Mal angenommen,…
(v1.0) …dass Klagen, Jammern, sich beschweren, demonstrieren, Schuldzuweisungen usw., plötzlich gesetzlich verboten und strafrechtlich hart geahndet würden.
Was würden Sie selbst tun, wenn Sie all dies bisher gewohnt waren, wenn es darum ging, zumindest auf diese Art und Weise einen „bewegenden Anteil“ zur Bewältigung „gesellschaftlich wahrgenommener Probleme“ beizutragen? Sie haben 20 Sekunden.
In eine Partei eintreten, um fortan an den gesamtgesellschaftlichen „Problemen“ (Symptomen) herumzulaborieren? Sich für andere „in die Bresche schlagen“ und für jene die Verantwortung tragen?
Natürlich vorausgesetzt, Sie sind kein Typ, der nur darauf wartet, bis er wieder „erfolgreich mitmachen“ kann, während ihm andere – insgeheim – scheißegal sind.
Es sei denn, die Situation entwickelt sich in der Weise, dass man sich zumindest zum Anstimmen eines gemeinsamen Klageliedchens zusammenfindet.
Jemand sagte einmal: „Ja, aber du musst doch einen Personalausweis haben!“ Worauf ich kurz und knapp entgegnete: „Mein Lieber, ich komme nicht mehr zurück.“
Er hatte sichtlich Schwierigkeiten zu verstehen, dass es noch andere Realitäten gibt, als die von ihm gewohnt anerkannte. Wenn etwas ist, was nicht sein darf, dann „raucht so manchem der Kopf“.
Ab da ist die gelebte „Alternativlosigkeit des Gewohnten und damit verbundenem Ernst“ nur noch eine von ihm geglaubte, Realmärchenstunde, eben weil sie nicht mehr „ernst“ und „alternativlos“ erscheint.
Gleichsam steckt darin die Möglichkeit, die Dinge nicht nur neu zu betrachten, zu hinterfragen und infrage zu stellen, sondern für sich auch neu zu gestalten und Gewohntes mit anderen, als üblichen Bedeutungen zu belegen.
Für andere ist man im Grunde nur in der Weise „zuständig“, wenn es darum geht, es mehr und mehr vorzuleben.
Schließlich handelt es sich ja um einen Entwicklungsprozess und je mehr man in der Kindheit von irrationalen Autoritäten indoktriniert wurde.
Offen gesagt sind Märtyrer keine Automobile mit möglichst vielen Ein- und Ausgängen. Wenn es heißt, dass Jesus wegen „30 Silberlingen“ verraten wurde, ist es der Mensch, der sich durch anerzogene Vergötterung des Geldes verraten, sich selbst, seine Beziehung zum Leben verkauft hat.
Der Gewohnte argumentiert in der Regel in „haben oder nicht haben“, um so seine Erziehung im Haben weiter zu rechtfertigen und gewohnt fortzuführen.
Auffällig bei jenen, dass zwischen Haben und nicht haben keine Freiraum zum eigenständigen Weiterdenken erkannt wird.
Jene scheinen sich bereits dann in der Angst zu bewegen, wenn sie – möglicherweise – den Vorstellungen anderer nicht mehr entsprechen… während „die anderen“ jedoch genauso denken. So hält sich die Bevölkerung, im Rahmen eines gesellschaftlichen Gruppenzwangs selbst und gegenseitig unten.
Die gewohnte Angst verhindert dabei gleichzeitig ein notwendiges, kreatives Denken, was dann durch übliche Verdrängungskonzepte (Bspw: „Merkel muss weg!“) überlagert wird.
Was die Parteien angeht, findet sich in §37 PartG i. V. m. §54 BGB der Hinweis, dass sie für ihr Handeln gegenüber dem Bürger keine Verantwortung tragen – mal ungeachtet, dass es auch keine geltende Rechtsgrundlage mehr gibt, sich einen Bundestag und damit auch eine Regierung „zusammenzuwürfeln“.
Also muss da noch etwas anderes sein, was noch wirksamer ist… die gewohnte Erziehung zum gehorsamsbereiten Untertanen, hervorgebracht in den Familien.
Untertanen, die sich später in der Rolle der „Staatsbürger“ und ihrer „Oberherrschaften“ wiederfinden, jenen „Oberherrschaften“, die dem Bürger „wohlwollend“ Privilegien zugestehen. Siehe: Thomas Hobbes „Leviathan“: Recht auf Freiheit, Eigentum und Leben.
Hinweisend: Genauer betrachtet gehört dem Mensch nichts und alles Recht liegt beim Leben.
Alles andere entspringt dem illusorischen Versuch über das Leben (von anderen) Kontrolle ausüben zu wollen.
Wo die Freiheit gegen „Freizügigkeiten“ und sonstigen „Freiheiten“ und der bekannten „Finanziellen Freiheit“ ausgetauscht wurde.
Der Mensch, der nach „finanzieller Freiheit“ strebt, ist letztlich nicht frei, da anderen das Geld gehört, während er nur am Geldsystem teilnehmen darf, wenn er den „gesellschaftlichen Gepflogenheiten“ entspricht. Letztlich ist „finanzielle Freiheit“ nichts anderes als „Arbeit macht frei“.
Reklame: Dem im Haben erzogenen Menschen wohlwollend „Eigentum“ zuzugestehen, dient letztlich dazu, ihn im rechten Moment daran zu erinnern, wem er das Privileg „Eigentum“ haben zu dürfen, zu verdanken hat. Und wer es weiter behalten will, der zahlt auch mal die eine oder andere erhobene Abgabe oder Steuer.
So schwer kann es letztlich ja auch nicht sein, wenn man weiter ein Untertan mit Eigentum sein mag… zumindest solange, wie man brav und artig ist – also entspricht.
Sie können nun gern all Ihren Hass auf mich projizieren, der jedoch dort zuhause verbleibt, von wo er ausgeht. Man schadet sich dadurch nur selbst.
Leute, die jedoch allzu gerne (andere) hassen, sind ein gefundenes Fressen für ihre Betreuer. Letztlich hassen sie sich jedoch nur selbst.
„Die Menschen behandeln sich so, wie sie die Welt behandeln.“
Irgendwann wurde mir klar, dass es besser ist, wenn man mit der Einstellung unterwegs ist, dass einem im Grunde nichts gehört, dass alles, was man um sich wiederfindet, lediglich als Werkzeuge zur (eigenen) Entwicklung und damit verbundenen Erkenntnissen gedacht sind.
Mit dem Entschluss zur „eigenen“ Entwicklung – also hin zum Leben – ist das in etwa so, wie mit Hefeteig: Man „geht“ und bleibt dennoch da.
Dem Gewohnten wird man zunehmend merkwürdiger erscheinen. Das liegt daran, dass grundsätzliche Veränderungen zunächst mentaler Art sind, bspw. dass sich die Bedeutungen zu gesellschaftlich als „normal“ (gewohnt) erachteten Dingen und Sachverhalten bei einem selbst verändern, was damit zu veränderten Sichtweisen über Dinge und Geschehnisse führt.
„Ein Ding ist ein Ding, nicht was über das Ding gesagt wird.“ „Riggan Thomson“, Birdman, 2014
Wenn man die Vorstellung gewohnt ist, dass einem etwas „gehört“, so entspringt das im Grunde einer in die Gesellschaft implementierten und später von ihr angenommen Vorstellung, was wiederum nicht bedeutet, dass es deswegen nicht änderbar und somit „alternativlos“ sei.
Am Rande: Beim Thema „Klimawandel“ geht es im Kern darum, dass sich der Mensch der Herausforderung stellt, eigenverantwortlich sein gewohntes Handeln nicht nur zu überdenken, sondern aus eigener, entwickelter Vernunft heraus auch dauerhaft entsprechend anders zu handeln.
Wer in der Vorstellung unterwegs ist, dass sich die nachfolgenden Generationen doch um die Probleme kümmern sollen, tut gut daran, dies zu überdenken.
Denn wenn er Rente bezieht, dann nur, weil die nachfolgenden Generationen diese für ihn erarbeiten – letztlich werden die nachfolgenden Generationen, über den Prozess des Rentensystems, von den vorherigen Generationen – gesellschaftlich toleriert – versklavt.
Wenn der Mensch nicht für sein Denken und Handeln, letztlich für seine Denk- und Verhaltensweisen verantwortlich sein mag, darf er sich nicht wundern, wenn er weiter, in der Rolle des für Arbeit belohnten Untertanen, von den gewählten „Oberherrschaften“ betreut wird.
Im Schweiße seines Angesichts verdient er auch das Brot jener in der Rolle der Kaufleute. Dies nur, weil er anerzogen an den Wert von Arbeit, Geld und Zinsen zu glauben meint – mal Ressourcen, Produkte, Dienstleistungen usw. beiseite gelassen.
Reklame: Die Aussage, dass man die Menschen in der neuen Ordnung versklaven wolle, ist Nonsense. Warum? Weil sich die Menschen bereits seit langem bereits selbst versklaven, was übrigens ihre Verwaltung ganz einfach werden lässt.
„Ich glaube, dass New York ein neuer Typ von Konzentrationslager wird. Vollkommen freiwillig von den Bewohnern erbaut, die auch die Wachen stellen. Stolz auf ihr Werk, was sie erbauten.
Sie bauten ihr eigenes Gefängnis. So existieren sie in einer Art Schizophrenie, indem sie Wachen sind und Gefangene.
Ja, und noch eines ist nicht mehr vorhanden, als ob man es ihnen wegoperiert hätte: Die Fähigkeit ihr Gefängnis zu verlassen, oder es wenigstens zu erkennen, als Gefängnis.“ André Gregory zu Wallace Shawn, Mein Essen mit André, 1981
Der im Haben erzogene Mensch ist über das ihm wohlwollend zugestandene Privileg des Eigentums von seinen künstlichen, meist irrationalen Autoritäten, „hervorragend“ fremdbestimmbar, weshalb die Altgläubigen unter den Aufklärern letztlich – unwissend darüber – an sich selbst gescheitert sind, während sie möglicherweise davon überzeugt waren, dass andere daran „schuld“ gewesen seien.
Wohl übler erscheint so manchem das ganze Tamtam, wenn er erkennt, dass er sich die letzten 40 50 Jahre in einer gemeinsamen Märchenstunde, die man als „einzig wahre Realität“ angenommen hatte, bewegt hat. Das erkennt man dann am besten, wenn man den Punkt in ein anderes – nenne ich es mal „System“ – überschritten hat und zurückblickt.
Leichter wird es für einen dann, wenn man den lange vergessenen eigenen Entwicklungsprozess wiederentdeckt, der in der Kindheit natürlich war, bis er den Indoktrinationen des vom Menschen, auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, Konventionen, Glaubenssätzen und gewohnten Wertvorstellungen, angepasst wurde – als Vorbereitung für den sogenannten „Ernst des Lebens“.
Was das aktuelle politische Traktieren angeht, während hoch „gezockt“ wird, um sich als Sicherer des „heimischen Friedens“ gegenüber der eigenen Bevölkerung darzustellen: Die klassische Form von Frieden ist nicht wirklich durch Krieg bedroht, sondern durch Unwissenheit, Ignoranz, verbunden mit der Illusion, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde, was man demnach auch wieder verlieren könnte. Lässt man diese Vorstellungen spaßeshalber mal weg, so wird Krieg obsolet.
„Betrachten Sie den Krieg eher als ein Konzept, nicht als Menschen, die Menschen töten, sondern eher als Unfrieden. Der Tod ist ein Zustand des Körpers, Krieg ein Zustand des Geistes.“ „Father Whiteleather“, Horsemen, 2009
Ich spreche deshalb von „klassischem Frieden“, weil er – neben der üblichen Vorstellung von Freiheit, Gerechtigkeit, Vernunft und Gewissen – nur eine kollektive Illusion ist, die durch das Erkennen eines ersonnenen Gegners, als „der Feind“, bereits vergiftet ist. Das lässt die gewohnten Denker – gemeinsam in einem Boot verweilend – zurück.
Das Überwinden des Systems der alten Ordnung erfordert vom Einzelnen ein hohes Maß an Mut, Entschlossenheit, Beharrlichkeit, Selbstdisziplin, Offenheit, Vertrauen zu sich und dem Leben sowie Freude am Abenteuer.
Da man sonst dem Gruppenzwang verfällt, ist es von Vorteil, sich entschlossen alleine auf den Weg zu machen.
„Abenteuer, morgen billig.“
Es ist schwer zu glauben, doch scheinen die auserkorenen „Oberen“ der Bevölkerung weiträumig den Glauben zu lassen, dass es reichen würde, nur so gewitzt zu sein, dass es für das Überleben im System der alten Ordnung reicht, um darin nur „eine gut bewertete Rolle“ zu spielen, die gehorsam und entsprechend gegenüber ihren eigenen Denk- und Verhaltensweisen, nach den üblichen, anerzogenen „Werten“ strebt, damit man später das nach Hause getragene „sein Eigen“ nennen kann, weil man ja ein Anrecht auf Eigentum „hat“.
Die euphorisch beseelte Hoffnung, dass man es irgendwann mal mit „gerechten Autoritäten“ zu tun hat, die einem wieder den „Zucker in den Hintern blasen“, lässt viele zur Wahl gehen, angefixt von den Versprechen ihrer „vordesignierten“ Herrschaften.
Doch mittlerweile scheint sich diese kollektive Vorstellung verabschiedet zu haben. Selbst eine „pawlowsche Erwartungshaltung“ wird daran nichts ändern, denn noch vor der „Ent-Täuschung“, bedarf es zunächst der Selbsttäuschung.
Bleiben werden Wut und Frust gegenüber jenen, von denen man hoffte, dass sie das „Kind schon schaukeln“ würden.
Dabei ist die Bevölkerung nicht wirklich abhängig „von ihren Herren und Dingen“, sondern lediglich von ihren Denk- und Verhaltensweisen, Konventionen Glaubenssätzen und Wertvorstellungen, die ihnen glaubhaft machen – Reklame: etwas gehöre ihnen, was sie wieder verlieren könnten. Und so laufen, bis „oben hin“ verteilt, eine Menge Akteure herum, die sich letztlich nur selbst im Wege stehen.
Das spricht natürlich für sich, wenn man von ganz unten, der politischen Führungsriege am Ende die Schuld gibt, während die Akteure sich, eben durch Schuldzuweisungen, jedes Mal selbst entmachten und bei nächster Gelegenheit andere wählen, die es für sie dann „richten“ sollen.
Wie auch immer: Jene in der Rolle der „Untertanen“ treiben mit jenen in der Rolle der „Herrschaften“ ein gemeinsames Spiel – ohne dies jedoch zu wissen.
Die sich aktuell zuspitzende Situation ist vergleichbar mit dem Rausschmiss aus einem gewohnten Zuhause.
Scheinbar ist es an der Zeit, sich weiträumig selbstverantwortlich der eigenen Realität zu stellen, die sich nicht einfach durch „Alles oder Nichts“ bereits beschreiben lässt, während der von Hoffnung und Ängsten getragene Blick vorsorglich schon mal in Richtung „gerechte Autoritäten“ fällt.
Nachtrag zum Beitragbild: Wenn es einen „Black Friday“ gibt, müsste es dann nicht auch einen „White Friday“ geben? 😀