Begriffe und ihre Bedeutung – Teil 2: die Gerechtigkeit
Gerechtigkeit – ein Begriff, der allzu gerne in den Mund genommen wird, wenn es darum geht, bei einem erkannten „Unrecht“, ein Umdenken „herbeifordern“ zu wollen.
Und wenn die Ungerechtigkeit zum Himmel schreit, wird alles traktiert, um den entstandenen Zustand wieder in die Waage, in einen Ausgleich bringen zu wollen.
Für gewöhnlich wird sie beobachtet und es wird darüber geklagt. Der Kläger klagt vor einem Gericht, der Klagende jammert und beschwert sich. Doch wer sich beschwert, erleichtert sich nicht.
Die konditioniert vordringliche Außenorientierung des Menschen sorgt dafür, dass das wahrgenommene Unrecht auch einen Verursacher hat, der alsdann entsprechend „schuldig“ sein muss und „verurteilt“ wird oder werden soll.
Diese Außenorientierung beruht auf der in ihm in der Jugend implementierten Bedingung: *„Du bist solange gut, solange mir das gefällt“, die nebenbei gesagt, das Tor für die fortgeführte Manipulation der Massen öffnet.
„Du hörst wohl schlecht?“
Gern wird sich über stattfindendes oder geschehenes Unrecht beschwert und wie ungerecht doch „alles“ (Angaben bitte in Kilogramm.) sei und „wir“ (Wer mit „wir“ auch immer gemeint ist.) „etwas“ (Was immer das auch sein mag.) tun müssten (Ein Konjunktiv, wie sollten, hätten, würden und könnten, also ein Wort was eine mögliche Zukunft beschreibt, die noch nicht eingetroffen ist), damit die „Welt“ (Ein Sammelsurium kollektiver Vereinbarungen (Konventionen, die man auch wieder in Frage stellen kann, das nennt sich dann Wandel oder Paradigmenwechsel) und Festlegungen, entstanden aus der Beobachtung von Phänomenen (Wechselwirkung zwischen Beobachter und beobachtetem und Gestaltung von Materie) wieder „gerechter“ werden muss. (Anmerkung: Der Satz ist doch mal was Fettes zum darauf herumdenken.)
Während es überall endlich mal „gerechter“ zugehen soll, scheint die Realität jedoch eine andere.
Die liebe Gerechtigkeit – überall gefordert und im Trubel des Alltäglichen irgendwie abhanden gekommen. Wo ist sie, die „Gerechtigkeit“?
„Ja, wo laufen sie denn hin?“
Die Geburtsstunde der Ungerechtigkeit
Der Mensch wird in diese „Welt“ hineingeboren, alles ist für ihn zunächst neu.
Seine anfänglich noch „natürliche Unvernunft“ (zu Beginn seines Erdenlebens hat er einen erheblichen geistigen (hin zu Vernunft und Gewissen) und materiellen (metabolischer Prozess) Bedarf.
Da er noch recht unbeholfen ist (Er kennt noch kein Aldi oder Lidl und „das Basische“ hat er mit dem Fruchtwasser zunächst abgelegt.), erfährt er Betreuung und Behütung.
Dieser anfänglich natürliche Betreuungsprozess, wird durch die oben genannte Bedingung* künstlich aufrechterhalten.
Und so findet er sich alsbald in einer schleichend zunehmenden Fremdbestimmung wieder, wo darüber bestimmt wird, was für ihn „gut und richtig“ sein soll.
Man nennt das auch den Prozess der Gleichschaltung.
Das mag ja ganz nett sein (im Gesamtkontext muss das auch so sein, damit man lernt, wie es nicht funktioniert), doch hat dies Nebenwirkungen: Fremdbestimmung und damit verbundene Bestrafung, bei Eigeninitiative fürs Selbstdenken (das geht das nämlich noch) entgegen der Bestimmungen der sich als „gerecht“ präsentierenden Autorität.
„Zu Risiken und Nebenwirkungen, essen Sie die Packungsbeilage, und sagen Sie nichts Ihrem Arzt oder Apotheker.“
Jetzt mag es wie aus Kanonenrohren erklingen: „Ja, die Welt des Patriarchats…“ und nicht wenige Ermahner erinnern sich an den Satz: „Solange du meine Füße… nein, solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst…“ Tja…
Jedoch sind auch diese Männer durch die Denkstrukturen gewohnt handelnder Frauen, ihren Müttern, gegangen.
Das ist mitnichten Vorwurf, denn es hat das alles seinen Sinn – stets im Kontext des größeren Ganzen – also im Sinne der Entwicklung, statt gewohnter „Feindbildprojektion“ (im Sinne der Erhaltung und Widerstand gegen Veränderung).
Sinn ist etwas, was bestenfalls zu einer Entfaltung des Menschen führt und nicht nur zu seiner Resignation (nenne man es „schleichender Verfall“).
Das zu erkennen, wird wiederum durch die Denk- und Verhaltensmuster bestimmt, die sich aus oben genannter Bedingung* heraus gewohnt ergeben und solange sie vom Menschen unbetrachtet bleiben, so „vor sich hinwirken“. Es machen ja „alle“ so…
Mit der Fremdbestimmung bleibt natürlich die Entwicklung des Menschen zunehmend auf der Strecke, weil Selbsterfahrungen nicht selten bestraft werden. Das hat noch einen Nebeneffekt: Man selbst lehnt zunehmend „Neues“ ab und es stellt sich eine rückwärtsgewandte Denk- und Lebensweise ein.
„Gestern war alles besser“, sagte der Neandertaler, während er sich mit dem 3D-Drucker seine Axt ausdruckte.
„Wie wollen, dass ihr es mal besser habt als wir… wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“ Das ist der unausgesprochene Generationsvertrag.
Was das mit Gerechtigkeit zu tun hat?
Durch die Fremdbestimmung wird der eigentliche geistige Entwicklungsprozess des Menschen nahezu unterwandert und so können sich weder Vernunft und Gewissen entsprechend entfalten, die den Wesenskern eines sich sonst natürlich entwickelnden Menschen ausmachen.
Stanley Milgram hat mit seinem „Milgram-Experiment“ die Gewissenlosigkeit und den mangelnden Selbstwillen beeindruckend nachgewiesen. Dazu finden sich einige Beiträge und Zitat von ihm auf diesem Blog.
Aus mangelnder Entfaltung des Menschen, durch vordringlich praktizierte Fremdbestimmung, verblieben die von ihm selbst(!) zu entwickelnde „Vernunft“ (wie auch Gewissen) in ihrem anfänglich vordringlich einseitigen „Auslieferungszustand“ des „bedingten Empfangens“.
Bedingt, weil man nur etwas bekommt, wenn man schön artig, lieb und brav und im Kern so ist, wie anderen das gefällt. Und hat man es erhalten, dann gibt man es nur sehr ungern her. Der andere soll es sich ja auch (ver)dienen.
„Wer nimmt, dem sei genommen. Wer gibt, dem sei gegeben.“
Als ein Bekannter so nebenbei zu mir sagte: „Ich finde es vernünftig, wenn ich viel Geld auf dem Konto habe“, begann ich auf dem Begriff „Vernunft“ herumzudenken. Vielleicht versteht nun so mancher, warum es die Institution „Finanzamt“ gibt… und ab wann nicht mehr… und damit auch vieles andere.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“ Artikel 1, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Was heute als „Vernunft“ verstanden und verkauft wird, ist die gesellschaftlich tolerierte Unvernunft und wie jeder weiß: Unvernünftige muss man betreuen. Willkommen im „System“, in der „alten Weltordnung“, dem „alten Bund mit dem Göttlichen“, in der „Matrix“. Esau und Jakob.
Wie kommt man aus dieser selbst geschaffenen Situation wieder heraus?
„Also, die anderen…“, ist hierbei der gänzlich gewohnte Ansatz. Flüsternd: Man nennt es auch Verdrängung.
Die Unvernunft zu überwinden, bedarf lediglich einer einzigen Handlung: dem Geben. Es ist ein Lern- und Entwicklungsprozess, der bisher unterlaufen wurde. also nicht gleich „die Flinte ins Korn“ werfen. Nichts zu erwarten, ist der beste Tipp.
„Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosen Empfangen und bedingungslosem Geben.“
Wenn Sie nun sagen: „Das klingt ja alles ganz nett, aber die „Realität…“, so liegt es an Ihnen selbst, diesen Schritt zu tun! Schaffen Sie für sich eine Neue!
Schauen Sie, wo Wandel stattfindet, wo Menschen sich mit dem Neuen beschäftigen. Wir stehen am Anfang einer Neuen Zeit und Sie werden sehen, dass das Gejammere um sie immer leiser wird, bis es verklungen ist. An dieser Stelle werden Sie erkennen, wer wirklich etwas „Neues“ mag oder nur so tut.
Oder sind Sie ein Klageweib?
Was das jetzt mit Gerechtigkeit zu tun hat?
Durch vordringliche Außenorientierung haben wir (99,9%) uns eine Welt geschaffen, wo wir uns diesem natürlichen Entwicklungsprozess zu entziehen versuchten und stattdessen „Fiktionen im Außen“ geschaffen, die unseren inneren Zustand einer fortgeführten Fremdbestimmung gleichsetzten. Deshalb gibt es Richter und das ganze künstliche Brimborium (klassische Staatsform der Hierarchie und eingebauter Fremdbestimmung) drum herum, wo über „Gerechtigkeit“ entschieden wird.
Die Gerechtigkeit findet und entwickelt sich in einem selsbt, wenn man beginnt, sich in seiner Vernunft und Gewissen zu entwickeln.
„Äh, hallo? Sie?“ „Ja?“ „Lassen Sie sich nicht aufhalten!“
P.S. Es macht Sinn, sein Fühlen, Denken und Handeln am Lebens- und Entwicklungsprozess auszurichten. Leben ist jenes „System“, wo alles darin enthalten ist.
Und bei den Freimauern heißt es: „Manchmal muss man auch einen Baum pflanzen, unter dessen Schatten man sich an einem strahlenden Sommertag selbst nicht mehr legen kann.“ Wie gesagt: Die Nummer ist viel größer. Es lohnt sich weiter als bis zum nächsten „künstlichen Rechtskreis“ zu denken.