Not for you?
(v1.0) Ich finde es gut, wenn sich ab und zu auch mal jemand meldet, weil er eigene zu dem hier auf dem Blog veröffentlichten Gedanken hat, um so eine Art „Veto“ einzulegen. Mitunter meint auch so mancher, sich garstig zu geben.
Um es so zu sagen: Es geht nicht um das Gewohnte, sondern um dessen Infragestellung.
„Wenn Sie alles verstünden, was ich sage, dann wären Sie ich.“ Miles Davis
Nochmals darauf hinweisend: Interessant, wenn für so manchen doch alles nur Unfug sein soll, warum regt er sich dann darüber so auf, bzw. beschäftigt sich überhaupt damit? Weil es eben doch nicht so ist?
„Problemorientierte sehen Probleme. Zweifler zweifeln.“
Wie war das noch mit der Meinungsfreiheit? Ich vergesse das immer… Ach so, jene können ja nicht anders… ich auch nicht. Die Aufgabe heißt: Infragestellung des Systems der alten Ordnung.
Lange davor gab es das Gewohnte und das hat mir als Kind schon nicht gefallen, verbunden mit dem Gefühl, dass insgesamt etwas nicht stimmt(e).
Was das System angeht, es bedarf kein Vorgehen, dass sogenannte „Gegner“ erst einmal weg müssen! Die Prinzipien des Systems infrage zu stellen, genügt vollkommen. Dazu ist es ja auch gedacht.
Über einen feinen Unterschied
Das Infragestellen von Systemen und deren Prinzipien ist etwas anderes, als gewohnt nur gegen etwas zu sein.
Dagegen sein, würde die Anwendung eines Verdrängungskonzeptes notwendig machen, was wiederum einen „Gegner“ hervorbringen würde, der sich alsdann in gewohnter Weise zu verteidigen meint.
Im Prozess der Infragestellung hingegen kann ein System weiter bestehen bleiben, während es im laufenden Prozess für einen selbst immer mehr an gewohnter Bedeutung verliert und zu einer anderen Bedeutung gelangt, die man ihm verleiht.
Der gewohnte Systemteilnehmer wird dabei ungewollt zum Informationsgeber/Lehrer, wobei es nicht darum geht, sein Gesagtes einfach nur zu übernehmen oder sich in übliche Diskussionen zu verwickeln, sondern jenes infrage zu stellen.
Wenn mitunter so „herumkritisiert“ wird, vergisst der eine oder andere: Niemand ist gezwungen, irgendetwas mitmachen „zu müssen“.
Schließlich liegt es am Einzelnen selbst. Man braucht niemanden zu überzeugen oder gar ihn mitzunehmen.
Dass das „alternativlose System“ mittlerweile nicht mehr „alternativlos“ ist, das ist doch schon mal was. Der Gewohnte kann es deshalb nicht erkennen, eben weil er dies eben mit gewohnten Denk- und Verhaltensweisen betrachtet.
Erinnernd: Das System erzeugt und hält sich durch die eigenen Denk- und Verhaltensweisen, davon abgeleitete Konventionen, Glaubenssätze und gesellschaftlichen Wertvorstellungen aufrecht. Es ist ein mentales Konstrukt IN dem sich der Mensch – in der Regel, unbewusst darüber – bewegt.
Darauf zu warten – wie so mancher meint – dass sich das System ändert, oder ein anderes „da“ ist, um dann gewohnt wieder mitzumachen, funktioniert also nicht, wenn man nicht selbstständig umdenkt.
„An dem Tag, an dem man erkennt, dass niemandem etwas, jemand, „die Wahrheit“ u. das Leben gehört, ist auch der Tag, an dem man nichts mehr verliert.“
Für den Gewohnten besteht – was seine Entwicklung angeht – allerdings ein Nachteil, da der Prozess der Infragestellung (ein mentales Werkzeug) und sich daraus ergebende Erkenntnisse, nicht einfach kopierbar sind. Schließlich geht es ja auch um Individualität.
Es gibt keine für alle, gießkannenartig verteilbare Standardlösung, wo man bspw. zwei, drei Wochenend-Seminare absolviert und am Ende ein Teilnehmerzertifikat und eine Verschwiegenheitserklärung erhält… Es gibt nämlich zwei Verschwiegenheitserklärungen… eine mit Blut unterschrieben… Scherz.
Schon gar nicht geht es darum, ein Geschäft daraus zu machen.
Jemand meinte mal vor geraumer Zeit, dass er schon vier Stunden auf dem Blog gelesen hat und noch immer nicht wisse, wie man aus dem System kommt, schließlich habe er nicht den ganzen Urlaub (14 Tage) dafür Zeit. Der typische Auswendiglerner.
Letztlich offenbart sich: Solange an den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, Konventionen, Glaubenssätzen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen festgehalten wird, solange bewegt sich die Masse mit ihren Oberherrschaften „in einem Boot“, gleich wie lautstark und ausdrucksvoll mit dem Finger auf „die Schuldigen“ gezeigt werden mag.
Da jeder, aufgrund seiner Individualität, seinen Erfahrungen und Talenten, seinen eigenen Weg hat, geht es auf dem Blog um das System, in dem sich mental bewegt wird und nicht um irgendwelche kopierbaren, erfolgversprechenden Vorgehensweisen, was nur eine für das System typische Denkweise wäre, beruhend auf gewohnter Erziehung zu Gehorsamsbereitschaft, Entsprechung sowie der Erziehung im Haben.
Die aktuellen Geschehnisse und politischen Bemühungen, zielen auf keine wirklich gewohnte, brauchbare Politik mehr ab.
Am wenigsten bringt es was, dem politischen Gegner die Schuld dafür zu geben. An diesem Punkt sind jene miteinander untrennbar verbunden, solange sie an ihren gewohnten Denk- und Verhaltensweisen festhalten, und sich dadurch nur selbst und gegenseitig abschaffen.
Es handelt sich insgesamt um klassische Politik, im Fokus gewohnter Betreuung der Bevölkerung, die sich wiederum selbst auf arbeiten gehen, Geld verdienen und wieder ausgeben reduziert.
Wenn es um oft geforderte Veränderungen geht, wird sich als erstes auf das Portemonnaie zurückgezogen, wenn es möglicherweise ums Umdenken geht.
„Alles oder nichts“, so lautet das Motto, und es darf nichts anderes geben, was nicht nur möglicherweise die Existenz gefährdet, sondern bereits theoretisch, möglicherweise die Existenz gefährden KÖNNTE. Also wird auf die Rückkehr des Bisherigen gewartet, gehofft, alles andere ignoriert, stigmatisiert und vertrieben.
Auf der anderen Seite gibt es jene wenigen, die sehr aggressiv auf so manchen Gedanken reagieren, weil sie ihn mitunter nicht verstehen und sich dann auszulassen meinen.
„Kapitalismus ist eine Erscheinung des Systems der alten Ordnung, der seine Existenz aus dem anerzogenen Glauben des im Haben erzogenen Menschen an künstliche Werte bezieht, über die sich der Mensch zu definieren versucht.“
Das ist verständlich, dennoch schreibe ich so, wie ich schreibe, die Leser kenne ich nicht.
Dass die weiträumig erkannten „Probleme“ nur Symptome gesellschaftlich etablierter Denk- und Verhaltensweisen sind, davon abgeleitete Konventionen, Glaubenssätze und gesellschaftliche Wertvorstellungen, will kaum einer hören, weil man sich ja gewohnt für den „Guten“ oder die „Gute“ hält, und demnach die anderen die „Bösen“ sein müssen. Doch es geht nicht einfach um „Gut oder Böse“.
Das wurde gesellschaftlich nur etabliert, damit sich die Bevölkerung selbst und gegenseitig spaltet und jeder „artig sein“ muss, wenn er dazugehören und von den wohlwollend zugestandenen Privilegien der Autoritäten und der Anerkennung der Gesellschaft partizipieren will.
Wer in den Genuss von wohlwollend zugestandenem Privilegien, Besitztümern und Eigentum gelangt ist, was ihm alsdann „gehört“, der wird nicht gegen seine Oberherrschaften meutern, die ihm die Privilegien (Vorrechte auf…) einst zugestanden haben.
Reklame: Es geht nicht darum, dass das System nur „weg muss“, was Humbug ist – auch geht es nicht darum, nur reichlich dagegen zu sein.
Man stellt die Prinzipien des Systems, auf denen es beruht, infrage. Ein friedlicher Vorgang, da bedarf es auch keiner Gewalt, denn sonst wäre alles vergeblich. Gewalt ist ein Handlungsmuster des bestehenden Systems.
Wer Gewalt anwendet, um es zu überwinden, wird zu jenen, die er damit zu verdrängen versuchte.
Es ist ein Blog, wo die Gedanken, die hier so „hereingeflogen“ kommen, in einen Kontext gebracht werden, im Sinne der Infragestellung des bestehenden Systems.
Es handelt sich hier nicht um die Aufforderung zu einem „Sprung ins kalte Wasser“ oder sonstigem, hirnrissigen Aktionismus, falls sich der eine oder andere damit auseinandersetzt, und meint sogleich reagieren zu müssen.