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Begriffe und ihre Bedeutung – Teil 16: „der Feind“

Lesezeit: ca. 12 Minuten

Wenn so richtig die „Kacke am Dampfen“ ist, alles drunter und drüber geht, nichts mehr funktionieren mag, der Ausnahmezustand an die Tür klopft, da muss es zwangsläufig doch irgendjemanden geben, der dafür verantwortlich und vor allem schuldig sein muss. Und wenn dieser erst mal ausgemacht ist, dann…ja, dann Gnade ihm „Gott“.

Gewohntes Denken und Handeln aus den Reihen der üblichen Verdächtigen und ihren Verdächtigern – Gewohntes aus der Anstalt.

Und da man sich gerade aufgemacht hat, über den gewohnten Horizont hinausblicken zu wollen – hält man sich zunächst für „gut und richtig“ (im Sinne: Ich muss und werde mich ja nicht ändern, sondern die „anderen“.) – muss es „richtig“ sein, wenn es gewohnte andere „Schuldige“ gibt. Und wenn andere auch schon dieser Meinung sind, kann es einfach nicht „falsch“ sein.

Die Frage lautet hier: Ab wann ist ein anderer ein „Feind“?

Sicher gibt es verschiedene Abstufungen, doch macht es Sinn, auf den Moment einer „Feinderkennung“ zu achten, wo das Muster in seiner einfachsten Form die „Wahrnehmung“ betritt.

Unter dem Fokus gewohnter – besser: konventioneller Denk- und Verhaltensmuster ist dies jener Moment, wenn eine gehörte Meinung nicht der eigenen Meinung entspricht und „man“ sich gegen diese zur Wehr setzt, weil sie zu einer Veränderung der eigenen „Persönlichkeit (Person, „Ich“)“ führen würde. (Guckst du: Muster)

Nachdem sich (zumindest für mich) aus der Beschäftigung mit –

  • der Geschichte,
  • dem Recht,
  • der Wirtschaft,
  • dem Staat,
  • den Religionen,
  • den Ideologien,
  • dem Geldsystem
  • sowie den Auswirkungen gewohnt menschlichen Denkens und Handelns auf die Natur &c.,

zunehmend ergab, dass das (vom Menschen) Geschaffene – sowohl immaterieller wie auch materieller Art – seinen Anfang und davon abgeleitete Existenzen in den Konditionierungen des Individuums findet, war es an der Zeit, die Dinge aus einem weiteren Blickwinkel heraus zu betrachten.

Wenn man die in einem Teilsystem (z.B. Wirtschaft-, Recht- oder Geldsystem und Konventionen usw.) wirkenden Mechanismen und Prinzipien erkannt hat, dann macht es wenig Sinn die Woche darauf nur ein anderes Thema innerhalb(!) dieser Systeme zu wählen, in der Hoffnung, man habe endlich eine Lösung gefunden.

Die Lösung findet sich mit der Infragestellung – in diesem Wandel sogar: der konsequenten Infragestellung des Bisherigen: des Systems und seinen Teilsystemen.

Denn die Frage nach der ursächlichen Existenz von Staaten, Politik, Ideologien, Recht und Gesetz, Geldsystem, Konventionen, Fremdbestimmung, Eroberung, Krieg &c., ist von weitreichender Bedeutung und damit verbundener Auswirkung, als gewohnter, inhaltlicher Austausch – was für gewöhnlich nur eine Verdrängung darstellen würde.

 „Die Fische beschweren sich wieder über das schmutzige Wasser.“

Arten der Betrachtung
Ich unterscheide und vereine zwischen rein inhaltlicher (wer hat was, wann und wo gemacht) und sich daraus ergebender, prinzipieller Betrachtung (warum gibt es sich wiederholende Muster und Phänomene), weil Inhalte auf Prinzipien (Regelwerke und Mechanismen) beruhen, die sie erzeugen und wiederum durch inhaltliche„Wiederholung“ so auf die dahinterliegenden Prinzipien aufmerksam machen – also eine Wechsel- mit Signalwirkung.

„Es macht Sinn, andere einfach zu beschuldigen, und damit hat sich der notwendige Denkprozess für eine Veränderung auch schon erledigt.“ (Guckst du: Muster)

Das war jetzt Unsinn und Sinn gleichzeitig. Sinnhaft wird es, wenn man dieses Muster näher betrachtet und in Frage stellt.

An dieser Stelle findet ein Umschalten zwischen gewohnter Projektion (Schuldzuweisung, Feindbildprojektion, im Kern gewohnte Verdrängung) und Selbstreflektion (und damit verbundene eigene Entwicklung statt).

Und wer es prüfen mag, achte einfach auf sein eigenes Verhalten und damit verbundenes Tun!

„Am Tun wird man sie/sich erkennen.“

Übliche Schuldzuweisung wäre nur gewohntes Verdrängen, was einem unter seiner Beibehaltung nicht weiterhilft.

Es sei denn, man stellt sich die Frage, warum es immer wieder zu den gleichen Verwerfungen (Wiederholungen, Mustern) kommt.

Erst dann kann man auch über ein Um- und Weiterdenken nach- und somit vordenken. Sonst ist alles andere nicht weit genug gedacht und nur üblicher Kreisverkehr – mit Blick in den Rückspiegel. Also? Auf geht’s.

Vereinfacht ausgedrückt: Solange man bspw. sein Ziel darin definiert, Geschichte und Recht möglichst perfekt herunterbeten und darin(!) argumentieren zu wollen oder ob etwas gültig, geltend, stattgefunden oder schlichtweg ge- oder erfunden wurde, dreht man sich nur schneller im Kreis.

Dabei nutzt es wenig, nun zusätzlich begründen zu können, ob vor welchem „Prager Fenstersturz“ der gereichte Kaffee warm oder kalt war und welchen Einfluss der Koffeingehalt auf die Fallgeschwindigkeit gehabt hat.

„Sie wussten alles, nur nicht das, was wichtig für ihre eigene Entwicklung war.“

Treffen sich zwei Neandertaler. Sagt der eine: „Gestern war alles besser.“ Fragt der andere: „Was ist denn „Gestern“?“

Es geht in diesem Wandel auch(!) um eine existenz-prinzipielle und nicht nur eine gewohnt inhaltliche Betrachtung und damit verbundenem Austausch.

Das „Ewig Gestrige“ – also die letzten 100.000 Jahre Menschheitsgeschichte, dienen zu ihrer Infragestellung und nicht(!) zu ihrer Wiederholung.

Man braucht zunächst jedoch die Quantitäten, um die dahinterliegende Prinzipebene (Metaebene oder auch Prozessebene) zu erkennen, um die  Wirkmechanismen und die Art, wie sie funktionieren zu erkennen und verstehen, um diese letztlich zu ändern – also an natürliche Regelwerke (die sich im Erkenntnisprozess erschließen) anzupassen.

Das ist wie mit dem Rauchen aufhören. Sicher kann man damit einfach aufhören. Doch ist die Frage nach der Existenz von „Sucht“ an sich, von wesentlicher Natur.

Phänomene in der Geschichte „wiederholen“ sich nur, weil die dahinterliegenden sie verursachenden Denk- und Verhaltensmuster die gleichen sind.

Da ist es vollkommen pupe, ob die Sieger gelogen oder die Wahrheit geschrieben haben – bewegen sich „Sieger“ und „Besiegte“ als Erscheinungsformen in der gleichen Soße: der alten Ordnung.

Und so kam ich mehr und mehr darauf, dass auch die gewohnte „Schuldzuweisung“ nur ein Phänomen der Abwehr war (und auch noch ist), um sich gegen Veränderungen zur Wehr zu setzen oder das eigene Denken anderen zu oktroyieren (aufzuerlegen). Es war ja schon immer so (Guckst du: Muster).

Im Kern hat man es mit der vordringlichen und künstlich konditionierten Außenorientierung des Individuums und damit verbundenen (Fehl)Entwicklungen zu tun, um mit Hilfe von Kontrolle und den Methoden der Belohnung und Bestrafung über andere – besser: über deren Leben und Entwicklung befinden zu wollen, während der (belohnt) Kontrollierte weiter unter spärlich entwickelter Vernunft und Gewissen „funktioniert“.

Was der alten Ordnung abträglich ist, ist die Entwicklung der Vernunft und des Gewissens durch das Individuum selbst.

Vernunft ist der durch das sich entfaltende Individuum intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Dort findet sich auch die Quelle jener Gerechtigkeit, die allzu gern im Außen gefordert wird.“

Der Einzelne (in seinem Umfeld oder innerhalb der Konventionen der Gesellschaft) hat stets die Freiheit zur Entscheidung, sich selbst entwickeln oder weiter verbleiben zu wollen. Entwicklung meint: im Inneren. Das gewohnt entstehende Gefühl vermittelt ihm sein „Ich“, was gern an seiner Existenz hängt und der Mensch glaubt, er sei sein „Ich“.

Im Entwicklungsprozess erlangt die Authentizität zunehmend an Bedeutung durch Überwindung der Trennung von privater und öffentlicher Einstellung.
Würde ist dabei etwas, was sich mit der Verantwortung (und den Konsequenzen) für das eigene(!) Fühlen, Denken und Handeln entwickelt. Würde, der innere Wert, als Ergebnis der Entwicklung. Das hilft also kein Schein – gleich welcher Farbe auch immer.

Souveränität (Selbstbestimmung) ist etwas, was erst dann zu einem um sich greifenden Phänomen wird, wenn Einzelne sich aus ihrem Umfeld herausentwickeln, statt gewohnt diesem zu entsprechen, während „gemeinsam“ versucht wird, sich nur das oberflächliche Etikett „Wir sind ein souveränes Deutschland“ zu verpassen.

„Land“ ist lediglich der politische Ausdruck für ein künstlich geschaffenes, von anderen „Ländern“ abgetrenntes Gebilde, einer Überlagerung (Besetzung) von Boden und „Deutschland“ dabei nur der Name für den „großen Bruder“ – neben anderen „Großen Brüdern“.

Ach so. Es ging um den Begriff „Feind“.

Über „den Feind“ habe ich das erste Mal nachgedacht, als ich mir die „Feindstaatenklausel“ näher betrachtet habe, darüber verbreitete Meinung und sich daraus die darüber hinaus gehende Bedeutung entwickelte.

Das funktioniert am besten, wenn man sich auf den Lebensprozess und damit verbundene, natürliche Entwicklung konzentriert, statt diesen durch gewohntes Festhalten an bisherigen Bedeutungen – basierend auf bisherigen Denk- und Verhaltensmustern – zu unterwandern versucht.

„Feind“ ist in dem Moment jemand, der anders denkt, als der Rest, welcher behauptet, der andere sei der „Feind“.

Die Feindbildprojektion ist dabei nur ein gewohntes Verdrängungsverhalten, um an seiner eigenen „Programmierung“ festhalten zu wollen – mit schräger Nebenwirkung.

„Wir haben die anderen soweit gereizt, bis sie uns angegriffen haben, dann mussten wir uns natürlich zur Wehr setzen und haben sie getötet.“

Es gibt zwei Dinge, die die gewohnte Betrachtung der Polarisation in ein anderes Licht rücken: Das Leben selbst mit dem damit einhergehenden, natürlichen Entwicklungs- und Entfaltungsprozess des Menschen. Das Leben liebt und lebt sich – darin eingebettet: der Mensch.

Lediglich sein „Ich“, hat sich von diesem Prozess versucht abzuwenden und ein künstliches System geschaffen, um das Leben „künstlich“ nachbilden zu wollen und komplizierte Gebilde und Strukturen mit viel Beschäftigungsaufkommen geschaffen.
Entsprechende Gleichschaltung sorgte für gewohnte Integration und zunehmende Unterteilung in theoretische und praktische Fachbereiche für Beschäftigungsfelder und zu „besetzende“ Marktlücken.

Man könnte jetzt sagen, dass die letzten 100.000 Jahre „reiner Mumpitz“ waren.

Das Ganze hat jedoch noch einen übergeordneten Sinn, warum es existiert (und nur seine Bedeutung verändert):

„Erst wenn man die Prinzipien, Existenz und Sinn der alten Ordnung – aus Sicht des Lebens selbst und des darin eingebeteten, natürlicher Entwicklungsprozess des Menschen – erkannt und verstanden hat und sich dabei einhergehend jenes offenbart, was durch „das Alte“ überlagert war, gelangt man an einen Punkt, wo es richtig spannend wird…“