Mit Geld kann man (fast) alles erreichen
(v1.1*) Wenn es darum geht „Mücken zu machen“ – am besten auf Kosten einer funktionierenden und darauf konditionierten Masse – so sind die üblichen Verdächtigen gern damit zu begeistern: Die Welt der Marktlücken und Geschäftsmodelle, während so manches Dollarzeichen in den Augen mitunter nicht unaufgeblitzt bleibt.
Solange der Glaube an das Geld vorhanden ist, i. V. m. dem Glauben an jene, die es verteilen wie auch jene, die die Arbeit verteilen, lässt sich immer jemand finden, der die Arbeit für andere macht. Die Begriffe „Arbeitgeber“ und „Arbeitnehmer“ sind jedoch verdreht zugewiesen.
„Ich habe eine gute Idee… mach‘ du mal.“
Das ganze Tamtam läuft dann unter dem Aspekt „geschaffene Arbeit für die arbeitssuchende Bevölkerung“. Gern macht sich hier auch die Politik – zumindest vor anstehenden Wahlen – stark.
„Sozial ist, was Arbeit schafft.“
Und so lassen sich die Geldsucher (früher Goldsucher) eben mal hübsch instrumentalisiert – als ob es das „Normalste“ auf der Welt ist. Anerzogene Fremdbestimmungsfähigkeit macht es möglich!
„Wenn es dir nicht passt, kannst du ja ausziehen.“ Vater zu seinem zehnjährigen Sohn
Zieht man Stanley Milgrams Erkenntnisse über die Obrigkeitshörigkeit heran, so sind dies ca. 63%, die für artiges Verhalten und den Glauben an die Obrigkeit so ziemlich alles tun.
Gut, dass der Mensch die Fähigkeit besitzt, um um- und vor allem weiterdenken zu können – über den gewohnte Horizont der Konventionen hinaus.
In ca. 1.000 Jahren wird dies dann der Fall sein, wenn ihm sein eigener Untergang nicht vorher einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Der gewohnte Denker geht an die Arbeit, damit er Geld verdient. Wer nichts arbeitet, ist demnach faul, ein Parasit und Schmarotzer. Wer weiß, mit welchen illegalen Mitteln er an das Begehrte gelangt? Sehr, sehr verdächtig – vor allem für die sich auserkoren sehenden, willigen Häscher.
„Ich bin, der ich bin. Der Rest ist das, was er über mich zu behaupten meint.“
Mit besagtem Geld kann man sich alles kaufen, in der Vorstellung, dass es ihm dann auch „gehört“, man es zumindest besitzt (was von „besetzen“ kommt) oder einem zeitweise überlassen wird (verleihen, Leiharbeiter, neudeutsch für: „Sklave“) oder es gegen Entgelt („Endgeld“ wäre das bessere Neusprech.) nutzen darf.
„…und die Sklaven haben sich bewaffnet.“ „Ich kann das nicht leiden, dieses Wort…das ‚S-Wort‘, das ‚S-Wort‘.“ „Verzeihung. Die gefangenen Arbeiter haben sich bewaffnet.“ „Okay, das ist besser. Das ist viel besser.“ Thor: Ragnarök, 2017
„Macht ist jene Haltung, über das Leben anderer willkürlich-opportun verfügen zu können und die anderen es ihnen – in Hoffnung auf eine Belohnung – gewähren.“
„Fritzchen, ich geb’ dir jetzt mal zwei Mark. Dann drückst du die Oma mal ganz lieb. Sag’ aber nichts deinem Bruder.“ „Oma, das kostet aber extra.“ Jürgen von der Lippe
Die Begriffe „Eigentum“ und „Besitz“ sind lediglich Erfindungen, um das „Gehören“ und vor allem die dahinterliegenden Verhalten rechtfertigen zu wollen.
Der Glaube daran soll dem Menschen vermitteln, dass er für sein untertänig-belohntes Tun in der Vorstellung lebt, dass ihm etwas „gehört“, über dass es ihm dann erlaubt ist zu herrschen, was ihm jedoch jederzeit wieder „aberkannt“ werden kann. Im Kern sind das nur wohlwollend überlassene Privilegien.
Doch weiß der Mensch in der Regel nicht, dass er anerzogen, nur seinem „Ich“ gehört, nach dem er zu funktionieren hat, solange er sich mit seinem „Funktionieren“ nicht auseinandersetzt.
„Ich kann ja nicht anders“, ist nicht selten die dazu passende Aussage. Zwang kommt von innen, nur die Verdrängung lässt ihn im Gedanken verweilen, die anderen würden ihn ja zwingen. Er ist nicht „Herr über sich selbst“. Nicht selten zieht er es dann vor, lieber „Herr über andere“ sein zu wollen.
Das „Ich“ ist eine Art „Verhaltenscontainer“, der sich seit der ersten Bestrafung vor Veränderungen und vor allem vor weiteren Bestrafungen zu schützen versucht und so der Mensch kaum in der Lage ist, sich wirklich natürlich(!) zu entwickeln, um die sich ihm präsentierenden „Probleme“ (besser: Herausforderungen) zu lösen, deren Ursache auch im „Ich“ (im kollektiven „Ich“) zu finden ist.
„Neues = Bestrafung → „Gestern war alles besser“= Sicherheit = Zugehörigkeit = Anerkennung“
„Herr Berg… wir haben Familie, wir haben, Schulden… wir haben Häuser… Herr Berg.“ Polizeibediensteter in 2013
Dieses Verhalten beruht darauf, dass der Mensch in der von Generation zu Generation weitergegebenen Vorstellung unterwegs ist, dass ihm das Leben, was er im Zeugungsakt erschaffen hat, sich aus ihm hervorzwängt, später auch gehören soll.
„Wir wollen, dass ihr es mal besser habt, als wir… wenn ihr so seid, wie uns das gefällt.“
Wer daran Zweifel finden mag, findet hier einen weiteren Gedanken aus der gelebten Praxis, bezeichnet mit „Generationenvertrag“.
Das entstehende Leben gehört jedoch niemandem, da sich das Leben – auch durch den Menschen – selbst beschenkt. Noch nicht mal „sein“ Leben „gehört“ dem Menschen und somit besteht auch kein Anlass Angst davor zu haben, es zu verlieren.
Jedoch hat er die ihm übertragene Aufgabe, weise damit umzugehen – im Sinne individuell-kollektiv-globaler Entwicklung des Lebens. Das kann man auch nicht fordern, sondern nur Schritt für Schritt vorleben.
„Mit der Vorstellung, dass dem Menschen etwas „gehört“, erschafft er gleichzeitig auch die Vorstellung eines möglichen Verlustes.“
„Haben, haben, haben findet seine Ursache in einer systembedingten, anerzogenen und unterentwickelten Vernunft und Gewissenlosigkeit, die durch gewohnte Fremdbestimmung entsteht und zum Zwecke der Rechtfertigung der Fremdbestimmung weiter aufrechterhalten werden soll.“
Verlustangst ist dabei jenes gewollte Verhalten, was die Mehrheit seiner Anhänger zu willigen Instrumenten der Fremdbestimmung und des Gehorsams macht. Dadurch ist auch ihre geistige Entwicklung der Fremdbestimmung unterworfen, da Haben vor dem Sein kommt, weil auch in der Gesellschaft nur der Aufmerksamkeit erhält, der hat.
Er „hat“ es jedoch nur solange, solange er sich dem System, den es vertretenden Autoritäten und deren Regelwerken unterwirft – Privilegien.
So manche Autoritäten werben deswegen mit „Schutz und Sicherheit“, was letztlich nur Mechanismen sind, sich gegen möglichst jede Veränderung schützen zu lassen – und Betreuung kostet ja Geld. Mit Geld kann man (fast) alles erreichen. Erkennen Sie die Nummer?
Damit der Glaube ans Geld und der Art und Weise wie es gewohnt zu einem gelangt, aufrechterhalten bleibt, sieht man bspw. An den Berichten im Internet über den Film „Avengers: Endgame“, die Beiträge sind auf Erfolg und Geld fokussiert.
Jedoch trägt die gesamte Marvel-Reihe eine für den Menschen starke Symbolik im Sinne der der alten und der neuen Zeit in sich.
Es sind nicht einfach nur Filme mit Superhelden, die für eine Menge „Kohle“ sorgen. So am Rande.
„Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen. Für alles andere gibt es MasterBlubb.“
„C.4c (Papiere, Teil 1 u. 2): Der Inhaber der Zulassungsbescheinigung wird nicht als Eigentümer des Fahrzeugs ausgewiesen. C.4c (2003/127/EG): Der Inhaber der Zulassungsbescheinigung wird nicht als Fahrzeughalter des Fahrzeugs ausgewiesen.“
Statt also jetzt den „Weinerlichen“ zu mimen, dem irgendwie doch nichts gehört, ist es sinnvoll, diese Hinweise zur Infragestellung des Systems zu verwenden. Das ist der einzige Weg aus der „Luftnummer“! Da hilft auch kein UCC, kein Handelrecht oder sonstiger Rechts-Firlefanz.
Die wesentliche Aufgabe besteht somit in der Infragestellung der Grundkonzepte der alten Ordnung und nicht deren Anwendung und Fortführung.
An diesem Punkt trennt sich die alte Ordnung und ihre Verfechter von denen der neuen, der natürlichen Ordnung ab. So am Rande.
Darüber hinaus geht es auch nicht einfach darum, die alte Ordnung hinter sich zu lassen, sondern in der Erinnerung zu behalten, wie man lernte, wie es nicht funktioniert. Sozusagen die „dritte Position“ einzunehmen und beide Regelwerke der beiden Systeme vor Augen zu haben. Kurz eingeworfen.
Geld erhält man gewohnt nur unter der Bedingung, dass man sich fremdbestimmen lässt, außer man erhält es als Geschenk. Dieser Akt erinnert uns an das Leben selbst. Denn es ist bedingungslos.
Die gewohnt erkannte und reichlich praktizierte Bedingtheit ist hingegen ein Phänomen des vom Menschen geschaffenen, künstlichen Systems und beruht auf der unausgegorenen Entwicklung von Vernunft und Gewissen – und der Aufrechterhaltung eben dieses Zustandes.
„Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“
Unter der Fremdbestimmung sein Geld zu verdienen, ist im Grunde eine gesellschaftlich tolerierte Selbstentwürdigung. Und wer sich wie ein Sklave benimmt, darf sich nicht wundern, wenn er auch wie ein Sklave behandelt wird (obwohl er bereits der Sklave seiner Denk- und Verhaltensweisen ist. Das ist die Ursache für die Entstehung von Hierarchien.).
Das sieht man bestens beim „Dar-Lehen“, wo etwas aus dem Nichts geschaffen wird und man dann für daraus entstehende Zinsen arbeiten soll – etwas, womit sich der Banker den Tag versüßen lässt.
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du mein Brot verdienen.“
Die Teilnahme am Zins ist dabei nur das Symbol für kollektive Selbstausbeutung. Die Aufregung über Negativzinsen enttarnt dabei nur die Gierigen, die bisher so taten, als ob alles ja „richtig“ sei.
„…denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Sie haben doch eine Wahl!
Zumindest darf man sich den Beruf (beruflich-persönliche Entwicklung) auswählen, wenn die Eltern nicht bereits vorher eine Vorstellung entwickelt haben, unter der die bezahlte Entwürdigung später stattfinden soll.
„Lern‘ was Anständiges, damit mal was aus dir wird.“
Irgendwann macht man dann nur noch einen Job. Hauptsache, es kommt Geld rein. Schlimm? Stellen Sie sich mal nicht so an!
„Schließlich werden Sie hier fürs Arbeiten bezahlt und nicht fürs Denken.“ „Zu spät.“
„Ja, aber ich muss doch…“ „Scheiß die Wand an!“
Real betrachtet „verdient“ man nämlich kein Geld, sondern „verdingt“ sich selbst und erhält für jenes gesellschaftlich tolerierte Lehensverhältnis eine Entlehnung/Entlohnung.
Diese erhält man noch nicht einmal für die geleistete Arbeit, sondern dafür, dass man sich und seine Zeit verkauft hat, wo die eigene, die individuell-persönliche Entwicklung hätte stattfinden können.
Denn diese Entwicklung lässt einen den Klamauk, den der Rest betreibt, tiefgründig durchschauen und nicht nur gewohnt oberflächlich. Sich jedoch nur hinzustellen, dass „man“ ja sowieso nichts machen könne, sorgt nur dafür, dass man so weiter das Opfer bleibt, und sich nicht wundern darf, wenn man die „Rolle“ am Ende mit Bravour meistert.
„Würden Sie ein Opfer bringen?“ „Ja, meinen Nachbarn.“ „Nein, würden Sie selbst ein Opfer bringen?“ „Ja, meinen Nachbarn. Sie müssen mir nur sagen, wohin ich ihn bringen soll.“
Zeit sich dem Leben (und somit der Bedingungslosigkeit) selbst wieder zuzuwenden und nicht nur einer auf unfertigen Denk- und Verhaltensweisen basierende Simulation (gelebte Bedingtheit) mit ihren Scheinannehmlichkeiten(!) hinterherzulaufen.
Denn es sind letztlich die eigenen Denk- und Verhaltensweisen, die dafür sorgen, dass die „alte Nummer“ funktioniert, und damit sind wir wieder beim Menschen selbst und seiner Aufgabe angelangt – gleich was so „unschuldigem“ Munde zu entweichen versucht und beteuern mag.
Vor Jahren rief mich mal jemand an und fragte, was man denn „gegen“ das Geld machen könne. Ich sagte ihm: „Glauben Sie einfach nicht mehr daran.“
„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen, die wir den Dingen verleihen.“ Epiktet 2.0
Musikalische Untermalung: