Manchmal lohnt es sich nach etwas zu streben, was alles überwindet
(v1.15) Man sagt, dass der Mensch vor dem Gesetz gleich sei, was bei manchem nur sehr selten die Frage aufkommen lässt, vor welchem Gesetz, also welchem Recht und vor allem… vor welchem „Richter“.
Das positive Recht, eine vom Menschen geschaffene *Rechtsfiktion mit ihren Autoritäten, gilt* für Personen und jene Menschen, die unwissentlich darüber, Person und Mensch gleichsetzen – bzw. für ein und dasselbe halten.
Damit darüber nicht nachgedacht wird, wirft man ab und zu mit dem Begriff Mensch um sich. Also läuft der Schwindel solange, bis genau dieser Unterschied erkannt und verinnerlicht worden ist.
Reklame: „Personen (Rollen, Masken, Hüllen) sind nur Fiktionen, aus denen sich bspw. ein Staat konstituiert.“
Damit ist auch nur ein Teil der Matrix beschrieben. Die Märchenstunde und damit verbundene Aufgabe ist um einiges größer, als dass man diese mit einer „Reichexhumierung“ lösen könnte.
Wenn mitunter von „ewig Gestrigen“ gesprochen wird, sind die „Titel vergebenden Akteure“ keinen Deut besser dran, nur weil sie meinen, das Morgen für sich gepachtet zu haben, was im Näheren bedeutet, über die Welt der vorgegebenen Möglichkeiten zu bestimmen.
Beide Gruppen unterscheiden sich von ihren Prinzipien her in keiner Weise. Tja… Pech gehabt!
Das „Gestern“ lässt sich nicht dadurch überwinden, indem man es inhaltlich „nur etwas schöner gestaltet“, wo lediglich anzubetende „Titel“ und „Berufsbezeichnungen“ umbenannt und nur andere Akteure an den entsprechenden Positionen platziert werden, während vom Prinzip her wieder nur „die alte Nummer geschoben“ wird, weshalb nicht wenige auch daran scheitern und Stammtischtreffen so leise zu lustigen Makramee-Abenden mutieren und sich so mancher dabei erwischt, doch mal wieder bei einer inszenierten Bundestagswahl das Kreuzchen bei den „heimlich Angebeteten“ zu machen.
Eine Geheimwahl hat übrigens was „Lustiges“ an sich. Denn es kann passieren, dass zwischen der geheimen Willensbekundung und dem veröffentlichten Endergebnis gar kein Zusammenhang zu bestehen braucht, zwar die Gesichter wechseln, die Agenda jedoch die gleiche bleibt. Mal ungeachtet, dass sich 10% von 50 Millionen von 10% von 500.000 oberflächlich nicht voneinander unterscheiden. So am Rande.
Der (naive) Glaube, dass irgendwann der Moment kommt, wo endlich „gerechte Vorgesetzte“ gewählt werden würden, ist eine Illusion, eine Selbsttäuschung und letztlich nur ein „revolutionärer“, jedoch kein „evolutionärer“ Ansatz.
„Meine Freunde, es steht eine Revolution bevor. Wenn die Menschheit entdeckt, wer wir sind, wozu wir in der Lage sind, dann müssen wir alle eine Entscheidung treffen: Versklavung oder Machtergreifung. Die Entscheidung liegt bei euch.
Aber denkt daran, wer nicht für uns ist, ist zwangsläufig gegen uns. Also… ihr könnt leiden und für die Menschen kämpfen, die euch hassen und fürchten. Oder ihr könnt euch mir anschließen und leben wie Könige… und Königinnen.“ „Sebastian Shaw“, X-Men: Erste Entscheidung, 2011
Aus diesem Grund kann es nur am Einzelnen selbst liegen. So etwas wie: „Veränderung für alle“, wo nachher den „Angebeteten“ nur wieder hinterhergedackelt wird, wird nicht funktionieren. So passt:
„Nicht alle streben nach Kontrolle sowie auch nicht alle nach Freiheit streben.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021
Das liegt einfach daran, dass Freiheit einer entsprechenden inneren Haltung bedarf und nicht nur ein hübsches, buntes Fähnchen ist, was man sich bei Amazon bestellt und später nur heftig damit zu wedeln braucht, in der Hoffnung auf gerechte Rente oder ein höheres Einkommen usw.
Es ist auch nicht einfach ein Stück Papier, was man beim „Amt“ beantragt. Letztlich geht es um eine Änderung der eigenen Einstellung, der eigenen Denk- und Verhaltensmuster. Denn diese sind hauptsächlich für die Teilnahme am System der alten Ordnung verantwortlich.
An diesem Punkt kehrt dann die Stille ein, wo vorher noch Engagement herrschte, da damit auch die liebgewonnenen, jedoch anerzogenen Wertvorstellungen „auf der Kippe“ stehen.
Die übliche Suche nach „den gerechten Vorgesetzten“ rührt aus dem anerzogenen inneren Machtvakuum, was der Einzelne anerzogen gewohnt mit sich herumträgt, was er mit künstlichen Autoritäten aufzufüllen / zu besetzen versucht und deshalb andere zu wählen meint, die dann darüber entscheiden, was für ihn „gut und richtig“ sein soll.
„Schließlich haben wir eine Demokratie! Da bestimmt immer noch die Mehrheit!“ „Ach so… Eine Mehrheit wählt sich wenige, die dann darüber bestimmen, was für die Mehrheit „gut und richtig“ sein soll…“
So eine Person ist jedoch nur eine Rolle, eine Hülle, eine Maske und irgendwann vergisst man sich selbst in diesem Rollenspiel, bzw. weil man unter seinesgleichen aufwächst, man es von dort auch nicht anders kennt. „Es war ja schon immer so.“
Und was schon immer so war, wird der Regel ohne zu fragen oder anzuzweifeln übernommen – schließlich will man ja dazugehören und nicht ausgegrenzt werden.
Später, wenn man im gewohnten „Fluss aus arbeiten, Geld verdienen und wieder ausgeben“ getrieben ist, Familie, Haus und Schuld hat, ist der „Ofen“ erst einmal aus.
Aber dafür genießt man Ansehen bei den Nachbarn – mitunter auch in Form von Neid und Missgunst. Man gehört dazu.
Wer „hat“, der kann auch verlieren, wer erkennt, dass niemandem etwas, jemand oder gar das Leben gehört, kann nichts verlieren. Eine rein mentale Angelegenheit.
Dazu braucht es den Kopf, um es nicht nur mal mit den Ohren gehört zu haben. Es ist auch nichts, was einfach nur zu glauben braucht, während man sich der logischen Herleitung weiter zu erwehren versucht.
An diesem Punkt sieht man sehr deutlich, dass es nicht das Geringste nutzt, nur etwas anzunehmen, während der Denkapparat weiter „verschont“ bleibt.
Nicht zu denken, brachte in der Vergangenheit zwar mal dicke Kartoffeln, später jedoch wurde das Nichtdenken zum wesentlichen Problem einer Gesellschaft, die sich mittlerweile im Umbruch befindet.
Dabei nutzt es nichts, nur den Säuen hinterherzublicken, die täglich durch die Medienlandschaft getrieben werden, wo sich die Alternativen prinzipiell nicht von den Mainstream-Medien unterscheiden, was einmal mehr zeigt, dass im Grunde aufgegeben wurde, den Weg weiter beschreiten zu wollen, eben weil es schöner ist, sich im Klagen, im Jammern und im Beschweren geeint zu üben, da man ja „gemeinsam stark sei“.
Da will natürlich keiner die Ohren und den Mund mit Seife gewaschen bekommen und so räkelt man sich unter lautem Gebaren in einer wartenden Haltung und der schwindenden Hoffnung auf irgendeinen Führer/Erlöser.
Letztlich riecht es nach weiterer Betreuung und einem nahezu konsequenzlosen Dahinleben – nur halt in der Hoffnung auf die „richtigen Betreuern“.
Man kann die Leute billig halten, wenn es reicht, ihnen nur genug Versprechungen zu machen, während sie später einmal mehr „über den Tisch gezogen“ werden, eben weil sie sich bereits selbst „über den Tisch ziehen“.
Wen wundert es, wenn es heißt, dass ein Volk immer die Regierung bekommt, die es verdient hat, während sich das Volk im späteren Verlauf einmal mehr seine Häscher wählt, obwohl dazu noch nicht einmal eine geltende Rechtsgrundlage existiert und weiträumig über dieses Thema „ignoriert“ wird, weil keiner auffallen will – besser: weil ein jeder an seiner gewohnten Existenz hängt, der anerzogen nur das Nichts gegenüber steht – am besten noch: Schmerzvermeidung an der Tagesordnung ist.
Da hilft auch keiner in der Rolle des „Reichskanzlers“, „Königs“ oder gar eines „Kaisers“, da die Aufgabe vereinfacht „Selbstbestimmung und Eigenverantwortung“ lautet.
Da hilft auch kein noch so bemitleidenswertes Klagen oder geschmackvoll vorgetragenes Jammern, nicht zu vergessen: das tägliche Entdecken warmen Wassers, was „Die Meldung“ schlechthin ist, was „die schuldigen Bösen“ wieder so alles angestellt haben, über die sich künstlich hochgetaktet echauffiert wird, nur damit nicht auffällt, dass es sich im Grunde nur um Scheinbeschäftigung handelt. Die Hoffnung so mancher, dass der „Kelch der Veränderung“ an ihnen lautlos vorbeiginge, scheint groß.
„Zwanzig Zwerge zeigen Handstand, zehn am Sandstrand und zehn im Wandschrank.“ „Ben Siegel“, Bugsy, 1991
Dennoch: Es ist besser sich selbst entschlossen entwickeln zu wollen, als sich im kollektiven Jammern und Greinen wiederzufinden, mit der Vorstellung, dass man gemeinsam stark sei. Dabei ist genug Zeit, sich selbst Gedanken zu machen, statt gewohnt „nur mit den Wölfen zu heulen“.
„Please, feel free to piss in the garden.“ Sqürl, Only Lovers Left Alive, OST, 2013
Was der Mensch kennt, ist die durch ihn belebte Rolle, in der er sich selbst vergessen hat – meist nur noch darauf hofft zu entsprechen, dafür belohnt und hoffentlich nicht dafür bestraft zu werden, falls er mal nicht den „Gepflogenheiten der Gesellschaft und ihrer Herren“ entspricht.
Mit dem „Finger der Schuld“ auf seine „Herren“ zu zeigen, als jene, die für alles verantwortlich sind, ist reine Selbsttäuschung, da es weder darum geht, irgendwelche Schuld zu verteilen, noch eine solche annehmen zu müssen.
Das ist so ein typisch-gesellschaftlicher Hirnfick, dem sich gewohnt automatisch hingegeben wird. Man entmachtet, entmündigt sich dabei nur selbst, während den „Angezeigten“ dafür auch noch die Schuld gegeben wird. Letztlich ist es nur das eigene Unvermögen, über das man sich selbst hinwegzutäuschen versucht.
Natürlich kann man sich noch eine Weile „die Eier schaukeln“, indem man sich nur das zuflüstert, was man gerne hören mag, wo man sich einig darüber ist, WER letztlich Schuld hat.
Doch letztlich ändert das nichts an der Tatsache, dass das Bisherige nicht weit genug gedacht war und der Weg doch noch etwas länger ist, als man sich das bisher ausgemalt hat, und es mit den üblichen Mitteln nicht zu erreichen ist.
Aufgeben schien wohl dabei die einzige Option, indem sich am Ende „lautstark/dezent“ zurückgezogen wurde.
Jeder mal ehrlich zu sich selbst: Im Grunde braucht sich ja gar nichts zu ändern, wenn das, was im Grunde gefordert wird, wieder nur auf den gleichen Prinzipien, Konventionen und Wertvorstellungen wie das Bisherige beruht.
Im Grunde ist es reiner Selbstbetrug, Veränderungen „woanders“ oder „bei anderen“ zu fordern, wenn man selbst nicht von Veränderungen betroffen sein mag.
Dass die Gesellschaft (als lose Ansammlung aller Einzelnen) sich dabei selbst, gegenseitig und gleichsam auch zukünftige Generationen ausbeutet und Lebensgrundlagen zerstört, mal außen vorgelassen.
Letzteres erscheint im Grunde einem – nenne ich es mal – „unnatürlichen“ Zustand zu entspringen, den man dann erst erkennt, wenn man nicht nur den Unterschied zwischen Mensch und Person tatsächlich verinnerlicht hat und den Schwindel, dem man bisher „auf den Leim gegangen“ ist.
Es zieht natürlich Konsequenzen nach sich, entschließt man sich aus der global-gesellschaftlich als „normal“ anerkannten Fiktion mental aussteigen zu wollen, wo das bisherige Tamtam, zudem eine grundsätzlich andere Bedeutung für seine Existenz erlangt, aus der man mit einem sanften und entspannten Lächeln hervorgeht – vorausgesetzt, man beschreitet den Weg der eigenen Entwicklung.
Es handelt sich um eine Fiktion, geschaffen vom Menschen auf Basis seiner Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung, damit verbundene Konventionen und Wertvorstellungen – nicht zu vergessen: die das System erzeugenden und aufrechterhaltenden Denk- und Verhaltensmuster, wie auch darin vorkommende Verdrängungskonzepte, Feindbildprojektionen usw.
Wer also vorab wissen will, was am Ende auf ihn wartet, wird nie den Weg gehen, da ihm etwas wesentliches fehlt: Selbstvertrauen und Mut.
Was hätte Kolumbus getan, wenn er sich vorher nur „den Kopf gerauft“ hätte, um vorher zu herauszufinden, was am Ende seiner Seereise wohl auf ihn wartet?
„Selbst wenn alles auf dem Planeten entdeckt wäre, hätte der gewohnte Mensch immer noch den Weg zu sich selbst vor Augen.“
Warum nur der Mensch vor dem Gesetz „gleich“ ist? Eben weil er nicht wirklich von den Gesetzen, gemacht vom Menschen für Personen betroffen ist. Es sei denn, er hält sich für die Person, die Rolle, die Maske, die Hülle, die er – unwissend darüber – zu spielen meint. Die Aussage, dass man immer eine Wahl hat, wird hier sehr deutlich, wenn man eine entsprechende Rolle nicht mehr spielt.
„Es ist ein beachtlicher Unterschied, ob man eine Rolle nur spielt, oder ob man die Rolle ist.“
Während alle Menschen gleich sind, wird die Person mitunter nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet, weshalb jene in der Rolle der Armen „arm“ und jene in der Rolle der Reichen „reich“ sind, eben weil beide an den anerzogenen und gesellschaftlich vereinbarten Wertvorstellungen festzuhalten meinen, wo der Reiche davon lebt, dass der Niedere – eben durch seinesgleichen erzogen – an den Wert von Geld und Arbeit und was so an Produkten und Dienstleistungen daraus hervorgeht glaubt – einschließlich der Vorstellung – mich wiederholend – dass ihm etwas, jemand oder das Leben gehören würde, was man damit auch verlieren könnte – als Grundlage für weiträumig funktionierende Fremdbestimmung. So hält man die Massen gekonnt in Schach.
Was kommt dabei heraus? Eine Organisation, ein Reigen der Hassliebe aus Untergebenen und ihren Erhabenen.
Die Ungleichheit ist ein Phänomen innerhalb des Systems der alten Ordnung, wie sie sich ebenfalls in den Titeln und Pöstchen und Berufen zum Ausdruck bringt.
Nachtrag 1: OpenAI wirbt mit dem Slogan: „Join us in shaping the future of technology.“ Wie wäre es zudem mit: „Join us in shaping the future of being human.“
Nachtrag 2: Bei allem ist es von Bedeutung, sich ebenfalls der gewohnt anerzogenen Opfer- und Untertanenrolle bewusst zu werden.
Musikalische Nachwürzung: