Das letzte Paradoxon

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(v1.1, Korrekturen) Wer sich mal mit dem „Paradoxon des Epimenides“ auseinandergesetzt hat und anschließend einen Knoten im Kopf hatte, ist das nicht verwunderlich. Ein Paradoxon ist – vereinfacht ausgedrückt – etwas was ist, und gleichzeitig nicht sein kann – also „entweder…oder“ und „sowohl…,als auch“ gleichzeitig existieren.

Der Knoten im Kopf liegt nicht einfach am Paradoxon allein, sondern auch an der gelernten Art und Weise des Denkens, verbunden mit einem Sachverhalt, der im Alltag für gewöhnlich unbetrachtet bleibt, der mit einem selbst zu tun hat.
Hinweisend: Denn für gewöhnlich werden „Person“ und „Mensch“ in einen Topf geworfen.

Gerade dieser Sachverhalt führt zu den wildesten Ausblühungen menschlichen Fühlens, Denken und Handelns. Da braucht man nur die Augen aufzumachen, was wiederum von den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, Konventionen, Glaubenssätzen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen beeinflusst ist.

„Paradies, Paradox“, möchte man fast sagen.

Der Mensch schuf auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster eine für ihn verständliche Realität, um das Unbegreifbare aus menschliche Größe zu reduzieren, dabei vergaß er mit der Zeit das „Unbegreifbare“ und wog sich in der Vorstellung, dass das, was der geschaffen hat, bereits alles sei und wurde so zum Untertanen seiner eigenen Denk- und Verhaltensmuster.

„Der Mensch, der das Unbegreifliche verbannt hat, wiegt sich jedoch nur im Irrglauben, dass das Gewöhnliche bereits alles sei.“

Ein Paradoxon ist nicht einfach ein auftretendes „Problem“, sondern eine Art „Tür“, die sich mit dem „passenden Schlüssel“ durchschreiten lässt. Denn lautet die Frage: Was verbindet beide Gegensätze miteinander? Ab da geht es über das Gewohnte hinaus.

Beim Paradoxon des Epimenides geht es erinnernd darum, dass er gesagt hat, dass „alle Kreter Lügner seien“, während er selbst „Kreter“ war. Es gibt im Grunde zwei Antworten durch zwei unterschiedliche Sichtweisen.
Die eine führt zum üblichen Paradoxon, die andere aus diesem tatsächlich heraus. Wie das Paradoxon des Epimenides gelöst wird, kann hier nachgelesen werden.

Die beiden wesentlichen Fragen lauten: „Gibt es den freien Willen (und)/oder ist alles vorbestimmt?“ und „Ab wann funktionieren beide Konzepte gleichzeitig?

Viel Freude beim Auflösen.