Kompaktes, letztlich doch nicht kompakt, Teil 1

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(v1.2) Interessant, wenn eine Weile Zeit vergeht (Anmerkung: Im Grunde stellt sich zwischen Ursache und Wirkung eine Verzögerung ein, die mit „Zeit“ betitelt wahrgenommen wird), und sich so ein bereits begonnener Beitrag in seinem Inhalt verändert.

So mancher vertritt die Meinung, ich müsse die Texte so formulieren, dass sie jeder versteht. Mit einer solchen Haltung kommt man irgendwann zu einem Punkt, wo man über „Ameisen“, „Rübchen“, „Äpfel“, „das Blau des Himmels“, „das Warme des Wassers“ und über „Hämmer und Nägel“ rege zu diskutieren weiß – berühmte „Vanilleeis-Diskussionen“.

„Ich habe endlich die Lösung gefunden und wie ich sie formuliere, damit es auch der Letzte und jedes Kind verstehen kann, und keiner muss etwas dazulernen.“ „Ja, und wie ist nun die Lösung?“ „Ganz einfach: Vanilleeis.“

Warum es sinnlos ist, vermittelt – klassisch ausgedrückt – dieser stattgefundene Dialog:

„Du, Papa? Du hast doch gerade die Avocado gekauft.“ „Ja.“
„Und nun hast du den Kern gepflanzt.“ „Ja.“
„Und sicher willst Du, daß auch etwas wächst.“ „Ja.“
„Und wenn es dann gewachsen ist, dann willst du sicher auch ernten.“ „Klar, deshalb habe ich das auch gemacht.“
Mein Sohn umfasste meinen Oberarm, schaute mir in die Augen und sagte leise: „Papa, das hast du gut gemacht.“
Ich fühlte mich geschmeichelt und da umfasste er plötzlich nochmals meinen Oberarm, schaute und sagte: „Das ist aber auch wiederum schlecht.“
Ich war sichtlich verwirrt und fragte warum. „Weil der Mann, der dir die Avocado verkauft hat, kein Geschäft mehr mit dir machen kann.“ Dialog mit „meinem“ Sohn Maximilian (12/13 Jahre)

Sein Zwillingsbruder Jonathan sagte einmal zu mir: „Papa, mach’ dir keine Gedanken. Es wird alles gut.“ Ich fragte ihn, wie er darauf käme, worauf er sagte: „Weil wir das von dir so gelernt haben.“

Verstehen Sie also meine Haltung, warum ich weder diskutiere – besser: nicht zu diskutieren bereit bin, noch etwas anders zu formulieren vorhabe.

Tatsächlich hatte ich bereits darüber nachgedacht, ob es ausreichen würde, sich einen Hund zu kaufen, um dann wenigstens von einer „schnellen Lösung“ sprechen zu wollen. Zwei bis drei Ameisen im Topf des selbst gezogenen Zitronenbaums haben mir am Ende doch gereicht, was zudem das Ausführen überflüssig macht. So am Rande.

In der Tat ist es von erheblichem Vorteil, wenn man erkennt, dass niemandem etwas, noch jemand, noch das Leben selbst gehört, sagt zumindest mein Onkel Klaus Schwab ständig. (Scherz.)

Die Vorstellung, dass einem etwas (oder jemand, oder gar das Leben) gehören würde, dies zwangsläufig zu einem Konflikt führt, wenn wieder einmal parasitäres Besitzverhalten um sich greift und so die Köpfe vernebelt, während das zu plündernde und zu unterwerfende Opfer, sich so gleich angegriffen fühlt.
Es ist nur ein Rollenspiel, bis man es endlich erkannt hat und die Möglichkeit hat, welche Rolle man zu spielen gedenkt.

„Ja du, du bist ja schon tausend Jahre in der Zukunft.“ „Der Ort, um den es sich im Wesentlichen seit Jahrtausenden dreht, kennt jedoch weder Raum noch Zeit.“

Für so manche, die gerne zu diskutieren meinen: Ich mag das Kino, als überzeichneter Spiegel der Gesellschaft.
Die Antwort, warum es wenig sinnvoll ist, sich in der Kunst des Kompromisses und der Diskussion zu üben:

„Wir fangen mit etwas Reinem an. Etwas Packendem. Dann machen wir Fehler und gehen Kompromisse ein. Wir erschaffen unsere eigenen Dämonen.“ „Tony Stark“, Iron Man 3, 2013

Der Kopfknast so mancher Nation behauptet sich darin, dass man sich im Wettkampf mit anderen Nationen zu bewegen habe, während der Nationalgeist bereits durch den Gedanken der Abgrenzung verseucht ist, während gleichzeitig der Begriff „Freiheit“ dem gewohnten Mund entweicht, die nur allzu gerne mit „Freiheiten“ und „Freizügigkeiten“ verwechselt wird.

Auf der Suche nach der Legitimation von Sklaverei, kam mir dieses zugute:

Reparationen (von lateinisch reparare‚ ‚wiederherstellen‘) sind ein Begriff aus dem Völkerrecht und bezeichnen Entschädigungen, die ein Staat nach einer Niederlage im Krieg an den oder die Sieger entrichten muss. Reparationen können in Geld geleistet werden, in Sachlieferungen oder in Arbeitsleistungen. In Frage kommen dabei Demontagen, Enteignungen von Auslandsvermögen, Beschlagnahme von Patenten und Entnahmen aus der laufenden Produktion. Der Begriff wurde nach dem Ersten Weltkrieg eingeführt.“ Wikipedia

Dazu braucht es nur der anerzogenen Gehorsamsbereitschaft einer Bevölkerung, den Willen zu Entsprechung, dem Glauben an den Wert von Geld und Arbeit, und was so an Produkten und Dienstleistungen dabei herauskommt, mal die „menschliche“ Bewertung von natürlichen Ressourcen hinten angestellt. Damit verbunden ein seit Jahrtausenden „toleriertes“ Herrschaftssystem aus sich für Belohnung unterwerfenden Akteuren und ihren „Herren“.

Aus heutiger Sicht hat sich nicht nur seit der Zeit ab 1933 nichts geändert, hießen da die Verschwörungstheoretiker nur Hans und Sophie Scholl.

Die Angst etwas zu verlieren, von dem man irriger Weise glaubt, dass es einem „gehören“ (etwas, jemand, das Leben) würde, lässt den Akteur recht schnell wieder in der vorgegebenen Spur laufen – einer Spur die durch das Konglomerat aus Untergebenen und ihren Erhabenen entsteht, verbunden mit der Erhaltung und Verteidigung wohlwollend zugestandener Privilegien, Konventionen und Wertvorstellungen. Hier nennt man sie „westliche Werte“.

Da kommt mir das „akustische Beben auf der Straße“ ohnehin nur als ein kollektives Klageliedchen daher, während mit gespielter Ernsthaftigkeit so mancher „Neue Führer der Massen“ eben mal medial „verhackstückelt“ und dann mit viel Tamtam weggesperrt wird.
Und warum? Weil es um die Emanzipation des Einzelnen geht, der eben NICHT mehr hinter jedem „Polit-Messias“ mit euphorisch verdrehten Augen hinterherlaufen soll, damit die übliche „Untergebenen-und-Herrschaften-Tragödie“ endlich mal ein Ende findet, wo es eben nicht mehr um den Austausch „ungerechter Herrscher“ gegen „gerechte“ geht.

Spätestens mit diesem Gedanken weiß jeder, wo er selbst steht.

Eines hat sich über die Jahre auch ergeben: Man kann niemanden mitnehmen. Einmal mehr, warum jeder seinen eigenen Weg zu gehen hat, da unter den gewohnten Aspekten nur ein Betreuungssystem – genährt von Verantwortungslosigkeit – entstehen kann.

„Seither wurde den Menschen jedes nur erdenkliche Gebot gelehrt, dass den Schöpfer in ihnen zerstört. Den Menschen wurde Abhängigkeit als Tugend gelehrt. Doch nur der Mensch, der versucht für andere zu leben, ist ein Abhängiger. Er ist schon seiner Haltung nach ein Parasit, und er macht Parasiten aus denen, denen er dient. Die Beziehung führt zu nichts, als die gegenseitige Verdorbenheit. Sie ist konzeptionell unmöglich.
Das, was ihr in Wahrheit am nächsten kommt, der Mensch, der lebt, um anderen zu dienen, ist der Sklave. Doch wenn schon körperliche Sklaverei anstößig ist, wie viel mehr anstößiger ist dann das Konzept der Sklaverei des Geistes. Dem eroberten Sklaven bleibt ein Rest von Ehre. Ihm bleibt der Verdienst Widerstand geleistet zu haben und seine Situation als schlecht zu betrachten.
Doch der Mensch, der sich freiwillig im Namen der Liebe versklavt, ist die niederträchtigste aller Kreaturen. Er verachtet die Würde des Menschen und entwürdigt das Konzept der Liebe. Aber genau das ist das Prinzip des Altruismus.“ Verteidigungsrede des „Howard Roarks“, „The Fountainhead“ von Ayn Rand, 1943 (Quelle: Youtube)

Während sich in der letzten Zeit um die kollabierende Wirtschaft Gedanken gemacht werden, also jenes Teilsystem, was für die sicht- und spürbare Selbstversklavung der Gesellschaft steht, wächst nicht nur der Druck, sondern offenbart sich auch die gesellschaftliche Bewusstlosigkeit und Unkenntnis über ihre eigene Rolle und über den wesentlichen Sachverhalt.

Die Erhaltung des Systems steht dabei stets im Vordergrund… in der Hoffnung, dass die geforderte Veränderung erst mal „bei anderen“ oder „woanders“ stattfindet. Wie das bei mir ist? Ich lebe bereits die Veränderung, sonst würde ich mir nicht die Mühe machen, darüber zu schreiben.

So am Rande: Es geht nicht darum, was Sie von mir zu halten meinen, das ist mir vollkommen gleich. Viel mehr offenbart das, was Sie über mich zu sagen meinen, nur etwas über sie selbst. Projektionen.
Aus diesem Grund sind die Beiträge auf diesem Blog auch nicht so einfach zu formulieren, eben weil es nicht nur um „entweder…oder“ geht, sondern darüber hinaus gleichzeitig auch um ein „sowohl…als auch“.

(Hinweisend: Dies hier war anfänglich der Einstieg zum neuen Beitrag.) Heute am frühen Morgen kam der Gedanke rein (Anmerkung: tatsächlich war es bereits vor zwei Tagen), so etwas wie ein kleines Bild zu zeichnen, was das gemeinsame, gesellschaftspolitische Tamtam angeht, in dem sich so mancher bewusst oder mehrheitlich unbewusst bewegt, es zu ertragen, sich dagegen zu wehren versucht oder so sehr daran gewöhnt ist, dass es ihm gar nicht auffällt, er bereits resigniert hat oder sich – stark übertrieben – bereits im unkontrolliert-regressivem Speichelfluss übt.

Was soll also das ganze Herumreiten auf der Gesellschaft, was sich mehr und mehr offenbart?

„Wer sich wie ein Sklave verhält, darf sich nicht wundern, wenn er wie einer behandelt wird oder sich bereits selbst so behandelt.“

Das bisherige Gesellschaftsmodell hat sich mittlerweile zu einem Moloch entwickelt, der auch das Leben nachfolgender Generationen maßgeblich beeinträchtigt.

Klima hin, Klima her: Um- und Weiterdenken ist angesagt.

Cliffhanger*-Szene: Es reicht nicht mehr, gewohnt „nachher“ über das Geschehene zu demonstrieren. Anmerkung: hat es übrigens noch nie, ebenso das „wohlwollende“ Überlassen entstandener Probleme für die nachfolgenden Generationen, die am besten auch noch so sein sollen, wie die Generationen davor…).

* „Cliffhanger wird hauptsächlich als ein offener Ausgang einer Episode auf ihrem Höhepunkt mit Serials, Fernsehserien, Seifenopern oder seltener mit planvoll fortgesetzten Kinofilmen assoziiert. Die Handlung wird meist in der nächsten oder einer noch späteren Episode fortgesetzt. Auch in der Literatur (z. B. Comics) gibt es Cliffhanger.“ Wikipedia (Cliffhanger)

Nachtrag: Falls es Ihnen „auf den Keks gehen“ sollte, warum ich mich nicht selten wiederhole, dann geht mir das genauso.