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Kümmere dich um das Leben selbst

Lesezeit: ca. 14 Minuten

(v1.2*) Gewohnt ist man damit beschäftigt, „seine Schäfchen ins Trockene“ zu bringen, während einem der Rest der Akteure für gewöhnlich egal ist (während jene auch noch genauso denken). Die andere haben ja ihre „eigenen“ Probleme.

„Treffen sich zwei Fische im Aquarium, sagt der eine: „Du, wir müssen endlich was unternehmen!“ Entgegnet der andere: „Was interessiert mich dein schmutziges Wasser?!“

Es geht darum, ein „sicheres“ Leben zu gestalten – gewohnt. Dieses soll in der Regel den eigenen Ansprüchen genügen und den Konventionen entsprechen. Entsprechungen – man will ja dazugehören – zumindest nach außen.

„Das, was man will, ist nicht immer das, was man braucht.“

Dass sich die Mehrheit in einem System bewegt (welches sich vom Leben selbst abgrenzt), worin anerzogener Mangel herrscht, die Angst des Verlustes, Existenzangst, die (heimliche) Habgier usw., ist ihr kaum bewusst – schließlich „war es ja schon immer so“, ist „normal“ so. Alles Erscheinungsformen im Rahmen der Simulation, weit ab vom Leben selbst.

Des Öfteren habe ich über das System geschrieben, was sich aus den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen der Mehrheit erzeugt – besser: das System selbst verkörpert.

Was die Infragestellung des Systems betrifft, ist diese letztlich gleichzusetzen mit der Infragestellung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen. Darüber befreit sich der Mensch, indem er sich von den bisherigen Denk- und Verhaltensweisen befreit.
„So tun, als ob“, wird ihm jedoch nicht helfen, gleich was oder wie er (womöglich euphorisch) zu reden versucht. Aus diesem Grunde ist auch die Selbstreflektion so wichtig.
Dass – wie gesagt – das übliche Reden nicht maßgeblich ist, sieht man daran, wie und nach welchen Grundregeln nachher gehandelt(!) wird und vor allem, in welche Richtung dies geschieht:

Nicht umsonst spricht man auch von „spät-römischer Dekadenz“. Wenn man diesen Begriff das erste Mal hört (so ging es zumindest mir) – klingt es lediglich nach einem ausschweifenden Leben. Letztlich bedeutet es jedoch nur soviel wie „mit Euphorie überzeichneter Verfall“. So etwas wie eine „Untergangsparty“. Ein klarer Fall von Negativ-Entwicklung.

„Hurra, wir leben… noch.“

Findet unter vier Augen der eine oder andere Dialog statt, sind meist Erkenntnis und Verständnis für die Notwendigkeit der Infragestellung gegeben, jedoch:

„Neo, genau wie ich, wirst du irgendwann einsehen, dass es ein Unterschied ist, ob man den Weg nur kennt oder ob man ihn beschreitet.“ „Morpheus“, The Matrix, 1999

sowie

„Du musst verstehen, die meisten dieser Menschen sind nicht bereit, um abgekoppelt zu werden. Und viele von ihnen sind so hoffnungslos abhängig vom System, dass sie bereit sind zu kämpfen, um es zu beschützen.“ „Morpheus“, The Matrix, 1999

Was die Aufgabe der Infragestellung der Denk- und Verhaltensweisen (der alten Ordnung) betrifft, zählen zu diesen: Beklagen, Jammern, Beschweren, Verdrängungskonzepte, Obrigkeitshörigkeit, Befehl, „im Auftrag“, „auf Anordnung“, „in Vertretung“, Belohnung für Entsprechung, Bestrafung für nicht Entsprechung, Besitz, Eigentum, Hab und Gut, Bekämpfung von Symptomen, „so tun, als ob“, gesellschaftlich tolerierte Unvernunft und Gewissenlosigkeit, gelebt als „Vernunft“ und „Gewissen“, positives Recht, oberflächliches Kaschieren gesellschaftlich tolerierter Unvernunft (vom mehr des Selben, Zinseszins), Geld durch Arbeit und damit verbundene Unterwerfung, bedingtes Schenken und bedingtes Empfangen, Verteidigen, Sichern, Bewahren, Staat und Grenzen, die Hierarchie und ihre „aufgeklebten“ Ideologien, Freunde, Stigmatisieren, Feinde, Schuldige und Unschuldige, Täter- und Opfer-Rollen, brav, artig, private und öffentliche Meinung, Entsprechung, Vorgesetzte, Untergebene, Privilegien, materielles Ansehen &c. (Effekt, siehe oben: „Beitragsbild“)

Das ist besser als: „Merkel muss weg“, was nur der Ausdruck gesellschaftlich gelebter Verdrängung ist – die Handlungsgrundlage der alten Ordnung. Das trifft auch um die nachfolgend genannten „Banker“ zu.

„Im Schweiße deines Angesichts, sollst du dein Brot verdienen.“ Die spätere Version wurde um die Banker erweitert: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du mein Brot verdienen.“

Dass es sich hier um alles andere, als um dem Leben zugewandtes Denken und Handeln handelt, darüber macht sich noch kaum jemand Gedanken. Und bisher ging ja alles ganz gut. Zumindest bisher.

Alles in allem kann man es als konservative Lebenshaltung (also dem Leben abgewandte Einstellung) betrachten, und plötzlich finden sich die „klassischen“ Parteien zusammengekauert in einer Ecke wieder.

Die gesellschaftlich tolerierte Unvernunft, lässt den gewohnten Menschen nach dem Prinzip „vom mehr des Selben“ sammeln, stapeln, bereichern, mehren und das Erreichte sichern, festhalten, behalten, pflegen und verteidigen.
„Es machen ja alle so“, ist dabei sein Argument, um sein Handeln (weiter) rechtfertigen zu wollen. Somit werden jene zu einen wirksamen Teil der sich gegen das Leben selbst wendet. Scheinlebendigkeit.

Eine sich natürlich entwickelnde Vernunft und Gewissen hingegen, stehen dem „Gewohnten“ diametral gegenüber und lassen den Menschen – „beflügelnder Worte“ – wieder zu einem lebendigen Teil des Lebens werden.

Den Prozess der Infragestellung kann der Mensch jederzeit beginnen – mit Auswirkungen auf sich, das, was er sein „Eigen“ nennt, sein Umfeld sein Wirken und im Auge einer wieder lebenswerten Entwicklung auch auf das neugeborene, junge Leben.
An diesem Punkt entpuppt sich, weil nicht selten das Argument kommt, man habe ja keine Zeit, Ordnung und Organisationsvermögen als menschlich-persönliche Eigenschaften.

Das, was geboren wird, gehört einem nicht, noch gehört das in einem wirkende Leben. Jedoch versuchen die klassischen Denk- und Verhaltensweisen über das in einem wirkenden Leben zu „herrschen“. Jetzt können Sie sich die Frage stellen, warum es heißt: „Der Teufel steckt im Detail.“

Der Begriff „Teufel“ ist – entpersonifiziert(!) – lediglich ein verborgener Engpass, der sogar in der Lage ist, ganze Systeme an den wesentlichen Stellen zu beherrschen, während der Mensch unterwegs ist, „andere“ als Schuldige für die Misere verantwortlich zu machen.

Es ist sinnvoll, alle in der Bibel dargestellten Personen mal zu entpersonifizieren und mit Bedeutungen zu belegen, die dem Menschen zu seiner Entwicklung dienen und nicht über Raum und Zeit von ihm getrennt erscheinen, während sich ständig beklagt wird, wann denn endlich der „Messias“ kommt. „Dann wird auch ein Schuh daraus“.
Es sei denn, man mag sich weiter im Kreise drehen, in der Hoffnung irgendwann mitgenommen – besser: pünktlich zum „angenehmen“ Termin „abgeholt“ zu werden.

Es ist in der Tat des Menschen Entscheidung – und inwieweit er sich gegenüber seinem „Ich“ aufzulehnen bereit ist. Das im „Außen“ wahrgenommene dient dabei lediglich als Anhaltspunkt und arbeitet nach dem „Prinzip der Resonanz“.
Wem das jetzt zu esoterisch klingt: Jedes Radio arbeitet nach dem „Prinzip der Resonanz“, sonst könnte der Sender dem Empfänger keine Nachricht übermitteln und mit einem eingebautem „Feedback“, wird aus der Steuerung eine Regelung.

An diesem Punkt mal etwas „Eingestreutes“ zum Weiterdenken: Wenn das Prinzip der Resonanz existiert, wie verhält sich das überhaupt bei Magneten mit ihrem Plus- und Minuspol und wie unterscheidet man diese an sich – und dann wird es richtig spannend.

Was den Prozess der Infragestellung betrifft: Vielleicht fühlt sich der eine oder andere nun berufen, ein klares Gegenwort insgeheim „vom Stapel zu lassen“.
Das ist vollkommen verständlich – jedoch trennen sich in diesem Prozess alte und neue Weltordnung klar und deutlich.
Und wo Trennung herrscht, besteht gleichfalls die Frage nach der verbindenden Überschrift. Also noch ein weiteres Weiterdenken, nach dem bereits erfolgten Umdenken 😀

Wie es ausschaut, geht „die gesellschaftliche Nummer“ des betreuten Komfortsofas, der Konventionen, Denk- und Verhaltensweisen tatsächlich zu Ende. Sogar die Politik scheint auf diesen Moment mit hinzuwirken und schüttelt ihre ach so geplagte Wählerschaft ordentlich durch.

Doch scheint sich die Inbetriebnahme des gesellschaftlichen Denkapparates noch weiter zu verzögern, da es immer noch welche gibt, die versuchen, ihren Vorteil herauszuschlagen oder sich beharrlich an den alten Gewohnheiten festklammern, auf der Suche nach „Feinden“ sind, die man für alles verantwortlich machen kann, wenn man nicht gerade damit beschäftigt ist, sich im Sammeln von Unsäglichkeiten zu üben, die man anschließend intensiv… beklagen, bejammern und beweinen kann.

Wer sich das Leben mit Erwartungen und Vorstellungen vollstellt, darf sich nicht wundern, wenn kein Platz für das Leben selbst ist.

Was den Wandel betrifft: „Wie es treffender nicht sein kann, sind die Grenzen für so manches nicht mehr vorhanden und alles und jeder wird dazu eingeladen, sich am Erreichten zu beteiligen.“
Endlich können sich die Menschen aus den anderen Ländern für die vielen Spenden aus den vergangenen Jahren persönlich bedanken. Das war Sarkasmus.

Für so manchen ist dies öffentlich oder unter vier Augen ein unerträglicher Zustand – nicht selten mit Verlustangst behaftet.

Auch dieses Szenario geschieht nach dem Prinzip der Resonanz: Es wird geerntet, was Jahrzehnte gesät wurde. Umdenken? Null! (Es regelt sich dann „von selbst“). Ob ich mir Sorgen mache? Nein, Warum? Ändert sich etwas aus der beobachteten Situation? Nein! Was man jedoch machen kann, ist über den Sinn des ganzen Szenarios vorzudenken.
Ob man sich für den/seinen Untergang oder seine „entwickelnde“ Entwicklung entscheidet, liegt eben an den Denk- und Verhaltensweisen, ob man sie in Frage stellt oder daran festhält.

Als unerträglich erscheint es gewöhnlich deshalb, weil es nicht den bisher Jahrhunderte geltenden Konventionen entspricht. Wer sagt überhaupt, dass einem etwas oder jemand gehört, man als Eigentum oder als Besitz zu betrachten hat?

Dabei nutzt es auch nichts, die Neuankömmlinge mit einer Staatsangehörigkeit zu täuschen, um sich dann vielleicht als Politiker wählen zu lassen. Denn jene Wähler gehen nach einer Enttäuschung nicht einfach an die Arbeit und sagen: „Das nächste Mal, wähle ich die AfD oder die CDU.“ Was aktuell auf den Straßen geschieht, wird dann recht schnell auch dort gehandhabt. Doch wer mag das schon?

„Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg.“ „Ach? Sie haben auch nichts gelernt?“

Alles einfache Denke, die zu keinem Ergebnis führt, während sich das gewohnte Weiterdenken weiter mit der Sicherung und Verteidigung von Erreichtem beschäftigt.
Und noch immer gibt es „Experten“, die fragen: „Ja, was willst DU denn DAGEGEN tun?“ Einfach beantwortet: „Es ist die falsche Frage.“

Allein an der Art der Fragestellung, kann man daraus die alte Ordnung (durch das „dagegen“) ablesen. Das ist auch der Grund, warum man sich mit jenen, die es noch nicht erkannt und verstanden haben, auch nicht austauschen braucht: Das alte Denken geht zu Ende und mit ihm verabschieden sich auch seine Anhänger, die nach wie vor auf der Suche nach einer Lösung sind.

„Mit den Denk- und Verhaltensweisen, aus denen die Probleme entstanden sind, kann man keine Lösungen entwickeln.“

Problematisch ist es für jene, dass sie sich selbst nicht in der Lage wähnen, ihre eigenen Denk- und Verhaltensweisen zu hinterfragen, da sie davon ausgehen, dass da ja nichts geändert werden braucht.

Die Illusion einer objektiven Haltung, gepaart mit gewohnter Schuldzuweisung, dass andere dafür verantwortlich sind, die dann zu „Feinden“ gemacht werden, lassen die Betroffenen sich in ihren eigenen Kopfknast verweilen.

Dabei läuft „die ganze Nummer“ im Kopf ab, alsdann zwischen „Himmel“ (Geist) und „Erde“ (Materie) – Wechselwirkung, Verschränkung. Die Denk- und Verhaltensweisen stehen mit der beobachteten Welt in einer direkten Verbindung. Wo kann man also bestenfalls etwas ändern, wenn nicht bei sich selbst? Denn erst dann erfolgt das entsprechende Handeln und Veränderung.

„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

An diesem Punkt erkennt man, dass noch so hübsch formulierte Willensbekundungen und Absichtserklärungen keinerlei Wirkungen haben, wenn daraus kein verändertes Handeln entsteht.

P.S. „Vor einer Milliarde Jahre wurde uns das Leben geschenkt. Macht etwas daraus.“ Lucy, 2014

Anmerkung: Da steht „geschenkt“ und nicht „verkauft“!

Nachtrag: Die Schule des Lebens geht zu Ende.