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Natürliche Entwicklung und das richtige Setting

Lesezeit: ca. 17 Minuten

(v1.4) Mal eine ganz andere Herangehensweise an das übliche Thema. In der Kindheit habe ich mal gelernt, dass man etwas „richtig oder falsch“ machen kann. Und „richtig“ ist, wenn etwas – wie erwartet – funktioniert.
Hat man es falsch gemacht, bekam man „geschimpft“, im Kindergarten eine hinter die Ohren oder in der Schule schlechte Noten – so nach diesem Muster.
Erfolg wurde daran gemessen, wie viel man „richtig“ machte und Misserfolg, wenn man es „falsch“ machte.
Irgendwann stellte man das Tun ein, entweder weil man schon davon ausging, dass man etwas nicht verstand und es deshalb auch nur falsch werden musste.
Wer es „richtig“ machte, wurde belohnt, wer es „falsch“ machte „bestraft“. War man erfolgreich, gehörte man dazu und wurde anerkannt.

„Erfolg ist eine Frage der Definition.“

Dass es bei einem natürlichen Lern- und Entwicklungsprozess nicht einfach um „richtig oder falsch“, sondern etwas „falsch und doch richtig“ sein kann, eben weil man sich auch dann entwickelt, wenn man die Erfahrung gemacht hat, wie es NICHT funktioniert.

„Wenn ich etwas einwerfen dürfte. Auf der Erde könnte euch ein Führer durchaus nützen. Ich habe ein wenig Erfahrung auf diesem Gebiet.“ „Sofern man Versagen als Erfahrung betrachtet.“ „Ich betrachte Erfahrung als Erfahrung.“ Dialog „Loki“ mit „Thanos“, Avengers: Infinity War, 2018

Dazu etwas aus der Praxis mit einer kleinen Vorgeschichte. In der gelernten Rolle des Maschinenbauers konstruiere ich mir die Teile, die ich für das eine oder andere Projekt benötige, wenn ich mal keinen Beitrag schreibe. Das ist für mich sozusagen ein praktischer Ausgleich. „Erden“ kann man das nennen.

So mag ich Sie heute an drei Projekten teilhaben lassen, die, was den Lernprozess grundsätzlich angeht, sehr aufschlussreich sind.

Ein lieber Bekannter kam vor längerer Zeit auf mich zu und sprach von „Kavitation“.
Das ist jener Effekt, der bspw. auf Pumpenlaufrädern auftritt und zu einer langsamen Zersetzung der Oberfläche führt, da dort hohe Unterdrücke entstehen. Wenn Sie mit den Fingern knacken, ist dies ein Phänomen von Kavitation.
Jedoch birgt dieser Effekt auch ein anderes Phänomen, da unter diesen hohen Drücken auch Energie freigesetzt und so das umgebende Wasser allmählich erwärmt wird.

So konstruierte ich eine Einheit aus Gehäuse und Rotor, um zumindest „Jagd“ auf diesen Effekt zu machen. Der Rotor drehte sich, trotz selbst gedruckter Teile, auch bei über 4000 1/min (ohne Wasser) doch recht ordentlich.
Jedoch waren es mehr die Simmerringe (Wellendichtringe), die durch ihre Reibung auf der Welle das Wasser im Gehäuse erwärmten.
Der Motor wurde dabei recht heiß und das Netzteil blieb, trotz der Angabe „300 Watt“ doch recht dünnhäutig bei sage und schreibe „90 Watt“ Endleistung.
Und 30 m/s auf der Oberfläche des Rotors, waren wir doch recht weit von 300 m/s entfernt, die auf einmal angedacht werden sollten.

Der Grund für das Ganze war natürlich auch mal selbst etwas zu machen, weil das anschauen von YT-Videos noch lange kein Ergebnis liefert, auch wenn der eine oder andere in der Vergangenheit sagte: „Das gibt es ja schon als Video auf Youtube.“

Ich erinnere mich gerade an jemanden, der mit vor Jahren eine Stunde etwas über das Thema „freie Energie“ erzählt hat. Nach dieser Stunde fragte ich ihn, ob er denn schon mal die eine oder andere Vorrichtung selbst gebaut habe, worauf er nur sagte: „Dass er das nicht könne.“ Also, nur übliches Geschwätz, wo die Leute nicht kapieren, dass es mit noch so viel Videos anschauen eben nicht getan ist.

Später traf ich jemanden, der wollte mit mir ein anderes Projekt machen, worauf ich fragte, woher er denn die Teile bekäme. Er meinte, er hole sich alles vom Schrottplatz.

Da ich niemanden kenne, der über eine gute Werkstatt verfügt, was so unter „Werkstatt“ definiert wird, ist nochmal etwas anderes. Und so kam das mit dem 3D-Druck genau richtig, um entsprechende Modelle zu konzipieren und zu testen.
Recht schnell wurde klar, dass auch der 3D-Druck seine Grenzen hatte und aufwändig gefertigte Teile wegen erheblicher Kosten nicht in Frage kamen.

Erkenntnis: Man kann es nur richtig bauen und ein Modell aus Kunststoff hilft hier nicht wirklich weiter.Es sieht nur nett aus.

Zu dieser Zeit schaute ich ein Video, was eine Wechselwirkung zwischen einem Magneten und einer Kupferplatte zeigte, wo das Kupfer Eigenschaften des Magneten annahm.

So besorgten wir uns einem 24V-Motor und ich druckte einen Rotor, auf dem auf der Stirnseite Neodym-Magnete angeordnet wurden.
Der sich recht schnell drehende Rotor auf der Welle des Motors sorgte dafür, dass ein kurzes Kupferrohr recht schnell über 70 °C heiß wurde, neben dem Phänomen, dass die Wärme in die Drehrichtung des Rotors floss. Da steckte wohl mehr drin.

So besorgten wir uns eine Kupferspirale und ich druckte einen Rotor für 98 Magneten je 3,9kg „Zugkraft“. Recht schnell war der Motor am Ende und anhand der Spannung und des fließenden Stroms, errechnete sich ein Drehmoment von ca. 350Nm (J=Ws=Nm).

Der Motor war sichtlich unterdimensioniert und das Netzteil zu schwach (10 Volt bei 16,5A), weshalb 3 Autobatterien a 100Ah und ein Drehzahlregler zum Einsatz kamen. Was einen kleineren Rotor zur Folge hatte, jedoch auch die Wärmeausbeute logischer Weise entsprechend gering ausfiel.
Alles machbar, mit den gegebenen Mitteln und ohne aufwändige Werkstatt. Es ist alles stets voneinander abhängig.

In einem Kupfertopf, wurde später das darin enthaltene Paraffin durch einen größeren Rotor mit 44 Magneten á 5,9 kg („Zugkraft“) teilweise verflüssigt, allerdings unter Zuhilfenahme eines 500W Motors mit 36 Volt.
Mit diesem Motor gelang es dann auch, mit der Kupferspirale, fünf Liter Wasser von 17 °C auf 38 °C in 39 Minuten zu erwärmen (Titelbild).

Ich hatte insgesamt keine Erwartungshaltung, dass man mit üblichen Mitteln plötzlich ein Wunder vollbringt.
Wenn ich von „freier Energie“ spreche, dann kostet sie einfach nichts. Alles andere ist und bleibt Beschäftigungstherapie.

Ich will bei all den Modellen, Messungen und Tests zum Ausdruck bringen, dass alles erfolgreich ist, selbst wenn die eine oder andere Erwartungshaltung von Beobachtern sich nicht erfüllt hat.
Es ist verkehrt nur dann von Erfolg zu sprechen, wenn das „Endziel“ erreicht ist. Denn selbst wenn ein Versuch zu scheiternd droht, hat man ein Ergebnis, was einen weiterbringt, da man lernt, wie es NICHT funktioniert.

An diesem Beispiel sieht man auch sehr gut die Praxis des Infragestellungsprozesses, auch wenn jemand in der Vergangenheit mit dieser Art des Denkens erhebliche Schwierigkeiten hatte, eben weil er in „richtig oder falsch“ erzogen worden war.

„Wie kann etwas erfolgreich sein, wenn man die Erfahrung macht, wie etwas NICHT funktioniert.“

Indem man jedes Ergebnis als neuen Wissensstand erkennt und auch als eine Form der Entwicklung akzeptiert, statt zu sagen, dass war ja falsch, um sich irgendwann gar nichts mehr zuzutrauen (Versagensangst), bringt ein Ergebnis, gleich wie es ausfallen mag, einen selbst in jedem Fall weiter. Darüber hinaus kann man sagen, man hat es gemacht und lebt nicht von der Theorie, wie es hätte sein können, wenn man es denn nur getan hätte.

Am Ende meinte mein Bekannter: Da hätte ich ja einfach nur einen Tauchsieder in den Kupfertopf stecken können.“ „Natürlich“, sagte ich, „die mechanische Prozesskette und der sich daraus ergebende Verlust sind viel zu groß.“

Um mit einem Motor mit einem Magnetrotor bspw. eine große Menge Wasser für die Heizung erwärmen zu wollen, benötigt man auch eine „eigene“ Heizung. Und um den Motor bspw. mit Solarstrom zu versorgen, eine Menge elektrisches Drumherum. Und das alles nur um mal etwas zu testen, ob es gehen würde… oder man im Notfall „Strom“ hat.

Für mich ging es bei dem Projekt darum: Habe ich die Disziplin, die Dinge entsprechend zu konstruieren und auszudrucken und/oder mechanisch herzustellen usw. und entsprechende Ergebnisse zu erzielen, mit dem was möglich ist – ohne das die Ausgaben davon galoppieren.

Wie gesagt: Freie Energie ist es dann, wenn sie einfach nichts mehr kostet. Alles andere erscheint mir wie die Jagd nach Freiheiten und somit in der falschen Richtung.

„Ja, aber wenn der „Blackout“ kommt“, fragte mich neulich jemand, worauf ich sagte: „Dann weiß ich eines gewiss: Ich brauche keine Beiträge mehr zu schreiben.“

Der Computer, das alte Handy und der Kühlschrank sind meine einzigen Geräte und wenn der Entsafter nicht mehr geht, kann ich die Mohrrüben auch so essen.

In Hagen hatte ein Bekannter nach dem Hochwasser drei Tage keinen Strom und musste dann alles wegwerfen, was in seiner großen Tiefkühltruhe war.

Sehen Sie: Ich mache mir nicht wirklich Gedanken darüber, was kommen könnte und bin hysterisch in der Vorbereitung. Das interessiert mich alles nicht.

Im Kern ging es mir darum zu zeigen, dass das alles nur unter gewissen Voraussetzungen Sinn ergibt und nicht unter dem Aspekt: „Hilfe, nächste Woche stellen sie den Strom ab!“

Wie habe ich vor ein paar Jahren geschrieben: „Du? Morgen geht die Welt unter.“ „Verdammt, ich muss noch einkaufen!“

„Eine beachtliche Erfahrung, in Furcht leben zu müssen. So ist es, wenn man ein Sklave ist.“ „Roy Batty“, The Blade Runner, 1982

Da können Sie mal sehen, was da in so einem Projekt alles drinsteckt – nicht einfach nur Mechanik, Wärme, Hoffnung, Strom usw.

Okay, geklebt habe ich auch – mit „J-B-Weld“. Der hält ca. 270 N/mm² stand und 290° C aus. Gelötet habe ich auch mal wieder – nach über 30 Jahren.

Vor geraumer Zeit kam jemand auf mich zu, der seine bisherige Konstruktion einer Halterung aus Edelstahl ändern und das Teil stattdessen gedruckt haben wollte. Ich konstruierte das Teil, um dann die Kosten für den Druck errechnen zu können.
Schnell stellte sich heraus, dass es Unfug war. Am Ende entwickelte ich ihm zwei kleinere Adapterbleche, die er an seine vorhandene Halterung anbringen konnte. Auf diese Weise war kein 3D-Druck mehr notwendig und er konnte mit seinem Blech-Anbieter weiter zusammenarbeiten.

Über die Jahre habe ich bei den Aufklärern, die alles mögliche traktiert haben, vermisst all die Dinge ins Netz zu stellen, die definitiv nicht funktioniert haben, und sich jeder andere hätte eine Menge Zeit sparen können.
Der gewohnte Denker will sich halt nicht in der Rolle des Versagers wiederfinden. Doch wie des Öfteren erwähnt: Im Kern ist es ja nur eine Rolle.

Letztlich kommt es auf das Gesamtzusammenspiel an. Improvisieren ist gut und schön, das habe ich auch prima drauf.
Doch man muss nicht alles beweisen, nur weil die Vorstellung besteht, dass es irgendwo einen Quanteneffekt gibt, der alles auf den Kopf stellen würde.
Denn den habe ich bereits kennen gelernt und davon handelt der Blog.

Sicher kann man inhaltlich noch mehr aus dem Getanen herauslesen. Doch reicht es, wenn man die Prinzipien erkannt hat, dann sind noch so viel Inhalte zweitrangig. Nur ein Sammler bekommt nie den Hals voll.

In Prinzipien zu denken und die Welt über Prinzipien verstehen zu wollen, ist übrigens viel einfacher und vor allem zeitsparender, als dem Letzten Detail hinterherzurennen, aus was das kleinste Teilchen bestehen würde. Ha, ha.

Gleiches findet sich in der Geschichte, wo es nicht darauf ankommt, wie die Magd hieß und mit welchem Herren sie die Nacht verbringen musste und wo die Hirse herkam, aus denen jene Kekse gemacht wurden, die sie kurz vor dem Prager Fenstersturz zum Tee gereicht hatte. DAS ist was für Sammler.

Der ganzheitliche Denker denkt vernetzt, und fragt sich lieber, welche Denk- und Verhaltensmuster des Menschen sind für die immer wieder gleichen Erscheinungen in der Weltgeschichte verantwortlich, was ihn sofort ins hier und jetzt führt und damit verbundener einziger Aufgabe von Bedeutung: Die Entwicklung des Menschen selbst, der sich durch noch so viel Technologie die letzten 10.000 Jahre nicht wirklich entwickelt hat – okay, im Haben schon.

Doch was hat ihn dieser Weg am Ende gekostet?

Er glaubt, dass mit Zahlen bedrucktes Papier etwas wert sei, mit der man seine Arbeit zu begleichen habe.

Was ist letztlich aus ihm geworden? Erfolgreich spielt er die Rolle des Sklaven, der sich selbst betrügt, noch darauf stolz ist und jeden als „Faulenzer“ und „Parasiten“ bezeichnet, der es ihm nicht gleichtut.

Es gibt vielleicht Parasiten, die sich an der Gesellschaft gütlich tun, was man ihnen dann vorhält, während sich die Mehrheit wie ein Parasit an der Erde und am Menschen selbst „gütlich“ tut, mit der Ausrede ja nicht anders zu können.
Der Zins bspw. ist etwas, was nicht da ist und doch zurückgefordert wird.

Mal was zum Vordenken.

Nachtrag: „Seit Anbeginn der Menschheit, streben wir nach Dingen, die außerhalb unserer Fähigkeiten liegen. Wir haben die Vögel beobachtet und Flugzeuge gebaut, um zu fliegen. Wir haben den Mond beobachtet und Raketen gebaut, um ihn zu erreichen. Im Verlauf der Geschichte, haben wir unsere eigene Evolution überholt – durch Technologie.“ Zitat: Immer noch unbekannt