Gedankenfragmente zum Magazin „Compact“
(v1.2, Korrekturen) Mal sehen, was beim Schreiben heute so rauskommt. Wenn ein Magazin – wie „Compact“ – dem System „zum Opfer fällt“, zeigt es sich letztlich, dass auf beiden Seiten der Gegnerschaft lediglich Systemtypisches zu Markte getragen wurde und wird.
Übrig bleiben jene in der Rolle der „Gewinner“, in der Hoffnung, noch „einige Minuten“ länger zu existieren.
Dies in einem Rollenspiel, was dem Menschen jedoch nicht bewusst ist, da er sich für die Rolle und die Rolle sich für den Menschen hält.
Dieser wesentliche Unterschied wurde mehrheitlich über die Zeit aus den Augen verloren.
„Die Meinungs-/Pressefreiheit ist eingeschränkt worden!“ „Und das in einem Rollenspiel. Oh, Graus!“
Mit „Souveränität“ hatte das Ganze übrigens nicht wirklich etwas zu tun, was daran liegt, dass sich sowohl Herausgeber und Schreiber lediglich im Rahmen des Systems der alten Ordnung bewegt haben und die Leser nur das lasen, was ihren gewohnten Denk- und Verhaltensmustern und damit verbundenen Sichtweisen und somit den Konventionen des Systems entsprach.
Wenn es um „Souveränität“ geht, die sich besser „Selbstbestimmung“ nennt, kommt damit dem Menschen eine Aufgabe zu, die über das Gewohnte hinausgeht, und wo sie nicht einfach nur ein Etikett für belohnte Untertanen ist, die davon Lichtjahre entfernt sind.
Eingeschlossen in der eigenen Fiktion, genannt „Staat“, um diesem eine Eigenschaft zu verleihen, die jedoch nur dem Menschen zu eigen ist.
Es funktioniert nur deswegen, weil der Mensch – wie gesagt – glaubt, er sei seine Person – die wesentliche Täuschung – wo sich „Staaten“ aus Personen (Rollen, Hüllen, Masken) konstituieren, für die sich die Menschen halten.
Ob es dabei ums Geld geht? Nicht wirklich – auch wenn es schwer fällt, dies zu glauben.
Es ist immer einfacher, sich an das (schwindende) Bekannte zu erinnern, um es alsdann zurückzufordern, statt sich über den anerzogenen Horizont zu entwickeln.
„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „Ich“. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs“ nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D., Revolver, 2005
„Nichts lindert Ängste besser, als ein Hauch Nostalgie.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021
Sich über den gewohnten Horizont hinaus zu entwickeln ist eine angeborene Fähigkeit, der jedes Kind nachgeht, bis es – im Rahmen „gesellschaftlicher“ Konventionen – in der Familie in Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung erzogen wird, weil es „besser ist zu gehorchen“.
Damit eine weiträumige Entwicklung des Individuum unterlassen bleibt, unterhält man die Masse mit einträchtigen Geschehnissen – schließlich „muss“ ja keiner… bis „Bewegung in die Sache“ kommt, ausgelöst durch eine plötzliche „Unbehaglichkeit“.
Der Gewohnte geht zunächst in Kampf und Widerstand und mitunter auch darin unter, was daran liegt, dass er weiter am Alten, am Gewohnten festzuhalten gedenkt. Das liegt daran, dass man ihm mal gesagt hat, ihm würde etwas gehören und später, wenn er es behalten wolle, sich entsprechend zu verhalten habe.
Ähnlich ist es, wenn jemand etwas geschenkt bekommt und der „Schenker“ viel später gewisse Erwartungen gegenüber dem „Beschenkten“ äußert, also eine Art Schuldverhältnis herbeigeführt soll. Wie ich das handhabe? Beides hat nichts miteinander zu tun.
„Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Der Plan, 2011
Der selbstbestimmende Mensch hat keine „Führer“, unter denen er sich zusammenfindet. Das zu erkennen, ist es zunächst notwendig, den Unterschied zwischen Mensch und Person verinnerlicht zu haben, die Person, die der Mensch nur spielt, meist verbunden mit den üblichen Wertvorstellungen, Verlockungen und Versuchungen, damit er sich in der Rolle selbst vergisst.
Am Ende zeigt das System der alten Ordnung nur einmal mehr sein wahres Gesicht – in Form des Leviathans, das „Wohlwollende“ entschwunden und jene offenbart, die ihm auf die eine (artige Untertanen) oder andere Art (ehemals wohlwollende Herren) angehören… in trauter Einheit/Illusion einer „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“… gemeinsam gegen den auserkorenen Feind, um auf diese Weise die eigene Existenz weiter rechtfertigen zu wollen… die „Wertegemeinschaft“.
Eine gewohnte Bevölkerung sitzt mit ihren Herren „in einem Boot“, da beide die gemeinsamen „Werte“ teilen, die das System der alten Ordnung aufrechterhalten, die es gegen „den Feind“ zu verteidigen gilt, der in der gleichen Denke unterwegs ist. Schließlich haben beide Gegner ja auch etwas zu verlieren, solange sie auch daran glauben, etwas würde ihnen gehören.
Aus diesem Grund lässt sich bspw. die „Ost-West-Nummer“ auch ganz anders betrachten: Den Feind, den man im Gegner zu erkennen meint, ist eine Erfindung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen, als der „Feind“ selbst.
„Ist das nicht das Ziel? Der Grund, warum wir kämpfen, um das Kämpfen zu beenden? Damit wir nach Hause kommen?“ „Tony Stark“, Avengers: Age of Ultron, 2015
Man braucht sich gegenseitig, um die jeweils eigene Handlungsexistenz zu rechtfertigen, um so nicht selbst unter „die Räder der Veränderung“ zu gelangen… in einem System kollektiv-gegenseitiger Selbstversklavung und -unterwerfung, ist das bemerkenswert…
Gleichzeitig bedarf es auch all dieser Handlungen, damit irgendwann weiträumig „darauf herumgedacht“ werden kann, wenn erkannt wird, dass gewohntes Klagen, Jammern und Beschweren, letztlich zu nichts führen und auch das letzte teure Seminar, nur herausgeworfenes Geld war.
Klagen und Jammern erwecken den Eindruck, dass man ja schon alles tun würde, während gleichzeitig geglaubt wird, nichts mit der Situation zu tun zu haben, schließlich sind die anderen ja schuld. Dies mit Hinblick, dass doch das „Unheilvolle“ – bitte schön – wegbleiben möge.
„Es ist leicht, Leute zu belügen, die sich schon selbst belügen.“ „Mysterio“, Spider-Man – Far From Home, 2019
Ich bin gerne für alles mitverantwortlich, weil sich mir auf diese Weise die Möglichkeit eröffnet, mich mit dem System und seinen Wirkmechanismen auseinanderzusetzen, wofür ich allen Teilnehmern sehr dankbar bin – ob jene von der einen oder jene von der anderen Seite.
„Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog aus Avengers: Age of Ultron, 2015
Gehen jedoch erst einmal die Feinde aus, dann „ist es Sense“ mit der Illusion, und so verliert das, woran einst fest geglaubt wurde, zunehmend an Bedeutung.
Die sich als „Feinde“ erkennenden Akteure bewegen sich letztlich im gemeinsamen Gegeneinander, bestimmt von ihren gewohnt gewöhnlichen Denk- und Verhaltensweisen, Glaubenssätzen und Wertvorstellungen, von denen sie beherrscht sind.
Das Opfer wird sich stets in der Rolle des Unschuldigen und Missbrauchten der Macht erkennen, womöglich sogar nach seinen ihn „beschützenden Herren“ rufen, während es sich auf diese Weise der Macht unterwirft, eben durch seine eigene Denk- und Verhaltensweisen. Doch was ist, wenn die Herren sich gegen ihre Untertanen wenden?
Ob es dann noch reicht, sie nur gegen „gerechte“ Autoritäten ersetzen zu wollen? Für den einfachen Geist mag das stimmig erscheinen, selbst wenn man sich bereits über die nächsten „glorreichen Ritter“ einig sein mag, während er weiter nichts über das System und seine Wirkmechanismen weiß, nach denen er „funktioniert“.
„Es bereitet mir kein Vergnügen, anderen wehzutun… Es macht mir keinen Spaß. Ich mache es weil…ich… es tun muss… es tun musste.“ „Okay, dann erklären sie mir das bitte.“ „Weil es ein zentraler Teil der Illusion ist. Es ist das schaurige Trugbild, erdacht von Schwächlingen, um Angst zu entfachen.“ „Ein verzweifelter Versuch, alles zu kontrollieren. Sie kennen sich selbst ja doch.“ „Ich bin ein Schurke.“ „So sehe ich das nicht.“ Dialog „Loki“ mit „Mobius M. Mobius“, Loki, 2021
Reklame: Den Feind, den man im Gegner zu erkennen meint, spiegelt nur die Realität, dass der „Feind“ nur eine Erfindung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen ist, als der Feind selbst. Selbst die bunte Märchenwelt der Politik mit ihren selbstgefriemelten Ideologien und künstlichen Helden, spielt hierbei „keine Geige“ mehr.
Hier zeigt sich einfach jener Mechanismus, der sich das System der alten Ordnung selbst abschaffen lässt.
Doch erst mit der bewussten Infragestellung des Systems und damit verwundenem Klarwerdungsprozess durch den Menschen, schwindet die Möglichkeit der Wiederkehr des bekannten Systems.
Aufgrund gewohnter Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung und damit verbunden den das System aufrechterhaltenden Wertvorstellungen, wurde dies – über die letzten 75 Jahre hinaus – weiträumig „entwicklungstechnisch“ übersehen.
Auf diese Weise kommt es zwangsläufig zu einer Wiederholung, bis die entsprechende Lektion letztendlich gelernt wurde. Wer sich also gewohnt verhält, wird nur Bekanntes ernten.
Bis dahin werden die Preise weiter erhöht, so eine Nachricht von der Geschäftsführung am schwarzen Brett der Gesellschaft. Scherz.
Unverständlich ist, dass man für seine eigene Meinung wohl eine Erlaubnis zu brauchen meint, die sich in Form von zugestandener „Meinungsfreiheit als Grundrecht“ offenbart. Wie fremdgesteuert und obrigkeitsgläubig ist das denn?
Faschismus ist dann, wenn sich die einen um der Vorteile und wohlwollend zugestandenen Privilegien artig verhalten, damit sie weiter ihren bescheidenen Geschäften nachgehen können, während ihre Herren zwischendurch mit subtilen Drohungen um sich zu werfen meinen.
Faschismus ist nicht einfach nur die Herrschaft von Politik und Unternehmen über eine arbeitende Bevölkerung, seine Existenz beruht auf gewohnter Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung.
Auf diese Weise wird das System mit zukünftigen Untertanen und notwendigen „Spontanopfern“ versorgt.
„Ich gebe meinen Männern Arbeit und Brot.“ Unternehmer aus Fulda in den 90er Jahren
Der Mensch gerät bei dem ganzen Rollenspiel und Tamtam in Vergessenheit, was gleichzeitig auch die Frage beantwortet, was seine wesentliche Aufgabe damit ist.
„Wir stehen alle hinter dir,… wenn die Kugeln kommen.“
Musikalische Herausforderung:
Nachtrag: „Nicht alle streben nach Kontrolle sowie auch nicht alle nach Freiheit streben.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021