Frank Sieren’s „Der China-Schock“
Das Buch zeigt, wie viele Lichtjahre deutsche und europäische, sogar westliche Politik von wirksamen Lösungen entfernt ist, man sich mehrheitlich nur mit sich selbst beschäfigt und langsam von einer dahinschmelzenden Selbstverherrlichung und -verliebtheit längst vergangener Tage verabschiedet.
Gaukeln uns die Medien breitbandig vor, man befinde sich in einem Aufschwung, bleiben die notwendigen Anpassungen an globale Marktveränderungen in der westlichen Welt immer noch aus. Der alte Dämon „Wachstum“und die längst überholten drei ökonomischen Prinzipien, kursiert wieder in den Köpfen, beherrschen mehrheitliches Denken und eifriges Handeln.
Nach wie vor regelt sich die Flexiblität einer Ökonomie rein über die Arbeitsplätze – bis zum nächsten globalen Engpass. Wohin soll dies führen? Die GDL macht gerade mal locker vor, dass sich hier etwas ändern muss. Denn ist ihr Handeln – aus Sicht selbst geschaffener „Gegen“-Position – richtig. Richtig in dem Sinne, dass sich etwas grundsätzlich vollziehen muss.
Doch liegt die Lösung ganz „woanders“ – wenn auch in der Nähe. Das „Bahn“-Geplänkel ist nur ein Symptom, dem sich die Gegner donquichotthaft- kämpferisch entgegenwerfen, außerstande die Zusammenhänge und eigentlichen Ursachen verifizieren zu können.
Deutschland, ein Land voller immer weniger Verdienender. All dies nur, weil man sich in überfrachteten Systemen wiederfindet und der Meinung ist, dies sei alles die unausweichliche Normalität. Denken Sie auch so?
Amerikaner setzen nach wie vor auf ihr Lösungsmuster „Weltpolizei“, dem sich China mittlerweile gekonnt entgegenstellen kann. USA ist zudem der größte Schuldner weltweit. Mal sehen was passiert, wenn den Cowboys das Geld ausgeht, ob sie dann noch so friedlich sind.
Ernsthaft. Das hier ist kein Spaß. hier geht es auch nicht um das übliche Polit-Gemhre. Hier geht es auch nicht um Anti-Amerikanismus. Der ist, betrachtet der Tatsachen langfristig fehlender Lösungsmuster und dem stoischen Verharren in überholen Konventionen nur eine „vergessene“ Fußnote – eine Randbemerkung auf einem längst entsorgten Schmierzettel.
Mit gekonnter Lässigkeit realisieren die Chinesen erfolgreiche Projekte in Afrika, während man hier wohl immer noch glaubt, dort keinen Markt finden zu wollen. China macht vor, wie es gemacht werden muss, wenn wir in der globalisierten Zivilisation agieren wollen.
Hier im Westen wird jeder als Nestbeschmutzer stigmatisiert oder gefühlvoll wegtoleriert, der es wagt an den Festen „spätrömischer Dekadenz“ zu rütteln. Na und?
Wenn sich nichts tun würde, würden alle hier noch nackt rumlaufen und das Fleisch roh fressen. Denn es braucht Veränderung und Mut. Auf geht’s.
Wer heute noch sagt: „Früher war alles besser“, hat den Zug der Zeit längst verpasst, steht auf einem Bahnsteig, der vor Jahren schon aufgegeben wurde. Früher war alles anders. Mehr nicht.
Was früher und heute verbindet? Das ist das Denken, was sich nicht geändert hat, die Vorstellung überall Probleme zu sehen, immer noch außerstande die Zusammenhänge zu erkennen. So schuf sich der Mensch die Komplexität, die ihm nun um die Ohren zu fliegen droht. So viel auch zum Thema Schulden und Energieverschwendung. Denn sie haben, wie die später genannten „Probleme“ die gleichen Ursachen.
Weil alle sich eher an eine gelernte nietzsche‘ Sklavenmoral halten, führt die damit verbundene Verantwortungslosigkeit zu den Unzulänglichkeiten, die alle kollektiv „loswerden“ wollen. Hier befindet man sich in einer selbstgemachten und subventionierten Sackgasse, die sich nur verlassen lässt, wenn entweder der Schmerz die Gesichter bis zur Unkenntlichkeit verzerrt oder man locker und einfach zugibt, dass es so nicht weiter geht und sich Neuem öffnet. Und neu ist ja bekanntlicher Weise immer dass, was einem frech ins Gesicht springt und auf den Tisch längst überholter Konventionen „kackt“.
Scheinbar hat sich die deutsche Mentalität auf zweitklassiges Handeln eingestellt, etwas, was in globalen Märkten keine Zukunft hat. Sollte Europa zum kollektiven „Nachzügler“ und „Hartz IV-Empfänger“ einer globalisierten Welt degeneriert sein? Von Souveränität kann man ja nicht sprechen, die wurde ein paar Tage nach der, nie stattgefundenen „Wiedervereinigung“, aufgrund des bis dato unwirksam gemachten und somit fehlenden Artikel 23 GG (alte Fassung) „zurückbeordert“. So als Randbemerkung.
Da hilft es auch nicht, wenn „Experten“ einen dramatischen Rückgang der Arbeitslosen propagieren. Wo sind die echten Unternehmer in diesem Land? Nicht die, die in Zeiten knapper Aufträge keine Orientierung finden und die Schuld (Verantwortung) „woanders“ hinschieben und nicht nur davon reden, dass sich etwas verändern muss, sondern auch handeln wollen.
Mit welcher Leichtigkeit sich China aus der Vergangenheit herauswindet, kann nur bewundert werden. Das Unternehmen „Bundesrepublik Deutschland“ benötigt ein grundsätzliches Facelifting, was nicht damit vollzogen ist, dass wir nur genug Menschen „in Arbeit bringen“. Es bedarf auch zeitgemäßer Organisationstrukturen.
Dabei sind die Themen Arbeitslosigkeit, Hartz IV, ländlicher und demographischer Verfall, hohe Energiepreise, Inflation (Zustand, wenn zuviel Geld im Markt ist, Werte und Arbeitsleistung verfällt, also immer billiger wird.), eine hohe Staatsverschuldung, europäische Fehlleistungen, ein dahinsiechendes Bildungssystem, falsche und überholte Vorstellungen und Lebensmisttelskandale Zeichen der Zeit, die mehrheitlich falsch und im Sinne weiterer „Bekämpfung“ gedeutet werden.
Liebes Deutschland, Du schaffst Dich weiter ab, die frohe Kunde vom Wachstum rührt nicht an der Tatsache, dass sich nach wie vor etwas wesentliches tun muss. Deutschland in der Opferrolle – wild im globalen Markt agierend – die Bevölkerung sucht sich bereits ihre eigenen Wege – die vermeintlichen Protagonisten auf längst ausgetretenen Pfaden, uns das Mittelalter als was ganz Neues verkaufend.
Portagonisten, Ihr wisst nicht was ihr den Volk antut. Es sei denn, alles ist gewollt.
Opfer oder Gestalter? Deutschland, Du kannst es Dir aussuchen.
„Gestalter backen den Kuchen, Opfer nähren sich von den Krümeln, die am Tisch herunterfallen und diskutieren und klagen eifrig über die Verteilung des Kuchens.“