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Phänomen „Konflikt“

Lesezeit: ca. 13 Minuten

(v1.1, hinweisend) Hat man sich mit dem System hinter allem und mit seinen, mitunter heftig kritisierten, sicht- und spürbaren Erscheinungen (Phänomene, „Probleme“, Symptome) auseinandergesetzt und es mit! dessen Hilfe für sich selbst Schritt für Schritt infrage gestellt, beruhen Konflikte auf der wohlwollend zugestandenen Vorstellung, dass einem etwas, jemand, „die Wahrheit“, das Leben usw. gehören würden,… die einem ein möglicher „Feind“ früher oder später wieder nehmen, bzw. streitig machen könnte.

Hinweisend: Die Vorstellung, dass etwas passieren könnte, sorgt dafür, dass man sich selbst nicht mehr frei fühlt, jedoch einem anderen dafür die Schuld zu geben meint.

Auf „das eigene Anrecht“ beruhend, begibt man sich – mitunter „hintergründlich bestärkt“ – auf den Weg, den ersonnenen Gegner in entscheidender Weise schwächen zu wollen, um sich so durchzusetzen. Gelebter Unfrieden geht seinen Weg.

„Erst müssen die anderen weg, damit wir dann das Neue machen können!“ „Und wann kommst du dann wieder?“

Reklame: Der „Feind“ ist nur eine Erfindung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen. Diese sind der „Feind“ selbst, um so die eigene Handlungsexistenz weiter rechtfertigen zu wollen. Auf diese Weise bleiben die Konfliktteilnehmer einem „gelobten Land“ fern.

Seit meiner Geburt begegnet mir immer wieder der Konflikt zwischen „Israel“ und „Palästina“. Das erste Mal in 1972 im Fernsehen zu den Olympischen Sommerspielen in München, in den Nachrichten über die Jahre, „Exodus“, „München“ usw.

Hat man sich mit dem System hinter allem auseinandergesetzt, unterscheiden sich die Gegner zwar inhaltlich, jedoch nicht von ihren Prinzipien her.
Sie bewegen sich innerhalb eines wechselseitigen (reziproken) Prozessmuster – einem gemeinsamen Gegeneinander – „getriggert“ von ihren eigenen Denk- und Verhaltensweisen. In der Regel getrieben vom „Anrecht“ auf etwas vom oben Beschriebenen und/oder dem „Anrecht“ auf Rache und Vergeltung.

Ein beobachtbarer Prozess, der auch die nachfolgenden Generationen aufzehrt, in der Vorstellung nicht anders zu können, weil sie von ihresgleichen traditionell darauf konditioniert werden.

Für den Beobachter heißt es stets, ob er für oder gegen… welche Seite er auch immer ist (oder sich aus der Entscheidung heraushält). Ob man für jene oder die andere Seite ist, ist lediglich die übliche, jedoch nicht die wesentliche Frage.

„Bist du auf unserer Seite?“ „Ich glaube, so einfach ist das nicht.“ „Dann sollte es aber schnell so einfach werden.“ „Ich bin auf der Seite des Lebens.“ Dialog aus Avengers: Age of Ultron, 2015

Die Frage nach der Schuld des Gegners, führt im Grunde nicht weiter, da sie nur die eigene Entmachtung bedeutet, für die man wiederum dem Gegner die Schuld gibt. Gegenseitige Unter-Haltung!

Erneute Reklame: Der „Feind“ ist nur eine Erfindung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen. Diese sind der „Feind“ selbst, um so die eigene Handlungsexistenz weiter rechtfertigen zu wollen.

Konflikte weisen darauf hin, dass auf beiden/mehreren Seiten nicht weit genug gedacht wird.

Hat man jedoch den Unterschied zwischen Mensch und Person erfasst und damit auch das Rollenspiel, wie auch die vom Menschen geschaffenen, jedoch künstlichen Werte, Konventionen und Glaubenssätze realisiert und nimmt nur für einen Moment an, dass niemandem etwas, jemand, „die Wahrheit“ und das Leben gehört und es damit nichts zu verlieren gibt, verkommen alle Bemühungen, etwas zu erringen, einen ersonnenen Feind zu verdrängen, zu einem nutzlosen Beschäftigtsein.

„Mein alter Herr hatte folgendes Motto: Frieden bedeutet, dass man einen größeren Stock hat, als der andere.“ „Tony Stark“, Iron Man, 2008

Besteht die gewohnte Aufgabe darin, die eigenen, zerstörerischen Denk- und Verhaltensweisen durch den im Gegner erkannten „Feind“ weiter rechtfertigen zu wollen, ist es jedoch besser, diese für sich infrage zu stellen, wenn man über „Frieden“ nachdenkt und ihn nicht dadurch zu erreichen versucht, dass „die anderen“ erst mal „weg“ müssen.

Frieden entsteht zudem nicht im Akt, gemeinsam ein Stück Papier zu unterschreiben, sich anschließend die Hand zu geben und damit habe es sich bereits, während es anschließend wieder darum geht, nur so weiterzumachen wie bisher, was früher oder später wieder zu Konflikten führt.

„Gewalt ist das Werkzeug der Unwissenden…und ihren Gegnern.“

„An dem Tag, an dem man für sich erkennt, dass niemandem etwas gehört, ist auch der Tag, an dem man nichts mehr verliert.“

Gewohntes
Was zunächst „recht nett“ erscheint, weil man in der Kindheit „bekam“ und „hatte“, beruht diese Vorgehensweise auf der gewohnten Erziehung des Menschen im Haben. Traditionen – um etwas „darzustellen“ – „zu sein“, dazuzugehören, anerkannt zu werden… solange man „gehorcht“ und „entspricht“.

„Du bist solange „gut“, solange mir das gefällt.“

Wer „hat“ – wie gesagt – der kann jedoch auch wieder „verlieren“, ob durch einen „Feind“ oder durch die eigenen, irrationalen Autoritäten, die einem das eine oder andere einst zugestanden haben.

„In Religionen ist das „Ich“ in der Figur des Teufels manifestiert. Natürlich realisiert niemand, wie klug das „Ich“ ist, denn es erschuf den Teufel, und man kann jemand anders die Schuld geben.“ Dr. Deepak Chopra, M. D., Revolver, 2005

Wer gewohnt „behalten“ will, der „gehorcht“ und „entspricht“, „kämpft“ und „verteidigt“, oder zahlt dafür seine Abgaben, Gebühren und Steuern usw., mitunter an jene, die ihm einst das Privileg wohlwollend gewährten, um selbst auch weiterhin von „Eigentum“ und „Besitz“ zu sprechen.

Hat man es mit ständigem Verhaltenswechsel der so entstandenen Autoritäten zu tun, nervt das mit der Zeit. Was vor kurzem noch galt, entpuppte sich als emotionales Fahnenspielchen im Wind. Jenen kann man auch keine schuld geben, weil sie es nicht besser wussten/wissen.

„Die Grundlage eines Staates – so Hobbes – bildet der Gehorsam der Untertanen, auch „Bürger“ genannt, gegenüber ihren – wie er schreibt – „Oberherren“ – jenem, als die höchste Staatsgewalt und Souverän.
Der „Oberherr“ ist gleichzeitig auch der Gesetzgeber. Übertretungen der vom Oberherren gegebenen Gesetze gleichen der Verachtung seiner Person, so Hobbes.“ Aus dem Beitrag: „Thomas Hobbes’ „Leviathan“ (Teil 1?)“

Es ist ein Irrglaube, die Familie „heilig“ zu sprechen, um alsdann ihren nachfolgenden Institutionen in irgendeiner Weise die Schuld geben, wenn eine Gesellschaft zunehmend „verkommt“.

Die Vorstellung, dass einem das jung geborene Leben gehören würde, wird als „Freibrief“ für die meist gewohnte Erziehung zu Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung genommen, gedeckelt mit den üblich zugestandenen Privilegien und gesellschaftlich etablierten Wertvorstellungen, um letztlich daraus einen Sklaven (Neudeutsch: Arbeiter, Personal, Angestellter, Facharbeiter usw.) für seine heutigen und zukünftigen, irrationalen Autoritäten zu machen.

Dem geht voraus, dass der Mensch einem „gehört“, was nach der Geburt in der Familie gewohnt „geregelt“, bevor er zur „Rolle“ umerzogen wird… weil man es auch nicht anders kennt, heißt das noch lange nicht, dass es auch anders sein kann.

Würde man das junge Leben in seiner Entwicklung lediglich bewusst begleiten, im Sinne seiner individuellen Entwicklung und in Beziehung zu einer rationalen Autorität, statt gewohnt, dass „es“ wegen einer irrationalen Autorität weiter nur zu „entsprechen“ hat, so entwickelte sich ein vollkommen anderer Mensch. Was für seinen „Begleiter“ gleichsam bedeutet, dass er sich ebenfalls weiterentwickelt.

Wenn andere an „etwas“ schuld sein sollen, um weiter als gewohnt zu blicken, ist es eher für alle von Vorteil, ab sofort – und sich künftig dabei selbst beobachtend – jegliche Schuldzuweisungen grundsätzlich zu unterlassen – gleich wie sehr es „unter den Nägeln brennt“.

Es geht um die eigene und gleichzeitig auch die gesellschaftliche Entwicklung jedes einzelnen Menschen. Es gibt keinen Grund, dass erst ein anderer „weg“ muss, damit man dann das „Neue“ machen kann. Denn dann ist man irgendwann selbst „weg“.

Ich handhabe es für mich in der Weise, dass niemand mitmachen braucht, wenn es um die Infragestellung des Systems geht, jedoch mir in seiner Art zu leben, zu argumentieren, seine Sichtweisen und Haltungen usw., dadurch weiterhilft, damit ich meine Denk- und Verhaltensweisen – und damit auch das System – infrage stellen kann.

Das System ist dazu gedacht, es von seinen Prinzipien entweder zu wiederholen, was zum Üblichen führt, was man gerade beobachten kann, oder man stellt die Prinzipien des Systems infrage, was zu einem invertierten Gegenstück des gewohnten Systems führt.

Wie so mancher mal meinte: „Wir haben ja kein „anderes System“, und es müsste erst mal eines vorhanden sein“, funktioniert das natürlich nicht, wenn man das bestehende mit den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen erzeugt und aufrechterhält, man diese beizubehalten gedenkt, während gleichzeitig auf ein anderes System „gewartet“ wird.

Es wird viel gefragt, wie man aus der „Nummer“ herauskommt. Das geschieht – wie gesagt – über den Prozess der Infragestellung, wo das System, in dem sich gewohnt mental bewegt wird, (ohne es in der Regel selbst zu hinterfragen), dieses zunächst wahrzunehmen, und sich nicht nur über dessen sicht- und spürbare Auswirkungen heftig zu beklagen, zu jammern und sich gewohnt zu beschweren.

„Wer sich beschwert, der erleichtert sich nicht.“

Letztere sind alles anerzogene Denk- und Verhaltensweisen, die ebenfalls typisch für das System sind und für die Opferrolle, die weiträumig als „normal“ gehandhabt wird.

Man entwickelt sich, wenn man sich den Herausforderungen stellt, was nicht bedeutet nur genug „gegen“ etwas zu sein oder gegen etwas zu kämpfen, um nur im gewohnt klassischen Sinne „gewinnen“ zu wollen.

„Gewinnen“ und „verlieren“ sind lediglich Bestrebungen in der Illusion eines gewohnt geistigen getrennt sein. Die sich daraus ergebenden Rollen heißen „Verlierer“ und „Gewinner“ – nur zwei weitere Rollen innerhalb eines weiteren Rollen-, innerhalb eines Nullsummenspiels.

Ein beobachtetes Gegeneinander ist – wie gesagt – ein Phänomen, dass auf beiden Seiten nicht weit genug gedacht wird, was die Frage impliziert, was ist die gemeinsam verbindende Überschrift?

An diesem Punkt mag ich Sie nochmals beunruhigen, dass nicht alles, was Ihr verstand sagt, gleich die passende Antwort ist, solange Sie sich mit Ihren Denk- und Verhaltensweisen nicht wirklich auseinandergesetzt haben.

Hinweisend: Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“