lichtend18
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Die deutsche Situation

Lesezeit: ca. 11 Minuten

Ein Witz aus dem Maschinenbau drückt die deutsche Mentalität wohl am besten aus:

„Die Franzosen haben den dünnsten Draht der Welt erfunden und wollen mal sehen, wer sich mit ihnen messen kann. Sie schicken jeweils einen Draht in die USA, einen nach Japan, einen nach Deutschland und warten ab, ob sich jemand von selbst meldet.

Nachdem sich nach einer Woche niemand meldet, rufen sie bei den Amerikanern an und fragen nach. Die Amerikaner sagen: „Wir haben nur einen leeres Päckchen erhalten und wollten uns heute schon melden.“

Nach ein paar Tagen Wartezeit rufen die Franzosen bei den Japanern an und die Japaner bestätigen, dass sie das Päckchen mit dem Draht erhalten haben.

Die Deutschen hingegen melden sich als noch nicht. Die Franzosen rufen an und fragen nach dem Erhalt des Päckchens. „Ja, wir haben das Päckchen erhalten und auch den Draht gefunden. Sie haben jedoch vergessen dazuzuschreiben, ob wir ein Loch durchbohren oder ein Gewinde draufschneiden sollen.““

So in etwa kann man sich auch die Situationsbedeutung(!) vorstellen, wenn es um weitreichende Veränderungen geht, in denen der Deutsche stets eingebunden ist.

Jedoch hat der den „Draht“ noch nicht erkannt und beschäftigt sich nach wie vor noch mit der Verpackung und ob für den Briefträger zum Zeitpunkt der Zustellung auch eine gesetzliche Grundlage bestand.

Der Deutsche ist nicht „auf Draht“ und wach wird er auch nicht. Deshalb bedarf es des fremden Fachpersonals, um seine gewohnte Gehegeruhe stören.
Andere reiben sich wenigstens schon mal die Augen, die BRD-Erwachten.
Und denen steht das „Systemerwachen“ noch bevor, was mit einschließt, dass die BRD nur eine Institution ist mit der Aufgabe der Betreuung, man könnte sie auch „Deutsches Reich“ nennen. Am System würde dabei nichts Signifikantes ändern. Doch um das System geht es gerade dieses Mal.

Das System selbst, ist noch mal was ganz anderes und das wird wohl noch eine Weile dauern, bis das erkannt, verstanden und was wichtiger ist, verinnerlicht wurde. Solange geht das ganze Schauspiel mit den gewohnten Darstellern gemütlich weiter. Sozusagen auf vielfachen Wunsch der Befürworter und Gegner.

Ach so. Es gibt ja jetzt die AfD. Ja…

„Endlich mal jemand, der sagt, was Masse ist.“ Zitat aus den Reihen der Stimmlosen, der Ungehörten.

Das ist zuviel für den Deutschen. Der eine Teil hatte sich doch gerade erst daran gewöhnt, dass die Rechtsgrundlagen abhanden gekommen sind und pulte sich bereits eine rechtliche Geltung aus der Vergangenheit zusammen – sogenanntes „Rechtscontainern“.

Gesetze benötigen einen räumlichen Geltungsbereich, der mittlerweile zu einem Punkt zusammengeschrumpft ist, aber das „Deutsche Reich“ existiert ja noch.

„Ja, wo denn? Ja, wo laufen sie denn? Ja, wo laufen sie denn hin?“

Der deutsche Rechtsaufklärer hat noch nicht verstanden, dass ein Staat keine Ordnung ist, der sich ein Mensch zugehörig fühlt, sondern nur betreuungswürdige Personen. Also all jene mit einem „Ich“, was sich noch durch eine gesellschaftlich tolerierte Unvernunft zum Ausdruck bringt.

Durch strikte Beibehaltung dieser Einstellung, koppelt sich das „Ich“ so vom Lebensprozess ab, da es lieber in einer von ihm erschaffenen Scheinwelt aus Staat und gewohntem Interieur mir gewohnter Ordnung unterwegs ist.

Die Staaten sind jedoch nur noch Unternehmen und setzen sich aus wertschöpfenden und wertschöpfungsfreien (ehemals staatlichen) Strukturen zusammen.

Der Deutsche braucht wieder einen Führer. Jemand, der ihm sagt wo es langgeht, wo die nächsten Sonderangebote zu finden sind und was „gut und richtig“ für ihn ist.

Ich will es so zum Ausdruck bringen: Worum es im Kern geht – also dem „Draht“ – bedarf keiner Rechtsgrundlage (für den Deutschen übliche Denk- und Handlungserlaubnis). Der Deutsche hat in der Tat eine ehrenvolle Aufgabe: Die Welt neu zu denken, indem er sich „umdenkt“.

Doch worum kümmert er sich lieber? Um das fortwährende Beklagen wahrgenommener Unsäglichkeiten – was im Übrigen ein Opferverhalten ist – aus dem er sich jedoch befreien kann.

Jedoch verdrängt er lieber – besser: er verdrängt, dass er verdrängt und hat Angst vor der Angst – Angst vor dem verdreht gelernten Umgang mit der Angst. Angst vor Veränderung. Gestern ist ihm bekannt und war schon immer besser.

Denken ist nicht so sein Ding, eher das detailgetreue Beschreiben von Problemen… und in Geschichte, da ist er auch gut drin. Gestern war auch einfach alles besser. Da muss man sich nur mit bekannten Dingen beschäftigen.

Ihm geziemt es nach einer Verfassung. Welche wohl die gültige sein mag? Gut, dass es so viele davon gibt und man sich dann streiten kann. Der Deutsche verfolgt gerne seine eigenen Landsleute, ignoriert, stigmatisiert, kämpft usw.

Es geht nicht darum, das Gestern aufs Morgen noch mal draufzukopieren. Aber das will er ja nicht hören – jene, die sich in der Jugend bereits den Reichsadler als Gesäßgeweih tätowiert haben und der im Alter mehr wie ein Bundesadler ausschaut.

Der Deutsche knattert die „richtige“ Geschichte herunter und ärgert sich auch heute noch über die geklauten Patente und was das alles für tolle Kerle gewesen sein müssen, die das erfunden haben. Damals war alles besser. Heute gibt es ja nichts mehr.

„Watson, Sie sehen, jedoch erkennen Sie nicht.“ Sherlock, 2010

„Lieber bekanntes Unglück, als unbekanntes Glück.“ A. Weber, Unternehmensberater

Deshalb kämpft der Deutsche lautstark, von nordischen Göttern beseelt (Nee, die schickt er ja nur vor), beharrlich und energisch… gegen Symptome des Systems und all jenen, die sich gerne als „Feinde“ (und zu weiterer Verwirrung) zur Verfügung stellen. Jene, die nicht nur wissen, wie der Deutsche „funktioniert“.

Deshalb lasse ich mich auch gerne als „Reichsbürger“ oder „Terrorist“ oder was auch immer bezeichnen, damit die anderen das denken, was sie denken mögen. Antisemit bin ich sowieso, weil die bekanntlich alle von links nach rechts schreiben.

Von den „Judenhassern“ (also Menschen, die sich selbst hassen und anderen dafür die Schuld geben) bin ich als „Jude“ (Glaubensgemeinschaft) bezeichnet worden, das „Finanzamt“ hält mich für einen „Reichsbürger“ (Stigma der Ausgrenzung, Verdrängungskonzept), die „Polizei“ (siehe: 30243782, Umsetzungsorgan zur oberflächlichen Bekämpfung der Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft) führt mich als „Terroristen“ (im Kern vom vorgesetzten vorgeschrieben, dass das so ist) und die als „Reichsbürger“ stigmatisierten nennen mich einen „Kulturmarxisten“ und „Nihilisten“.

Man muss die Buden und Mädels einfach mögen, auch wenn sie mal wieder nicht wissen, was sie tun. Wieso „mal wieder“?

Tatsache ist: Ich mache mein Ding und da ist es vollkommen Wurst, wer da was so von sich gibt und zu meinen meint. Solange kein Dialog stattfindet, sind andere Meinung in der Tat nur andere Meinungen – irgendwo im Universum.

Fruchtbar wird es sowieso erst durch einen Erkenntnisdialog, der über das gewohnte „Schau mal, wie blöd die Welt ist und welche Probleme wir alle haben“ und „Wir müssen kämpfen“ hinausgeht. Vor allem „wir“!

„Stimmt’s?“ Ja, es stimmt’s!“

Selbst dieses „Ich mache mein Ding“ dient dazu, die Gemüter aufzuheizen, da die meisten sowieso nur auf der Suche nach dem „Haar in der Suppe“ sind. Da ist eins: „Ich mache mein Ding.“

„Du machst immer nur dein Ding, du bist doch ein Egoist!“ „Ja, dann mach’ doch mit!“

Warum es nicht „mein Ding“ ist, liegt ganz einfach daran, dass ich die Sachen ins Netz stelle, sonst würde ich mir die Zeit zum Schreiben der Beiträge insgesamt sparen. Ob das jemand liest oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Am Ende kann jeder dann wieder sagen: „Ich habe nichts davon gewusst.“

Vom Prinzip hatten wir das schon einmal. Die Grundlagen, wie es damals funktioniert hat und auch heute noch, sind die gleichen geblieben, was sagt, dass der Deutsche auch rein gar nichts gelernt hat.

Das macht es wiederum so interessant, sich ein Bild über das System zu machen, was der Deutsche durch seine gewohnten Denk- und Verhaltensmuster selbst erzeugt – das System, die alte Ordnung, der alte Bund, die Matrix.

Das Wichtigste für mich ist: Ich fühle mich wohl, bei dem, was ich tue und woran ich mitarbeite. Es geht nicht einfach darum, dass zu schreiben, was der Mehrheit gefällt, nur damit man möglichst viele Leser um sich scharrt.

Gut, dass es das Internet gibt. Es viel interessanter, dass alles was im Netz steht, nicht nur die öffentliche Meinung darstellt, sondern darüber hinaus auch die Denk- und Verhaltensmuster abbildet, aus denen sich die Meinungen entwickeln.

Auf diese Weise erlangt das Internet eine weitere Bedeutung, mehr als nur eine Ansammlung von Informationen zu sein, wo man sich alles Mögliche irgendwo herunterladen kann.

„Du musst verstehen, die meisten dieser Menschen sind nicht bereit um abgekoppelt zu werden. Und viele von ihnen sind so hoffnungslos abhängig vom System, dass sie bereit sind zu kämpfen, um es zu beschützen.“ Morpheus, Matrix