entgrenzend
entgrenzend

Das System in Frage stellen, Teil 5

Lesezeit: ca. 17 Minuten

Schon interessant, wenn ich mir so manchen Blog zeitweilig anlese oder auf der „andern Seite“ das übliche Gezeter um die nächste „Betreuungsperiode“aus den „Polit-Ritzen“ hervorquillt – aktuell in Hessen und Bayern (nicht vergessen: Grenzen sind Fiktion und die so geschaffenen „Länder“ mit wohlklingenden Namen ebenfalls) anschaue.

Wo die einen in der Vorstellung unterwegs sind, über möglichst viele Katastrophen und Unsäglichkeiten (und der eine oder andere sich nach einem Reich mit starken Führern zurücksehnt) berichten zu wollen, denen sie nicht selten nur mit Klagen, sich beschweren und mit fortwährenden Ist-Betrachtungen begegnen oder in der Vorstellung sind oder waren, das „Vorhandene“ – besser: die Vorhandenen müssten dem „Menschen“ dienlich sein, übe ich mich bereits darin, keine Kommentare mehr zu schreiben.

Es hat wenig Sinn, mit dem Gedanken eines Erkenntnisdialogs zu schreiben, wenn es a) nicht verstanden wird b) unbeantwortet bleibt und c) nur mit auswendig gelerntem geantwortet wird – in der Vorstellung „das Alte“ nur lange genug wiederholen, um es wieder erstehen lassen zu wollen.
Derweil warte ich noch auf eine „theologisch geprägte“ Antwort.

Es zeigt sich darin, dass die Inhaber der Disziplinen Psychologie, Theologie, Philosophie, Politik und Recht (der Politik untergeordnet) selbst notwendige Änderungen fordern, jedoch ihre eigene Disziplin als unangetastet und unhinterfragt haben wollen. Das wirkt etwas heuchlerisch, oder?

Um sie an dieser Stelle zu beunruhigen: Die klassischen Vorstellungen fallendem stattfindenden Wandel alle zum Opfer: einschließlich der damit verbundenen Pöstchen, Titel und belohnten Annehmlichkeiten. Jedoch verwechseln die Inhaber mit der Vorstellung, sie seien Pöstchen, Titel und belohnte Annehmlichkeiten.“

Da war doch was mit: Der Mensch hat ein „Ich“. Er ist nicht sein „Ich“ oder bekannter: Der Mensch hat eine „Person“. Er ist nicht seine „Person“.

„There’s a man goin‘ round takin‘ names.“
The Man Comes Around, Johnny Cash

Spätestens an diesem Punkt ist selbiger erreicht, sich über die Sinnhaftigkeit der Inhalte besagter Disziplinen Gedanken zu machen und welche Prinzipien im Kern dahinter wirken, die nicht selten mit der Erhaltung von Machtpositionen (also Positionen um über das Leben anderer bestimmen zu wollen) verbunden sind.

Was das mit den Kommentaren zu Blogbeiträgen anbelangt, hat das auch wenig Sinn, denn was den meisten nicht auffällt, dass sie dermaßen im System unterwegs sind, dass sie alles andere, was ihren systemischen Programmierungen widerfährt, nicht darauf reagieren oder in der Regel nur mit konventionellen Denk- und Verhaltensmustern unterwegs sind. Es tummeln sich da zu viele „verletzte Iche“, die eher mit einer destruktiven Natur und der Diskussion unterwegs sind.

Die Masse spaltet sich so selbst, indem sie all das verdrängt, was an ihren gewohnten Kontext nicht andockt. Somit kann man sie auch nicht dort abholen, wo sie stehen, da sie dort stehen bleiben mag. Ein klares Zeichen, seiner eigenen Entwicklung nachzugehen. Das hat noch nicht einmal was mit Ich-Bezogenheit zu tun. Es ergibt sich von selbst und spart eine Menge Zeit, wenn die „richtigen Dinge“ zur rechten Zeit von selbst zu einem gelangen.

Man belässt sie dort
Klagen und Jammern, um gleichzeitig dabei „den Teufel an die Wand malen“ zu wollen. Die anderen sind die Bösen und die Schuldigen. Das ist alles schön und einfach. Und wer daran glaubt, ist gleichzeitig seiner Manipulierfähigkeit und seinen üblichen Denk- und Verhaltensmustern „auf den Leim gegangen“, wenn es darum geht, „Mitstreiter“ finden zu wollen.

„Mehrheit ist kein Garant für Richtigkeit, sondern für Mehrheit, solange in den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern herumgelaufen wird.“

Ob jemandem schon aufgefallen ist, dass es sich bei den gewohnten „Zusammenkünften“ in der Regel um kleine Höllen handelt, wo jemand nur klagende „Mitstreiter“ sammelt, während so etwas wie „Thinktanks“ in der normalen Aufklärerszene gar nicht zu existieren scheinen. Geschichtliche Inhalte schürfen und ansammeln führen zu gar nichts.

Zu schnell wird sich mit bestätigenden Meinungen zufrieden gegeben, die das Aktuelle fortwährend nur widerspiegeln – was jedoch nicht ausreicht, wenn die Frage: „Warum ist das im Grunde so“, ausbleibt oder damit beantwortet wird, dass die anderen ja daran schuld seien.
Dadurch werden die Grenzen des Möglichen zu schnell erreicht, da sich nur innerhalb gewohnter Grenzen bewegt wird – ohne dass die Experten das jedoch wissen, da sie sich mit den eigenen Denk- und Verhaltensmustern nicht auseinandersetzen und diese so darüber bestimmen, was der „trickreiche Mensch“ zu fühlen, zu denken und wahrzunehmen hat.

Aus diesem Grunde „verschwinden“ sie alsbald wieder von der Bildfläche, nicht selten vorher einige Zöglinge mit den üblichen „Seminar-Lösungen“ bezirzt zu haben.
Die Methoden und Werkzeuge aus dem System liefern in Anwendung keine Lösungen, da sie nur für „von oben anzuwenden“ gedacht sind. Und das Verhältnis „Vorgesetzter“ und „Untergebener“ ist keine natürliche Ordnung!

„Nur Gierige brauchen eine Re-Gierung.“

Wann mag man denn endlich mal die ganzen „Seminare“ und „Gerichtsaktionen“ durchhaben, die sich im Kern damit beschäftigen, andere bestrafen oder wieder mal richtig abkassieren zu wollen? Oder wie wäre es mit Reichswiedergeburten, UCC, Bundesstaaten oder Gemeindereaktivierungen oder gelbe Scheine?

Alles nur Beschäftigungstherapien innerhalb der alten Ordnung!

Und wer jetzt sauer ist, dass möglicherweise sein „Geschäftsmodell“ in Gefahr ist, der mag sich fragen, ob er wirklich etwas ändern will.

„Ja, aber ich muss doch…“, sagt das Opfer seine eigenen Programmierungen („Ich“, Denk- und Verhaltensmuster).“

Wer der Meinung sei, es wäre ungerecht, da ihm Geld zustehe und er versuche auf trickreiche Art und Weise an das „Geliebte“ gelangen zu wollen, wird sich alsbald nicht mehr selbst erkennen wollen.

All jene, die sich entweder mit dem „Warmhalten oder Aufkochen von alter Soße“ beschäftigen oder in der üblichen Vorstellung unterwegs sind, es genüge ein „Reich“, ist angeraten zu hinterfragen, was sie überhaupt so handeln lässt.
Dabei ist abzuraten, sich auf die übliche Suche nach Schuldigen und Verantwortlichen zu machen, Schuldzuweisungen auszusprechen und jene bestrafen zu wollen.

Dieser Hinweis ist auch an all jene gerichtet, die sich damit „begnügen“ nur Sammelstelle oder Sprachrohr für ihre und andere „Unsäglichkeiten“ sein zu wollen. Dialog ist nicht der Akt, einfach seinen Unrat den offenen Raum zu „kübeln“, während man sich hinter Kontaktarmut und Nicknames versteckt.

„Wer die Wahrheit spricht, braucht ein ganz schnelles Pferd und ich kann mir kein Pferd mehr leisten!“

Meine bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass die anderen ein schnelles Pferd brauchen oder gleich „einen großen Bogen um einen machen“.

Mit: „Jede hat ja seine eigene Meinung“, machen sich die Probanden selbst etwas vor, weil diese Aussage – als „Toleranz“ verkauft – nur der Ausdruck ist für: „Deine Meinung kann mich nicht beeinflussen, weil ich mich erst gar nicht damit beschäftige.“

„Ich bin nur der Erfüllungsgehilfe meines Dienstherren.“ Filialleiter einer Sparkasse

„Für mein Handeln trägt mein Vorgesetzter die volle Verantwortung.“ Polizeibediensteter in Bamberg.

Die Welt in der die Mehrheit lebt, beruht auf Denken und Handeln erkaufter oder anerzogener und später genutzter Opferhaltung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt.“

Die als „normal“ gehandhabte Geisteshaltung verlangt nach Kompensation, da sie zu einer Unausgewogenheit im Menschen selbst führt. Dies geschieht, indem man sich am nächstbesten „Opfer“, was sich in einer entsprechenden Situation und Position befindet „auslebt“. Je unbewusster der Mensch, umso unbewusster die Handlung.

Beispiel: Eine Frau wuchs in der Kindheit unter den Fittichen ihrer Mutter auf, die sich lieber einen Sohn gewünscht hatte und sie als weibliches Wesen vollständig ablehnte. Die Frau wuchs auf und wurde irgendwann selbst schwanger.
Der in ihr „angelegte“ Widerspruch zu ihrem wahren Sein als weibliches Wesen, führt dazu, dass es so etwas wie Schwangerschaft für sie nicht geben durfte. Sie verschwieg ihre Schwangerschaft, gebar das Kind und tötete es anschließend.
Sie wurde für den Mord an ihrem Kind verurteilt.

Wer macht sich da schon Gedanken um Konditionierungen, Denk- und Verhaltensmuster und gesellschaftlich „anerzogener“ und tolerierter Unvernunft?

„Wissen sie, warum sie in der Funktion als Polizeibediensteter existieren?“ „Nein.“ „Weil sie vorgeschickt werden, um die Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft oberflächlich zu kaschieren.“ „Stimmt. Und ich gehe davon aus, dass dies noch lange der Fall sein wird.“ Gespräch mit Selbigem in 2017

Beibehaltene Unvernunft und Gewissenlosigkeit sind menschliche Eigenschaften, die das Vorhandensein von Vorgesetzten, Betreuern und Eroberern erst ermöglichen. Beide Eigenschaften sind jedoch nicht in Beton gegossen. Das wünschen sich jedoch die Vorgesetzten, die Betreuer und die Eroberer, damit sie weiter ihrer belohnten Funktion nachgehen können. Den Betreuten lässt man die Illusion, dass ihr Handeln „vernünftig“ sei.

„Ein Esel, der sich für ein Rennpferd hält, braucht man nicht zu sagen, dass er nur ein Esel ist. Man lässt ihn einfach auf die Rennbahn.“

Sicher kann jeder „das Rad neu erfinden wollen“, so wie die begrenzte Zahl der „Reichsthemen“ durch alle Gruppen rotiert sind, wo sich mit viel Beschäftigung mit bereits abgehakten Themen noch eifriger auseinandergesetzt wurde. Wie sagte mal jemand so schön, den ich darauf hinwies, dass andere sein Thema bereits „durch“ hätten und es zu nichts zu führen würde?

„Die anderen waren sicher nur zu blöd dazu.“

Und dieser Satz kam öfters mal. Und wenn sich die Beteiligten gegenseitig in Frage stellen, ist dies auch kein Umfeld, was auf Dauer überleben wird. So einfach ist das.
Um es mal so auszudrücken: Bis jetzt ist jeder von der Bildfläche „verschwunden“ der:

  • sich auf Rache, Bestrafung und Vergeltung bezog,
  • die falschen Fragen, die zu seinen gewohnten Antworten führt,
  • sein Denken und Handeln auf Geld, Besitz, Eigentum, Hab und Gut ausrichtete,
  • sich an bisherigen Vorstellungen des ewig Gestrigen, Ideologien, Werkzeugen und Institutionen festhielt,
  • so tat, als ob.

in der Versenkung verschwunden. So am Rande. Warum Rüdiger Hoffmann noch da ist? Weil er über die erste symbolische Handlung aufklärt, die im Kern sagt: „Ich mache hier nicht mehr mit!“

Der gespielte Witz
Ist hier noch niemandem aufgefallen, dass sich das ganze Getue vom Prinzip her nicht von „Räuber und Gen-Darm“ oder den üblichen Bandenspielen (die anderen sind die Feinde) unterscheidet? Okay. Es gibt einen Unterschied: Am Ende wird an die Rolle geglaubt, weil an das Geld geglaubt wird. Und damit ist in der Regel die Entwicklung des Menschen auch bereits abgeschlossen. Er „funktioniert“ innerhalb des Systems in Fremdbestimmung.

„Spielen ist so tun, als ob. Deshalb heißt es ja auch „Schauspieler“.“

Wer glaubt, nur das Kino sei eine Fiktion, der irrt sich. Es ist ein überzeichneter Spiegel der Gesellschaft. So wie die Bibel eine Überzeichnung der Beziehung des Menschen mit sich und dem Unbegreiflichen darstellt.

Solange der Mensch mit einer Verdrängung herumläuft, wird er die Worte nur in gewohnter Weise zu bedeuten versuchen – besser: zu deuten fähig sein. Das meint es im Kern mit „falsche Propheten“.

Es gibt im Kern zwei Wegrichtungen: die des Festhaltens und Verteidigens (gegen den Lebensprozess an sich) und die der Entwicklung und Erkenntnis (mit dem Lebensprozess) – über den gewohnten Tellerrand hinaus.

Auch wenn so mancher der Meinung ist: Die „anderen“ seien dafür noch nicht soweit, sind diese Worte über ihn selbst gedacht.

Auch in der Realität werden Rollen gespielt und nicht selten wird man dafür auch noch belohnt.

„Der Mensch in der Rolle als Rechtssubjekt, der Bürger, der Einwohner, der Staatsangehörige, der Richter, der Politiker, der Minister, der Steuerzahler, der Vorgesetzte &c.“

Während im Kino auf der Leinwand ein Film läuft, um (gewohnt) zu „unterhalten“, ist der Zuschauer in der Vorstellung, es sei ja nur ein „Film“, in der Regel sagt er das, gesteuert durch seine „Programmierungen“ (die er selbst nicht hinterfragt). Damit es für jeden auch einfach zu begreifen ist:

„Die Menschen sind noch gut. Wir kämpfen, wir töten, wir hintergehen einander. Aber wir können uns ändern. Wir können es besser machen. Das werden wir, das müssen wir.“ Bruce Wayne, Batman vs. Superman: Dawn of Justice

Wer jetzt mit dem Gedanken spielt: Was habe „Superman oder Batman“ mit ihm zu tun, mag sich auch fragen, warum er nur auf diese Frage kommt.

„An der Frage erkenne ich euren Geist.“

Das ist das gleiche Prinzip, ob ich die Frage stelle ob er der Holocaust stattgefunden hat oder nicht. Welt ist das, was sich zwischen Geist und Materie abspielt. Es heißt ja auch: Am Anfang schuf Gott „Himmel“ (Geist) und „Erde“ (Materie). Deshalb ist die Frage im sinne der Entwicklung von geringerer Bedeutung.
Und so lautet die Frage: Was ist die Ursache, dass grundsätzlich derartige Dinge geschehen können? Das führt weiter. Alles anderen nur im Kreis – allem voran die Suche nach Schuldigen.
Weshalb man innerhalb des Wandels zwei Kernmuster erkennen kann: die stille „Revolution“ (engl. to revolve = sich im Kreise drehend) und die stille Evolution (engl. to evolve = sich entwickelnd).

So mancher verwechselt das gerne, während ihm dabei nicht auffällt, dass er sich dadurch im Kreise dreht, weil er a) die „falschen“ Fragen stellt und b) ständig versucht, das Alte nach vorne kehren zu wollen, um es als das „Neue“ verkaufen zu wollen und alsdann von „Entwicklung“ spricht. Alt meint alles, was „ewig Gestrig“ ist – aus mangelnder Selbstreflektion. Nutze alles Geschehende um dich selbst zu entwickeln.

„Ein Kreis und eine Spirale sehen von oben gesehen gleich aus.“

Sicher gibt es Dinge, die weiterzuführen sinnvoll sind. Manchmal auch nur, um sich daran zu erinnern, wie es nicht funktionierte.
An dieser Stelle wird klar, dass es so etwas wie vom Alltag isolierte, soziologische Experimente im Kern nicht bedarf.

Was den Mensch sich unter anderem selbst befreien lässt: „Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir den Dingen verleihen.“ Epiktet 2.0

Solange an das Geld im klassischen Sinne geglaubt wird, solange ist der Mensch fremdbestimmt. Geld ist kein Lohn für getane Arbeit, sondern eine Entlohnung für ausgesetzte, eigene geistige Entwicklung. Was ist Geld? Zahlen auf einem Stück Papier.

„Wir kontrollieren die Materie, weil wir den Geist kontrollieren.“ 1984, George Orwell