Im Westen nichts Neues?
(v1.0)
Des Öfteren bereits erwähnt, stellt sich – zumindest für mich – die Gesamtsituation mehr und mehr in der Weise dar, dass der sogenannte „Bürger“ wohl von der Politik dahin „geführt“ wird, sich wieder seines eigenen Denkens zu bemächtigen, statt sich gewohnt seiner angebeteten, fürsorglich erscheinenden „Polit-Lieblinge“ zu bedienen, um einmal mehr wieder denken zu lassen.
„Bewusst.Sein.Gelassen.“
Vor einigen Tagen wurde beim Schreiben erkennbar, dass der Prozess der Infragestellung des Systems jener Akt ist, wo man nicht erst alles in „Schutt und Asche legen“ und die „ersonnenen Feinde zur Rechenschaft zu ziehen“ braucht, wie dies durch übliche Kriegsspiele der Fall ist, um dann etwas (grundsätzlich) anderes zu machen. Was will man im Grunde mehr?
„Guten Morgen, Leviathan.“
Für so manchen erscheint es noch immer etwas „mystisch“, was ich da so schreibe, während er auf eine Erklärung hofft, was wohl hinter einer mental verschlossenen Tür verborgen ist und erwartet reichlich Antworten im Rahmen seiner Vorstellungen.
Der Schlüssel ist eine andere Denkweise, mit der die geschlossene Tür geöffnet werden kann und es damit noch andere Denkweisen gibt, wie man die Welt betrachten und auf „Probleme“ entsprechend reagieren kann, wenn man diese als Symptome(!) des Systems betrachtet.
Je mehr man sich mit dem System auseinandersetzt, stellt sich das gewohnte Treiben als ein kollektives Rollenspiel heraus. Wobei: „Es ist ein beachtlicher Unterschied, ob man eine Rolle nur spielt oder ob man sich für die Rolle hält.“
Wenn sich – nebenbei bemerkt – über Sozialismus, Kommunismus, Kapitalismus und sonstigem Mus diskutiert, Gedanken gemacht und gestritten wird, so findet dies innerhalb des Systems statt.
Es handelt sich dabei um vom Menschen – besser: basierend auf seinen Denk- und Verhaltensweisen geschaffene Grundlagen, um das Unbegreifbare irgendwie für sich verständlich zu machen, um nach diesen oder jenen Grundlagen DARIN leben zu wollen.
Das System konstituiert sich aus den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, den davon abgeleiteten Glaubenssätze, Konventionen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen.
Die global-gesellschaftlichen entwickelt-anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen lassen daraus ein (jeweiliges) Herrschaftssystem entstehen, dessen Ursache sich in der Beherrschung des Menschen durch seine eigenen Denk- und Verhaltensweisen wiederfindet, die ihm vormachen, er sei sie.
„Man kann ein Aquarium nur dann neu gestalten, wenn man sich nicht wie ein Fisch verhält.“
Auf der einen Seite winken die sogenannten „Altparteien“ und auf der anderen „Team Blau“, und jene – nebenbei bemerkt – die von „Freiheit“ und „Werte“ zu sprechen meinen, und jene, die noch auf korrekte Auszählung hoffen.
Hat man sich mit dem System hinter allem jedoch auseinandergesetzt, so fliegt der Selbstschwindel mit der „politischen Farbpalette“ als Institution gesellschaftlicher Betreuung im gemeinsamen Reigen aus in den Familien zu Untergebenen erzogenen und ihren Oberherrschaften auf.
Faschismus der ersten Tage: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, machst du das was ich will.“
Was das Thema „Freiheit“ angeht: Hat man sich mit dem System dahinter auseinandergesetzt – handelt es sich lediglich um eine für das System geschaffene „Billigausgabe der Freiheit“. Mal abgesehen davon, dass es sich bei der gewohnten Vorstellung von Gerechtigkeit auch nur um eine Illusion handelt.
Freiheit selbst bedarf neben der Selbstverantwortung für das eigene Denken und Handeln, gleichsam auch das Vertrauen zum Leben. Hinweisend, dass es sich beim System um ein mentales Konstrukt handelt.
Ob jemand wohl noch ins Kino gehen würde, wenn er erkannt hat, dass der Alltag auch nur ein Rollenspiel ist, in dem er sich und seinesgleichen mental(!) bewegt?
„Es war auch einer der Gründe, weswegen Grotowski das Theater aufgab. Er spürte nämlich, dass die Leute im Leben so unheimlich gutes Theater spielen, dass Aufführungen im Theater eigentlich überflüssig sind, auf eine Weise sogar obszön.“ „André Gregory“, Mein Essen mit André, 1981
Das System erzeugt die üblich gehandhabten Ereignisse, die im Rahmen gewohnter Betrachtungen meist befürwortet, mehr oder weniger scharf kritisiert und/oder auch grundsätzlich abgelehnt werden. Dabei handelt es sich jedoch nur um Symptome des Systems. Sie sind nicht die Ursachen selbst.
Mit der Vorstellung, es genüge, nur die Schuldigen benennen und die auftretenden Phänomene reichlich kaschieren, ist es nicht getan – ebenso wenig wie der gewohnte Austausch der „Ungerechten“ gegen die „Gerechten“… jedoch stets irrationalen Autoritäten, Vorgesetzte,… „Oberherrschaften“.
Klassische Politik wird keine Probleme lösen, obwohl man sie einst zur Lösung von Problemen auserkoren hat. Natürlich ist das nicht die Begründung dafür, sich in der Regel nur mit Symptomen auseinanderzusetzen, was wiederum an der weiträumig verbreiteten Denkweise liegt.
Beim Auftreten von „Problemen“, werden die damit verbundenen Ursachen nur selten reguliert, wenn überhaupt erkannt.
Meist wird an den sicht- und spürbaren Symptomen teuer herumlaboriert, damit es anschließend möglichst schnell so weitergeht wie bisher.
Durch jene Denkweise nimmt die Komplexität in den vom Menschen geschaffenen Strukturen jedoch weiter zu – mit fatalem Ausgang.
Mitunter wird die Politik als Verursacher kritisiert und dafür verantwortlich gemacht. Dabei wird weiträumig geflissentlich übersehen, dass die auch gewohnte Bevölkerung mit ihren angebeteten und kritisierten „Vorgesetzten“ untrennbar „in einem Boot sitzt“ – zumindest solange, wie am Liebgewonnenen festgehalten wird.
Nebenbei: Da das System im Kopf, in Form von Denk- und Verhaltensweisen wirkt, macht es keinen Sinn, innerhalb der Raumzeit nur woanders hingehen zu wollen. Flucht ist nur eines von vielen Verdrängungskonzepten.
Die Haltung, „die Anderen“ müssten sich erst einmal ändern, ist ebenso aberwitzig, wie die Vorstellung, nur die „Ungerechten“ gegen „Gerechte“ auszutauschen, um alsdann von „Lösung“ sprechen zu wollen.
Da Lösungen stets auch „einfach“ sein sollen, ist die Lösung in der Tat auch „einfach“. Zusammengefasst lautet sie: Umdenken. Ist doch einfach, oder?
Mit steuerlichen Erleichterungen auf der einen und steigenden Belastungen auf der anderen Seite herumzuwedeln, ist es nicht getan, was auch daran liegt, dass sich nicht wirklich etwas ändern soll, während sich Politik und „ihre Bürger“ in „unserer Demokratie®“ selbst und gegenseitig auf den Füßen stehen.
Das System, in dem sich die ganze menschliche Tragödie abspielt, wird deshalb von den meisten nicht erkannt, weil es individuell-gesellschaftlich ignoriert, tabuisiert und auf diese Weise geschützt wird, sogar in der Weise, dass sich für die es erzeugenden Denk- und Verhaltensweisen gehalten wird, während gleichsam Veränderungen gefordert werden. Und wenn es „kalt durchzieht“, wollen jene in der Rolle der „Fordernden“ jedoch selbst nicht betroffen sein.
Da gibt man sich auch lieber mit billigem Abklatsch von „Frieden“, „Freiheit“, „Vernunft“, „Gerechtigkeit“ usw. zufrieden, während die „eigentlichen Werte“ wie Eigentum, Besitz, „Hab und Gut“ jedoch heimlich hochgehalten werden. Das ist auch nicht weiter schlimm, wurde man ja im Haben erzogen, einem Verhalten, was sich aufmacht, den Planeten um seine „Reichtümer“ zu bringen.
Man entwickelt sich dann, wenn man das Bisherige von seinen Prinzipien her infrage stellt, statt es – als Untergebener seiner eigenen Denk- und Verhaltensweisen – wiederholen zu wollen.
„Man kann ja sowieso nichts machen“, gehört im Kern der Vergangenheit an und es bedarf noch nicht einmal der Mehrheit, etwas zu ändern.
Ich schreibe das mit den Werten, weil ich sich bisher niemand auf „X“ auf meine Frage gemeldet hatte, mir zu beantworten, um welche „Werte“ es sich genau handelt, wenn von „gesellschaftlichen“ oder gar von „westlichen Werten“ gesprochen wird.
Ich denke, gerade diese „stehen auf dem Spiel“. Nicht wirklich. Mehr ist es die Erkenntnis, sich bisher geirrt zu haben, was man unter „macht euch die Erde untertan“ zu verstehen vorhatte.
Dem Krieg steht nicht einfach eine gewohnte Vorstellung von Frieden gegenüber, sondern dient das geschaffene System dazu, es infrage zu stellen, wo nicht erst jeder „Feind“ und alles von ihm Geschaffene erst zerstört werden muss.
Indem sich innerhalb des Rollenspiels des Systems für die Rolle gehalten wird, erscheint der ganze Sermon „alternativlos“ und „ernst“, weil damit gewohnt auch künstliche Werte einhergehen, die den im Haben erzogenen Menschen „durch haben sein“ lassen.
Der Mensch übersieht, dass er die Realität selbst gestaltet, die er dann fein säuberlich durch „alles oder nichts“ (gegen grundsätzliche/mögliche Veränderungen und dem Leben selbst) abzugrenzen versucht.
Der Glaube an Werte ist jedoch mehr wert, als die Werte selbst. Hinter vorgehaltener Hand darauf hinweisend: Der Glaube ist dem Menschen zu Eigen!!!
„Der Mensch, der das Unbegreifliche verbannt hat, wiegt sich jedoch nur im Irrglauben, dass das Gewöhnliche bereits alles sei.“
Aus dem veränderten Blickwinkel, der sich aus einem infrage gestellten System heraus ergibt, zeigt sich, dass ein für das gewohnte System typischer Krieg, nur Ende und gleichzeitig Neubeginn des Üblichen darstellt, der eben durch den Prozess der Infragestellung des Systems überwunden werden kann.
Krieg und Infragestellung stehen auf der einen Seite einander gegenüber. Gleichsam haben sie etwas gemein, wenn man nach der verbindenden Überschrift fragt: Beide finden sich in einem Erkenntnis- und Entwicklungsprozess des Menschen wieder.
„System“ hat dann etwas, wenn gewohnte Prozesse (auch die Denk- und Verhaltensweisen) zu gewohnt erwarteten Ergebnissen führen. Trifft dies nicht mehr zu – auch kein Mehr Desselben – so handelt es sich um eine Krise.
Eine Krise zu überwinden, dazu ist es notwendig, den Gewohnheiten schrittweise eine mentale Absage zu erteilen.
Wer sich dunkel daran erinnert, ist das „System“ durch die gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, Glaubenssätze, Konventionen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen repräsentiert.