Intelligenzquotient und Gene
(v1.1) Warten Sie auch darauf, dass es endlich besser wird, was immer „es“ auch sein mag? Sie suchen noch nach etwas, was möglicherweise an der ganzen Misere Schuld sein soll oder aus selbiger hinausführt? Ach, Sie haben da schon was vorbereitet?
Das kann ich gut nachempfinden. Ich weiß auch schon nicht mehr, was ist tun soll, und die Nase ist vom vielen Bohren mittlerweile schon wund.
Gestern stolperte ich über einen Beitrag, der sich mit der importierten Volksverdummung beschäftigt, wo man sich über den Intelligenzquotienten Gedanken machte. Da bin ich echt froh, dass es den jetzt gibt. Endlich ist der „Schuldige“ gefunden.
Also waren es doch nicht die Zionisten, die Freimaurer, die Illuminaten, die Eliten, die Re-Gierung, die Politiker, der Papst, die Kirche oder die „Anderen“. Ach so, den Weihnachtsmann habe ich dabei ganz vergessen. Der macht es ja mit Kindern.
„Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg.“ „Ach? Sie haben auch nichts gelernt?“
„Arbeit. Ärbitt. Erbitten.“
Ständige Darstellung von etwas, was beschissen läuft, scheint das Schicksal einer deutschen Mehrheit zu sein, denn da kann man sich aufs Vorhandene konzentrieren. Wohl in der Vorstellung, wenn man es lange genug kritisiert, dass es mal besser wird, während sich die Titanic auf ihrem letzten Weg befindet und sich so mancher in der Hoffnung wiegt, noch weitere fünf Minuten länger beim Kapitänsdinner sitzen zu können.
„Und das war ein schönes Schiff, ja ein wunderschönes Schiff.
Sie war der Stolz der christlichen Seefahrt.
Sie hatte Rettungsringe aus purem Gold!
Und in den Kabinen konnten bis zu 300 Seeleute gleichzeitig schlafen!
Die Offiziersmesse schluckten Laubsägearbeiten von Herbert Da Vinci.
Und die M.S. Charlotte hatte einen großartigen Kapitän, das war ein Teufelskerl –
der konnte mit bloßen Händen Telefonrechnungen zerreißen! – das konnte er.“ aus: Titanic Song, Otto Waalkes
Ob der Intelligenzquotient auf die Art und Weise wie es beschrieben wurde, was mit Genen zu tun hat, wage ich stark zu bezweifeln. Es empfiehlt sich Bruce Lipton’s „Der Geist ist stärker als die Gene“ mal anzuschauen.
Im Kern mache ich mir gar keine Sorgen, weil es nur eine Sache der Konditionierungen ist, mit denen der Mensch aufwächst und wie er – abhängig von seiner Entscheidung und nachfolgendem Handeln – zu seiner eigenen Entwicklung steht oder nur „belohnt funktioniert“. Und das ist auch gut so.
Und wissen Sie auch warum? Weil er da selbst was ändern kann – vorausgesetzt, er zieht den Daumen aus seinem Hintern.
Er kann jederzeit beginnen, selbst etwas zu ändern.
„Selbst was ändern? Und das ohne Verordnung? Wie geht das denn?“
Ich kann Sie beunruhigen: Es sind nicht nur die letzten 70 Jahre, die den Deutschen „geprägt“ haben. Der war schon immer so. Es haben sich nur süße Anhänger gefunden, die wissen, wie er „funktioniert“ und weisen ihn im Sinne der Neuen Zeit „dezent“ darauf hin.
Vielleicht ist er auch nur das Opfer im ganzen Szenario. Das liegt an ihm selbst. Mit Kampf, Widerstand und Flucht wird ihm seine „Heimkehr“ jedoch nicht gelingen, solange er daran festzuhalten gedenkt.
Denn er „funktioniert“ nur nach seinem „Ich“, was ihn sich selbst unterjochen lässt… weil er an seiner „Erstprogrammierung“ festzuhalten gedenkt.
„Risiko!“ „Ficken 100.“
Sein Credo: „Gestern war alles besser“, während sich die Suche nach Lösungen im Alten immer schwieriger gestaltet. Da muss doch irgendwo noch ein Schein sein, den man beantragen kann. Der Deutsche hat sich bei der eifrigen Suche selbst vergessen – und das, worum es im eigentlichen Sinne geht: ums Um- und Weiterdenken – einer Fähigkeit, die in ihm ruht.
„Dichter und Denker, statt Richter und Henker.“
„Die Gene sind Schuld“, ist immer hübsch und einfach, da kann man ja nichts machen, die hat man von den Eltern und wenn man so ist, wie man ist, dann kann man halt auch nichts dazu. Wieder einmal auf die übliche „alte Soße“ reingefallen.
„Eine runde Mitleid!“
Mir ist das mit den Genen nicht nur ein bisschen zu einfach gedacht. Das Opfer gibt sich immer gern handlungsmachtlos, damit es selbst seinen Hintern nicht bewegen muss. Ach so, das geht ja auch gar nicht, denn der Daumen steckt da ja noch drin. Zumindest zeigt der beim Sitzen noch nach oben.
Der ordinäre Deutsche ist zu einer geistigen Antiquität der Weltgeschichte verkommen und hat damit sein Schicksal selbst besiegelt. Es sei denn…
So müssen doch wieder die Flüchtlinge für den geistigen Verfall der deutschen Gesellschaft verantwortlich herhalten, was im Kern nur das Übliche ist: den Leuten nach dem Mund reden – und nebenbei ergibt sich auch noch ein hübsches, sonnengebräuntes Feindbild.
Die Endlösung: Die Gene und der Ausländer sind es. Prima. Der nächste Stammtisch mit Bier und Beschwerden ist gesichert. Deutsche Gründlichkeit. Man sieht, der Deutsche „funktioniert“ noch ganz gut nach dem Alten, wenn man ihm was Übles vorhält.
„Da, schau her! Da ist das Arschloch.“ „Ich hab es immer gewusst.“
„Mein Haus, meine Frau, mein Auto, mein Boot.“ „Meine Fresse!“
Vor geraumer Zeit sprach ich mit einem jungen Menschen, dessen IQ zum damaligen Zeitpunkt bei 140 lag. Man möge ihm die nachfolgenden Worte verzeihen.
Er sagte: „Er könne mit den anderen nicht umgehen, die sind einfach zu dumm.“ Das Komische dabei war: Es waren zu seinem Zeitpunkt der Feststellung keine Ausländer anwesend, die den „deutschen Durchschnitt“ hätten marodieren können.
„Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir… wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“
Das Grundprinzip gesellschaftlichen Verfalls, die „Generationsverballhornung“. Zwei Aussagen, die im Außen zeitlich versetzt sein können, jedoch im Gehirn des Empfängers für gewöhnlich miteinander verbunden existieren. Denn im Kopf herrschen nicht-lineare Verhältnisse.
Im Kern geschieht durch einen gewohnten Ausgrenzungsprozess von Andersdenkern ein automatisches Ausdünnen durch die breite Masse selbst, die sich zum Teil noch nicht einmal über das Problem bewusst ist, was sie selbst erzeugt. Wenn sie davon erfährt, dann macht sie für gewöhnlich einen Bogen drum herum.
Denn im Kern geht es nur um eines(!): den individuell eigenen Um- und Weiterdenkprozess möglichst lange, wie einen Orgasmus, hinauszögern zu wollen. Beim Orgasmus mag ich das Prinzip ja noch verstehen wollen.
Es macht Sinn, sich in einen deutschen Entwicklungsprozess hinein und auf den Weg – über die Konventionen hinaus – zu bewegen, statt sich nur mit der Anhäufung von Unsäglichkeiten und Schuldzuweisungen zu beschäftigen, was nur der Handlungsausdruck für das Umschiffen einer notwendigen eigenen Entwicklung darstellt.
„Das Alte muss erst weg, dann können wir das Neue machen.“ „Und wann kommst du wieder?“
P.S. Und immer schön dran denken: „Wer sich beschwert, erleichtert sich nicht“ sowie: „Gewalt ist lediglich das Werkzeug der selbsternannten Unwissenden und ihrer belohnten Gegner.“
Am Rande notiert: Eine alte Frau steht im Bus neben einer sitzenden dunkelhäutigen Frau: „Früher wäre man noch aufgestanden.“ Darauf die dunkelhäutige Frau: „Früher hätte man sie noch gegessen.“