Die Angst geht um… …und wie wir damit fertig werden können

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(Petersberg, Karl Heinz Schubäus, 11. März 2012) Wir stehen an der Schwelle grundlegender Veränderungen, auf die wir nicht annähernd vorbereitet sind. Das einst sichere Netz der Sozialen Marktwirtschaft verliert zunehmend an Bedeutung und hinterlässt Ratlosigkeit und Ängste.

Noch sonnen wir uns im Glanz hochtechnologischer Außenhandelsüberschüsse, wie lange noch?

Durch Abwarten und Resignation verpassen wir nicht nur den Anschluss an eine neue Weltordnung, sondern zerfallen in die Bedeutungslosigkeit geduldeter Kleinstaaten.

Noch sind wir in der Lage, uns den veränderten, weltweiten Wettbewerbsmustern nicht nur anzupassen, sondern auch weiterhin eine tonangebende Rolle in der Weltwirtschaft zu spielen.

Nur, die Zeit ist überreif, um die Gelegenheit zur Anpassung an eine neue Weltordnung zu initiieren.

Dazu ein paar nicht alltägliche Hinweise, Stellungnahmen, Einwände und Richtigstellungen zum Thema: „Warum müssen wir uns einem unaufhaltsamen Wandel anpassen?“

Eine längst überfällige Aufklärung in einer Zeit offener Fragen, unbewältigter Konflikte und zunehmender Ängste!

Schubäus: Mit dem Interview reagiere ich auf eine Pressemitteilung mit dem Wortlaut: „…jedes dritte Kind hat Angst, als Erwachsener einmal arm oder arbeitslos zu sein.“

Ich musste nicht lange suchen, um eine aus der Vielzahl möglicher Antworten eine dazu passende zu finden.

Unter dem Titel: „Harte Zeiten für Chinas Funktionäre“, wird in einem anderen Medienbericht darauf hingewiesen: „Um die heimische Autoindustrie zu schützen, sollen sie keine „Ausländer“ mehr kaufen. Statt BMW oder Mercedes, sollen künftig Autos von FAW, Dongfeng oder Jiangling gekauft werden.

Man braucht kein Hellseher zu sein, um daraus schlüssig abzuleiten, für wen in den nächsten Jahren harte Zeiten anbrechen. Vor allem dann, wenn China im Schiff- und Flugzeugbau, in Solar- und Informationstechnologien und vielen anderen Branchen unübersehbare Zeichen dafür setzen, was sie bereits heute können, um zu zeigen wer künftig das Sagen hat.

Ganz nach dem Vorbild der Japaner, in Sachen Autos, Fototechnik, Fernseher und Informationstechnologie!

Schubäus: Ja, nur weit umfangreicher und auch in Produktionsstätten in unserem Land. Wir können das nicht verhindern, müssen uns jedoch rechtzeitig darauf einstellen.

Sie befassen sich seit Jahrzehnten – wie kein anderer – mit Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Was muss geschehen, damit wir im Westen den Anschluss nicht verpassen?

Schubäus: Wir müssen verhindern, dass unser jetzt schon überreguliertes Wirken einerseits und unsere Trägheit gegenüber Veränderungen anderseits, nicht auch noch durch Einwirkungen fremder Kulturen völlig aus dem Gleichgewicht gerät.

Schon seit Jahren habe ich mich in der Praxis darauf vorbereiten können, geeignete Möglichkeiten zur grundlegenden Neuorientierung unserer Wirtschaftssysteme mit außerordentlichem Erfolg zu realisieren.
Nur kann man derartige Lösungsmuster nicht auf der sophistischen Grundlage kartesianischer Irrlehren, und damit verbundener, allgemein üblicher Denkmuster installieren.

Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe zur zwingenden Anpassung unserer Wirtschaft an die Zeichen der Zeit?

Schubäus: Zunächst einmal die Art und Weise, mit der ehemalige Schwellenländer ihr Konkurrenzverhalten auf den Weltmärkten ausbauen.
Zum anderen unsere Blauäugigkeit und offensichtlichen Schwächen damit umzugehen.
Während China mit einem außergewöhnlichen Finanzpolster seine Wirtschaftsleistung – nicht zuletzt mit unserem Know-how – enorm forciert, nehmen im Gegensatz dazu unsere Staatsschulden katastrophale Ausmaße an.

Damit nicht genug, betragen die Verluste durch krankmache Konflikte, Spannungen, Zerwürfnisse und Konfrontationen in der deutschen Wirtschaft Jahr für Jahr 363 Mrd. €. (Quelle bekannt).

Die damit verbundenen sichtbaren Auswirkungen nehmen inzwischen bedrohliche Auswirkungen an. Die AOK berichtet im HB vom 5. 11. 2011 von 1,8 Millionen Burnout-Kranken, den damit zusammenhängenden Fehlzeiten und Behandlungskosten.

Und das wird durch die Medien immer nur bruchstückhaft vermittelt, ohne die realen Zusammenhänge zu erläutern?

Schubäus:
Vieles wird als Details durch die allgegenwärtigen Medien vermittelt. Nur wer versteht die damit verbundenen, bedrohlichen Zusammenhänge, gegen die sich niemand wehren kann.

Ängste entstehen in der Regel nicht durch offensichtliche Bedrohungen gegen die man sich wappnen kann. Ängste und Sorgen entstehen durch Ahnungen und vage Vorstellungen mit dem Versuch: zwischen den einzelnen Bruchstücken die Wahrheit zu erkennen.

Die Vielfalt unterschiedlicher Meinungen, Vorgehensweisen und Interessen trägt nicht dazu bei, aus der Enge bestehender Konflikte auszubrechen. Was viele auch gar nicht wollen.

Nur, wenn wir uns nicht bald der Realität sich rasant verändernder, weltweiter Ordnungsprinzipien stellen, regeln andere das für uns.

Mit Rüdiger Safranski (HB 23. Dez 2005) bin ich der Meinung: „Der Gesellschaftsvertrag, der bisher gegolten hat und den wir „Soziale Marktwirtschaft“ nennen, verliert an Kraft. Wir befinden uns in einem neuen Prozess, weil sich die Situation dramatisch verändert.

Wir Deutsche haben das Risiko vor uns, zu Verlierern zu werden. Die Regierung (wir alle) müssen begreifen, dass unsere Zukunft von der Generation abhängt, die jetzt heranwächst.

Die Frage ist heute, ob die neue Generation noch hinreichend ausgebildet und gebildet ist, um in der Globalisierung zu bestehen. Das scheint mir (Safranski) in der ganzen Dramatik noch nicht erkannt worden zu sein.“

Problem erkannt. Fehlt nur noch der geeignete Problemlösungsansatz!

Schubäus:
So ist es.

Sie betiteln Ihr Statement mit: „Die Angst geht um“. Um welchen Stellenwert geht es bei dieser Aussage?

Schubäus: Zunächst einmal sind Sorgen und Ängste alles entscheidende Motivationskiller. Wer Angst vor „irgendetwas“ hat, ist nicht in der Lage kreativ und motiviert zu Denken und zu handeln, geschweige denn, gegen massive Widerstände, grundlegend Neues durchzusetzen.

Was mich zum Schreiben veranlasst, ist die Mitteilung der Landesbaussparkasse Hessen-Thüringen vom 9. Febr. 2012 und deren Studie, in der rund 10.000 Kinder im Alter zwischen 9 und 14 Jahren in Deutschland befragt wurden. Laut dieser Studie: hat jedes dritte Kind Angst, als Erwachsener einmal arm oder arbeitslos zu sein.

Für mich ist das ein erschütternder Beweis dafür, in welch auswegsloser Situation wir uns in einer Zeit, in der wir zwingend – wie seinerzeit nach 1945 – auf die heranwachsende Jugend angewiesen sind, diesen letzten Hoffnungsschimmer auch noch begraben müssen.

Vor allem vor dem Hintergrund in dem der zuständige Sozialminister verkündet: „Die Furcht sei geprägt durch Gespräche in den Familien und Medien. Um Kindern diese Angst zu nehmen, müsse ihnen vermittelt werden, dass Bildung dieses Schicksal abwenden kann!“

Auf gut deutsch: „Sagt euren Kindern, dass durch Bildung alle Ängste verschwinden, weil Bildung – wie wir sie zurzeit in Deutschland erleben – weltweit all die Probleme löst, um die sich nicht nur Kinder ernsthaft Sorgen machen.“

Das sehen Sie aufgrund Ihrer jahrzehntelangen Erfahrungen anders?

Schubäus: Ja, denn derartige Betrachtungsweisen haben nur den Zweck, bestehende Versäumnisse, Unzulänglichkeiten, Fehler und Mängel für
die Ewigkeit zu konservieren um auf diese Weise liebgewordene Gewohnheiten abzusichern und zwingend erforderliche Veränderungen zu verhindern.

Diese ebenso richtige, wie notwendige Sichtweise hat sich bei den Zuständigen noch nicht durchgesetzt?

Schubäus: Und darin besteht das eigentliche Problem. Denn solange Bildung und Ausbildung – aus der Sicht kartesianischer Irrlehren – sich ausschließlich mit sich selbst beschäftigt, bleibt es ein eigenständiges, in sich geschlossenes Stoffgebiet mit Curricula (Lehrplänen) von vorgestern, eigenen Ritualen und institutionalisierten Einschränkungen.
Um es mit Frederic Vesters Worten auszudrücken: „Unser Denken wird seit den Klosterschulen des Mittelalters auf die verbal abstrakte Verarbeitung der Umwelt beschränkt.
Jugendliche werden zu lebenslänglichen Lernkrüppeln gemacht, die jene so wichtige Fähigkeit eines Lebewesens verloren haben, mit einer sich ständig verändernden Umwelt in lernendem Austausch zu bleiben.

Wie sollen unsere Kinder je erfahren, welche Vergnügen es bedeutet, Wissensfakten zu kombinieren, in Zusammenhänge zu bringen, Verbindungen herzustellen und von einem Fach zum anderen zu springen.“

In zahlreichen Fächern – so Michael LeBoeuf – gibt man uns ständig Aufgaben, die uns darauf vorbereiten zu analysieren, zu bewerten und zu kritisieren. Aber fast nie erhalten wir Möglichkeiten, unsere kreativen Fähigkeiten zu entdecken und zu üben.

Man lehrt uns wie wir denken sollen, aber nur selten, wenn überhaupt einmal, wie wir völlig neue Denkansätze und Lösungen entwickeln können.

Und wenn wir – laut Einstein – die Ereignisse der Hemisphärenforschung (Hirnforschung) im Zusammenhang mit unserer Erziehung betrachten, entwickeln wir nur unsere linke Hirnhälfte, während die rechte Seite unterdrückt und ignoriert wird.

Und mit John J. Plomp bin ich der Meinung: „Wir wissen, das Kinder reif werden wenn sie Fragen stellen auf die es plausible Antworten gibt. Wenn Kinder zur Schule gehen schwindet die Phantasie.“

Mit all diesen Ungereimtheiten werden Schüler aller Altersklassen (und nicht nur die) tagtäglich konfrontiert, und doch müssen sie sich dem für sie Unbegreiflichen, lebenslänglich auseinandersetzen.

Statt zu kreativen, wachen Menschen, werden Jugendliche auf diese Weise zu lebenslänglichen Lernbehinderten gemacht.

Schubäus: LeBoeuf dazu: „Kreativ wache Menschen scheinen zu einer anderen Gattung zu gehören oder vielleicht zu einer höheren Evolutionsstufe.
Sie sehen nicht nur das Bestehende, sondern auch das, was sein könnte. Und eben das sind die Hauptmerkmale, die Menschen voneinander unterscheiden.“

In seinem Buch: Denken, Lernen, schreibt Frederic Vester: „Alle sind wir in der Schule zu Einzelkämpfern erzogen worden: Zum nicht vorsagen, nicht helfen und nicht abschreiben. Ein zutiefst lebensfeindliches Verhalten für Menschen, die aufgrund ihrer genetisches Ausstattung nur in Gruppen überleben können.“

Und das bezieht sich nicht nur auf Menschen, sondern auch auf von Menschen errichtete Systeme?

Schubäus: So ist es. In unserem aggressiven, gewaltbereiten, zerstörerischen und von Interessenkonflikten infiltrierten Lebensumfeld geht es immer nur darum, wie kann ich meine (unsere) Interessen mit welchen Tricks und Verhaltensmuster gegenüber anderen Menschen oder Gruppen durchsetzen.

Eine von Menschen für Menschen gemachte Welt, in der uns nichts anderes einfiel, als sich mit Andersdenkenden anzulegen, statt gemeinsame Ziele zu verfolgen!

Schubäus:
Sie haben die Situation treffend interpretiert!

Wie beurteilen Sie die Organisationswissenschaft in ihrer Aufgabenstellung zur systemischen Neuorientierung?

Schubäus: Wissenschaftler selbst, sind der Meinung: „Wenn die Einheit in der Gesamtheit nicht erkannt wird, dann entstehen Unwissenheit und Scheinwelten. Denn alle Phänomene in der Welt sind nur die illusorischen Manifestationen des Verstandes und haben keine eigene Realität.

Wie denken an Dinge und Vorgänge, statt an den absoluten Fluss? Das Leben ist kein Ding und kein Zustand eines Dinges, sondern kontinuierliche Bewegung oder Wandlung.

Unsere Untersuchungen des modernen physikalischen Weltbildes haben wiederholt gezeigt, das die Vorstellung von „Grundbausteinen“ in der Materie nicht länger zu halten ist. Es ist an der Zeit diese Erkenntnis auch in der Ökonomie umzusetzen.

Was lt. Prof. Dr. Kieser (Buch, Organisationstheorie) nicht ansatzweise erkennbar ist.

All diese Entwicklungen zeigen deutlich, dass wir das mechanistische Bild (Descartes und Newtons Weltbild) von den Grundbausteinen aufgeben müssen. Noch scheuen viele Physiker davor zurück.
Wie sehen sich einzelne Wissenschaftler im Labyrinth ihrer Aktivitäten?

Schubäus:
Das Unbehagen der Wissenschaftler angesichts des bestehenden Wissenschaftsbetriebs und seiner oft fehlenden Sinngebung wächst zusehends. Die Stimmen derjenigen, die mit ihrer bisherigen Rolle nicht mehr zufrieden sind mehren sich.
Der Biologe George Wald beschreibt die Situation mit den Worten: „Sind wir Wissenschaftler nur deswegen auf der Welt um zu studieren, zu messen und zu registrieren, währen die Menschheit im Abgrund versinkt.

Sind wir nur passive und objektive Zeugen all dieser Zerstörung, ohne je versuchen zu wollen das zu verhindern. Mir genügt diese Rolle nicht!“

Erkenntnisse, die kaum dazu beitragen Ängste zu reduzieren. Wie wirken sich diese Erkenntnisse auf die Unternehmen aus?

Schubäus: Unternehmen wissen seit Jahrzehnten, dass sie in punkto Neuordnung, von der Organisationswissenschaft nichts erwarten können.

In seinem Buch Organisationstheorien zitiert Prof. Dr. Alfred Kieser: „Die Erarbeitung neuer Lösungen auf dem Wege der Verständigung (zwischen Wissenschaft und Wirtschaft), scheitert an der Komplexität der Organisationsstrukturen (in der Wirtschaft).“

In Wirklichkeit geht es nicht um komplexe Organisationen, sondern um die Komplexität traditionell-konventioneller Unternehmen. Organisationen – falls auch nur ansatzweise vorhanden – werden in nahezu allen Unternehmen durch aufwendige Macht- und Befehlshierarchien kompensiert.

Aus dieser Konstellation werden Unternehmen durch Druck, Drohungen und Lautstärke und nicht durch plan- und sinnvolles Handeln gesteuert.

Auf dieser Basis entstehen ebenso exorbitante Verluste wie Ausfälle durch Overloading und Burnout – und das nicht nur in der Wirtschaft.

Sie sind mit dem Gedankengut des Schubäus Modells in der Lage, die derzeitige Desorganisation in ein für alle harmonisches Miteinander umzuwandeln?

Schubäus: Mit Sicherheit, falls die erforderlichen Voraussetzungen den Anforderungen angemessen entsprechen, lassen sich die in den Unternehmen erzielten Synergieeffekte auf alle peripheren Gesellschaftssysteme problemlos übertragen.

Denn Bildung und Ausbildung, Wissenschaft, Produktion, Handel, Dienstleister, Handwerk, Finanzwirtschaft oder staatliche Einrichtungen, alle haben eines gemeinsam, sie sind von Menschen für Menschen errichtete Teilsysteme innerhalb des jeweils größeren Ganzen.

Sie sind ebenso aufeinander angewiesen, wie die Organe als Teilsysteme im menschlichen Körper. Denn dort trägt jede noch so kleine Zelle als lebenserhaltendes Teilsystem durch seine spezifischen Aufgaben dazu bei, Leben zu ermöglichen und zu erhalten.

Auf diese Weise erfüllt wiederum der Mensch seinen Zweck als Teilsystem in der Gesellschaft. Einer für alle, alle für einen.

Und eben das, was wir von unseren Organen als selbstverständlich voraussetzen: „Die Erfüllung ihrer ureigensten Aufgaben im harmonischen Zusammenwirken aller Teilsysteme“, erleben wir in von Menschen errichteten Systemen tagtäglich als disharmonische Ungleichgewichte.

Vermeidbare Zustände?

Schubäus:
Ja. Allerdings nur mit Lösungsansätzen, die sich seit Jahrzehnten in einer Vielzahl Unternehmen bewähren, den Grundprinzipien ganzheitlich/systemischen Denkens und Handelns.

Lassen sich Ihre seit Jahrzehnten mit außerordentlichem Erfolg realisierten Fallbeispiele auch in anderen sozialen Strukturen anwenden?

Schubäus: Ja, denn die Grundphilosophie systemisch vernetzter Muster basiert seit „Beginn an“ auf den biogenetischen Wirkmechanismen dynamisch vernetzter Beziehungsmuster und wechselseitiger Abhängigkeiten, und das in ganz kleinen und ganz großen Lebensbereichen.

Ohne die Anwendung dieser Regelmechanismen hätte ich keines der Unternehmen erfolgreich neu strukturieren können.

Nur, an welcher Stelle wird biogenetisches Zusammenwirken und die Technik der Umsetzung in soziale Strukturen gelehrt?
Wo erhalten Linksdenker Wissensgrundlagen über dynamisch vernetzte Beziehungsmuster und wechselseitige Abhängigkeiten?
Wo wird ganzheitliches Denken und Handeln vermittelt?
Wo erfahren Jugendliche, dass Leben und Bewegung in kosmischen Größenordnungen ebenso abläuft wie in den kleinsten lebenden Zellen?

Wer diese Grundmuster versteht und verinnerlicht wird erkennen, dass die Neugestaltung und Anpassung sozialer Systeme durch das Klein/Klein konventioneller Denkmuster niemals zustande kommt.

Wir müssen weg vom Denken in abgegrenzten Bereichen, liebgewordenen Gewohnheiten, immer mehr, größer und komplizierteren Technologien und hin zum Denken in kybernetischen Systemen und synergetischen Zusammenhängen, den eigentlichen Grundlagen unseres Daseins.

Weg vom Stress und gewalttätigen Gegeneinander, hin zum überschaubaren, einfacheren und friedlicheren Miteinander.

Denn das, was Wirtschaft und Gesellschaft im veränderten Wettbewerbsverhalten zu anderen Staaten brauchen, sind fachübergreifend, ganzheitlich/systemisches Denken und Kenntnisse über dynamisch vernetzte Beziehungsmuster und Wissen über synergetische, symbiotische, kausale und kybernetische Wirkzusammenhänge.

Sind das die zu erfüllenden Voraussetzungen zur Neugestaltung einer neuen Generation mündiger Bürger?

Schubäus: Das Schubäus Modell betrachte ich als Nachlagewerk für kommende Generationen. Um erforderliche Veränderungen schon heute zu initiieren, sind konkrete Maßnahmen erforderlich.

Denn bis Linksdenker auf das Denken mit beiden Hirnhälften umgepolt sind, können wir nicht warten. Das regelt sich im Laufe der kommenden Jahre so und so.

Was ich zur Neuordnungen konventionell orientierter Unternehmen zunächst einmal brauche, sind geeignete Mitstreiter, denen ich vermitteln kann, wie Teilsysteme innerhalb des jeweils größeren Ganzen strukturiert sind. Woraus ihre „Bringschuld“ gegenüber andern Teilsystemen besteht und was im Detail zur Aufgabenerfüllung notwendig ist, damit das Ganze funktioniert.

Erst wenn alle Beteiligten mit Begeisterung erkennen „Das ist es.“, können das Unternehmen Schritt für Schritt, von einer zur anderen Teillösung zu einem funktional Ganzen, neu gestalten.

Das heißt: Durch analysieren der Konfliktpotenziale, Störfelder und Probleme, einschließlich deren Ursachen, werden Maßnahmen und Prioritäten zur Neugestaltung der Teilsysteme und deren Integration zum Ganzen festgelegt und sukzessive realisiert.

Jeder Einzelne und jedes Team ist aufgrund der Aufgabenstellung und Kompetenzen in der Tagesroutine für ihr Handeln voll verantwortlich.

Nur so kann es gehen!

Schubäus: Der Unternehmer Hans Holighaus schreibt mir dazu: „Sie haben unsere Probleme nicht nur in kürzester Zeit behoben, sondern durch die synergetischen Effekte zwischen optimaler Organisation und Informationstechnologie, außerordentlich vereinfacht.

Gegenüber der unüberschaubaren Informationsflut vor der Neuordnung und der Hilflosigkeit damit umzugehen, konnten wir nach der Neuordnung mit nur wenigen prozess- und entscheidungsrelevanten Informationen und Daten, die Prozessabwicklung nahezu selbstregelnd steuern…“

Und auf dieser Basis wollen Sie künftigen Generationen ein sinnvolleres Leben und arbeiten zusichern?

Schubäus:
Zumindest starten, und das auf professioneller Basis. Entweder so, oder gar nicht. Denn durch ganzheitliches Denken und Handeln lassen sich die Ziele erreichen, um der Jugend eine Zukunft zu erschließen, in der sie ohne Armut, Arbeitslosigkeit und Fremdbestimmung auch in Zukunft da weitermachen kann, wo mit meiner Unterstützung nicht mehr zu rechnen ist.