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Eine Frage der Wahrheit

Lesezeit: ca. 18 Minuten

(v1.1*) Der Begriff „Wahrheit“ wird immer dann verwendet, wenn man diese für sich zu verbuchen versucht. Über Wahrheit haben sicher schon einige Menschen geschrieben. Ich muss zugeben, das ist mir „buchtechnisch“ fast alles entgangen. Lediglich Ernst von Glasersfeld hat einmal geschrieben: „Wahrheit ist das, was funktioniert.“

An den Geschichtsunterricht kann ich mich immer nur in der Weise erinnern, dass wir Zahlen, Namen und Daten gepaukt haben. Reines auswendig lernen.
„Die Sieger schreiben die Geschichte“, heißt es immer und dann wird dabei gemutmaßt, das dabei ganz toll gelogen wurde und man sich als „Verlierer“ auf den Weg macht, die „Wahrheit“ finden und damit die „Lügner“ enttarnen zu wollen.
In einem Nullsummenspiel (das Gegenteil ist das Nichtnullsummenspiel) gegenseitiger Beschuldigung und Verdrängung, nur eine unendliche (Selbst)Beschäftigungs- und Selbstablenkungstherapie.

Wenn man sich die Geschichte „zur Brust nimmt“ und die Ursachen hinter den immer wieder beobachteten Erscheinungen erkannt hat, nämlich die seit Jahrtausenden bis heute wirkenden Denk- und Verhaltensweisen des Menschen, ist es vollkommen „pupe“, wer wann was gemacht, wer gewonnen oder verloren hat, da „Sieger“ und „Verlierer“ nur wechselnde Rollenspiele sind und sich der Mensch mit seinen gewohnten Verhalten nur dahinter versteckt.

Zu begreifen, dass nahezu alles im Rahmen von Rollenspielen stattfindet und welche schrägen Auswirkungen das mit sich gebracht hat und allem, was damit zusätzlich noch geschaffen wurde, um es dann als „unter realen Bedingungen“ verkaufen zu wollen… „Mann, Mann, Mann.“

„Die Täuschung wird sich immer als real sehen wollen. Das ist das Wesen der Täuschung.“

„Epimenides der Kreter sagte: Alle Kreter sind Lügner.“ („Kreter“ ist eine vom Menschen künstlich geschaffene Rolle für Menschen und somit nur eine Fiktion.)

In der Mathematik gibt man sich bescheiden und spricht von wahren und unwahren/falschen Aussagen und so sachlich sollte man das alles zunächst auch betrachten, statt sich von den eigenen Emotionen überrennen zu lassen.

Die Mathematik verwendet den Begriff „Negation“, der mir – aufgrund seiner üblichen Definitionen – nicht „treffend“ genug erscheint, die „Invertierung“ stellt es besser heraus.

Die Invertierung eines invertierten Zustandes: „Die Aufhebung der Aufhebung von Besatzungsrecht.“

Man sieht, dass es mit der gewohntem Aussage: „Ich bin gegen dies und das“, nichts gemein hat, weil der kritisierte Sachverhalt nach wie vor in seiner Form besteht und in der Regel bekämpft wird. Die Invertierung des gleichen Sachverhaltes (unter dem Aspekt: „Alles hat seinen Sinn, warum es existiert“), jedoch auf Bedeutung und Existenz hinterfragt und so erst auf die Verdrehung stößt und „nur noch invertiert/umgedreht werden braucht.

Bei der Invertierung der Prinzipien des Lebens ist das genauso so: „Bedingungslosigkeit wird so zu Bedingtheit.“ Einfach nur gegen etwas sein, ist also „Banane“ und führt außer zu Dauerablenkung vom eigenen Entwicklungsprozess zu nichts.

Heute ist mal wieder „Rändertag“: Im Konflikt von „Anderen“ zu fordern, sie müssten sich ja endlich mal entwickeln, macht letztlich keinen Sinn.
Man kann es nur selbst und für sich tun. Ob die anderen das für sich wollen, ist deren Entscheidung. Ergibt sich die Situation, so mag man sie zumindest darauf hinweisen, und wer tatsächlich fragt, bekommt auch Antwort.

Zurück zur Invertierung.

Die Invertierung des natürlichen Entwicklungsprozesses, ist die anerzogene (künstliche) Verdrängung.
Die Aufgabe besteht darin, die nahezu in allem enthaltene Invertierungen (Verdrehung) zu invertieren, also umzudrehen.

Eine „neue“ Verfassung ist auf Papier sehr geduldig, während eine „neue“ Verfassung des Menschen lediglich der Infragestellung seiner bisherigen Denk- und Verhaltensweisen bedarf, um den Menschen auch aus seiner selbst geschaffenen Illusion zu führen.

Wenn Sie gerade darin „Probleme“ erahnen, wie das denn gehen soll, war das gerade Ihr „Ich“ (eben jene Denk- und Verhaltensweisen), dass Ihnen vormacht, Sie seien es. Es ist die größte Täuschung, der der Mensch der alten Ordnung aufliegt.
Wenn Sie sich dies nun nicht vorstellen können, oder ein komisches Gefühl haben, ist dies nur das Signal sich zu entwickeln.

An diesem Punkt, kann man auch erkennen, dass Entwicklung auch über das eigene Dasein hinausgehen kann, auch was den Ausdruck angeht: „Ihr sollt es mal besser haben, als wir.“

Bevor man also über Lösungen vordenken kann, ist es notwendig, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen.
Da ist es sinnvoll, die eigenen Denk- und Verhaltensweisen naheliegend in Augenschein zu nehmen, denn die beeinflussen, wie sich eine „Lösung“ letztendlich gestaltet.
Dass „Ursachen“ gerne „bei“ anderen oder „woanders“ erkannt werden und „dort“ die Änderung eingefordert wird, ändert nicht wirklich etwas und nennt sich „Donquichotterie“.

„Ist das nicht das Ziel? Der Grund, warum wir kämpfen, um das Kämpfen zu beenden? Damit wir nach Hause kommen?“ „Tony Stark“, Avengers: Age of Ultron, 2015

„Es geht nicht darum den Krieg zu gewinnen, sondern darum, ihn zu beenden.“ Captain Marvel, 2019

Kino wird, solange wie es existiert, von seiner Technik stets nur ein Anreihen von Einzelbildern sein – egal ob 24 oder 200 Bilder pro Sekunde. Sie simulieren nur eine Bewegung, während das Leben selbst ein einziger Fluss ist. Selbst das, was als Realität abgefilmt wird, wird im Kern nur „stückweise“ abgetastet.

Selbst die „Planck‘sche Konstante“ ist nur eine rechnerische Annäherung an etwas, was man zu beobachten oder „herbeizurechnen“ meint.
In der Natur gibt es keine Zahlen. Es sind lediglich Symbole, um das Unbegreifliche auf ein menschliches Niveau reduzieren zu wollen. Alles was auf Zahlen basiert, ist demnach reine Kunst ebenso wie der Punkt, die Linie, die Fläche, das Volumen &c. So am Rande.
Können Sie sich noch an ihre erste Stunde mit dem Schulatlas erinnern und die politische Weltkarte? Auch dies sind nur künstliche Abgrenzungen durch Überlagerung. Im Grunde gibt es nur Land und Wasser. So von einem anderen Rande.

Wenn es – fest entschlossen – um die eigene (innere!) Entwicklung geht ist das, was ein anderer davon hält, vollkommen gleich. Auch das ist Selbstbestimmung.

Wer vom Prinzip her meint, man müsse die anderen nur fest genug „aufs Maul hauen“, oder „die Schweine nur hängen sehen mag“, bewegt sich im engeren Sinne in einer Art „Urschleimwahrnehmung“ und darf sich nicht wundern, wenn er am Ende das erntet, was er gesät hat.

Im Prozess der Infragestellung ist darauf zu achten, sich nicht wieder im Vorhandenen wiederzufinden und es anschließend wieder „aufkochen“ zu wollen. Es gibt nichts, was so bleibt, wie es bisher war.

Mit der Invertierung kommen ein zwei Werkzeuge zum Tragen, um sich Schritt für Schritt aus dem Sumpf gewohnter Gegensätzlichkeiten, dem üblichen Gemähre, Geheule und Besserwissereien und Beweisführungen von Details von Details bekannter Sachverhalte herauszuarbeiten: der „Kategorische Imperativ“, der im Falle gegensätzlicher Meinungen zur Anwendung kommt.

„Unsere Verfassung ist gültig.“ „Nein, die Paulskirchen-Verfassung.“

Zwei Aussagen, die innerhalb der Fiktion „Recht“ und innerhalb des vom Menschen (auf Basis seiner bisherigen Denk- und Verhaltensweisen) geschaffenen Systems, welches nur die Simulation des Lebens darstellt somit auch keine Bedeutung im Leben selbst haben.
Es sei denn unter dem Aspekt, wie es bisher nicht funktioniert hat. Wie gesagt: Alles hat einen Sinn.

Das war bspw. eine Kombination aus „Kategorischem Imperativ“ und Infragestellung.

Man kann auf der einen Seite ein paar tausend Jahre Menschheitsgeschichte herunterbeten, und alle sind begeistert. Doch so richtig „fluffig“ ist es irgendwie nicht, weil die Frage nicht gestellt wird, warum es bis heute immer wieder zu den selben Erscheinungsformen kommt und die Verbindung zum Menschen in der Regel nicht hergestellt und nichts daraus gelernt wird – außer auswendig gelernt (dem sinngemäß ein „innwendig“ gegenübersteht, was einem Verinnerlichen gleichkommt).

Zwar wird darüber nachgedacht, wie die Welt mal sein soll und was dazu notwendig ist.

Doch im Grunde genommen und ohne zu wissen, was die Ursachen für das bisher Geschehene sind oder ist, dreht sich die Diskussion nur weiter im Kreise – vor allem wenn a) die „falschen“ (selbstreferenzierenden) Fragen gestellt werden und b) der Bezug zum Menschen (was er würde, müsste, könnte und endlich doch mal sollte) recht oberflächlich formuliert wird.

In Raum und Zeit stattgefundene Geschehnisse werden in der Geschichte (besser: bezeichnet mit „das Geschichtete“) dokumentiert. Dass die Gesellschaft selbst die Aufgabe hat, die Welt sozusagen „neu wieder zu entdecken“, „neu wieder zu denken“, hat sie vorsorglich der Politik und anderen Experten überlassen, die sich erst einmal mit den aktuellen Problemen auseinandersetzen zu meinen müssen.

Doch offensichtlich – und das gefällt mir sehr gut – hat sie gar nicht mehr die Bestrebungen, die ihr gesellschaftlich zugeschobene Arbeit verfolgen zu wollen, was sich nicht nur durch Gerangel um Pöstchen zum Ausdruck bringt.
Da hilft es auch nicht, wenn neue Parteien die Szenerie betreten, die am Ende doch nichts bewirken werden, da die Nummer „Gestern war alles besser“ seit geraumer Zeit vorbei ist.

Das Kino hat in weiser Voraussicht, einiges der neuen Zeit für den Kinobesucher vorweg genommen. Das erkennt man allerdings nur auf der Symbolebene, nicht auf der reinen Unterhaltungsebene, mit der üblicherweise „geschaut“ wird.

Dass man die Gesellschaft im Glauben beließ, sie sei schlau, vernünftig und gewissenvoll, während sie jedoch reichlich betreut und gegängelt wurde, weil das Gegenteil der Fall ist, reichte dies zumindest soweit, dass die beauftragte Arbeit umgesetzt wurde.

Mehr war ja auch nicht erforderlich. Doch reicht das gewohnte Denken und Handeln nicht mehr aus, um den Veränderungen zu begegnen.
Vordenken, statt nachdenken ist gefragt und das geht nur, wenn man das Bisherige in Frage stellt (invertiert), was über das gewohnte „Gestern war alles besser“ hinausgeht – einschließlich das übliche Propagieren von verworthülsten Vorstellungen über „Souveränität“, Vernunft, Gewissen, Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit.

Es sind menschliche Eigenschaften des Individuums, nicht einer abstrakten Institution, die die Masse „umhöllt“ also eine weitere Fiktion, während im Inneren „die gleichen Nummern geschoben werden“, wie bisher.

An diesem Punkt gibt sich so mancher Engagierter plötzlich doch sehr bescheiden und nimmt sich mit seinen üblichen Forderungen nach Menschenrechten und Gerechtigkeit dramatisch zurück oder ignoriert es geflissentlich, wenn er darauf angesprochen wird. Denn es liegt an ihm – ob ihm das schmeckt oder nicht.

„Ja, wie willst DU das denn den ANDEREN beibringen“, reicht auf keinen Fall.

Dieses Phänomen, dass sich jemand im Vier-Augen-Dialog selbst aus der Betrachtung herausnimmt, ist mir etliche Male begegnet. Es handelt sich dabei um einen Mangel an Selbstwahrnehmung, der in der Regel durch Fremdwahrnehmung und somit äußerer Abhängigkeit von anderen (ein Phänomen anerzogener Fremdbestimmung) überlagert ist.

Diese Sichtweise verliert zunehmend an Bedeutung und ihre Vertreter verschwinden nicht selten einfach in der Versenkung, weil sie sich selbst aus dem Entwicklungsprozess herausdividieren.
Sie merken nicht, dass sie lediglich mit der Invertierung der natürlichen Entwicklung unterwegs sind, weil sie es für „normal“ halten und auch überall beobachten und somit die Vorstellung entsteht, dass es gerade deshalb „richtig“ sein soll.

Die Vorstellung des Menschen, im Rahmen seiner „so tun, als ob“ Vernunft von Geld, Macht, Besitz, Eigentum, Hab und Gut zu sprechen und verbissen daran festhalten zu wollen, führt – selbst entschlossen – nur in eine Richtung.

„!Materielle Entwicklung == Innere Entwicklung.“
„!Fremdbestimmung == Selbstbestimmung.“
„!(So tun,als ob) == Authentizität.“

(!=Nicht)

Wenn Sie der Meinung sind, also glauben, dass Sie nur fürs „Arbeiten auf Anweisung“ belohnt werden, haben Sie sich geschnitten. Sie sollen nur beschäftigt werden, denn da kommen Sie nicht auf „dumme Gedanken“ – die evtl. dazu führen, das System zu hinterfragen.
Geld ist ein Mittel, um Sie von Ihrer eigenen Entwicklung abzuhalten, basierend auf recht gut funktionierenden Denk- und Verhaltensweisen und damit „funktionierenden Menschen“. Anders als offensichtlich oktroyierter Zwang, unterdrücken sich die Menschen heute selbst. Dieser Zustand wird mit Hilfe von „durchs Dorf getriebenen“ Angst- und Ablenkungsszenarien aufrechterhalten.

Damit das auch prima, spielt man ihm immer wieder Filme aus der Vergangenheit vor, die den Glauben vermitteln sollen, dass die Sklaverei ja schon lange vorbei sei.

Erst gestern sprach ich mit jemandem, der gewohnt arbeiten geht, dass er mit der Wertschöpfung nicht nur seine eigenen Dar-Lehen, sondern auch die des Unternehmens und des Unternehmers der sich ggf. ein Häuschen gebaut hat, mit abarbeitet. Denn man soll ja auch „leistungsfähig“ sein.

Nicht zu vergessen: Mit der Unterschrift des Dar-Lehensnehmers unter dem Vertrag, werden bei der Bank lediglich Zahlen in einen Computer gegeben, die dann als „Sichteinlagen“ auf das Girokonto gebucht werden. Und mit dem Glauben des Dar-Lehensnehmers/Girokontonutzers und einer Maßeinheit, wird es erst zu Geld!
Beim Dar-Lehen stehen Zinsen für zu erbringende Mehrleistung, die der Dar-Lehensnehmer zusätzlich zu erwirtschaften hat, wobei der Banker nicht von der aus dem Nichts geschaffenen Tilgung lebt, sondern von den zusätzlichen Zinsen. Haben Sie verstanden, woran Sie für gewöhnlich mitwirken – wobei Zahlen nur Symbole sind, siehe oben.

Ich betreibe diesen Blog in dem Bewusstsein, weil ich mich nicht hinter der Aussage der vorhergehenden Generation verstecke, dass es nachfolgende Generationen mal besser haben sollen, als unsere, während ich gewohnt doch nur dem Geld hinterherrennen würde.
Doch auch diese Aussage mag ich aus heutiger Sicht noch weiter fassen: Es geht um das Leben selbst, von dem sich der Mensch sehr weit entfernt hat, siehe das Gleichnis von Esau (der Mensch) und Jakob (sein „Ich“) und der Aufgabe des Menschen sich aus diesem Joch zu befreien, siehe: „Esau-Segen“.

Das Geld und allem, was damit im Zusammenhang steht, soll das im Übrigen verhindern.

Die Beiträge im Blog schreibe ich sowieso. So fließen die Tätigkeit, die eigene Entwicklung, verbunden mit der sich daraus ergebenden Gelassenheit in den offenen Raum, wo derjenige, wen ihm danach ist, sich damit beschäftigen kann.

Da das System auf der mentalen Ebene existiert und erst durch verstehen, verinnerlichen in eine Anwendung führt, ist doch ein Maximum erreicht.

Wer also meint, was „ich“ denn überhaupt erreicht hätte, verweise ich auf den Blog.

Und ob das jemanden heute, morgen oder in ein paar hundert Jahren interessiert, bin ich trotzdem entspannt, ist das Leben etwas anderes, als die Masse zur (Selbst)Aufrechterhaltung ihrer Angst und so verhinderten Entwicklung gelernt hat.

Denn es funktioniert erst, wenn dem bedingungslosen Geben ein bedingungsloses Empfangen folgt, so bedarf das Aussprechen von Wahrem auch seiner Annahme. An diesem Punkt steht beiden nur die Verdrängung des Empfängers im Wege.

Verdrängung erzeugt Verzögerung, die wiederum ein „Abfallprodukt“ eines Ursache-Wirkungsprozess ist und allgemein als „Zeit“ verstanden wird.

Wenn es keine Verzögerungen mehr gibt und nur das Jetzt, bewegt man sich in einer Singularität.

Die Suche nach dem dinglichen Anfang, führt nicht selten in die Weiten des Universums oder in Richtung theoretischer Quantenwelt, während sich der Mensch dabei in der Rolle als objektiver Beobachter meint und am Ende des Weges erkennt, dass er dies alles selbst erzeugt.

Zur Nachbetrachtung: