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Herrhausens Idee sorgt für Unruhe

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Bereits 1987 stellt Alfred Herrhausen seine Idee eines möglichen Schuldenerlasses der dritten Welt auf einer Tagung des IWF in Washington den Kollegen vor. Das führt zu ziemlichen Unruhen unter den Bankern und nach Protesteinwürfen nimmt Herrhausen seine Idee wieder zurück. Alles beruhigt sich und scheint sich wieder in den gewohnten Bahnen zu bewegen.

Einen erneuten Anlauf unternimmt Herrhausen in 1988 auf der Konferenz der Bilderberger, was auf dem nachfolgenden IWF-Jahrestreffen heiß diskutiert wird: Schuldenerlass für die dritte Welt.

Aus Sicht der Banker ist das undenkbar, dass man Schulden erlässt. Das führe ja zu einer nachlässigen Zahlungsmoral der Kreditnehmer.

Herrhausen stellt die gewohnten Methoden einer Lösung durch Neuverschuldung infrage, da man mit Schulden keine Schulden begleichen könne und die Bedienung der Schulden durch Zinszahlungen und Tilgungen, stehen notwendigen Investitionen zur Steigerung der Produktivität seitens der Kreditnehmer gegenüber.

Für Herrhausen ist die Situation klar: Verzicht auf einen Teil der Forderungen. Aus den Reihen der Banker eine Unsäglichkeit. Doch Herrhausen steht unter vorgehaltener Hand nicht alleine mit seinen Gedanken, doch fehlt es jenen an Mut, dies offen auszusprechen.

Die Banker „lösen“ das Problem, indem sie unter anderem sogenannte „Dept-Equity-Swaps“ ins Leben rufen – ein Mittel um Schulden gegen Unternehmensbeteiligungen zu tauschen.

Das Thema „Schuldenerlass“ zieht immer größere Kreise in Politik, Wirtschaft und auch bei der UN.

Während Herrhausen sich als Teil der neuen Zeit sieht, zitiert er selbst den damaligen Chef des IWF „Schuldenreduktion in Betracht zu ziehen“, was seine Diskussionsgegner nicht mindern beruhigt.

Am 30. November 1989 kommt Alfred Herrhausen bei einem Sprengstoffanschlag, der angeblich von der RAF geplant und ausgeführt worden sein soll, ums Leben. Mittlerweile ermittelt die Staatanwaltschaft jedoch gegen „Unbekannt“, da vorliegende Indizien, Aussagen und Beweise gegen eine Beteiligung der RAF sprechen, da die hochpräzise Ausführung zur Erzeugung einer gerichteten Druckwelle, gegen die üblichen Vorgehensweisen der RAF sprechen.

Hinzu kommt, dass eine die RAF belastende Kronzeugen-Aussage sowohl den Beweisen widerspricht und später auch widerrufen wird. Im Rahmen des RAF-Aussteigerprogramms wird die fehlende Beteiligung der RAF zudem mit einem wasserdichten Alibi weiter untermauert.

Mit dem Tod Alfred Herrhausens gerät das Thema „Schuldenerlass“ wieder aus dem Fokus, wie auch die Bemühungen bis heute die eigentlichen Täter zu finden.

Eine andere Theorie über die Ursache seines Todes beruht auf unternehmensinternen Umgestaltungsprozessen der Deutschen Bank durch Herrhausen, die zu außergewöhnlichen Machtkämpfen führten, deren Höchstmaß am Tage seines Todes erwartet wurden.

Der Regisseur Andreas Veivel hat über den „Fall Herrhausen“ den Film „Blackbox BRD“ gedreht, der Entwicklung und Hintergründe eindringlicher beleuchtet und sowohl Vertreter der Deutschen Bank, Herrhausens Ehefrau sowie das Umfeld des RAF-Terroristen Wolfgang Grams zu Wort kommen lässt.

Als Hinweis: Das Giralgeldsystem bewegt sich außerhalb der Rechtsordnung, siehe § 14 BBankG, Abs. 1, Satz 2 und letzlich läuft es auf einen Verzicht hin (siehe oben), da auch die Zinsen nicht mitgeschaffen werden und ein Hinweis auf eine Lehenverhältnis zwischen Banker und Dar(lehens)nehmer sind.

Hinweis: Es lohnt sich den Film „The Wolf of Wall Street“ anzuschauen.

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