Können Sie Faschismus?

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(v1.6, Ergänzungen) Wie, das können Sie nicht? Ist doch ganz einfach. Jüngere, es könnte sich hier bspw. sogar um Kinder handeln, die man unterdrückt, indem man ihnen sagt, wenn sie nicht das und das tun, dann hat man sie nicht mehr lieb, oder bekommen schlechte Noten, wenn sie nicht artig sind usw.

„Du bist lange gut, solange mir das gefällt.“

Oder andere, die dann ihren Job verlieren würden, oder man ihnen ihr Hab und Gut wegnimmt oder jene bestraft, wenn sie nicht das machen, was man von ihnen will – so richtig „von oben“ herab. Sicher gibt es noch weitere Situationen.

Das funktioniert natürlich auch dann, wenn sich das Gegenüber vorsorglich schon mal in die Rolle des unterwürfigen Opfers begibt, um Schmerzen zu vermeiden oder sich „hinwirft“, um sogleich von „Unterdrückung“ zu sprechen, um alsdann mit dem Finger auf den oder die „Schuldigen“ zu zeigen.

Die gewohnte Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung mit ihren mitunter extremen Auswüchsen, jene in der Rolle der Mörder, Vergewaltiger, Kinderschänder usw., und was es sonst noch so alles „Nettes“ gibt, was für das System der alten Ordnung typisch ist. Mal abgesehen davon, wer „gut“ und wer „böse“ sein soll.

„Ja, ob ich ein guter oder ein böser Mann bin, hast du mich gefragt.“ „Und du sagtest, du weißt es nicht.“ „Ich weiß es auch nicht.“ Dialog zwischen „Robert McCall“ und „Enzo Arisio“, Equalizer 3, 2023

Dabei funktioniert die „Nummer“ ganz einfach. Erst erzieht man das junge Leben zu gehorsamsbereiten und auf Entsprechung dressierte Untertanen, und dann hat man auch schon das Notwendige erreicht – wenn man selbst schon kein Rückgrat hat – um seinen eigenen Machtgelüsten, bzw. Schmerzvermeidungen nachzugehen, verbunden mit der Vorstellung, dass einem der Untertan schließlich auch gehören würde und man ihn entsprechend auch wie eine Sache behandeln kann. Wie das machen andere auch? Nur weil andere das auch so machen, ist es deswegen auch richtig?

„Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, machst du das, was ich will.“

Wie man das mit ihm auch auf Dauer treiben kann? Man lässt ihn im Glauben, dass alles was man ihm wohlwollend zugesteht, ihm auch gehören würde und wenn er nicht spurt, dann droht man erst es ihm wegzunehmen und wenn er uneinsichtig bleibt, dann nimmt man es ihm einfach weg. Der Untertan beherrscht über die Sache und damit verbundene Verlustangst.

Faschismus macht man dadurch deutlich, indem man eine Gesamtsituation schafft, so „nach Corona-Art“, während draußen die neuzeitlich gekleidete Sturmabteilung… äh, „Stadtpolizei“… herumläuft und gehorsam dem verordneten Denunziatentum nachgeht.

„Ich bin nur der Erfüllungsgehilfe meines Dienstherren.“

Oder:

„Nehmen Sie einmal den Fall eines Völkermordes. Da beschließt ein eiskalter Diktator fünf sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder umbringen zu lassen. Dafür braucht er doch mindestens eine Million Komplizen. Mörder und Henker. Wie macht er das, dass man ihm gehorcht?“

„Indem er die Verantwortung auf viele Leute verteilt. Ein Diktator braucht einen funktionierenden Staatsapparat. Das heißt, er braucht Millionen von kleinen Funktionären, von denen jeder eine anscheinend unbedeutende Aufgabe wahrzunehmen hat. Und jeder von ihnen wird diese Aufgabe ausführen – mit Kompetenz – und ohne Bedenken. Und niemand wird sich klarmachen, dass er der millionste Teil eines grausamen Verbrechens ist.

Die einen werden die Opfer verhaften. Sie haben nur den Befehl ausgeführt, jemanden festzunehmen. Andere verantworten den Transport in die Lager. Und dabei haben sie nur ihren Beruf als Lokomotivführer ausgeführt. Und der Lagerkommandant, der die Pforte hinter den Opfern zuschlägt, tut seine Pflicht wie ein gewöhnlichen Gefängnisdirektor. Natürlich werden die Mörder und Henker am Ende der Kette besonders ausgesucht. Aber den einzelnen Gliedern der Kette macht man den Gehorsam so einfach wie möglich.“ Dialog „Staatsanwalt Henri Volney mit Prof. David Naggara“, I wie Ikarus, 1979

Aus der Nummer kommt man nur heraus, wenn man sich aus der Illusion löst, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde – als nur ein Aspekt.

Aus diesem Grund ist es notwendig um- und weiterzudenken, statt sich die nächsten Herren erkieren zu wollen, in der naiven Vorstellung, ENDLICH die „gerechten“ Autoritäten gefunden zu haben, die für einen „die Kohlen aus dem Feuer holen“, „Zucker in den Hintern blasen“ oder für einen alles tun, was einem gefällt.

„Nichts lindert Ängste besser, als ein Hauch Nostalgie.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021

Darum geht es jedoch nicht; erst recht nicht hier auf diesem Boden. Ich schreibe dies absichtlich in dieser Weise, da es sich bei dem Ausdruck „IN unserem Land“ lediglich um ein mentales Konstrukt handelt, was ebenfalls auf dem Glauben beruht, dass „das Land“ (politisch!) einem (bspw. „dem Volk“) gehören würde. Der Mensch im Haben – fremdbestimmbar… beherrscht durch seine Denk- und Verhaltensweisen.

Aus Sicht des Seins bekommen Dinge und Geschehnisse eine andere Bedeutung, da sie stets im Fokus der eigenen Entwicklung im Sein stehen, was zu Beginn eine echte Herausforderung für jeden Einzelnen, der gewohnt im Haben erzogen wurde, sein mag.
Haben und „kriegen wollen“ verändert sich zu einem Erhalten, Bekommen, Empfangen – sich dies sozusagen „wie von selbst“ regelt.
Wer hier davon überzeugt ist, dass sich „nichts“ von selbst regelt, ist dies lediglich sein „Ich“, was über ihn herrscht, was weiter der Illusion von Kontrolle über ihn nachzugehen versucht.

Der Mensch, der wenig hat, ist deshalb auch nicht weniger „wert“ oder deshalb „arm“, wie das gewohnt gern geglaubt behauptet wird, entspringt es nur den anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen, dass man mehr „sei“, wenn man (viel) „habe“.

Doch heißt es in dem Rollenspiel auch: Wer viel „hat“, kann auch viel „verlieren“.

„Dunkelheit. Die wahrhaftige Dunkelheit, ist nicht das Fehlen des Lichts. Es ist die Überzeugung, dass das Licht nie zurückkehren wird. Aber das Licht kehrt immer wieder zurück. Es zeigt uns Vertrautes, ein zu Hause, Familie und völlig Neues oder längst Übersehenes. Es zeigt uns neue Möglichkeiten und fordert uns heraus, danach zu streben.“ „Lois Lane“, Justice League, 2017

Natürlich erscheint es einfacher, sich als klagendes, jammerndes und sich beschwerendes Opfer zu geben, weil man – meist von den eigenen Eltern – ja zu einem gut funktionierenden Untertanen zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung erzogen wurde – häufig auch gern mit Zweifeln reagiert. An diesem Punkt der Hinweis: Zweifeln Sie nie, wenn Sie sich für Ihren Weg der eigenen Entwicklung entschlossen haben.
Es werden Ihnen möglicherweise Zweifler begegnen. Sie brauchen Sie nicht von Ihrem Weg und Ihrer Sache zu überzeugen. Das wäre so, als würden Sie ein Schwarzes Loch mit Materie füllen wollen. Jene, die Ihnen auf ihre Weise den Weg weisen, gehen häufig selbst den Weg nicht. Wie sagte neulich jemand?

„Der Wegweiser braucht den Weg nicht zu gehen.“ (Danke dafür.)

Aus der gewohnten Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, der Vorstellung, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde, entsteht ebenfalls die Vorstellung, dass man es auch wieder verlieren kann.
Dazu reicht es, wenn man den „Eigentümer“ zwischendurch einfach mal daran erinnert oder es „in Angriff“ nimmt, das in Reichweite liegende für sich zu erobern.
Konflikte entstehen, wenn die Vorstellung vom „Haben“ und „Gehören“ die Köpfe auf allen Seiten vernebelt und wo jeder den anderen als „Feind“ sieht, der ihm etwas möglicherweise wegnehmen will.

„Ihr sehnt euch still nach dem, was ihr nicht habt. Und das was ihr habt, fürchtet ihr zu verlieren. Für 99,9% eurer Art, ist das die Definition von Realität. Sehnsucht und Furcht, Baby. Da gibt man jedem, was er will, oder?“ „Analytiker“ zu „Neo“, Matrix Resurrections, 2021

Eine solche Aufgabe löst sich nicht, indem man nur andere Polit-Darsteller wählt, oder hinter einem Spitznamen verkrochen, die „Kommentar-Gummikreische“ zum Besten gibt.

Und dass die anderen erst einmal die und das müssten… das ist es mit Sicherheit auch nicht.

Nachtrag: Mittlerweile bieten staatlich zertifizierte Bildungseinrichtungen Weiterbildungskurse zum „Staatlich geprüften Faschisten“, Wochenendseminare: „Milder Faschismus im Alltag“, „Faschismus in der Bildung“, „Angewandter Faschismus in Verwaltung und Exekutive“ sowie 2-tägige Webinare: „Faschismus für Einsteiger“ und  „Faschismus für Fortgeschrittene“ sowie „Karriere und Faschismus“ an.

Das Bildungsangebot wird täglich erweitert. Fragen Sie auch nach den vielen staatlichen Fördermöglichkeiten bei Ihrer nächstgelegenen „Agentur für Arbeit“ nach.

Zögern Sie nicht! Starten Sie noch heute Ihre neue Karriere! Werden Sie Teil eines großen Teams! Kommen Sie zu uns! Treten Sie auch der europäischen Bewegung „Vide Cor Meum“ bei!

Es werden noch Ausbilder gesucht! Seien Sie als Quereinsteiger mit dabei! Gastvorträge sind ebenfalls erwünscht. Entsprechende Veranstaltungstermine werden auf der Webseite www.faschismus-jetzt.eu noch bekannt gegeben.

Am 18.07. findet der erste „Tag der offenen Tür“ im nächstgelegenen Erziehungslager statt. Feiern Sie mit uns 8.000 Jahre Faschismus. Fragen Sie beim Bürgerbüro einfach nach dem Weg. Man weiß über alles Bescheid.

Reklame: Faschismus ist nicht etwa eine Erfindung von Hitler und Mussolini, die wegen ihres überraschenden Todes „leider“ nicht mehr teilnehmen können, sondern ein Phänomen hierarchischer Organisationsstrukturen, ebenso wie Korruption und Rassismus.
Hierarchische Strukturen entstehen – wie bereits gesagt – indem man die Nachkommenschaft einfach nur auf Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung zu dressieren braucht, die ihren Herren später gute Untertanen sind.

Das Beitragsbild stammt aus der letzten Einstellung der Serie „Dark Matter“. Es ist jener Moment, wo dem Zuschauer gezeigt wird, dass er im Rahmen unendlicher Möglichkeiten alles ändern kann.

„Du, ich hatte das alles längst vergessen.“ „Und ich bin hier, um dich daran zu erinnern.“ Zwei Liebende

Musikalische Untermalung:

Zitat: „Ihr Daseinszweck ist es nicht zu herrschen, sondern das Verursachen von Leid und Schmerz und Tod. So ist es gewesen, so ist es jetzt noch, und so wird es immer sein. Und alles nur, damit andere ihretwegen über sich hinauswachsen können.“ „Mobius M. Mobius“ zu „Loki“, Loki, 2021

Nachtrag: „Ja, Faschisten hier los?“