Leipziger Allerei
Es macht Sinn, auch die Religionen und ihre Prinzipien näher in Augenschein zu nehmen. Denn mit der Aussage „Kirche getrennt vom Staat“ ist es nicht getan.
„Religion (von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, ‚Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken‘, ‚achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften.“)[1] ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Weltanschauungen, deren Grundlage der jeweilige Glaube an bestimmte transzendente (überirdische, übernatürliche, übersinnliche) Kräfte[2] und damit verbundene heilige Objekte ist,[A 1] die nicht im Sinne der Wissenschaftstheorie bewiesen werden können, sondern nur im Wege individueller intuitiver Erfahrung.“ Wikipedia
Wenn man an dieser Stelle Descartes’ Maschinentheorie mit anführt, bewegen sich heute vorhandene Lehr- und Ausbildungsmuster auf einer Ebene, wo nur jenes „zählt“, was mess- und beweisbar ist. Jener Punkt, wo Descartes die individuell-intuitive Erfahrung mal eben „weglässt“ und so ein weiterer Baustein zur alten Ordnung seinen Beitrag leistet(e).
Auf dieser Basis fußen mehrheitlich heutige existierende Lehrinhalte – auf einem unvollständigen Weltbild, was andere wiederum auf den Plan ruft, darüber zu befinden, was die Masse zu lernen hat, damit sie innerhalb einer gewohnten Systemordnung „funktioniert“.
Selbiges gilt für die Mehrheit der Religionen in ihrer klassischen Betrachtungsweise, so findet man am Ende stets eines wieder, was ihnen gleich ist: die hierarchische Ordnung und ihre Vertreter – Wähler und Erwählte.
„Halt du sie dumm, ich halt sie arm…“
Die Machtstruktur ist auch das, was am Ende bisher übrig bleibt, wenn ihr alle Werkzeuge zur Tarnung genommen sind – bevor sie mit ihren Vertretern den Platz räumt (Bisher konnte das nicht geschehen, da bis dato die notwendigen Informationssysteme zum übergreifenden Austausch nicht existiert haben.).
Das gilt für das klassische Recht, die Bildung, die klassische Politik, die klassische Interpretationen der Religion, die z. B. Strafe als etwas von „Gott gegebenes“ ansehen.
Dabei steht in der Regel ein Mensch, der versucht über andere befinden, um das Vorhandene weiter sichern und bewahren zu wollen – im Sinne mehrheitlicher Denk- und Verhaltensmuster. Der Vertrag zwischen Wählern und Erwählten, um die „gewohnte“ Ordnung durch „gewohnte“ Werkzeuge (Belohnung und Bestrafung) aufrechterhalten zu wollen.
Wer lediglich denkt, es seien „jene da oben daran schuld“, ist selbst Teil jenes Problems, was seiner konditionierten Natur zugrunde liegt. Darunter fallen auch jene Strukturen, die sich in der Vorstellung bewegen, durch einen „einfachen“ Etikettenaustausch sowie der Betreuungsmannschaft etwas bewirken zu wollen. Umdenken ist angesagt.
An dieser Stelle mag jeder selbst entscheiden, ob er sich weiterhin auf konventionell-traditionelle Vorgehensweisen berufen mag.
Das Gewohnte hilft nicht weiter und man sieht, dass es vollkommen Wurst ist, ob man Staat und Kirche trennt oder nicht, wenn die beides überlagernden Prinzipien, die selben sind.