Das ist mir! Meins! Mein Schatz!
(v1.3*) Mein Haus, mein Auto, mein Boot, meine Frau, meine Kinder, meine Familie. Das klingt – flüchtig betrachtet – doch erst mal alles ganz normal. In Wirklichkeit gehört niemandem irgendetwas oder gar irgendjemand – gleich wie sehr es schriftlich (wissend oder unwissend) vorliegen oder gewunschhofft werden mag. Das bedeutet jetzt nicht, dass es deswegen einem anderen gehört und man selbst dann „nichts“ mehr hat.
„Der Tag, an dem man erkennt, dass einem nichts gehört, ist der Tag, an dem man nichts mehr verliert.“
„Nehmen Sie sich soviel mit, wie Sie tragen können. Wie heißt es so schön: Die Rettungsringe der Titanic sind aus purem Gold.“
All diese in Gewohnheiten übergegangene Vorstellungen, existieren auch nur im Rahmen der Konventionen der Alten Ordnung.
Falls Sie nun der Meinung sind, dass die alte Weltordnung ja bereits lange vorbei sei, so irren Sie sich, denn wird durch eben diese gewohnten Denk- und Verhaltensweisen repräsentiert, mit denen sich die Mehrheit bis heute nicht wirklich auseinandergesetzt hat. Aus dieser Unwissenheit heraus kann man mit ihr auch alles veranstalten.
Sie versteht es deshalb nicht, weil die Masse viel zu sehr mit arbeiten und Geld verdienen beschäftigt ist, um eben „Eigentum“ und „Besitz“ mehren , erhalten und verteidigen zu wollen. Gemerkt, was da für ein Unfug abläuft?
„Sogenannte „Eliten“ unterscheiden sich von der Mehrheit nur dadurch, dass sie wissen, wie die Masse „funktioniert“, während die Masse nicht wissen will, wie sie „funktioniert“, weil sie ja arbeiten und Geld verdienen muss und auch keine Zeit hat.“
Wenn man sich in der Vorstellung bewegt, dass einem etwas oder jemand „gehört“, ist sein Verlust entsprechend auch mit „Ängsten“ verbunden. Vor allem dann, wenn man „hart“ dafür „gearbeitet“ hat, um es sich „kaufen“ zu können – meist mit Geld oder mit Hilfe eines „Dar-Lehens“ (im Kurzen: Dar-Lehensgeber, Dar-Lehensnehmer, Dar-Lehensvertrag. Hier auf dem Blog gibt es weitere Beiträge über das Geldsystem und wie „Geld“ entsteht.)
Denkt man eine lange Zeit zurück, so wurden Menschen aus „Afrika“ z. B. nach „Amerika“ verschleppt und als Sklaven gehalten.
Wenn Sie nun der Meinung sind, dass Sklaverei schon lange vorbei sei und jemand einem anderen nicht „gehört“, so mag ich Sie dahingehend beunruhigen, dass die (in der Familie) mehrheitlich praktizierte Fremdbestimmung über das neugeborene Leben und die Vorstellung dass das, was sich da zur Welt bringt, einem „gehört“ und einem in gewohnten Rahmen der Fremdbestimmung zu entsprechen hat, dann erziehen die Sklaven heute ihre eigenen Nachkommen selbst – im Sinne gesellschaftlicher Entsprechung, natürlich.
„Artikel 4 Absatz 1 der Menschenrechtskonvention verbietet jegliche Form von Sklaverei und Zwangsarbeit.“
Wissen Sie, warum es trotzdem funktioniert? Weil sich die Mehrheit selbst versklavt, während sie glaubt „frei“ zu sein.
Geld und die (es zur Verfügung stellende) Autorität (Vorgesetzte) sind des gewohnt denkenden Menschen höchste Instanzen, gleich wie sehr in die Kirche gerannt und zu „Gott*“ gebetet werden mag. Vom *Leben selbst, hat er sich nahezu kollektiv abgewandt – ohne es zu wissen. Es war ja schon immer so.
Und da ihm keine Autorität etwas anderes erzählt, kann es für ihn auch keine „Alternative“ geben. Im Kern sind „Vorgesetzte“ besser bezeichnet mit als „Davorgesetzte“.
So kann man die Kernaufgabe des Menschen mit der Infragestellung der Autorität und dem Glaube ans liebe „Gelt“ (und allem was damit in Zusammenhang steht) betrachten.
Diese (Kernaufgabe) ergibt sich erst durch die Infragestellung des Systems selbst, seiner „Werkzeuge der Fremdbestimmung“ (künstlich geschaffene Regelwerke, „vorgeschickte Beauftragte“, Geld), dahinter wirkende Methoden (Belohnung und Bestrafung), vorgegebenen Privilegien (Eigentum, Besitz, Macht, Geld, Hab und Gut), entstandene Institutionen (Staat**, Gesellschaft, Kirche, Bildung, Unternehmen &c.) und weggegebene Disziplinen wie Philosophie, Psychologie, Wissenschaft, Politik, Recht, Theologie &c. betrifft. (** siehe: Helmut Schmidt)
Was die Disziplinen angeht, geht es auch nicht darum, erst mal die übliche „Lernkarriere“ abzuleisten, um dann zehn Doktorentiteln und entsprechende Professuren für sich zu beanspruchen – da dies auch nur „Titel der Erhebung“ sind.
Die Existenz, die allgemein erhalten sein mag, ist jedoch keine, die im Leben selbst stattfindet, sondern jener mentalen Ordnung, die sich der Mensch durch seine bisherigen Denk- und Verhaltensweisen selbst geschaffen hat, als er sich – wie bereits erwähnt – vom Leben selbst abwandte: die alte Weltordnung.
Es sind die Denk- und Verhaltensweisen selbst, die sich gegen Veränderung verteidigen. Denk- und Verhaltensweisen, die über den Menschen solange, wie er sich nicht mit diesen auseinandersetzt, herrschen. Das ist das „Joch“, von dem im Gleichnis von Esau (Mensch) und Jakob (sein „Ich“) gesprochen wird.
Die Erhaltung der Existenz betrifft sowohl die Erkierer wie auch ihre Auserkorenen, die „Erhobenen“. Gemeinsam ist ihre Handlungsgrundlage.
„Vorgesetzte“ sind dabei ein Phänomen anerzogener Obrigkeitshörigkeit, Gehorsam und Gehorsamsbereitschaft und werden nach dem „Verlassen“ der Familie in anderen Institutionen (Kindergarten, Bildung, Unternehmen, Staat und Kirche) weitergeführt – als ob es das „Normalste“ der Welt sei. Es gibt jedoch nur eine Ausrichtung: die zum Leben selbst – ob man es nun mit „Gott“, „Hashem“, „Allah“ oder sonst wie bezeichnen mag.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“ Art. 1, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Anmerkung: Auf der deutschen Seite von AI wurde entgegen dem original der AEMR „Brüderlichkeit“ gegen „Solidarität“ ausgetauscht, siehe: PDF.
Obrigkeitshörigkeit und Gehorsamsbereitschaft sind auch für die im letzten Jahrhundert geschehenen Verwerfungen verantwortlich. Demnach hat hier der klassische Deutsche – der eine Sonderstellung in der hiesigen Welt(Anschauung) einnimmt – bis heute nichts dazu gelernt.
Jedoch hat er die Aufgabe, gerade diese Welt(Anschauung) zu hinterfragen – was ihn jedoch nicht wirklich zu interessieren scheint.
Gut, dass ein natürliches Informationssystem anders funktioniert, als mit der geglaubten Vorstellung, man benötige zunächst mal eine „Mehrheit“, um dann erst handeln zu können (während dann beharrlich auf andere gewartet wird, dass sich „endlich“ etwas ändert).
„Mehrheit steht innerhalb der alten Ordnung nicht für Richtigkeit, sondern nur für Mehrheit.“
Warum? Solange man sich innerhalb der Gedankenmuster der alten Ordnung zu bewegen meint, um „Lösungen“ entwickeln oder durchsetzen zu wollen, bleiben diese in der Regel gegen das Leben selbst gerichtet.
„Till armageddon no shalam, no shalom.“ „The Man Comes Around“, Johnny Cash
Was „Eigentum“ und „Besitz“ angehen, geht es nicht einfach nur ums Haben (Behalten, Sichern, Schützen und Verteidigen) oder man es möglicherweise irgendwann weggenommen bekommen würde, sondern es geht mehr noch um die Aufrechterhaltung der Beziehung zwischen Eigentümer/Besitzer/Vorgesetzten und dem Eigentum/dem Besetzten/Untergebenen – genauso wie in einem Staat die „Betreuer“ (gewählte Vorgesetzte) über ihre Betreuten (wählende Untergebene) verfügen und es gern mit „Schützen und Sichern“ übertüncht wird.
Die anerzogene Opferhaltung (eine Eigenschaft, entstand aus der Fremdbestimmung) (das „Volk“ will (ja) beschützt sein) gewährleistet in der Regel die Beziehung zwischen zu bezahlenden Beschützern und ihren bezahlenden Schützlingen.
„Waffen… Supermächte. Die Schwachen herrschen über die Erde. Dafür wurde ich verraten. Falsche Götter, Götzen. Nie wieder. Ich bin zurückgekehrt…“ „En Sabah Nur“ X-Men: Apocalypse, 2016
Da kommt so eine „Halle-Nummer“ als „Angst-Häppchen“ doch gerade recht. Vor allem dann, wenn nebenbei nur irgendwelche Menschen geopfert werden, jedoch nicht jene, die angeblich das Ziel sein sollten, um dann jedoch eine „rechte Nummer“ daraus stricken zu wollen, um sich anschließend „schützen“ zu lassen. Den Rest wirft man dem instrumentalisierten Volk zum Fraße vor.
Doch zu sehr riecht es nach Inszenierung und so ein „Einzelschicksal“ kann man im Sinne notwendiger Systemerhaltung schon mal billigend hinnehmen.
Im Grunde genommen wird an allen „Fronten“ um die eigene Existenz „gekämpft“. Da ist ein „Feind“ natürlich willkommen, um damit nicht nur das eigene Handeln weiter rechtfertigen zu wollen. Jedoch lässt sich der Verfall des Systems nicht mehr aufhalten. Besser, man hätte vorher mal gehört.
Der „Feind“ ist übrigens eine aus den gleichen anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen entstandene Persönlichkeit, um eben diese damit rechtfertigen zu wollen – eine Projektion. Im Grunde macht ein wahrgenommener „Feind“ auch nur darauf aufmerksam, dass bei einem selbst was nicht stimmt. Der „Teufel“ selbst ist eine Erfindung, die auf den gleichen Verhaltensmuster basiert.
Das einfache „Volk“ lässt sich unter diesen Umständen nur allzu leicht instrumentalisieren, was dann nach den anerzogenen „Glaubenssätzen“ hervorragend „funktioniert“ und sich im Protest gleichzeitig eine Entlastung des angestauten Frust und Leides verschafft.
„Jeder sollte das wenigstens einmal im Leben sehen. Die Menge, wie sie johlt, denjenigen beschimpft, ihn beleidigt, lautstark seinen Kopf fordert. Den Kopf und die Schuhe. Bei Marie Antoinette waren sie davon besessen. Alle wollten sie ihre Schuhe haben. Sie richten eine Königin hin und denken dabei an ihre eigene Füße. Es ist ein schwerwiegender Fehler, das Volk mit der Masse zu verwechseln. Das Volk ist nämlich der Souverän.
Das ist die größte Errungenschaft der Revolution, aber die Masse ist ein wildes Tier, was ernährt werden will, manipuliert, beherrscht. Ich habe von dieser Terrasse aus dutzende von Köpfen rollen sehen, Vidocq. Royalisten, Orelonisten, Jakobiner, Gerandisten. Aber das Publikum hat immer dasselbe geschrien. Niemand hat Gnade gefordert. Sie wollte alle nur Blut sehen.“ Vidocq, L’Empereur de Paris, 2019
Es geht letztlich um die Erhaltung des sich in Auflösung befindenden Systems (und damit verbundener Glaubenssätze) – notfalls mit allen Mitteln. Der selbst inszenierte „Feind“ kommt dann sehr gelegen.
„Helmut Schmidt: Ich habe den Verdacht, dass alle Terrorismen, egal, ob die deutsche „RAF“, die italienische „Brigate Rosse“, die Franzosen, Iren, Spanier oder Araber, in ihrer Menschenverachtung wenig nehmen. Sie werden übertroffen von bestimmten Formen von Staatsterrorismus.
Zeit: Ist das Ihr ernst? Wen meinen Sie?
Helmut Schmidt: Belassen wir es dabei. Aber ich meine wirklich, was ich sage.“
Helmut Schmidt, Bundeskanzler der BRD in einem Interview mit der Zeit, 2007
Ach so. Das Vererben von Eigentum (ungeachtet des SHAEF-Gesetzes Nr. 52) und Besitz, ist im Rahmen dieser Gedanken auch eine Weitergabe der Beziehung zwischen dem erbenden Gehorsamen und der vererbenden Autorität und deren Vorgesetzten.
„Eigentum“ und „Besitz“ sind lediglich von einer Autorität wohlwollend überlassene Privilegien, welche auch jederzeit wieder aberkannt werden können – juristisch.
Wobei wir kurz beim positiven Recht angekommen sind, was sich in seinem Wesen lediglich mit den Auswirkungen(!) gesellschaftlich tolerierter Unvernunft oberflächlich auseinandersetzt und u. a. auch zur Erhaltung der System relevanten Privilegien gedacht ist – vereinfacht ausgedrückt.
Diese Privilegien gibt es natürlich nicht umsonst – die kosten Geld. Doch selbst das Geld auf dem Konto „gehört“ einem nicht – lediglich darf man am Geldsystem teilhaben – auch ein Privileg. Also bezahlt man mit der einen „Luftnummer“ die andere „Luftnummer“.
Auch die „Familie“ ist nur eine künstliche Institution, die für eine Abgrenzung gegenüber anderen Familien sorgen soll. Sie ist das zweitkleinste Fürstentum, der überlassene Machtbereich der zu „Beschützenden“. Die Teilhabe an der Macht ist ebenfalls nur ein Privileg.
In der Familie fängt der Sermon mit dem System mit jeder Geburt – und unhinterfragten Denk- und Verhaltensweisen jedes Mal von vorne an. Das Kind wird irrtümlich als Eigentum gesehen und hat den „Gepflogenheiten“ zu entsprechen.
„Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.“ GG 6 Abs. 1 (Anmerkung: Im Sinne einer rechtsphilosophischen Betrachtung.)
Zeit, über den Tellerrand zu schauen. Dies jedoch nicht in der Weise, dass man sich nachher nur auf das wohlbekannte Süppchen stürzt.
P.S. Bevor ich es vergesse: Das kleinste Fürstentum ist die Beziehung des „Ichs“ über seinen Menschen. Dort findet sich die alte Ordnung in Form der Hierarchie. Und da der Mensch im Rahmen seines „Ich“ nur funktioniert, ihm also nicht auf Augenhöhe begegnet, ist er von ihm unterjocht. Er kann sich dann verändern, wenn er erkennt, dass er ein „Ich“ hat und nicht sein „Ich“ ist.
Der gewohnte Mensch wird diesen Weg möglichst lange zu meiden versuchen. Und um dies zu kompensieren, versucht er lieber „Herr über andere“ sein zu wollen, statt „Herr über sich“ selbst. Auf diese Weise entsteht eine hierarchische Welt „im Außen“.
Hat man erst einmal den Zusammenhang zwischen gewohnter, gesellschaftlicher Konditionierung und Organisationsstruktur (Hierarchie) erkannt, dann genügt der kurze Blick in die Welt und man weiß, wie groß „die Nummer“ wirklich ist.
„Wissen Sie, was da draußen wirklich abgeht, Murray? Verlassen Sie überhaupt jemals dieses Studio? Die brüllen doch alle nur noch rum und schreien sich gegenseitig an. Niemand verhält sich mehr zivilisiert. Niemand denkt daran, wie es sich anfühlt, der andere zu sein.“ „Joker“, Joker, 2019