Die Infragestellung der Autoritäten

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(v1.1) Mitunter ist es erleichternd, wenn sich bereits Gedanken gemacht wurden und man sich eine Menge Zeit ersparen kann. So differenziert Erich Fromm in seinem Buch „Haben oder Sein“ zwischen zwei Arten von Autoritäten. Zum einen die rationale und im Weiteren die irrationale Autorität.

Während den ersteren daran gelegen ist Entwicklung des sich Anvertrauenden zu fördern, geht es den zweiteren darum, Macht über den sich Anvertrauenden zu ergreifen.

Damit erklärt sich auch der Unterschied zwischen „hören“ und „gehorchen“ – was aus beobachteter Erfahrung der letzten Jahre heraus – vom gewohnt erzogenen Menschen in Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, in der Regel nicht wirklich differenziert werden kann. Lediglich der Ansatz, dass man jemandem sagt, was er gerne hören will, was jedoch – was grundsätzliche Entwicklung angeht – nicht wirklich was bringt.

„Der gewohnte Hörer hört gerne seine Meinung von jenen, die er auserkoren hat, sie ihm sagen zu dürfen.“

Klassisch gesprochen: Die vermehrt auftretenden Probleme – auch „in“ Deutschland – lassen sich mit den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, aus denen sie entstanden sind, nicht lösen!

Es handelt sich im Kern um eine mental geschlossene Veranstaltung, wo die Politik auf ihre Art und Weise der Bevölkerung aufzeigt, doch endlich mal selbst den Gehirnskasten zu benutzen, während diese sich gewohnt nur im Klagen, Jammern und Beschweren gegenüber der Politik und ihrem übt.
Die in Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung gleichgeschaltete Bevölkerung hofft, mit der nächsten Wahl endlich die „gerechten Vorgesetzten“ zu wählen, die ihr dann wieder „die Kohlen aus dem Feuer holen“ und anschließend „ordentlich Zucker in den Hintern blasen“.

Sichtlich, dass sich diese Denkweise bereits „an die Wand gefahren“ hat, da – ebenfalls darauf hinweisend – das Bundeswahlgesetz am 25.07.2012 – unheilbar – für ungültig erklärt wurde plus rückwirkend seit 1956. Da ist nichts mehr mit legitimierten Regierungen, gleich welchen Farben sie entspringen mögen.

Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt. Und wir müssen damit rechnen, daß das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.“ „Bundeskanzlerin“ A. Merkel, 2008

Die Hoffnung mit der nächsten Wahl endlich die „Gerechten“ gefunden zu haben, trifft hier einmal mehr die Definition für Wahnsinn zu: Immer wieder das Gleiche tun, während andere Ergebnisse erwartet werden.

Wenn alle Staatsgewalt vom Volk ausgeht, warum gibt es diese nur allzu gern bei der nächsten Wahl ab? Weil es so erzogen wurde, dass es ja nicht anders kann, weil es noch immer in der Vorstellung unterwegs ist, die Verantwortung für das eigene Handeln abzugeben, während ihm gewohnt die „Riege der Scheinerhabenen“ entgegentritt, um einmal mehr lächelnd die Verantwortung für die Existenz der Bevölkerung zu übernehmen.
Wer mal §37 PartG i.V.m. §54 BGB gelesen hat, der wird erkennen, dass weder eine Partei, noch ihre Mitglieder Verantwortung für ihr Tun tragen.

Trotz verschobener Verantwortung, winkt der Bevölkerung am Ende dennoch die Rechnung, über die sich dann „das Maul verrissen“ wird, während „die hauptverantwortlichen Schuldigen“ bereits feststehen, die zu einem späteren Zeitpunkt nur auszutauschen sind.

„Wer ist der größere Tor? Der Tor oder der Tor, der ihm folgt?“ „Obi-Wan Kenobi“, Star Wars, 1977

Gerade solche Verhalten machen das System der alten Ordnung aus, dem sich eine große Mehrheit – unbewusst darüber – „verpflichtet“ sieht, wo die Selbstreflektion durch „gewohnte“ Erziehung gegen eine Projektion ausgetauscht wurde und das, was der Bevölkerung schadet, weiter von ihr erhofft und sogar verteidigt wird.

Und noch immer erklingt die Frage: „Ja, was willst DU denn DAGEGEN tun? Antwort: Diese entspringt nur der gewohnten Denke, die anderen seien ja daran „schuld“, die die Beschuldiger jedoch in einem Kreisverkehr verweilen lässt.