem mit den Chips für die russischen Panzer wurde übrigens am Samstag gelöst. Statt die Chips aus den Waschmaschinen auszulöten, ist es kostengünstiger, die Waschmaschinen zu Ein-Mann-Schützenpanzern umzurüsten. Die Einstiegsluke ist nun auch vorne. Weiterhin denkt man über den Einsatz von Topladern nach.

(Bonn) Die deutsche Waffenindustrie liefert – mit wohlwollendem Blick der Politiker nahezu aller Parteien – ihre neue „Kanzlerhaubitze“ und zwanzig Panzer vom Typ „Leopard 1.5 Lite Edition“.

Es handelt sich hierbei um eine registrierungspflichtige Cloud-Version mit 3 km-W-Lan-Empfangsmodul.
Die Basis-Version wird mit fünf statt fünfzehn Schüssen mit einer 30mm Glattschaum-Rohrkanone und 500 statt 2000 Schüssen mit dem Bordmaschinengewehr ausgeliefert.
Über einen „Cheat-Code“ kann man jeweils weitere drei Schüsse freischalten – verliert jedoch dabei ein Leben.

Glücklicherweise wurde daran gedacht, dass man Updates auch während der Kampfhandlungen durch ein neuartiges Stecksystem bequem vor Ort selbst durchführen kann. Den Updates liegt dazu jeweils eine kleine weiße Fahne bei.

In der Mega-Ausstattung werden die Panzer mit 49,5mm Glattrohrkanonen aus UV-gehärtetem, jedoch nicht wasserbeständigem Funktionsresin (uv-fotosensitives Kunstharz) sowie einer Fernbedienung per GPS, zusätzlichen 32GB RAM und mit einer 8-Kern-CPU statt Z80 (Basis-Paket) ausgeliefert. Schließlich soll es ja um „leichte Waffen“ gehen.

Der beigefügte Handwagen ermöglicht es der Besatzung zusätzlich weitere 12 Schuss für das 3D-gedruckte 49,5mm Geschütz und 3.000 Schuss für das Bordmaschinengewehr im Anhänger mitzuführen.
Zudem liegt ein Gutschein für 30 Minuten, inkl. 15 Minuten Autogrammstunde mit einem bekannten Schauspieler aus der Kriegsfilmszene in der Rolle des Panzerkommandanten bei. Aktuell wird noch mit Hollywood verhandelt, doch man zeigt sich bereits siegessicher.

Im Basis-Paket sind es zwar 60 Minuten – jedoch mit den beiden deutschen Hauptdarstellern aus „Alarm für Kobra 11“ (Wer erinnert sich nicht an die Sendung mit der Landung des Kampfjets auf der Autobahn?) – allerdings ohne Autogrammstunde… zum Glück.

Auf das „deutsche G3“ – unter Fachleuten auch der „Hänger“ genannt – habe man letzten Endes verzichtet. Es sei einfach „zu weich für den Kampf“.
Der einst dafür beauftragte Hersteller für Wellblechdächer aus Süddeutschland, ist jedoch weiterhin der festen Meinung, dass das „G3“ für urbane Auseinandersetzungen hervorragend geeignet sei, um damit auch um die Ecke schießen zu können.
Ja, und außerdem sei es mit Einzel-, Dauer- und Lagerfeuer ausgestattet.

(Washington) Die Amerikaner liefern in den nächsten Tagen 20.000 Kampfdrohnen aus China an die „Ukraine“ und China die gleiche Menge des selben Modells heimlich nach Russland.
So kann jeder bequem vom Rechner aus „seinen Schnitt machen“. Erinnert mich an die Geschichte, wo ein SEK in „Counterstrike“ gegen „Nazis“ zugange war.

Einige der westlichen Spielehersteller denken bereits über die Implementierung einer standardisierten Live-API nach, während ein werbefinanzierter Privatsender bereits die Neuauflage von „Wer bleibt Millionär“ in Auftrag gegeben hat.

Der UN-Sicherheitsrat verurteilte das Verhalten aller Teilnehmer scharf, bevor er geschlossen zum Mittagstisch ging.

Über die bisherigen Toten des Konfliktes wurde irgendwo in einer vierfarbigen Beilage einer lokalen Wochenendzeitung berichtet.

* Wer hätte geahnt, dass das Völkerrecht die Versklavung von Völkern billigt?

Musikalische Untermalung: