Der Gewohnte ist dazu verdammt, die Vergangenheit zu wiederholen…
(v1.0) …solange er die Prinzipien des Systems, nach denen er in der Tat „funktioniert“, nicht infrage stellt.
Die von Wahltag zu Wahltag schwelende, gesellschaftliche Hoffnung, endlich mal „gerechte Autoritäten“ gewählt zu haben, beflügelt seit jeher die Gemüter jener in der Rolle der Wähler, wie auch ihre beharrliche Vorstellung, es genüge nur die „Ungerechten“ gegen „Gerechte“ auszutauschen.
Die Gesellschaft beantragt im Akt der Wahl anonym ihre weitere Betreuung durch Abgabe ihrer Stimme und hat „vertraglich“ dann nichts mehr zu bestimmen.
„Wir sind das Volk.“ „Ja, das dürft ihr auch bleiben.“
Ich kann es immer nur wiederholen: Es ist ein Irrglaube, der auf einem anerzogenen Verhalten beruht, es benötige stets klassischer Autoritäten, die das gesellschaftlich anerzogene Machtvakuum („Man kann ja sowieso nichts ändern.“) von außen ausgleichen, um anschließend der Masse zu sagen, was „gut, richtig und vernünftig“ sei.
Gewohnte Erziehung im Haben tut dabei ihr Übriges: Wer glaubt, dass er „hat“, verliert nicht gern, gehorcht und funktioniert, hat jedoch die „Freiheit“ zu klagen, zu jammern und sich zu beschweren, letztlich nur um den selbst geschaffenen Leidensdruck ein Ventil zu geben. Ende der Fahnenstange.
Im Haben erzogen, lässt sich eine Masse bequem in jede Richtung schieben, die politisch notwendig erscheint.
Aktuell lässt sich jedoch erkennen, dass die Politik durch Ihr Tun lediglich zum Ausdruck bringt, dass die Zeit der Betreuung zu Ende geht, und jene in der Rolle der Bürger gefragt sind, sich selbst Gedanken zu machen – dauerhaft Gedanken zu machen, was nichts mit gewohnten Verdrängungskonzepten (Bspw.: „Der oder die müssen nur weg, dann wird alles gut“.) zu tun hat.
Fremdbestimmung der Masse funktioniert vor allem dann ganz prima, wenn diese aus der Gewohnheit heraus auch noch an der Vorstellung festhält, ihr würde irgendetwas „gehören“ und dies auch noch zu verteidigen meint.
So ist die Masse mit Ihren „Herren“ verbunden – innerhalb des Systems, was sich der Mensch einst selbst schuf, wo nachfolgende Generationen „hineingeboren“ werden, mit der späteren Erklärung, dass sie es mal „besser haben“ sollen, wenn sie so sind, wie jene, die sie anfänglich betreuten.
Am Ende heißt es dann doch: „Sollen sich doch die nachfolgenden Generationen mit den Problemen auseinandersetzen!“
Auf diese Weise wird das eigene Gewissen zunächst beruhigt („Wir wollen, dass Ihr es mal besser habt, als wir.“), um später doch die Maske fallen zu lassen.
Reichlich Ablenkung der Massen durch Unterhaltung und alltäglich künstlich hochgetaktete Szenarien, Produkt-, Programm-, Medienvielfalt usw., sorgen dafür, dass der gewohnte Akteur ausreichend beschäftigt ist.
Auf der anderen Seite bedeutet es auch, dass Politik und Medien letztlich nur der zeitgenössische Spiegel der Gesellschaft darstellt.
Veränderungen werden zwar weiträumig gefordert, doch wollen die Fordernden selbst nicht von diesen Veränderungen betroffen sein. Reichlich in der Vergangenheit stattgefundene Dialoge haben durchweg dieses Verhalten gezeigt.
Der Einzelne gelangt nur durch entschlossene Infragestellung des Systems und seiner Prinzipien (Genauer: seine Denk- und Verhaltensmuster, Konventionen und Wertvorstellungen) aus der „Nummer“ – und damit verbundenen Entscheidungen und Konsequenzen.
Die Angst des Haben-Menschen vor dem „Nichts“, hält ihn in der Regel jedoch davon ab. Hier findet sich ein weiterer systemisch bedingter Grenzübergang. Doch in der Regel ziehen sich jene dann zurück und akzeptieren das Leben, aus dem sie einst auszubrechen versuchten.
Es ist nicht, dass sie es nicht wagen, manche entscheiden sich dazu, noch nicht einmal darüber nachzudenken, da es ihre Weltanschauung beeinträchtigt – nahestehend die gewohnte Lebensweise.
Aufkeimende Vorstellungen, dass es so etwas wie eine standardisierte Anleitung gibt, wo man ein paar Briefe schreibt, Formulare ausfüllt oder „Personalpapiere“ abgibt und damit habe sich der Fall, sind jedoch nur Wunschdenken – vor allem wenn die Vorstellung darin besteht, von BRD nach DR zu wechseln, wo letztlich nur eine Rechtsfiktion durch eine andere ausgetauscht werden soll.
Tatsächlich geht es um eine eigenständige, eigenverantwortlich und tiefgründige Veränderung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen… über das Konventionelle hinaus und durch Infragestellung des bestehenden Systems, von dem irriger Weise ausgegangen wird, es sei – Reklame: „alternativlos“ und deswegen auch „ernst“ und „aussichtslos“. Es handelt sich hierbei nur um eine anerzogene Vorstellung.
Die Vorstellung einer standardisierten Anleitung verweist gleichsam auf die vorhandene Gleichschaltung der Masse, während es jedoch um die Rückkehr des individuellen Menschen geht, was nur sehr gering etwas mit „Haben, um damit etwas/anders zu sein“ zu tun hat.
Wer viel „hat“, hat auch viel zu verlieren, wo die Vorstellung, dass niemandem irgendetwas gehört, für ihn mehr als nur abwegig erscheint.
Ebenso trifft dies auf jenen zu, der sein „ganzes Leben“ gegen den Verlust – also für den Zusammenhalt – erreichter Besitztümer alles Mögliche traktiert hat.
Durch Haben (Gehören) etwas zu sein, ist letztlich nicht nur Schein und fatal für den Einzelnen, sondern darüber hinaus auch für seinen Existenzraum, den Planeten und zukünftige Generationen.
Letztlich ist er Gewohnte davon überzeugt, dass er ja nicht anders könne – geflissentlich übersehen, dass er sich über seine Besitztümer von seinen „Herren“ bequem instrumentalisieren lässt.
„Ihr sehnt euch still nach dem, was ihr nicht habt. Und das was ihr habt, fürchtet ihr zu verlieren. Für 99,9% eurer Art, ist das die Definition von Realität. Sehnsucht und Furcht, Baby. Da gibt man jedem, was er will, oder?“ „Analytiker“ zu „Neo“, Matrix Resurrections, 2021
Sich aus der Gleichschaltung zu lösen, erscheint dann besonders schwer, wenn man dem in einer Gruppe verhaltensgleichgeschalteter „Mitstreiter“ wirkenden Gruppenzwang ausgesetzt ist.
Das System, was der Mensch durch seine gewohnten Denk- und Verhaltensweisen erschafft (und durch Änderung eben dieser auch wieder verändern kann), sorgt er durch seine Unbewusstheit darüber, dass es zu einem Gefängnis für seinen Verstand wird.
Durch das Haben und einer Welt, die ihm nahezu in allen Lebenslagen mit (Produkt)Vielfalt und Ablenkungen daherkommt, hat er sich selbst vergessen und wurde so zu seiner Rolle in seinem selbst geschaffenen Rollenspiel aus „Räuber und Gen-Darm.“
Dass man durch den Akt der Wahl, durch ein einziges Kreuzchen oder Erkieren eines „Anführers“, seine Stimme abgibt und dann nichts mehr zu sagen hat, sich dadurch selbst entmündigt und fortan (von der Politik) „betreut“ wird, hat sich auch mit der Einführung des Wahlrechts für Frauen vom Prinzip her nichts geändert.
An diesem Punkt kann ich einmal mehr nur erwähnen, dass man sicht- und spürbare Phänomene, die gesellschaftlich als „Probleme“ bezeichnet werden, mit den gewohnten Denkweisen nicht gelöst werden können, aus den sie hervorgegangen sind. Da kann man noch so viele Autoritäten ernennen, wenn es dem Wähler weiter nur darum geht, dass alles wieder so sein soll, wie es „gestern“ – für manche sogar „vorgestern“ – gewesen sei.
In Zeiten des Wandels gestalten sich derartige Bemühungen zunehmen als Energie verzehrend – gleich wie viele „projizierte Feindbilder“ man eifrig hochzuhalten oder „Mediensäue durchs Dorf“ zu treiben mag.
„There’s no easy way out, there’s no short come home.“ „No easy way out“, Robert Tepper, 1985
Inhaltlich gesehen mag man beim „Wahlrecht“ von einem „Gewinn“ sprechen, doch ist a) die Wahl stets in der Weise begrenzt, so dass man sie nur als das System aufrechterhaltend erkennen kann, wo b) der oder die Gewinner*innen auch nur eine Rolle innerhalb des Rollenspiels, was anerzogen für die einzige Realität nicht nur gehalten, sondern diese mitunter auch noch „bis aufs Blut“ verteidigt wird.
Hat man das System in seinem Wesen, seinen Prinzipien jedoch erkannt und auch verstanden, so verliert der Begriff „aussichtslos“ dramatisch an Bedeutung.
Bei Erwähnungen des Ausdrucks „freiheitlich demokratische Grundordnung“ bleibt auf dem Weg der eigenen Entwicklung nur ein verständnisvolles Schmunzeln übrig.
Wie luftig die „Angelegenheit“ doch letztlich war, der man einst das Attribut „alternativlos und ich muss gehorchen“ zu geben meinte – ebenso die vom Menschen erdachten „Ideologien“, die er sich einst „um die Ohren“ zu hauen meinte.
Während der gewohnte Denker auf der Straße für „Demokratie“ demonstriert, ist er so damit beschäftigt, dass ihm die Zeit fehlt darüber nachzudenken, warum es überhaupt Untertanen gibt, die ihre „Herren“ erwählen, um sich anschließend gemeinsam nur das Etikett „Demokratie“ aufzukleben… bei einer weiter vorhandenen, hierarchischen Ordnung mit ihren Phänomenen wie Faschismus, Korruption, Rassismus usw.
Diese drei Erscheinungen bekämpfen zu wollen, reicht es dazu nicht nur irgendwelche künstlichen Gesetze zu verabschieden, während die „Verabschieder“ und jene, die sich die drei Erscheinungen „zu eigen machen“, beide weiter jenes System aufrecht erhalten, was die „Drei“ erst ermöglicht.
Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Täuschung, sondern um eine erkennbare Selbsttäuschung, Selbstreferenzierung und Donquichotterie (Symptombekämpfung).
„Der unendliche Kampf gegen… Symptome.“
„Sicherheit“, die von anderen versprochen wird oder in der Rolle des „Mannes“ liegen soll, der Glaube an Sicherheit an sich, ist nur eine Illusion, selbst dann, wenn sie „von (ganz) oben herab“ versprochen wird.
Es geht bei allem gewohnt(!) darum, dass weiträumig die Verantwortung – besser: die eigene Zuständigkeit (Verantwortung und Befugnisse) für die eigene Existenz auch weiterhin in fremde Hände abgegeben werden soll – für alle, die auf Betreuung und Fremdbestimmung der Masse stehen.
„Der Herdenmensch, der geht nirgendwo hin. Der mag meine Welt. Der will dieses sentimentale Zeug nicht. Der will keine Freiheit oder Selbstbestimmung. Der will vielmehr kontrolliert werden. Der wiegt sich viel lieber in Sicherheit. Das heißt für euch zwei: Zurück in eure Pots, bewusstlos und allein. So wie die Masse.“ „Analytiker“ zu „Neo“ und „Trinity“, Matrix Resurrections, 2021
Nachtragend: Systembedingt kann man sich „die kleinen Grabenkriege“ zwischen den Geschlechtern getrost „in die Haare schmieren“.
In einem Nullsummenspiel gibt es letztlich weder „Verlierer“ noch „Gewinner“, zumal „Verlierer“ und „Gewinner“ nur Rollen innerhalb eines irrigerweise als „alternativlos“ erkannten Rollenspiels sind, genauso wie die Stigmata „Reichsbürger“, Reichsangehörige, Bundeskanzler, Terrorist, Minister, Polizeibedienstete, Soldaten &c. pp.
Reklame: Das auf den Gegner projizierte „Feindbild“ ist lediglich eine Erfindung des eigenen „Ichs“, als der Feind selbst, um so seine Existenz und damit verbunden zweckdienliches Handeln zu rechtfertigen.
In der Gesellschaft, also dem größerem Ganzen, ist das nicht viel anders, wo das Verhalten mitunter sogar geschürt wird, der auserkorene „Feind“ sei an der gesellschaftlichen Lebenssituation „schuld“, um so die Masse zu polarisieren.
Die anerzogen-geglaubte Meinung, „es“ sei „alternativlos“, rührt gleichsam von der Vorstellung eines „Alles oder Nichts“, was typisch für ein Herrschaftssystem ist, ob wohlwollend oder nicht – auch jenes Herrschaftssystem, wo der Mensch von seinen Denk- und Verhaltensweisen beherrscht wird, während die ihm erzählen, dass er sie sei.
Wer noch in er gewohnten Vorstellung unterwegs ist, dass Mensch und Person ein und dasselbe seien, wird in der Aussage, dass sie NICHT ein und dasselbe seien, so etwas wie eine Gespaltenheit erkennen, was jedoch nur aus gewohnter Sichtweise so erscheint.
Im Grunde sind beide Anschauungen die „Kerne“ der beiden damit und untereinander wechselseitig verbundenen Systeme: das eine die Täuschung und das andere das Wahre.
„Es ist ein beachtlicher Unterschied, ob man eine Rolle nur spielt oder ob man die Rolle ist.“
„Die „natürliche Person“, ist „der Mensch in der Rolle als“… Rechtssubjekt.“
„Ich bin Richter.“ „Bela Lugosi hielt sich irgendwann auch für Dracula.“ „Das ist doch ein himmelweiter Unterschied!“ „Inhaltlich schon, vom Prinzip her jedoch nicht. Man hat die Rolle gelernt und sich irgendwann dafür gehalten, wie sich die Mehrheit der Menschen für ihre Rollen halten und so in einem Gefängnis für ihren Verstand verweilen.“
Ein Bekannter hat eine Webseite entdeckt, ein Konversationslexikon.
Dort existieren grob betrachtet tatsächlich zwei Erklärungen für den Begriff „Person“.
Einmal steht „Person“ für den individuellen Menschen und einmal als Erklärung für eine Maske, die der Mensch anzieht/trägt, wodurch sich Mensch und Person voneinander unterscheiden.
Jene in der Rolle der Wähler können sich weiter beunruhigen: Es ist nicht einfach damit getan, jene in der Rolle der „Ungerechten“ gegen jene in der Rolle der „Gerechten“ auszutauschen. Schon gar nicht, wenn die gewohnte Vorstellung von „Gerechtigkeit“ auch nur ein Zerrbild darstellt – ebenso wie die übliche Vorstellung von „Frieden“ und „Freiheit“.
Um es so kompakt wie möglich auszudrücken: Das System ist nicht dazu gedacht, irgendwann „DIE gerechte Autorität“ untereinander zu erkieren, sondern sich von der „geschlossenen“ Vorstellung eines Rollenspiels aus „Untertanen“ und „gerechten Herren“ zu verabschieden und dass es nur um Machtkampf und Verteidigung der erreichten Besitztümer ginge.
Das hat man weiträumig davon, wenn man sich vom Leben abgewendet hat und einer selbstgeschaffenen Kunstwelt mit künstlichen Regeln, Rechten, Pflichten und gewohnten Autoritäten den Vorrang gibt.
Einmal mehr, sich auf den Weg zu machen und auch das zu finden/erleben, was echt ist.
Nachtrag: Im Grunde zeigt das alles, welche Kraft im Menschen steckt, während er sich jedoch lieber „als unschuldiges Opfer der Umstände“ sieht, wo er von seinen Betreuern Aufmerksamkeit und „Guzien“ bekommt.