Begriffe und ihre Bedeutung – Teil 3: das System
Der Begriff „System“ mag jetzt etwas aufgewärmt klingen, weil ich des Öfteren schon darüber geschrieben habe.
Es lohnt sich jedoch immer wieder für den Interessierten, sich damit auseinanderzusetzen, wenn er sich Gedanken um die stattfindende Situation macht oder über so etwas wie „Lösungen“ nachdenkt, bzw. drauf herumdenkt.
„Ein System ist eine sich sowohl materiell, wie auch immateriell zusammensetzende Organisationsstruktur, die eine Gesamtaufgabe erfüllt und sich aus funktionierenden, miteinander kommunizierenden und wechselwirkenden Subsystemen zusammensetzt – die stets im Sinne der Gesamtaufgabe zusammenwirken.“
„Der Mensch (Gesellschaft) gewährleistet durch arbeitsteilige Wertschöpfung (Ökonomie) seine Lebensgrundlagen, bei sinn- und vernunftvollem und gewissenhaftem Einsatz (Ökologie) der natürlichen Ressourcen (Natur).“
Das wäre so ein anzustrebendes Idealbild, da ja die geschaffene Realität noch eine andere ist.
Man achte auf die beiden Begriff „Gewissen“ und Vernunft“, die man nicht einfach mal als „Menschenrecht“ einfordern kann.
Ich mag an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass „System“ nichts ist, was sich „objektiv“, also isoliert betrachten lässt.
Objektivität ist eine vom „Ich“ erfundene Sichtweise, um sich unverantwortlich und weitergehend unterentwickelt aus dem Weltgeschehen herauszurechnen versucht. Man kann von einer sachlichen Betrachtung sprechen, bei denen jedoch die Beziehung zu anderen Dingen und Strukturen nicht außer Acht gelassen werden können.
In diesem Fall ist eine Systembetrachtung mit seiner Aufgabe und Funktion verbunden und deren Wirksamkeit – denke man bspw. an eine Ökonomie, die sich nur noch durch die neuesten Attraktionen und Effekthaschereien von einem Monat hin zum nächsten zu retten versucht.
Die wesentliche Komponente eines von ihm geschaffenen Systems, ist der Mensch selbst – besser sein „Ich“, was in der Mehrheit noch mit Denk- und Verhaltensmustern unterwegs ist, die eher unterteilender, verhindernder und herrschender Natur sind – während wohlklingende Volksweisen -und -belustigungen der Zusammenarbeit und der Notwendigkeit einer dringlichen Änderung allzu gerne in den Raum gestellt werden. Willensbekundungen und Absichtserklärungen reichen jedoch nicht aus. Reden dient nur der Kommunikation.
„Teilen und Herrschen“ ist eine Eigenschaft, die nicht den mächtigen alleine vorbehalten, sondern für gewöhnlich im klassisch programmierten Individuum zu finden sind und sei es in der kleinsten und ärmsten Hütte. Es ist ein Konzept der Verdrängung und damit verbundener Selbstunterwerfung und Selbstentmachtung.
Das klassische „Ich“ läuft mit einer Konditionierung (Programmierung) herum, wo das (Unter)Teilen ein Verhalten ist, die eigenen Programmierungen gegen Veränderungen verhindern zu wollen, die sich in der Wechselwirkung mit anderen Informationen, als den gewohnten in jedem Fall einstellen. Auf diese Weise versucht das „Ich“ den natürlichen Lern- und Entwicklungsprozess des Menschen aushebeln zu wollen.
Zunehmende Realitätsverweigerung, Stigmatisierung, Feindbildprojektion und Ausgrenzung von „Andersdenkenden“, ist dabei ein beobachtetes Phänomen, was sich nicht selten auch in der aufgewachten Aufklärerszene zu finden ist.
„Wer nicht meiner Meinung ist, kann nur beim BND sein.“ „Ich bin beim Mossad. Der bezahlt mehr.“
Aufgrund von „Teilen und Herrschen“, ist die „Welt“ auch feinsäuberlich in Fächer und Disziplinen abgegrenzt. Ein Jahrmarkt der „Lösungsentwickler“ in der Regel jedoch nur der „Symptomkaschierer“ und Selbstisolateure, die sich gegenseitig das Tun zu verhindern wissen – bis irgendwann „die letzte Stille“ einkehrt.
Hier gilt es, zwischen gewohnten und unkonventionellen Denkmustern zu differenzieren.
Gewohnt bezeichnet hierbei die Ableitung allen Fühlens, Denken und Handelns von einer klassischen Konditionierung, wo z. B. Probleme überall gelöst werden (sollen), wo sicht- und spürbar in Erscheinung treten, wo Grabenkriege, Aktionismus, Schuldzuweisungen, Verantwortungslosigkeit und reichlich Experimente an der Tagesordnung sind (Liste hier unvollständig).
Nur selten ist dort, wo das „Problem“ (Phänomen oder Symptom des Systems) auftritt, auch eine Lösung erforderlich. „Merkel muss weg“, ist nur ein Verdrängungskonzept, wie auch die meisten „Austauschlösungen“ nicht weit genug gedacht sind.
Das gewohnte „Problem-Lösungskonzept“ ist um Kern eine reine Symptombekämpfung und erzeugt mit der Implementierung einer „Lösung“ eine zunehmende Komplexität in jeder Struktur, die sich der Mensch selbst mit dem klassischen Denkmustern geschaffen hat, die darüber hinaus auch immer mehr Aufmerksamkeit benötigt, die irgendwann nicht mehr zur Verfügung steht.
Es kommt zum Exitus des Systems, durch Insuffizienz (meint es wird immer mehr Energie zur Aufrechterhaltung der Struktur benötigt, als zur Erfüllung der eigentlichen Aufgabe, wofür das System anfänglich mal gedacht war.
Wo ist das System?
Für den gewohnten Denker, der sich aufgrund seiner Programmierungen vordringlich im Außen bewegt, ist das System stets „woanders“ oder bei „anderen“ zu finden, die Schuld und verantwortlich sind.
„Möchtest Du wissen, was genau sie ist? Die Matrix ist allgegenwärtig. Sie umgibt uns. Selbst hier sie, in diesem Zimmer. Du siehst sie, wenn du aus dem Fenster guckst oder den Fernseher anmachst. Du kannst sie spüren, wenn du zur Arbeit gehst oder in die Kirche und wenn du deine Steuern zahlst. Es ist eine Scheinwelt, die man dir vorgaukelt, um dich von der Wahrheit abzulenken.“ Morpheus, The Matrix
Das „Außen“ ist dabei nur eine widerspiegelnde Repräsentation der eigenen inneren Programmierungen und das was gerne „woanders“ oder bei „anderen“ als System gesehen wird, beruht auf den eigenen Programmierungen, die das System ausmachen/erzeugen. Klare Ansage, wo sich also „etwas“ zu ändern hat?
Nur das „Ich“ verdrängt das gerne, während es über den Menschen herrscht und zwar solange, wie er seinem mündlich bekundeten „es muss sich etwas ändern“, keine Taten folgen lässt.
An dieser Stelle kann ich jeden beunruhigen, der in der Vorstellung ist, „woanders“ friedlich einmarschieren zu wollen, um die „anderen“ nur verdrängen zu wollen.
Wenn Sie wirklich etwas tun wollen, weil Sie der Meinung sind, „es“ muss sich „etwas“ tun, dann schauen Sie nach jenen Projekten, die mit der Neuen Zeit zu tun haben, statt sich für gewöhnlich mit dem Alten zu beschäftigen.
Und wenn Sie an sich selbst glauben, dann probieren Sie es mit mal schenken aus – in dem Sinne, die Neue Zeit voranzubringen. Denn es handelt sich um ein bedingungsloses Geben. Das ist der wesentliche Unterschied, zur alten Ordnung, die sich durch bedingtes Geben, wo der andere so sein soll, wie man selbst.
„Am Tun wird man sie erkennen.“
Das System beruht auf der künstlich fortgeführten Konditionierung des vordringlich einseitigen Empfangens, wo sich die Systemteilnehmer gegenseitig etwas wegnehmen, während in ihnen das unstillbare Gefühl der Leere herrscht, die sie mit keiner Materie des Universum ausfüllen können.
Das bedingungslose Geben ist dabei der einzige Weg, sich von diesem Zustand zu befreien, was wiederum eine Veränderung des „Ichs“ zu tun hat, von dem der Mensch solange unterjocht wird, solange er an diesen Programmierungen festzuhalten gedenkt, siehe Esau-Segen.
Das „System“ ist im Kern das „Ich“ selbst, was seine Existenz aus seinen Programmierungen ableitet, an denen es allzu gern festzuhalten gedenkt, während der Mund des Menschen das Gegenteil „woanders“ fordert.
„Die Theorie besagt, dass die Sprache, die man spricht, das Denken prägt.“ Arrival, 2016
Das ganze Tamtam, über das gerne geklagt wird, ist nur die größere Ausgabe – der „Große Bruder“ und all die bunten Figuren und Darsteller, die dort unterwegs, sind nur stellvertretend für die Infragestellung des Systems dar.
„Das System (Version 1.0) == Alte Weltordnung == klassische Ich-Programmierungen == Matrix -> Infragestellung und Umdenken.“
Ein System (Sie wissen noch was und wo das ist?), wo man lernt, wie es nicht funktioniert, weil man sich vom natürlichen Lern-, Lebens- und Entwicklungsprozess abgewandt hat. Nur weil es ja schon immer so war, heißt das nicht, dass es auch funktioniert.
„Unrecht“ wird hierbei zu „Recht“, weil dem Irrglauben hinterhergerannt wird, es sei ja schon immer so gewesen – wo mit Mehrheiten versucht wird, ein anderes Gestern etablieren zu wollen.
Es ist ein kollektiv verbreiteter Irrglaube, dem man sich nur allzu gerne hingibt, nur um sich vor der eigenen geistigen Entwicklung weiter abzuschotten und lieber „gottlose Eliten“ schafft, denen man die Schuld geben kann. Dies, während der eigene Horizont am Tellerrand verhaftet ist, und man gewohnt nur auf das Gemüsesüppchen starrt, wenn „der berühmte Blick über den Tellerrand“ gefragt ist.
Es macht also Sinn, den Denkapparat nochmals ordentlich zu ölen, bevor man sich wieder mit Gestern und Vorgestern im Sinne seiner Wiederholung auseinandersetzt. Denn die wird es nicht mehr geben – nur noch als eine Erinnerung und Mahnmal.
Diese rückwärtsgewandte Lebensweisen ist ein Verhalten, was sich aus einer Bestrafung in der Kindheit, für eigenes kreatives Weiterdenken heraus ergeben hat. Es war ja schon immer so: die oktroyierte Unterwerfung und Aufforderung zu einer rückwärtsgewandten Lebensweise.
„Klassische Politik verkauft das Gestern nur allzu gerne, weil ihre Wähler gerne das Gestern erwarten. Man darf sich also nicht beschweren, wenn die eigenen Sichtweisen auf Deutsches Reich und Verfassungen fixiert sind.“
„Wir wollen, dass Ihr es mal besser habt, als wir… wenn Ihr so seid, wie uns das gefällt.“
Belohnung für systemgerechtes Denken, verbunden mit bedingungslosem Glauben an die Autorität und Bestrafung für ein damit verbundenes Vergehen, sind Phänomene der alten Ordnung. Genauso wie Kreuzchen machen, um Selbiges am Ende doch tragen zu müssen.
Recht und Gesetz sind dabei dazu gedacht, diesen „Anspruch“ legitimieren zu wollen, was jedoch nur einen klassischen Machtmissbrauch darstellt, der den belohnten Willensschwachen zum Werkzeug des Systems werden lässt, siehe: das Milgram-Experiment.
Wenn von „öffentlichen Ordnung“ gesprochen wird, dann handelt es sich nur um die bedingungslose Anbetung der gerechten Vorgesetzten durch ihre gläubigen Erkierer, siehe: Blaise Pascal.
Sie wissen nun, wo das System ist, und erzählen Sie sich bitte nicht: „Die anderen müssten erst…“
Als Wähler entscheiden Sie lediglich darüber, in welcher Farbe das System gestrichen und sich dann darüber gefreut wird, wenn man einen Quadratmeter mehr, als die anderen auftragen darf.
P.S. Fangen Sie an zu denken! Es macht keinen Sinn, sich selbst nur weiter über den Tisch zu ziehen!
Musikalische Untermalung:
Ab welchem Winkel rutscht die Kiste an der schiefen Ebene? µ0=tan(ro0)