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Kein Arbeitstitel

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Es wird langsam Sommer und die Verschwörungspraktiker, Chemtrail-, Krisen-, Impf-, und Kriegsphobiker, Reichsbürger, Staatenlose, Selbstverwalter, Scheinsammler und Organisatoren machen wohl Pause. Die Welt im Umbruch – die Umbrecher etwa im Urlaub?

„Welt“ – ein Begriff, der regelmäßig in einer entfremdeten Bedeutung zum Einsatz kommt und nicht selten mit „Erde“ verwechselt wird.
Es ist schon erstaunlich, wenn der Wunsch besteht, dass „zwar“ alles anders werden soll, jedoch die Akteure sich stets nur mit den vorhandenen Mitteln daran versuchen.
Für mich stellt sich die Frage, warum so mancher nicht einen Schritt zurücktritt, um das Ganze sehen zu wollen und sich lieber im kollektiven Sumpf vereinbarter Themen bewegt.
Ich schreibe dies nicht, weil mir das gerade so einfällt, sondern aus der eigenen Erfahrung heraus. Im Kern ist dies auch keine Frage mehr, wenn man sich die kollektiven Konditionierungen als die eigentlichen Verursacher angeschaut hat: daraus sich ergebende, bedingte Zugehörigkeit und bedingte Anerkennung.

„Der hörige Hörer hört gerne seine Meinung – von seinem erwählten Verkünder.“

Das Prinzip ist was es zu überwinden gilt, ist dasselbe. Nur dass man dem Finanzamt nicht mehr sagt, dass die AO nicht gültig ist, sondern die gesellschaftlichen Denk- und Verhaltensmuster an sich infrage stellt, also die alte Ordnung zur Gänze, in der sich die Mehrheit bewegt.
Eine Ordnung, die sie mit ihren unbetrachteten Denk- und Verhaltensmustern selbst erzeugt – und an der sie wie an ihren Regeln, Mechanismen und Vorgesetzen nach wie vor festzuhalten vorhat.
Dies, während von Souveränität und Friedensvertrag im Sinne alter Ordnungsprinzipien gesprochen wird. Insgesamt eine kollektive Illusion und eine Rechnung, die ohne den Wirt gemacht wird.

Denn hierdurch stehen sich alte Weltordnung (fehlender Frieden, als Grundmechanismus den kollektiven Geschäftsmodells und der Beibehaltung) der neuen Ordnung (schrittweise erfolgte Überwindung gesellschaftlicher Konventionen – vereinfacht ausgedrückt) diametral gegenüber.
Eine „Lösung“ kann nur für alle sein. Doch davon ist die Mehrheit gedanklich noch Lichjahre entfernt. Doch genügt es zunächst, die Pattsituation gesellschaftlich-konventionell gedachten Gegeneinanders gedanklich zu überwinden.

Nicht jedoch mit den gewohnten Mitteln wie: „Merkel muss weg, die Amis sind böse, die Zionisten, die Juden, die Ausländer…“ Und was sich da sonst noch so an „geistigem Ausfluss“ in die Öffentlichkeit ergießt. (Den Weihnachstmann lasse ich heute mal weg. Der ist mit der CIA und Bin Laden zum Einkaufen in die Stadt.)

„Schuldzuweisung führt zu nichts und ist nur ein hilfloses Mittel und Ausdruck individuell-kollektiv vereinbarter Projektion.“

Neue Weltordnung – ein Begriff, der ebenfalls selten wirklich hinterfragt wird, weiß kaum jemand, was die alte Weltordnung ist und wenn, dann sind das in der Regel projizierte „Opfer- und Sklavenvorstellungen“.

„Vorher waren es drei weiße Häschen, die Angst vorm ‚bösen Wolf‘ hatten. Nun sind es zwanzig.“

„Sie wollen uns alle Versklaven.“ „Nö, nur dich. Zumal es nur eine Projektion ist.“

„Falsch gelernter Umgang mit der Angst, macht auch vor hohem Alter keinen Halt.“

„Am Ende bekommt jeder das, was er im Leben gesät hat.“

Die Vorstellung, es genüge der Austausch künstlicher Gesetze durch andere künstliche und dies bedeute bereits die Befreiung. Diese Sichtweise hatte ich in der Vergangenheit selbst, bis ich irgendwann etwas erkennen durfte, was alles bisher Erkannte in einen anderen Bedeutungszusammenhang stellt.

Und wenn jemand behauptet, ich würde mich über andere stellen, wäre dem nur dann so, wenn ich das Erkannte für mich behalten würde, bis sich der „Rest“ – der mir egal wäre – in einem „Harmageddon“ selbst entsorgt hätte. Glücklicherweise ist dem nicht so.
Sicher ist jedoch, dass jener mit seiner Aussage, so unterwirft er sich in autonomer Willensbildung selbst und gleichzeitig für andere bestimmend, diese gleich mit und zudem wieder nur eine klassische Projektion darstellt.

„Die anderen sind noch nicht soweit“ höre ich auch des Öfteren aus so manchem Munde, wenn es darum geht, das zu Wandelnde doch wieder beibehalten zu wollen.
In dem Moment wird mir bewusst, dass Erkanntes mündlicher und sonstiger Veräußerung bedarf und nichts mit einem „über andere bestimmen wollen“ zu tun hat.
Ich sehe es als eine Pflicht, Erkanntes offen darzulegen. Am Ende soll auch keiner sagen können, er habe nichts davon gewusst.

„Du musst das aber so schreiben, dass es ein Kind versteht.“ „Du bist aber kein Kind.“

In den Beiträgen der letzten Zeit, habe ich soweit es geht, die Konventionen und sich daraus ergebenden Prinzipien und Mechanismen der aktuellen Ordnung zur Gänze infrage gestellt und versucht, diese im Sinne des Wandels, in einen neuen Bedeutungsrahmen zu transformieren.

Dabei lässt sich nicht vermeiden, dass Gelerntes von so manchem Akteure „unter die Räder kommt“, was die „Systemaussteiger“ einbezieht. Denn aus der Gesamtbetrachtung heraus ist es nun möglich,  mit wenigen Mitteln auf „alt“ und „neu“ zu prüfen.

„Bedeutungswandel hat stets Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen und das Verständnis zum Leben als Ganzes an sich.“

Wohl so manchem Akteur habe ich in seinem Handeln und seiner Bedeutung vorgegriffen. Erst recht dann, wenn „Zusammenarbeit“ von Themen bestimmt wird, deren Grenzen keinesfalls überschritten werden dürfen und das Ganze dann nur zu kollektiver Beschäftigung führt – sehr oft Erlebtes.

„Den Schlüssel in der einen Hand und dem Daumen der anderen auf dem Schlüsselloch.“

„Zur Freiheit bedarf es nur des Mutes. Doch wisse: Es gibt nur ein Mitkommen und kein Mitnehmen.“

Es zeigt sich, dass es über das Gewohnte hinaus weitergeht, als sich das Kollektiv vor Augen führen mag und dabei eine Art gesellschaftlicher „Filterung“ stattfindet. Das gewohntes Kollektivdenken in einem Paradigmenwechsel seine Bedeutung verliert, kann man gut an den letzten zehn Jahren ökonomischer Betrachtung erkennen. Zwar werden „Lösungen“ in Gesellschaft, Wirtschaft, Politk und Bildung gefordert, aber was hat sich wirklich! getan? Nichts. Und warum?

„Öffentliche Sachorientierung stellt sich nie über den Menschen, wenn man kollektive Sachorientierung als ‚Status quo‘ vereinbart.“

„Alles soll sich ändern… aber bloß beim Einzelnen nicht.“ „Wie hohl ist das denn?“

„Weltanschauung ist die Summe aller kollektiv vereinbarten Konventionen, Gewohnheiten, Denk- und Verhaltensmuster, Werkzeuge und Methoden im Gesamtspiel aus Gesellschaft, Ökonomie und Natur.“ (Ich hoffe, da ist jetzt alles drin.)

„Paradigmenwechsel ist die schrittweise Neuorientierung einer Weltanschauung.“

Interessant, dass ein Kollege zum wiederholten Male das Internet durchforstet und niemanden außer mir gefunden hat, der sich mit diesen Themen und in diesen Zusammenhängen beschäftigt. Wobei ich sagen muss, dass dieses Thema „Gesellschaft, ihre Konventionen und Ordnungen“ auch nur entstanden ist, weil tatsächlich jemand behauptet hat: „Die Gesellschaft kann sowieso nichts tun.“

Dieses Phänomen beruht im Übrigen auf jenen Konditionierungen, mit denen sich aktuell kaum einer so recht beschäftigen mag. Sichtlich, weil sonst sein erworbenes Wissen und sein Tun einen Bedeutungswandel erfährt, den er nicht mehr rückgängig machen kann und der in der Regel nicht gewünscht ist. Der Grund, warum der Druck auf dem Kessel konventionell-traditioneller Denk- und Verhaltensmuster weiter zunimmt.

„Ja, aber wir können doch was tun.“ „Was denn?“

„Sie wussten alles, nur nicht das, was wichtig für sie war.“

„Dort wo der Einzelne für sich was tun könnte, mag er sicher nicht hinauschauen. Es könnte sein, dass er etwas sieht, was ihm nicht gefällt. Das ist auch gut so. Denn was wäre, wenn hier jeder plötzlich richtig souverän werden würde und das Bisherige als Schein- und Beschäftigungsspektal entlarvt. Wo kämen wir denn da hin?“

„Wir wollen unsere Ruhe – nur halt anders – aber eigentlich so, wie immer.“

„Die Gesellschaft gewährleistet durch arbeitsteilige Wertschöpfung (Ökonomie) ihre Lebensgrundlagen, durch (normalerweise) sinn- und vernunftvollen (ökologisch) Umgang mit den natürlichen Ressourcen (Natur).“

„Was die Mehrheit versteht: Essen, Trinken, ein Dach über dem Kopf, Kommunikation und Mobilität. Das Einzige, was das Ganze zunehmend in menschenunwürdiges Leben verwandelt, ist die Hierarchie mit ihre Anbeter (Opfer, Sklaven, Betreute, Erwähler) und ihre Vorgesetzen (Herren, Machthaber, Erwählte) mit ihren konventionell-traditionellen Denk- und Verhaltensmustern, die das System erst erzeugen – und sich der Mensch zunehmend selbst darin entfremdet.“

Paradigmenwechsel ist mehr, als nur eine geschmacksfreie Umfärbung von Vanillepudding.

„Was ist denn so alles ‚durch‘?“ „Klassische Medizin, Geldsystem, Bildung, Ernährung, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Recht, Gesetz, Legislative, Judikative, Exekutive, Verwaltung, die klassische Vorstellung von Staat (inkl. Gebiet, Volk und Gewalt), klassische Form von Frieden, Weltanschauung…“

„Und die Geschichte?“ „Ja, die auch. Da sie sich in der Regel nur wiederholt, solange die Denk- und Verhaltensmuster der Gesellschaft unbetrachtet von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Das was in den Büchern steht, sind nur Überlagerungen und Auswirkungen. Deshalb heißt das Geschichtete auch Geschichte. Wie sehr doch ein anderer Artikel eine neue Bedeutung verleiht.“

„Mahlzeit.“