buntestreiben
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Das Erkennen der Realinszenierung

Lesezeit: ca. 9 Minuten

(v1.3) Wer die Welt und ihre Geschehnisse als „alternativlos“ und deswegen als „ernst“ erachtet, tut sich sichtlich schwer, wenn man ihm sagt, dass es lediglich eine vom Menschen, auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster, geschaffene Realität ist, die sich dann erst zu ändern beginnt, wenn er seine (eigenen) Denk- und Verhaltensmuster, gewohnten Haltungen, Sichtweisen, Konventionen und Wertvorstellungen mit Hilfe des Wahrgenommenen infrage stellt.

Dazu ist es notwendig zu erkennen, dass gewohntes „Dagegensein“ nur zwei Ergebnisse kennt.
Zum einen ist dies die übliche Dauerbeschäftigung mit den wahrgenommenen Unsäglichkeiten und damit verbundener Gegenwehr, als Signal des eigenen Kreisverkehrs aus der Äußerung, dass sich was ändern „muss“, während selbst weiter an den „Gepflogenheiten“ festgehalten wird.

Einfach ausgedrückt, ist es alles andere als förderlich, sich genauso zu verhalten, weil sich der ersonnene Gegner genauso verhält.

„Denk‘ daran. Nur weil dich jemand wie seinen Feind behandelt, hast du kein Recht, ihn auch so zu behandeln.“ „Imam“ zu „Kamran“, Ms. Marvel, 2022

Mitunter ist die Reaktion der Fordernden recht allergisch, wenn sie im Dialog plötzlich erkennen, dass sie es sind, die sich selbst zu ändern haben, wenn sich etwas ändern soll und nicht erst „die Anderen“ oder „woanders“.
Schwere Kost für all jene, die ihre üblichen Verdrängungskonzepte zu pflegen meinen.

Des Öfteren weise ich darauf hin, dass es so etwas wie eine objektive Haltung zur Welt nicht gibt und es die Bedeutungen sind, die den Dingen und Geschehnissen verliehen werden, nicht die Dinge selbst.
Daran erkennt man die Verflochtenheit des Menschen mit der von ihm gestalteten Realität, basierend auf seinen Denk- und Verhaltensmustern.

Der gewohnt in der Trennung erzogene Geist meint dann – mitunter spöttisch – dass es somit ums Gegenteil ginge: „Wie? Soll ich mir die Sachen jetzt schönreden?“

Er begreift nicht, dass er sich da im Kreise aus „dafür oder dagegen“ bewegt, während gewohnt eines ausgeblendet wird: seine eigene Entwicklung.

Dazu ist es notwendig, jene Frage so zu stellen, die die Argumente des Dafür und die des Dagegen überwindet und miteinander vereint, was wiederum nichts mit einem gewohnten Kompromiss zu tun hat.

Bei genauer Betrachtung eines Sachverhaltes existieren gleichzeitig das Dafür, das Dagegen wie auch das Vereinte. Doch wird das Vereinte vom gewohnt konditionierten Geist nicht wahrgenommen, da alles, was seiner Meinung nicht entspricht schlichtweg abgelehnt wird. Die Rolle des „gefallenen Engels“.

Im Rahmen gewohnter Denke geht es letztlich immer um Meinungen und Sichtweisen, die mehr oder weniger gegen andere „durchgesetzt“ werden „sollen“, was in der Regel nur zur üblichen Diskussion aus Für und Wider führt – während sich die Diskutanten – aufgrund ihrer gewohnt gemeinsamen und sie letztlich verbindenden Haltung – selbst und gegenseitig untenhalten.

Die Anwendung des kategorischen Imperatives hängt letztlich von der passenden Frage ab, die sich nicht im üblichen Rahmen aus „Wer hat Recht?“ bewegt – und dem Rollenspiel aus „Gewinner“ und „Verlierer“.

„Wer hat Angst? Ja, Wer hat Angst? Woo, woo, woo. Ja, wer hat Angst?“ „Dr. Peter Venkman“, Ghostbusters, 1985

Letztlich ist es auch nur ein Irrglaube, der Mensch „habe recht“. (Anmerkung: Danke, Susanne.)

Es gibt also einiges mehr, was zu hinterfragen ist. Und das Beste dabei ist, keiner steht einem dabei im Weg – nur man selbst.

„Mutationen sind der Schlüssel zu unserer Evolution. Sie haben es uns ermöglicht, uns von einzelligen Organismen zur komplexesten Spezies auf dem Planeten zu entwickeln. Dieser Prozess erstreckt sich gewöhnlich über große Zeiträume. Aber alle paar Jahrtausende macht die Evolution einen Sprung nach vorne.“ „Dr. Xavier“, X-Men, 2000

(Anmerkung: Als ich mir die X-Men-Filme anschaute, wurde mir klar, dass jene sich zwar in ihrer Konstitution entwickelt hatten, jedoch was das Thema „Feind“ angeht und die Art, wie man sich zu begegnen meinte, nicht wirklich.)

Wenn man natürlich auf bessere Zeiten und wohlwollende Führer (Vorgesetzte) zu warten meint, wird das natürlich nichts. Die Situation spitzt sich so nur unangenehm weiter zu.
So gehen die einen durch den selbst geschaffenen Schmerz, für den sie anderen die Schuld zu geben meinen und die wenigen, die es verstanden haben, eben nicht.
Beide sind in der Weise miteinander verbunden, da sich zwischen ihnen der Entwicklungsprozess aufspannt.

Sich selbst in seinen Talenten und Fähigkeiten zu entwickeln sowie in Vernunft, Gewissen, Mitgefühl, Intuition usw., während es etwas Absolutes davon nicht gibt, da Entwicklung stets zwischen zwei Polen stattfindet und nicht auf der einen ODER der anderen Seite – eine wohl brauchbar Richtung.

„Ich weiß etwas, was Kinder nicht wissen.“ „Und das wäre?“ „Dass niemand Böses wahrhaft böse ist und niemand Gutes wahrhaft gut.“ „Loki“, Loki, 2021

Wer nun der Meinung ist, man habe die Gesellschaft die ganze Zeit bereits betrogen, mag sich mit diesem Gedanken auseinandersetzen:

„Es ist leicht, Leute zu belügen, die sich schon selbst belügen.“ „Mysterio“, Spider-Man – Far From Home, 2019

Mit dem Finger auf andere zeigen zu wollen, dies wären „die Bösen“, während man sich selbst als „das Gute“ sieht, ist also nur kindliches Denken, was seine Ursachen darin findet, ob man in der Kindheit gegenüber Autoritäten „brav“ oder „nicht brav“ war, und jene, die meinten dem anderen etwas vorzumachen, sich nur selbst etwas vormachten, indem sie nur so taten, als ob sie „brav“ seien, während sie sich später im Gegenteil übten.

Was mit diesem Gedanken auch zu Tage tritt, inwieweit man zu sich selbst authentisch ist oder ob und wo man sich nur etwas vormacht. Das zu erkennen, ist die schwierige Aufgabe. Und dazu ist das System gedacht, dies Schritt für Schritt zu lösen.

Wenn bspw. jene in der Rolle der POLIZEI®bediensteten jenen in der Rolle der Verbrecher im System der alten Ordnung nachzujagen meinen, machen sie sich nur beide etwas vor, da es nur Rollen sind – wie die meisten, die man als „normal“ erachtet.
Auch die Regeln, nach denen agiert wird, sind nur von künstlicher Natur, mal ungeachtet, dass Geld nichts wert ist und niemandem jemals etwas gehört hat – sich jene Akteure also in einer Märchenstunde „bezahlt“ die Zeit vertreiben – nur weil an den Wert von Arbeit, Geld und was als Produkten und Dienstleistungen daraus hervorgeht, geglaubt wird.

„Also. Leben und Taten des Don Quichott. Worum geht es?“ „Dass jemandes Glaube an Werte sehr viel wichtiger ist, als die Werte selbst?“
„Ja, das steckt da auch drin. Aber worum geht es eigentlich? Könnte es vielleicht darum gehen, wie rationale Gedanken unsere Seele zerstören? Könnte es um den Triumph von Irrationalität gehen, um die Kraft, die darin steckt?
Wir verbringen sehr viel Zeit damit, die Welt zu organisieren. Wir bauen Uhren, stellen Kalender her, versuchen das Wetter vorherzusagen. Aber welchen Teil unseres Lebens haben wir wirklich unter Kontrolle?“ „John Brennan“, The Next Three Days, 2011

Nachtrag: Solange man dem Alten, seinen Darstellern und Symptomen seine Aufmerksamkeit schenkt, in Erwartung auf „Erlösung“, fehlen Raum und Zeit sich selbst zu entwickeln.

„Der Einzelne steht wie gelähmt vor einer Verschwörungstheorie, die so monströs ist, dass er sie einfach nicht fassen kann.“ J. Edgar Hoover, Leiter des FBI und Freimaurer