Der im Haben erzogene Mensch…
(v1.3) …schaut im Außen nach dem, was ihn „mehr“ erscheinen lässt, während man ihn daran bewertet, was er dadurch ist und erreicht hat, und er dann gern sein „Eigen“ nennt.
Der Mensch im Haben glaubt, etwas würde ihm gehören.
Der Mensch im Haben glaubt, jemand würde ihm gehören.
Der Mensch im Haben glaubt, das Leben würde ihm gehören.
Der Mensch im Haben glaubt, es sei vernünftig, wenn man hat.
Der Mensch im Haben glaubt, es sei vernünftig, wenn man mehr hat.
Der Mensch im Haben glaubt, es sei vernünftig, wenn man noch mehr hat.
Doch nur mit dieser Vorstellung kann er auch verlieren. Er ist nicht wirklich frei, denn seine Herren, die ihm einst wohlwollend zugestanden, fordern ihren Tribut.
Gewollte Unvernunft und Gewissensarmut, sind der Grund seiner Betreuung.
Er kämpft, damit er behält.
Er verteidigt, damit er behält.
Er kämpft gegen seinesgleichen, die ihm nehmen wollen.
Er zahlt, damit er es „sein Eigen“ nennen kann, und damit es „sein Eigen“ bleibt.
Doch er erntet nur das, was er gesät hat.
Der Mensch im Haben unterwirft sich, damit er es weiter „sein Eigen“ nennen kann.
Der Mensch im Haben unterwirft andere, damit er sie weiter „sein Eigen“ nennen kann.
Der Mensch im Haben versucht das Leben zu unterwerfen, was ihn eines Tages daran erinnert, dass er sich bisher geirrt hat. Denn im Leben ruht die Veränderung.
Der gewohnte Mensch lebt in Angst und Furcht, dass jemand kommt, und er möglicherweise verlieren könnte.
Er wird vergessen nach seiner Freiheit zu streben, die er nie kennengelernt und sich lieber an ihre Billigversionen halten, nur damit er weiter haben kann, während er seinen künstlichen Herren dient.
Er wird seine Unfreiheit verteidigen und seinen Feinden stets die Schuld geben.
Er wird sich mit jenen zusammentun, die es ihm gleichtun.
Er wird für Dinge kämpfen, die lange vor seiner Zeit als „wertvoll“ erachtet wurden, ohne dass er je hinterfragt hat, ob sie überhaupt „wertvoll“ sind.
Nähren wird er sich von falschem Frieden, falscher Freiheit und falscher Gerechtigkeit.
Er wird sie trinken und dennoch durstig bleiben.
Er wird sie essen und dennoch hungrig bleiben.
Der gewohnte Mensch sieht sich gern unabhängig von der Welt in der er lebt. Auf diese Weise braucht er sich keine Gedanken zu machen, dass er dennoch am Gesamtbild stets mitverantwortlich ist.
Der gewohnte Mensch geht arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben, „denn schließlich muss er ja auch leben“.
Der gewohnte Mensch denkt in „entweder…oder“, was ihm die Entscheidung einfach erscheinen lässt, wenn er zum rechten Zeitpunkt die Frage stellt: Geld haben oder kein Geld haben?
Auf diese Weise erscheint ihm alles einfach, um so sein Weitermachen und sein geistiges Verbleiben zu rechtfertigen.
Er, der gewohnte Mensch, wird sein Abbild schaffen, was ihm gehorcht, ihm entspricht, weil er es selbst nie anders kennengelernt hat. Das Gestern ist für ihn der Maßstab.
Denn schließlich ist er davon überzeugt, dass er nicht anders kann.
Der gewohnte Mensch ist anerzogen nicht „Herr über sich“ selbst, was zu ändern ihm unmöglich erscheint, weshalb er auch lieber „Herr über andere“ sein mag oder „belohnter Untergebener von anderen“, um sich selbst nicht ändern zu müssen.
Wer, wenn nicht der Mensch selbst, kann daran etwas ändern?