Grundsätzliches zum System und seinem Wandel
Warum konnten die Verfechter des dritten Reichs in den Staatsstrukturen der BRD wieder heimisch werden? Eine Frage, die ich zunächst voranstellen mag.
Schaut man sich klassische Staaten an, so mögen zwar ihre Institutionen unterschiedlich organisiert sein, dennoch ist bei genauem Hinschauen stets eines zu erkennen: die Betreuung von Betreut werden wollenden durch die von ihnen gewählten Betreuern.
Damit dies funktioniert, ist es notwendig Strukturen – mit gewohnter Billigung des Volkskörpers – zu schaffen oder zu erhalten, mit denen das gewohnte Verhältnis zwischen Legislative, Judikative, Exekutive, Finanzen (unabhängig vom Rest) und Verwaltung.
Es macht also keinen Sinn, etwas anstreben zu wollen, was im Grunde genommen nur einer Fortführung der Verballhornung der Begriffe Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung zur Folge hat, weil nur die Darsteller, die Berufsbezeichnungen und der Name des Staates ausgetauscht werden.
Während sich die Reichsriege über Merkels Souveränitäts-Lösung aufregte, übersah die Riege selbst, dass sie auch nichts anderes anzustreben gedenkt. Verständlich, wenn von Alternativlosigkeit gesprochen werden kann. Ohne Änderung der Geisteshaltung, kann man sich alle „Lösungen“ getrost „ans Bein nageln“.
Wenn jedoch einvernehmlich über das System selbst vorgedacht wird – jede klassische Form von Staat ist darin nur eine Institution – können – vorausgesetzt, es wurde weitreichend vorgedacht – keine Nachfolgerorganisationen mehr entstehen oder sich die einen oder anderen – nenne ich sie mal „Bereicherer“ und ihre belohnten „Mitläufer“ mehr etablieren, eben weil es diese Strukturen gar nicht mehr gibt.
Das meint: „…Doch haben die Besatzungsmächte treuhänderisch die Aufgabe des handlungsunfähigen Deutschen Reichs wahrgenommen, also ist ihr Handeln dem deutschen Souverän zuzurechnen. Folgerichtig haben die Siegermächte stets betont, die „Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus“ sei eine rein deutsche Angelegenheit…“ FAZ, 26. August 2013, Nr. 197
Wenn sich also plötzlich ein alt-brdliches Interesse im Zuge so mancher Reichsgedanken entwickeln sollte, geht es in der Regel nur darum, „die Felle hinüberretten“ zu wollen.
Dass das Thema „Reich und drumherum“, zusammen mit dem Thema „BRD“ vollkommen überholt ist, kann man dann erkennen, wenn man sich das System der alten Ordnung (in dem BRD und DR nur Institutionen waren) mit seinen es erzeugenden Denk- und Verhaltensweisen „von außen“ anschaut.
Das geht natürlich nicht, indem man alles beibehält, während man in der Vorstellung ist, mit dem üblichen „etwas Neues“ schaffen zu wollen.
„Mit dem Wissen was man hat, bekommt man immer nur das, was man kennt.“
Weiterdenken bedeutet über die Konventionen hinauszudenken.
Um es so auszudrücken: Es existieren bereit zwei Systeme nebeneinander. Während das eine die alte Ordnung verkörpert, mit seinen bekannten und gewohnten Herrschaftsstrukturen und Erscheinungsformen, „funktioniert“ das andere – gerne mit „Neue Ordnung“ bezeichnet nach anderen Regelwerken.