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Die „Neue“ Weltordnung

Lesezeit: ca. 8 Minuten

(1.1) Der Ausdruck „Neue Weltordnung“ ruft in so manchem die Vorstellung einer Welt zuvor stark dezimierter Sklaven und ihren allmächtigen Herren hervor, was sicher die Grundlage für einen spannenden „Zukunftsfilm“ à la „2022 – die überleben wollen“ wäre. „Soylent Green“ würde man dabei durch Toilettenpapier ersetzen….

Zunächst handelt es sich bei dem Ausdruck „Neue Weltordnung“ lediglich um ein Etikett, was man auf alles (in der Richtung) aufbringen kann – auch auf das Alte, was seit geraumer Zeit nur versucht, seine gewohnte Bedeutungshoheit und damit verbundene Struktur hinter diesem Etikett weiter aufrecht halten zu wollen, die Hierarchie.

„Das ist die Matrix heute. Sie benutzt jede Idee als Waffe… Jeden Traum. Alle Dinge, die uns wichtig sind.“ „Bugs“, Matrix Resurrections, 2021

So ähnlich war es, als „ganzheitlich“ zum Marketingbegriff avancierte. Eine Volks- und Raiffeisenbank machte Werbung mit: „Wir beraten Sie ganzheitlich“.
Geht man jedoch dem „ganzheitlichen Gedanken“ konsequent weiter, so würde es nachher keiner Bank mehr geben – ebenso wenig, wie mit Zahlen bedruckten Papier oder Zahlenreihen auf dem Konto.
Doch wo käme man hin, wenn man plötzlich den Wert der Arbeit auf Null setzen würde? Noch mehr Sklaverei? Versklavung²? Vielleicht wird dem einen oder anderen nun klar, warum es „Freiheiten“ und „Freizügigkeiten“ heißt.
Mal was zum Weiterdenken – über den gewohnten Horizont hinaus.

Das Machtgebilde einer solchen Ordnung aus Untergebenen und ihren Herren schwankt jedoch in dem Moment, erkennt man den Mechanismus, der diese „einträchtige“ Beziehung zusammenhält.
Gleichzeitig zeigt sich, wer dazugehört und er sich nicht wundern darf, wenn ihm „klagender Weise“ trotzdem so geschieht.

„Sie wollen uns alle versklaven!!!“ „Nein, nur dich. Du kannst das so gut.“

Jene, die meinen darüber herumkrakeelen zu müssen, werden „sich die Haare raufen“, wenn sie erfahren, was sie in dieser Position verweilen lässt. Dies einmal mehr aufzuzeigen, geht es in diesem Beitrag.

Währenddessen wird auf einen „Erlöser“ oder einen „Führer“ gewartet, die vom Prinzip her beide ein und das Selbe sind: Jemand, der für alle „die Kohlen aus dem Feuer holen“ soll, damit nachher wieder entspannt einer belohnten Tätigkeit nachgegangen werden kann.
Das ist auch der Grund, warum die Rechts- und Reichsaufklärer im Wesentlichen gescheitert sind.

Die Vorstellung, man müsse nur die „ungerechten“ gegen „gerechte“ Vorgesetzte und „gerechte“ Gesetze austauschen und es genüge lediglich ein „Friedensvertrag“, während die Begriffe „Frieden“, „Freiheit“ und „Gerechtigkeit“ weiter unbetrachtet blieben, in der irrigen Vorstellung, die gewohnten Definitionen würden auszureichen.

Anmerkung: Dennoch mag ich hier einen tiefen Dank an alle aussprechen, denn ohne die vielen Dialoge und (eigenen) Erfahrungen, wären all diese Gedanken nicht möglich gewesen!

Recht früh war der Ausdruck „Neue Weltordnung“ in der Weise besetzt, so dass sich jene in der gewohnten Rolle der unschuldig versklavten Opfer der Umstände weiträumig auskotzen konnten und mitunter noch können, bzw. wollen, was jetzt etwas hart klingen mag.

Doch ist es eben jene Konstellation aus beiden Teilnehmerriegen, den Untergebenen und ihren Herren, die eine Welt geschaffen haben, wie wir sie heute und wie vor tausenden von Jahren erleben – nicht selten „getrieben“ von der „Aussage“, man könne ja nicht anders, während mit jeder Geburt, dem jungen Leben anschließend der „Ernst des Lebens“ oktroyiert wird.

Was die menschliche Entwicklung angeht, darf man sich nicht vom den bisherigen, Äußerlichkeiten und Technologien täuschen lassen.

Noch immer existiert diese hierarchische Beziehung und wird nach wie vor von Generation zu Generation unhinterfragt durch gewohnte Erziehung weitergegeben, indem man das junge Leben in die „Kunst der Gehorsamsbereitschaft“ einführt, verbunden mit der Überlassung der Vorstellung, es verfüge (irgendwann) über Eigentum* und Besitz*, wenn es fleißig ist – dies bei schrittweiser Vorbereitung auf arbeiten gehen, Geld verdienen und wieder ausgeben.
Bereits zu Hause oder spätestens im Kindergarten lernt man mit dem „Kaufmannsladen“ umzugehen. Man überlege also, was man den Kindern schenkt, die später das Lebensbild prägen sollen.

„Ich kann mich an den Wunsch nach Familie erinnern. Aber vielleicht war das auch nur, weil sich alle Frauen das wünschen. Woher weiß man, ob man selbst etwas will oder ob uns die Erziehung dazu programmiert hat?“ „Tiffany/Trinity“, Matrix Resurrections, 2021

Alles darf sich ändern, nur das Verhältnis zwischen den gehorsamsbereit erzogenen Akteuren und ihren „Vorgesetzten“ nicht. Auch darf das „Geld verdienen“ nicht vergessen werden, weshalb die meisten „Konzepte“ nicht weit genug gedacht sind – einschließlich des „bedingungslosen Einkommens“.
Das liegt daran, dass Geld nicht einfach nur ein Tauschmittel ist, sondern ein Werkzeug der Macht, um durch den Glauben der Masse an den Wert von Arbeit und „Geld“, diese bequem so lenken zu können – einschließlich sie sich selbst, indem sie sich gegenseitig „vor den Karren zu spannen“ versucht.

Davon will im Kern kaum jemand sprechen, da man ja noch arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben müsse… plus Freizeit.

Zusammengehalten wird dieses globale Phänomen durch Geldmittel, die als Dar-Lehen ins System gelangen plus Zinsen (die jedoch nicht mitgeschaffen wurden).
Auf diese Weise versucht die Masse die fehlenden Zinsen irgendwie aufbringen zu wollen, während die im System nicht vorhanden sind.
Auf diese Weise hält sich die Masse selbst in der Position des Sklaven (neudeutsch: Arbeiter, Personal, Angestellter, „Beamter“), eben weil sie an den Wert ihrer Arbeit und dem Wert von mit Zahlen bedrucktem Papier und Zahlenreihen auf dem Konto glaubt.

An diesem Punkt sind die mitunter psychotischen Vorstellungen so mancher, was den Inhalt der „Neuen Weltordnung“ angeht, wohl infrage gestellt.

Die Annahme ist irrig, man würde die Menschen erst seit geraumer Zeit versklaven. Vielleicht hört irgendwann auch mal das Geheule auf.

* die irrige Vorstellung, dass einem etwas oder jemand gehören würde

Nachtrag: Was die „Neue Weltordnung“ selbst angeht, funktioniert diese jedoch nicht nach den oben beschriebenen Mechanismen.

Hinweisend: Was die „Neue Weltordnung“ ausmacht ist das, was Sie selbst dazu beitragen.