ameise
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Das Wesentliche ist mal wieder gesagt?

Lesezeit: ca. 18 Minuten

(v1.1) Ich weiß nicht, wie oft ich das schon geschrieben habe. Doch immer wieder machte es irgendwann „klick“ und es zeigten sich weitere Aspekte.

Wer sich entschlossen mit dem System auseinandersetzt, und das kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, wird jedoch gewohnt irgendwann an einen Punkt gelangen, wo ihm das gewohnte mengenmäßige Sammeln von Informationen und noch mehr Details von Details, ihm nicht mehr wirklich weiterhelfen werden.
Das mag zunächst enttäuschend klingen. Viele scheitern an diesem Punkt und kehren – nicht selten resignierend – zu ihrer Ausgangssituation zurück.

„Will you partake of that last offered cup
Or disappear into the potter’s ground?“
The Man Comes Around, Johnny Cash

Das Leben selbst, macht nur Angebote, sich ihm anzuschließen, während die Verlockungen des Systems, die Privilegien, dem gewohnten Denker anerzogen jedoch „greifbarer“ erscheinen.
Und so lässt sich so mancher wieder „einfangen“, wenn er nicht bereits von der Verlustangst beherrscht ist.

„Der belohnte Sklave, ist der Feind seiner Freiheit.“

Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“

„An dem Tag, an dem man erkennt, dass niemandem etwas oder jemand gehört, ist der Tag, an dem man auch nichts mehr verliert.“

„Ist das nicht das Ziel? Der Grund, warum wir kämpfen, um das Kämpfen zu beenden? Damit wir nach Hause kommen?“ „Tony Stark“, Avengers: Age of Ultron, 2015

Ob man an den Informationen zunehmend erstickt oder mehr und mehr Klarheit über die Wirkmechanismen in ihrem Hintergrund erlangt, liegt nicht an den Informationen selbst, sondern der Art und Weise, wie man gewohnt an ein, nenne ich es mal „Projekt“ herangeht, da die gewohnten Denk- und Verhaltensmuster einen beachtlichen Einfluss auf das Projekt haben, und einen gern in den Kreisverkehr führen.

Es gilt unter anderem die gewohnte, anerzogene Grenze, zwischen „möglichst vielen Informationen“ hin zu „wesentlichen Informationen“ zu überwinden und so die Grenze rückwirkend mehr und mehr aufzulösen. Das meint unter anderem: „Sie wussten alles, nur nicht das, was wichtig war.“

Der gewohnte Denker beobachtet das was ist, was ihn zu einem wirksamen Teil von etwas werden lässt, was nicht selten sogar von ihm bekämpft oder zumindest beklagt und bejammert wird.
Im Kern herrschen jedoch seine Denk- und Verhaltensmuster über ihn, die ihn erst so agieren lassen, wobei hier das System der alten Ordnung deutlich erkennbar wird und wie man mit ihm verbunden ist.

Es geht auch nicht einfach darum, sich vom Alten ins Neue zu retten (also die typische „Entweder…oder“-Nummer), während man sich gleichzeitig am Alten festklammert, und das Neue zumindest so sein muss, wie das Bisherige – meist materiell orientiert.
Zudem sieht man hier deutlich, dass es sich um eine Kopfsache handelt.
Ab da wird es um einen herum meistens still oder für das Umfeld schlichtweg zu „utopisch“.

Telefonieren und Autos waren vor ein paar hundert Jahren auch utopisch oder dass man schneller als der Schall fliegen könne – jedenfalls bis zum 14. Oktober 1947.

Im Wesentlichen dreht sich die ganze Nummer darum, durch Infragestellung (Invertierung) des „Alten“ das „Vergessene“ wieder zu entdecken, um sich ab da mehr und mehr „zwischen“ beiden wieder in einem individuellen Entwicklungsprozess zu bewegen. Stark vereinfacht ausgedrückt.

Zunächst erscheint einem alles gleich wichtig, gleich bedeutend. Das liegt daran, das man sich über die Notwendigkeit des eigenen Entwicklungsprozesses nicht wirklich bewusst ist und was so unter anderem zum Kreisverkehr führt.

Zudem ist Entwicklung unter anderem abhängig von der Zielrichtung, die man zu verfolgen beabsichtigt. Es ist sinnvoll möglichst weit zu denken und sich zwischendurch auch nochmals zu fragen: Ist es noch weit genug gedacht?

Das etwas nicht weit genug gedacht ist, erkennt man daran, wie sich der Widerstand zeigt, den man gleichzeitig zu überwinden meint, nicht selten in Form irgendwelcher „Gegner“.

Gewohntes Gegeneinander zeigt lediglich, dass „Ziel“ und Zielrichtung nicht über den entstandenen Konflikt hinausreichen. Manche versuchen sich dann im mehr des Selben, was irgendwann unter beibehalten gewohnter Denk- und Verhaltensmuster zum Scheitern verurteilt ist. Warum?
Die alte Ordnung ist in sich ein Nullsummenspiel. „Gewinner“ und „Verlierer“ sind DARIN nur Rollen, denen man keine Bedeutung zuweisen sollte, wenn man sich auf den Weg macht, die alte Ordnung überwinden zu wollen.

Schon gar nicht ist ein Scheitern damit zu begründen, dass „andere“ daran schuld seien, denn damit ist „die Nummer“ für einen selbst erst einmal vorbei.

Im Kern geht es nicht darum, erst alle Widerstände zu beseitigen, indem man sie nur energisch genug bekämpft.
Die „im außen“ wahrgenommenen Widerstände, sind lediglich der Spiegel der eigenen, inneren Beschaffenheiten. Wo als bei sich selbst, kann man also etwas verändern?

Wie gesagt: „Gewinner“ und „Verlierer“ sind lediglich Rollen innerhalb des Rollenspiels, was man bisher für „alternativlos“ und deswegen „ernst“ erachtet hat. Es gibt im Grunde auch keine „Feinde“, als das eigene „Ich“, als der Feind selbst.

„Manchmal gibt es gar keinen Feind,…bis man sich einen sucht.“ „Cole“ zu „Bill Randa“, Kong: Skull Island, 2017

Um aus der geistigen Nummer herauszukommen, reicht es nicht, indem man das Vorhandene und das Bisherige (zeitlich: die Vergangenheit) als Ziel anstrebt. Es geht auch nicht, indem man für das Erreichte (was so manchem dann als „sein Eigen“ durch den Kopf geht) kämpft oder dies zu verteidigen meint.

Das Herausarbeiten der wesentlichen „Mechanismen des Systems“ ist weder eine Nachmittagsbeschäftigung oder gar ein Wochenendseminar, was man eben Mal auf der linken Backe absitzt.
Jedoch dauert es auch nicht solange, wie bisher Geschichte dokumentiert wurde.

Man wächst auch erst daran, wenn man es als Herausforderung annimmt und niemals an sich selbst zweifelt. Schon gar nicht geht es darum, nur irgendjemandem hinterherzulaufen, der es bereits verstanden hat und einen hoffentlich „mitnimmt“.

Jeder ist für sich selbst aufgefordert, denn es geht um seine individuelle Entwicklung. Schließlich wollte man ja Selbstbestimmung, als man noch von „Souveränität“ sprach.
Oder dachten Sie man könne einer Fiktion eine menschliche Eigenschaft zuweisen, während dann weiter „verdient“, „gekrochen“ und „gebuckelt“ wird?

Jemand schrieb mir vor Jahren, wenn man „ganzheitlich“ unterwegs sei, müsse man ja schließlich „alles“ wissen. Das ist nur bedingt „richtig“.

Die gewohnte Sammlung und Anhäufung von Inhalten (hier auch „Unsäglichkeiten“) und damit verbundener Auseinandersetzung, unterscheidet sich wesentlich von ihrer prinzipiellen Betrachtung – obwohl beide zum Zwecke der Ursachenforschung dienen.

Beide Sichtweisen existieren gleichzeitig, während die prinzipielle (eine Metaebene) jedoch von der gewohnten Denkweise nicht erfasst wird.

Die gewohnte Denke führt zum mehr des Selben, was sich durch zunehmende Komplexität zum Ausdruck bringt, bspw. Unternehmensstrukturen, die irgendwann an ihrer eigenen Komplexität zugrunde gehen (Insuffizienz), weil auch die dort herrschenden „Probleme“ in der Regel nur oberflächlich kaschiert werden und zu weiteren Phänomenen (Symptomen) führen, während die Ursachen weiter unbehandelt bleiben.

Ursachen sind nur selten gleichzeitig die sicht- und spürbar wahrgenommenen „Probleme“, die man „nur“ zu bekämpfen, zu kaschieren meint.

Die ganzheitliche Sichtweise hingegen lässt sich nicht einfach von dem vielen lauten und buntem „Tamtam“ beeindrucken, was zu mehr Klarheit mit Blick auf die Mechanismen (Prinzipien) und ihre Wirksamkeit führt, aus denen die vielen „Unsäglichkeiten“ hervorgehen. Das meint es mit „das Wesentliche“, was für das „gewohnte Auge“ nicht sichtbar ist.

„Ein Programm verarbeitet die Daten, die ihm „geliefert“ werden. Es muss „wissen“, wie diese beschaffen sind, während die Daten das Programm selbst nicht „kennen“ brauchen.“

Gewohnte Fragen führen in der Regel nur zu gewohnten Sichtweisen und Antworten (Selbstreferenzierung, als Sinnbild des Kreisverkehrs), da die Fragen von den Denk- und Verhaltensmustern beeinflusst sind, auf die der gewohnte Denker keinen Einfluss zu haben meint oder haben will. Vom Menschen gemachte Strukturen benötigen einen Sinn (Bedeutung), um ihre Existenz zu rechtfertigen.

Ändert sich der Sinn, die Bedeutung, beginnen sich die Strukturen zu verändern – manchmal lösen sie sich auch auf und Grund, warum im Alten die Bedeutungshoheit von Denk- und Verhaltensmustern, und sich daraus ableitenden Konventionen und Wertvorstellungen zu erhalten, den Anhängern „wichtig“ erscheint.

Schließlich sollen diese auch weiterhin unverändert bleiben und werden entsprechend „geschützt“. Wen wundert es, dass sich Geschichte deswegen (solange) wiederholt?

Der gewohnten Vorstellung von „Alternativlosigkeit“, scheint nur das „Schreckensbild des Nichts“ diesem gegenüber zu stehen. Dies ist jedoch ein Irrglauben.

Der Mensch schuf sich auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster ein System, was sich jedoch vom Leben abwendet, bis er es irgendwann vergaß.

„Was, wenn wir uns entscheiden, nur noch in einer Realität zu leben, die wir selbst geschaffen haben? Macht uns das zu Wahnsinnigen? Und wenn ja, ist es nicht immer noch besser, als ein Leben in Verzweiflung?“ „John Brennan“, The Next three Days, 2011

Die gewohnte Frage nach dem Holocaust, ob er stattgefunden hat oder nicht, wird unerheblich, wenn sich die Realität über „Himmel“ (Geist) und „Erde“ (Materie) aufspannt, und sich daraus die Frage ergibt: Welche Denk- und Verhaltensmuster sind dafür verantwortlich (siehe: das Milgram-Experiment), dass grundsätzlich so etwas geschehen kann, was wiederum auch nicht mit der üblichen Suche nach Schuldigen und Schuldzuweisungen abgetan ist.
Nebenbei: Wenn die Würde des Menschen unantastbar ist, wie könnte sie sich dann laut §130 StGB angegriffen fühlen?

Bevor ich es wieder vergesse, und dies erst mal ganz grob formuliert: In der alten Ordnung erfolgt die Gleichschaltung durch die gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung und die Vielfalt findet sich im Haben wieder, während in einer neuen Ordnung die Vielfalt in der individuellen Entwicklung und damit verbundenen Entfaltung individueller Talente mit all ihren „Nebenwirkungen“ und deren wirksamer Vernetzung (mitunter ganz von selbst) stattfindet und das Haben sich entsprechend „anpasst“. Siehe: Entwicklung von Vernunft und Gewissen sowie Art. 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte) So am Rande.

Bei den beiden Sichtweisen hat man es mit zwei wechselseitig miteinander verbundenen Ebenen zu tun: die inhaltliche und die prinzipielle.
Dass die prinzipielle Ebene selten erkannt wird, liegt daran, dass sich der gewohnte Betrachter anerzogen in einer „objektiven“ Haltung zum Beobachteten zu bewegen meint: Der Mensch getrennt von der Welt.
Für die meisten Menschen existiert nur diese eine Sichtweise, eine Welt der Dinge und Teile, und scheinbar unabhängig voneinander existierender „Probleme“ und gewohnte Konzepte wie „Schuld und Unschuld“, „Gut und Böse“ &c.

Es handelt sich hier um einen anerzogenen, jedoch als „normal“ angesehenen Irrglauben.

Dabei stellt sich die Frage nach der Schuld nur, weil es um artgerechtes oder nicht artgerechtes Verhalten geht, also Entsprechung oder Nichtentsprechung, Gehorsam oder Ungehorsam, Freund und Feind usw., während sich mehrheitliches Verhalten dabei um die Aufrechterhaltung und Verteidigung gewohnter Strukturen und damit verbundener „Beziehungen“ sowie Denk- und Verhaltensmuster dreht.

Der Grund, warum viele Menschen in der Vergangenheit verfolgt wurden, eben weil sie nicht den gewohnten gesell- und herrschaftlichen Vorstellungen, Denk- und Verhaltensmustern und vor allem den damit verbundenen Wertvorstellungen und Konventionen entsprachen, und man so die Eintracht zwischen Untergebenen und Erhabenen gefährdet sah und mitunter auch noch sieht.

Heute lässt sich klar erkennen, dass die große Mehrheit von ihren eigenen Familien auf Gehorsamsbereitschaft und „gesellschaftliche“ Entsprechung „dressiert“ wird und Grundlage für Verwerfungen ist, wie sie nicht nur im letzten Jahrhundert in den 30ern der Fall waren – und die das Phänomen des Faschismus auch heute noch ermöglichen.

Nicht zu vergessen, die gewohnten Verdrängungskonzepte und damit verbundene individuell-gesellschaftlich tolerierte Feindbildprojektion, des eigenen „Ichs“, als der Feind (der Widersacher) selbst.
Ebenfalls nicht zu vergessen, die tolerierte Selbstversklavung in gewohnter Erwartung ihrer Belohnung mit Zahlen bedrucktem Papier, Zahlenreihen auf dem Konto &c. oder anderen wohlwollend zugestandenen Privilegien.

Ich fragte mal jemanden, warum er sich so sehr mit Geschichte auseinandersetzen würde. Er meinte, er wolle herausfinden, wer letztlich an allem „schuld“ sei.
Die Physik setzt sich mit der Suche nach den kleinsten Teilchen auseinander, signalisiert jedoch in ein oder zwei Youtube-Videos, dass sie irgendwie an ihre Grenze angelangt sei.

„Frage einen Historiker, was die bedeutendste Erfindung der Menschheitsgeschichte war. Die Beherrschung des Feuers, das Rad, das Schwert? Ich würde sagen, es ist die Geschichte selbst. Geschichte ist nicht Fakt, sondern Erzählung, mit Bedacht gestaltet und gepflegt. Unter den Federstrichen des richtigen Chronisten, wird aus einem Schurken ein Held und eine Lüge wird zur Wahrheit.“ „Salvor Hardin“, Foundation, 2021

Jene in der Rolle der Sieger schreiben die Geschichte nach ihrem „Gutdünken“, während so mancher darin wiederum die Lüge erkennt, setzt er sich näher mit den „tatsächlichen“ Geschehnissen auseinander.

Um den Sachverhalt des Rollenspiels zu überwinden und „Sieger“ und „Verlierer“ keine Bedeutung mehr haben, beginnt dies mit der Frage, welche Denk- und Verhaltensmuster über die letzten paar tausend Jahre Menschheitsgeschichte für Erscheinungen wie Kriege und Holocaust (auch an anderen Orten auf diesem Planeten) verantwortlich sind.

Mit dieser Frage lösen sich auch die Konzepte „Raum“ und „Zeit“ in Wohlgefallen auf. Gleichzeitig kehren Fragen wie, „welche Kekse kurz vor dem Prager Fenstersturz zum Kräutertee gereicht wurden und welchen Einfluss sie auf den Aufschlagen gehabt haben mögen“, zu ihrer wahren Bedeutung zurück.

Hat man das mit dem durchgängigen Rollenspiel der alten Ordnung erst einmal bewusst erfasst, spielen auch die Rollen „Sieger“ und „Verlierer“ keine Rolle mehr und damit auch die Streithähne auf der Suche nach den Hauptverursachern und all jenen, die sich ebenfalls mit Infos „bewaffnet“ dieser Aufgabe meinen stellen zu müssen.

„Das ist ein Rätsel. Über zwei Brüder. Der eine lügt immer. Der andere sagt immer die Wahrheit. Sie treffen beide an einer Straßenkreuzung und fragen, wie man in die Stadt kommt. Die Antwort ist: Sie fragen den einen, welchen Weg der andere Bruder ihnen vorschlagen würde, und nehmen dann den entgegengesetzten.“ „Joshua Mansky“, The Coldest Game, 2019

Wie man das Alte infrage stellt?

„Am Leben zu sein, bedeutet Geister zu kennen. Das Imperium fürchtete Hari, weil er die Zukunft vorhersehen konnte. Doch in Wirklichkeit tat er nichts anderes, als die Vergangenheit neu zu beurteilen.“ „Salvor Hardin“, Foundation. 2021