Mit der hartnäckig geglaubten Bedeutungslosigkeit des Seins…
(v1.1*) …steht es für den Menschen nicht zum Besten. Es reicht auch nicht aus, sich den sicht- und spürbar und scheinbar unabhängig voneinander wahrgenommenen „Problemen“ mit teuren „Geldpaketen“ und in gewohnter Manier zu nähern.
Denn handelt es sich lediglich(!) um Phänomene des Systems (also der anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen), mit denen sich der Mensch gewohnt symptomartig auseinandersetzt (was mit Hilfe des gewohnten Problem-Lösungskonzeptes nur zu weiterer Zunahme der Komplexität der vom Menschen geschaffenen Strukturen und zwangsläufig zu einer strukturellen Insuffizienz und zum Zusammenbruch führt).
Insuffizienz bedeutet, dass die Aufgabe der strukturellen Erhaltung der (z. B. ökonomischen) Struktur Vorrang vor der Erfüllung der eigentlichen Funktion erlangt, weswegen die Struktur einst geschaffen wurde.
Das muss auch so sein, denn es geht ja – gleich ob das der Mehrheit gefällt oder nicht – lediglich darum zu erkennen, zu lernen und dauerhaft zu verinnerlichen, dass es so nicht funktioniert (was wiederum an den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen liegt).
Wirksame Veränderung erfordert also vorher ein Umdenken, um dann eine geänderte Art des Denkens und Handelns praktizieren zu können.
Alles andere würde nur zum Alten führen – was zunehmend auch nicht mehr funktioniert – ebenso wenig, wie das gewohnte, systemisch bedingte „so tun, als ob“.
Da diese Entscheidung beim Einzelnen selbst liegt, wird nicht jeder den Weg zu gehen bereit sein.
„Voices callin‘, voices cryin‘
Some are born and some are dyin’“
„The Man comes Around“, Johnny Cash
Der Fokus des vom Menschen geschaffenen (anerzogenen) Systems liegt nicht auf „leben“, sondern auf „überleben“. Dies, weil er sich von den Regelwerken der Natur (unbewusst) abgewendet hat, diese er nur zu erkennen braucht.
Im Rahmen menschlicher Entwicklung bekommt der Ausdruck „macht euch die Erde Untertan“ auch eine neue Bedeutung, die über den gewohnten Rahmen der Ausbeutung des Planeten hinausgeht.
Wenn das als „nette Vorstellung“ rüberkommt, sei dazu bemerkt, dass es ein Irrtum ist zu glauben, dass man vorher eine Mehrheit benötigt, um etwas zu verändern. Natürliche Systeme funktionieren anders. Da hilft auch keine Ausgrenzung.
Dabei reicht es nicht, nach den verantwortlichen Schuldigen Ausschau zu halten, da sich der gewohnte Denker auf diese Weise nur weiter im Kreise dreht.
Es nutzt auch nichts, sich nur auf die Politik genug verlassen zu wollen, während man selbst dem Arbeiten und Geld verdienen nur nachzugehen meint.
Denn die ist auch nur eine von gewohnt denkenden Menschen gelebte Institution – ebenso wie die Kirche, der „Staat und das Recht“, die Philosophie, die Psychologie &c.
Der stattfindende Wandel offenbart nicht nur die Notwendigkeit des Umdenkens, er offenbart auch alle Teilnehmer, die dem Wandel in ihrem Denken und Handeln diametral gegenüber stehen.
Und das sind nicht einfach die bösen Eliten, Banker oder Polit-Darsteller, sondern jeder Teilnehmer, der im Rahmen der gewohnten Konventionen agiert und an Macht*, Geld, Eigentum*, Besitz*, Hab und Gut glaubt. (* über etwas oder jemanden) – Mein und Dein.
Das liegt daran, dass sich die Mehrheit nicht mit ihren – gesellschaftlich als „normal“ deklarierten Denk- und Verhaltensweisen auseinandersetzen mag, kann oder will. Sie glaubt nach wie vor an jenes, vom Menschen künstlich geschaffene System, mit seinen Methoden, Werkzeugen und Institutionen.
Institutionen, deren Disziplinen der Mehrheit alltäglich zu eigen sein sollten und nicht von ihr abgegrenzt existieren.
Wer sich im Wesentlichen auf Arbeiten, Geld verdienen und Konsum in jeglicher Form reduziert, wird so (durch seine anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen bestimmt) zu einem Mittäter eines Systems, wobei er sein Gewissen nicht einfach damit beruhigen kann, „er könne ja nicht anders“, „er müsse ja, denn er „habe“ eine Familie, ein Haus und Schulden“. Das meint, dass er „nicht Herr über sich selbst “ ist.
Geld als künstlich materielle Abbildung des Lebens selbst, kommt stets als „Schuld“ daher, die den Menschen an seine eigene Entwicklungsaufgabe erinnert.
Geld, was gerne mit „finanzieller Freiheit“ begründet wird, jedoch mehr den Charakter von „Arbeit macht frei“ hat. Somit erinnern uns die Banker (unbewusst) nur an diese eine Aufgabe.
Es geht darum, sich durch eigene(!) Entwicklung aus Fremdbestimmung, belohnter Unmündigkeit, von den eigenen das System verkörpernden Denk- und Verhaltensweisen heraus zu entwickeln. Dabei verändert sich auch die Bedeutung der sonst als „Gegner“ und „Feinde“ wahrgenommenen Akteure.
Gestern sah ich die 30-minütige Arte-Doku „Eine überschätzte Spezies?“. Daraus noch ein Zitat:
„Er (der Mensch) hat die Philosophie, Kunst und die Wissenschaft erfunden. Er hat den Altruismus entwickelt.Die Reichweite und den Umfang seine Kommunikation, seines Austauschs und seiner Überlegungen gesteigert. Er hat sich selbst Werte, eine Moral und eine Ethik auferlegt. Nach und nach hat auch dies Religionen, den Handel und die Politik erfunden – aber auch Diskriminierung, Hass und Folter.
Er hat die Konsumgesellschaft erfunden, die Zerstörung von Land und Meer, die Ausbeutung anderer Arten, einschließlich seiner eigenen.Dem Menschen ist die Meisterleistung gelungen, die höchsten Gipfel der Erde und die tiefsten Ozeane zu verschmutzen, die Organismen zu schädigen und die Umgebung seines Planeten zu vermüllen.
Jede Minute schenkt er 250 Kindern das Leben und produziert 4.000 Tonnen Müll. Jeden Tag stellt er 240.000 Autos her und vernichtet 400 lebende Arten. Jedes Jahr überlässt er fast 9.000.000 Kindern unter fünf Jahren den Tod und zerstört 13.000.000 ha Wald.
Der Mensch scheint dem Glauben, dem Wissen vorziehen, das Haben dem Sein. Das Bild vom Glück, dem Glück selbst.
Er meint alles zu beherrschen und beherrscht nicht einmal sich selbst.
Er hat als einzige Art die Fähigkeit entwickelt, seine eigene Umwelt zu zerstören., ohne die Weisheit entwickelt zu haben es nicht zu tun. Der Mensch, unreif und unmündig, ist zum Besten und zum Schlimmsten fähig.
Wird er das Alter der Vernunft erreichen, bevor er sein eigens Haus niedergebrannt hat?
Diese Frage ist ist alles andere, als unbedeutend.“ „Eine überschätzte Spezies“, arte, 2018