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Begriffe und ihre Bedeutung – Teil 6: das „Problem“

Lesezeit: ca. 14 Minuten

Sicher mag es sein, dass es genug davon gibt – so im üblichen Jargon sprechend. Im Kern sind es ja nur  „Herausforderungen“ und „Aufgaben“.

Doch haben Sie schon mal darauf herumgedacht, dass das Wissen und Verhalten, aus dem die wahrgenommenen Probleme entstanden sind, nicht dazu geeignet ist, auch diese damit zu lösen?

„Merkel muss weg“, ist so ein Paradebeispiel für ein gesellschaftlich gelebtes und kollektiv toleriertes Verdrängungskonzept.

Und nur weil etwas (mal egal jetzt was) viele befürworten, heißt es noch lange nicht, dass es auch richtig gedacht(!) ist. Ob das Ergebnis „richtig“ oder „falsch“ ist, steht wiederum auf einem anderen Blatt.

Denn dass Merkel z.B. „da ist“, hat nur seine berechtigte Ursache, die Sie in sich selbst(!) tragen, wenn Sie einer ihrer üblichen Kritiker sind.
Denn Wahlen verkörpern in sich nur die Eigenschaft der Verdrängung von Meinung und Betreuerbestrafung und die Wahl als Handlung durch den Wähler selbst, ist nur eine Verdrängung seiner eigentlichen Aufgabe: sich selbst zu entwickeln. Oder lieben Sie es, auf der betreuten Stecke zu verweilen?

Meinungen und Beschäftigungen drehen sich dabei für gewöhnlich nur um wahrgenommene Probleme, die überhaupt nicht existieren würden, wenn lösungsorientiert (nicht im Sinne gewohnter Verdrängung und Symptomkaschierung, während die Kernursache unangetastet bleibt) gedacht werden würde.

An dieser Stelle bringe ich nebenbei zum Ausdruck, dass das Konzept der Parteien an sich, ein Relikt der alten Weltordnung darstellt, genauso wie die damit verbundene Art und Weise „gewohnt“ „Probleme lösen“ zu wollen, während dargebotene „Ideologien und Farbigkeiten“ lediglich unterschiedliche Etiketten des selben Weins darstellen: Die gewählten Vorgesetzten und ihre sie erwählenden (erkierenden) Untergebenen, erwachsen zur einzigen Organisationsform, die die alte Weltordnung hervor gebracht hat – besser verkörpert: die Hierarchie.

Was ist überhaupt ein Problem? Ist das, was man wahrnimmt im Kern ein Problem?

Für die meisten schon, und die mögen gern Probleme dort lösen wollen, wo sie sicht- und spürbar in Erscheinung treten – und am besten noch lösen lassen. Das ist das gewohnten Problem-Lösungsverhalten, was zu einer zunehmenden Verkomplizierung der Strukturen führt: Salamitaktik mit Dauerbetreuung bei Vollbeschäftigung.

Dieses Verhalten beruht im Übrigen auch auf Verdrängung: Probleme sind „woanders“, werden oder wurden durch „andere“ erzeugt und somit sind diese schuldig und zur Verantwortung zu ziehen. Das wiederum benötigt andere, die sich auf die Bekämpfung von Problemen spezialisiert haben. Strategie und Taktik betreten nebenbei das Licht der Welt, wenn es darum geht, zum rechten Zeitpunkt einen Schritt beiseite zu gehen und anderen das „Feedback“ zu überlassen – besser: den Schaden.

„Wir stehen alle hinter dir,… wenn die Kugeln kommen.“

Ein Bekannter arbeitete mal an einem sehr bekannten Flugzeugentwicklungsprojekt mit. Er wurde zur Optimierung von Prozessen eingestellt. Wenig später erkannte er, dass das Unternehmen, für das er arbeitete, seit über einem Jahr selbst massive Probleme erzeugt hatte, die maßgeblich zu unnötigen Kosten in der Umsetzung geführt hatten.
Zunehmend wurde deutlich, dass auch er nur eingestellt worden war, damit man ihm eines Tages den „schwarzen Peter“ dafür zuschieben konnte. Er erkannte dies jedoch frühzeitig und kündigte wieder.

Über das Beschweren
Wenn Sie sich „beschweren“, nehmen Sie sich des Problems nur an und erleichtern sich dadurch nicht, indem Sie sich ständig darüber beklagen. Das gilt auch für   Wahl von anderen, die dann mit der üblichen Denkweise die Probleme (nach Ihren Vorstellungen) lösen sollen, jedoch nur darauf konditioniert sind, die Probleme als Symptome zu behandeln.

Probleme sind nur Phänomene eines jeweiligen Systems, dessen Organisationsstruktur mehr oder weniger zufällig funktioniert und gelegentlich durch entsprechenden „Druck“ (von oben) weiter am Laufen gehalten wird. Irgendwie muss(!) es ja auch weitergehen. Und als schuldig ersonnene Verursacher werden entsprechend zur Verantwortung gezogen.“

„Sie sind hier zum Arbeiten und nicht zum Denken.“ „Wir müssen Umsatz machen, um weiter Wettbewerbsfähig zu sein. Die Konkurrenz schläft nicht.“

Auf diese Weise hält man sich gegenseitig selbst in einem Schlafzustand, der irgendwann sein „natürliches Ende“ nimmt und die Struktur in sich kollabiert. Ernüchterung bei totaler Übersäuerung. Die eigentliche Ursache kennen Sie jetzt.

Solange nicht verstanden wurde, dass man wahrgenommene „Phänomene“ nicht mit dem Denken lösen kann, mit dem sie betrachtet wurden, solange wird auch die neueste IT-Technologie die mühsam zusammengetragenen Geldmittel wieder nur verschlingen, während die Ursachen unbehandelt bleiben.
Die Banken freuen sich an jedem Kredit, den sie vergeben, da auch der Zins erst durch die Mitarbeiter des Unternehmens – Ihres Unternehmens – erwirtschaftet werden muss – so nebenbei.

„Phänomene isoliert zu betrachten und isoliert zu behandeln, ist keine Lösung.“

Ebenso wenig wie die neuesten technologischen Attraktionen, die zunächst eine Erleichterung (meist für den der sie anbietet) bringen mögen, weil sie das Phänomen kunstvoll überlagern, während über eine Verzögerung, die nächste „Problemschau“ bereits im Anmarsch ist. Dahinter bewegt sich immer noch eine sich als staatlich gebende Struktur, die zu dem ganzen Wertgeschöpfe selbst keinen Beitrag leistet. Aber auch das verändert sich bereits, indem staatliche Institutionen zu Unternehmen umgewandelt wurden, siehe Helmut Schmidts Rede, ab 1:20min.

Behandlung von Symptomen, ist nicht nur eine Leidenschaft der Schulmedizin, während die meisten Phänomene von Krankheit auf der Übersäuerung des Körpers beruhen, die wiederum ein Phänomen „klassischer“ Ernährung darstellt. Wo macht also das Umdenken Sinn?
Zum Thema „Unfälle“: An sich geschehen diese nur, weil man mit den Gedanken woanders, als bei der eigentlichen Sache unterwegs ist: Zur rechten Zeit, am rechten Ort mit den Gedanken „woanders“. Wie wichtig auf einmal der Begriff „Konzentration“ wird.

„Sich konzentrieren bewirkt Wunder, sich nicht konzentrieren bringt Wunden.“

So ein „Problem“ kann bspw. einem Unternehmen die Existenz kosten. Vor allem dann, wenn seine Ursache noch nicht einmal auffällt und man sich gegenseitig die Schuld (Verdrängungsverhalten) zuweist, weil die Teilnehmer gleichzeitig ihre Hände in Unschuld zu waschen gedenken.

Der Unterschied zwischen Problem und Ursache
Stellen Sie sich einen Küchenhersteller (Sie sind jetzt mal der Inhaber) vor, der seit einiger Zeit kränkelt, keine Rechnungen schreiben kann, da er seine geschaffenen Produkte nicht ausliefern kann, die Kunden wegen geplatzter Termine erbost sind, während sich hinter der Lagerhalle ein Turm nicht ausgelieferter Produkte stapelt und auf der anderen Seite Kunden anrufen, dass ihnen Teile fehlen, die der Einkauf für jeden Kunden extra bestellt und geschwind ausliefert.

Stellen Sie sich vor, Sie denken bereits darüber nach, wegen des riesigen Haufens hinter der Lagerhalle, eine weitere Halle zu bauen, um die Produkte darin unterbringen. zu wollen. Geldmittel, die Ihnen ebenfalls fehlen.

Stellen Sie sich darüber hinaus vor, dass laut des Mitarbeiters, der mit einer Lagerverwaltungssoftware arbeitet, doch alles in Ordnung sei und niemand versteht, warum diese Probleme auftreten.

Sie selbst kommen nun auf die Idee, dass die Verladeabteilung doch einfach nur „faul“ sein muss, da nichts rechtzeitig weggeschickt wird.

Stellen Sie sich vor, Sie gehen spaßeshalber mal selbst ins Lager und entdecken bei den Scharnieren und Regelauflagen, diese kleinen Stifte aus Metall, eine gähnende Leere, während man ihnen hoch und heilig versprochen hatte, dass doch genug Teile „vorhanden“ seien.

Sie stellen nebenbei auch fest, dass man im Einkauf so sehr damit beschäftigt war, den Kunden die fehlenden Teile zu bestellen, dass die eigentlichen Bestellungen vergessen wurden.

Nun fällt es Ihnen wie Schuppen von den Augen: In dem Moment, wo die Ursache für dieses ganze Spektakel entdeckt worden ist, ist plötzlich auch keine zweite Halle mehr notwendig, der Turm hinter der ersten Lagerhalle verschwindet wie von Geisterhand und die Lagerfläche der vorhandenen ersten Halle kann sogar noch halbiert werden, wo zusätzliche Montage möglich wird, weil nun die Produkte nicht nur vollständig, sondern auch termingerecht an die Kunden geliefert werden können. Ach so, Sie sind ja kein Küchenhersteller, sondern ein Maschinenbauer.

Probleme wahrzunehmen, ist die eine Sache und recht einfach, denn sie zeigen sich in der Regel von selbst. Probleme, die in der Regel nur Symptome sind zu lösen, ist jedoch eine andere.“

Die Art und Weise, die Dinge zu lösen, wenden wir (also Sie und ich) jetzt mal spaßeshalber in Form einer Simulation auf das aktuelle System an – wenn auch nur unvollständig (Ich mag mich auch mal aufs Sofa legen.).

Das ist jetzt wie eine detektivische  Sportveranstaltung (Herausforderungen und Aufgaben), wo es darum geht, die Ursache zu finden. Denn erst dann kann man von der Entwicklung von Lösungen sprechen. Man betritt im wahrsten Sinne des Wortes „Neuland“.

„Watson? Wo ist meine Pfeife?“

Führen Sie sich nun das aktuelle Tamtam vor Augen, was überall so veranstaltet wird. Es gibt eine Politik, so etwas wie Verwaltungen, ein Rechtssystem, ein Geldsystem, eine Gesellschaft mit ihren Konventionen und irre viele wahrgenommene Probleme im dem, was wir mal mit „Welt“ bezeichnen mögen.

Nun stellen Sie sich das tägliche Gejammere, Geklage, Gekämpft vor, da das Leben ja auch ein Kampf ist. Das glauben Sie nur, weil Sie so konditioniert wurden und daran glauben, dass es so sein soll. Schauen sie in die leeren und toten Gesichter, die Ihnen jeden Tag begegnen: Belohnter Frust und Ernüchterung, mit Konsum und Unterhaltung als Ablenkung, einschließlich der Süchte, die sich eine Gesellschaft mit all ihren Facetten zu leisten und zu verdrängen bereit ist.

Versuchen Sie jetzt bitte nicht zu argumentieren, dass Sie ja so „müssen“. Das macht Ihnen nur Ihr „Ich“ vor, damit Sie weiter nach seinen „Programmierungen“ funktionieren und gesellschaftlich entsprechend mitleiden.

Dem gewohnten Denker fällt es schwer zu erkennen, dass er durch sein „Ich“ Teil eines Systems ist, an dem er selbst mitwirkt, während er jedoch andere für die Schuldigen seiner eignen Situation macht. Das ist hübsch und einfach gedacht – jedoch nur eine der üblichen Verdrängungen.

Wenn das zu sehr abstrakt klingt und Ihnen konkrete Beispiele fehlen, habe ich  für gewöhnlich die Erfahrung gemacht: Sobald es konkret wird, wird nur noch geschaut, ob das dargelegte „Problem“ auf einen selbst zutrifft und wenn das nicht der Fall ist, ist derjenige sofort froh, dass er das „Problem“ nicht hat. auch das ist reine Verdrängung.

Ebenfalls ein Verhalten aus der gewohnten und gesellschaftlich tolerierten Symptombehandlung: Man wartet auf das richtige Medikament für die wahrgenommene Krankheit. Und der Jahrmarkt der „Medikamentehersteller“ und „Problemlöser“ ist ja bekanntlich groß.

Vor Jahren bewarb ich mich bei einem Konstruktionsbüro, wo man mir tatsächlich sagte, dass es nicht klappen würde, weil ich auf einem „Wacom mit AutoCAD“ gearbeitet habe, statt auf einem „Genius mit AutoCAD“. „Genius“ und „Wacom“ sind zwei Tabletthersteller.

In einem anderen Konstruktionsbüro konnte man sich mit der Zeichnung nicht anfreunden, die ich gemacht hatte. Heute weiß ich: Der Mensch erstickt an seinem eigenen Misstrauen, was er auf andere projiziert, um sich permanent selbst ein Feindbild vor Augen zu halten.

Vor etwa 20 Jahren bewarb ich mich bei einem Unternehmen, was Displays für Produkte herstellt. Der Personalchef fragte, was ich für ein Hobby hätte. Zudem Zeitpunkt beschäftigte ich mich mit der Computeranimation von 3D-Logos. Er meinte: Spinner bräuchte man keine.

Und nun „stehen“ wir hier und reden über „Probleme“, die in Wirklichkeit keine sind.

„Es sind die nicht gewohnten Handlungen, die zu Lösungen führen, sondern die unkonventionellen.“