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Meinungsentwicklung vs. Meinungssammlung und ein bisschen mehr

Lesezeit: ca. 6 Minuten

Schon mal über die vielfältigen Meinungen Gedanken gemacht? Ist schon erstaunlich, wie sich der eine oder andere Gedanken über so manches Thema macht. Ein riesiger Pool an Informationen.
Doch mit der gewohnten Denke wird daraus eine riesige Ansammlung. Das liegt daran, dass alle Informationen als gleich wichtig erachtet werden.
Die bloße Sammlung allein nutzt jedoch nichts, wenn sich daraus keine unmittelbare Entwicklungserkenntnis ableitet. Erkenntnisse, die nur Bekanntes ständigen, sind ein Zeichen für ein sich im Kreise drehen: „Die anderen sind die Bösen.“

Was übersehen wird, ist der Aspekt der individuell-gesellschaftlichen Entwicklung, die in der Regel anerzogen an Verfall und damit verbundener Angst gebunden ist – negativ Entwicklung.

„Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir… wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“

Deshalb gestaltet sich so manches gelebte Leben mehr als ein Überleben, gefüllt mit Sorgen und der Vorstellung sonst morgen nicht mehr da zu sein oder zumindest „alles“ Erreichte wieder zu verlieren.

Ich kann Sie beunruhigen, man hat sein Leben nicht gewählt, sondern die anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen (Konditionierungen) bestimmen dies. Das liegt daran, dass die Mehrheit in ein künstliches (den Prinzipien des Leben abgewandten) System hineingeboren wurde. Und an diesem Punkt ist erkennbar: nicht nur die Künstler sind Künstler.

Die Rolle, die in der Regel in der Familie „verordnet“ wird, ist die des braven Hörigen, der von seinen „Vorgesetzten“ fremdbestimmbar aufgezogen wird. Ja, in der Familie fängt die Nummer an!

Nicht die anderen künstlichen Institutionen sind es, die dann einen funktionierenden „Bio-Roboter“ aus Ihnen machen. Sie nutzen nur die in der Familie oktroyierten Verhaltensregeln und bauen diese weiter aus – damit am Ende ein braver, fleißig arbeitender, konsumierender, religiöser und Steuern zahlender Staatsgläubiger herauskommt, der alles glaubt, was in der Glotze gezeigt wird.

„Eine beachtliche Erfahrung, in Furcht leben zu müssen. So ist es, wenn man ein Sklave ist.“ Roy Batty, Nexus 6, Blade Runner, 1982

„…und die Sklaven haben sich bewaffnet.“ „Ich kann das nicht leiden, dieses Wort…das ‚S-Wort‘, das ‚S-Wort‘.“ „Verzeihung. Die gefangenen Arbeiter haben sich bewaffnet.“ „Okay, das ist besser. Das ist viel besser.“ Thor: Ragnarök, 2017

Die Entscheidung, ob weiter die blauen Pillen genommen werden und so getan wird, als ob man vernünftig ist und ein Gewissen hat oder fortan die roten Pillen (mit Nebenwirkungen authentische Vernunft und echtes Gewissen) genommen werden, bestimmen Sie selbst!

Für die weitere Einnahme der blauen Pillen werden Sie mit Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut belohnt und bleiben dafür in der Betreuung. Nicht zu vergessen, dass es sich lediglich um Privilegien(!) handelt, die Ihnen wieder aberkannt werden können, wenn Sie nicht artig sind.

Oder Sie machen sich auf den Weg sich menschlich-persönlich zu entfalten (was Ihnen in der Regel am wichtigsten sein sollte), entwickeln sich in Vernunft und Gewissen, da belohnen Sie sich selbst (Selbstwert, Selbstbewusstsein, Selbstachtung &c.) und entwickeln sich hin zum Leben selbst und „funktionieren“ nicht einfach nur in der Simulation in die Sie zunächst hineingeboren wurden.

Was die Meinungen betrifft, macht es Sinn sich zu fragen, warum in der Regel das Gefühl herrscht, nicht genug Informationen zu haben oder warum eine Suche nach dem letzten Beweis für die „Schuld der Anderen“ stattfindet.

Diese Sammlerleidenschaft macht er nicht, weil er das will, sondern weil ihm seine anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen (Konditionierungen) so handeln lassen: er „funktioniert“ nur, ist nicht „Herr über sich selbst“, solange er sich nicht um sich und die Entfaltung seiner Persönlichkeit kümmert.

BRD gegen DR zu ersetzen ist es bei weitem nicht, da es nur der Austausch des Gestern gegen ein Vorgestern wäre. Also kann man sich das ganze Kampf-, Widerstands- und Reichsgeplänkel – auf beiden Seiten – getrost ersparen.

Denn alles was sich bekämpft zeigt nur, dass nicht weit genug gedacht wurde.

„Der gewohnte Denker hört nur von jenen seine eigene Meinung, die er dazu erkoren hat, sie ihm erzählen zu dürfen.“

Also findet sich da eine mehrheitlich noch ungetroffene Entscheidung auf die Frage: Kreisverkehr oder Entwicklung?

P.S. „Entwicklung“ im Sinne vom Aufbau eines neuzeitlichen und tragfähigen Fundaments durch konsequente Infragestellung des Alten.