cave19
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Neues beginnen

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(v1.1) Bevor man damit beginnen kann, bedarf es zunächst eines Gesamtbildes – einem Ist-Zustand des Bisherigen.
Ist-Zustand meint jedoch nicht dem der Inhalte und der damit verbundenen Verliebtheit nach noch mehr Details. Denn dann würde man ja nie fertig.

Es geht um die Prinzipien des Systems, die sich nicht selten hinter der Vielfalt seiner Inhalte, Unsäglichkeiten, Szenarien, Darbietungen, Erscheinungsformen und eifrigen Darstellern aus Pro- und Antagonisten zu verstecken versuchen und diese erzeugen. Solange man also diese Prinzipien nicht erkannt hat, braucht man getrost nichts Neues in Erwägung zu ziehen, da jegliches Denken, Verhalten und Handeln zum Alten, zum Gewohnten führt.

Die Mehrheit spielt in einem gemeinsam geschaffenen Schauspiel a) ohne es zu wissen und b) und ohne zu wissen, was sie so agieren lässt. Das liegt in der Regel daran, dass kaum jemand über seine eigenen Verhalten vordenkt und diese infrage stellt, weil andere das auch so machen, muss es einfach „richtig“ sein.

Das „Prinzip der Mehrheit“ wurde geschaffen, um zu verhindern, dass ein Einzelner den Zusammenhalt in Frage stellt. So wird bei den im System verbliebenen Akteuren das Argument vorgeschoben, „man“ müsse ja erst mal Mehrheiten bilden, um eine Vorstellung „durchzusetzen“.

Gewohnte Vorstellungen vom Mensch künstlich geschaffener Regelwerke, Methoden und Prinzipien müssen, weil sie sich nicht an den selbstregulierenden Regelwerken der Natur orientieren in der Tat „durchgesetzt“ werden. Schaut man genauer hin, sind jene, die sich vermeintlich als zivilisiert erachten, die eigentlichen Primitiven, da sie sich geistig Lichtjahre von den naturgegebenen Regelwerken bewegen.

Und warum, weil die künstliche Vorstellung Macht, Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut ihren Blick verschleiert. Darin eingebettet das sich als „Opfer“ darstellende Individuum, was in der Regel (aus seinen anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen heraus) nur auf seinen Moment wartet, um sich über andere erheben und richten zu wollen.

Seit wann muss man eine Vorstellung überhaupt durchsetzen? Eine am Leben und seinen Prinzipien orientierte Sicht- und Handelsweise, ist „per se“ nicht angreifbar. Es sei denn, jene wollen sich als Antagonisten des Lebens präsentieren.

„Es besteht ein wesentlicher Unterschied darin, ob eine Rolle bewusst spielt wird oder ob man die Rolle ist.“

Am Durchsetzungspunkt ist in der Regel eine quirliges Gegeneinander zu finden –Recht(s)habereien und Diskussionen. Alles Signale, dass vertretene Konzepte jedoch nicht weit genug gedacht sind, weil sie sich in der Regel nur an den gewohnten und bekannten Vorstellungen orientieren und sinnlos, sich für eine davon zu entscheiden.

Und so kann man sich auch einen Dialog mit der jeweiligen Gruppe ersparen, da diese in der Regel der Meinung ist, dass „man“ ein Angehöriger der „Anderen“ sei.
Das ist der Moment, wo man seinen eigenen Weg beschreitet.

„Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog aus „Age of Ultron“, Avengers 2

Es ist die Aufgabe – gleich wie lange ihre Umsetzung auch dauern mag – erfordert sie in jedem Fall eine Infragestellung aller bisherigen Vorstellungen, Methoden und Vorgehensweisen. An diesem Punkt ist es sinnvoll ein Gefühl zu entwickeln, dass „das Leben“ nicht nur ein kurzer Abschnitt einer gewohnten Vorstellung ist.

Der gewohnte Denker sieht sich als (fertig) ausgebildet, nicht selten vollgestopft mit Informationen, Titeln, Ideologien und Vorstellungen, die damit begründet werden: Weil es andere ja genauso tun, muss es wohl richtig sein.

Und so wird gerne – mit Titeln bepackt – von der Kanzel gepredigt, dass sich etwas ändern muss, ob das nun Theologie, Recht, Politik, Wissenschaft, Philosophie oder Psychologie ist, während das eigene „Revier“ natürlich „sauber“ ist.

Das ist aber nur klassische Schulpsychologie.“ „Ja, aber wir haben die großen Kongresse.“ Dialog mit einem Psychiater

Vereinfacht ausgedrückt, sind da zwei Ebenen. Realität und Wirklichkeit. Wirklichkeit im Sinne von „das was auf der Prozessebene (Systemebene) wirkt“ und in der Realität mit den gewohnten fünf Sinnen sicht- und spürbar erfassbar wird.
Mit „Hintergrund“ sind nicht einfach die gewohnten „Elite-Verschwörungstheorien“ gemeint, die so manchem nur allzu gerne über die Lippen gehen, um doch nur eine Schuldzuweisung und Feindbildprojektion etablieren zu wollen. Es wäre nur eine recht einfache Sichtweise.

Während eine Mehrheit denkt, weil sie eine Mehrheit ist, sei sie auf dem „richtigen“ Weg, laufen so Scharen von Gruppierungen (klerikal oder nicht klerikal oder sonst wie) in der Gegend herum, für sich die Wahrheit zu kennen, während sie einer näheren Betrachtung und damit verbundenem Dialog aus dem Wege gehen.

Es ist so, wie es ist: Zwar wird gefordert, dass sich etwas ändern soll, während insgeheim gehofft wird, selbst nicht betroffen zu sein. Es handelt sich hier um ein Phänomen fehlender Authentizität, das „so tun, als ob“, das Spiel.

Ein Spiel, was man für „ernst“ nimmt, weil man für das „so tun, als ob“ mit Geld belohnt wird. Ich denke – lieber Leser – wir sind gerade an einem Punkt angelangt, wo der „Wizard of Oz“ den Vorhang beiseite schiebt und vor das Publikum tritt.

„Job ist nicht gleich Beruf und Beruf nicht gleich Berufung.“

Doch Dinge sind immer so wie sie sind. Lediglich der Mensch gibt ihnen eine Bedeutung, die wohl im Sinne seiner eigenen wahren Aufgabe geistiger Entwicklung notwendig sind.

„Mit dem Wissen was man hat, bekommt man immer das, was man kennt.“

Jedoch bestimmen seine anerzogenen Denk- und Verhaltensweisen, ob der Mensch sich auf Abwegen befindet (um etwas zu lernen und dies in der Regel – anerzogen – verdrängt) oder ob er sich offen dazu entschließt, sich aus dem gewohnten Teufelskreis heraus zu entfalten. Jener, der nur durch seine gewohnten Denk- und Verhaltensweisen erzeugt wird.

Das sich kämpferisch gebende Opfer, wird hierin stets eine Ausrede finden, dass die „Anderen“… schuld seien, dass es sich ja nicht entwickeln kann und nicht selten auf andere wartet.

„Wir sollten suchen, was da ist und nicht, was wir gerne hätten.“ John Worricker, „Page Eight“, 2012

Warum ich so wenig über dass Neue schreibe? Das „Neue“ fängt in Ihrem Kopf an und nur Sie entscheiden.

Musikalische Untermalung: