Politische Schauspielereien
Wer sich noch in der Vorstellung bewegt, es handele sich in(!) diesem Land um eine Demokratie (deshalb heißt sie ja auch „repräsentative Demokratie“), mag sich die Frage gefallen lassen, was ihn dazu motiviert, eine derartige Sichtweise vor sich her zu tragen.
In der Regel, weil er „eh’ nichts damit zu tun hat“ oder haben will („Man könne ja sowieso nichts machen.“), er ja „arbeiten und Geld verdienen“ müsse oder weil er selbst als politischer Akteur unterwegs ist und/oder weil er von den Entscheidungen der Politik maßgeblich profitiert. Sicher gibt es noch weitere Argumente. und hervorragende Laborbedingungen.
Da macht sich auch kaum jemand um das ewige Gerangel um Mehrheiten Gedanken – ein Zeichen, dass am politischen Gesamtkonzept grundsätzlich etwas nicht funktioniert. Denn wer braucht für was Mehrheiten, wenn er ordinär nur um Überhebung und Verdrängung anderer Meinungen geht? Deshalb heißt es ja auch „Wahlkampf“. Das Konzept hinter der Mehrheitsbildung mag also grundsätzlich in Frage gestellt werden.
Klassische Politik ist mit ihrem Konzept – auch systembedingt – an ihre „natürliche“ Grenze geraten. Da helfen weder neue Parteien (in der Kirche heißt das Sekten) noch neue Gesichter, wenn das Denken mit einen „Pointer“ auf Gestern verweist.
Alles in allem liegt mit der klassischen Politik ein durch Hoffnung auf Vorteile motiviertes Glaubensgebilde vor – man ist es ja so „gewohnt“, was allzu gerne auch mit „normal“ verwechselt wird.
Das ändert sich vom Prinzip her auch dann nicht, wenn man „BRD“ durch ähnliche „Gebilde“ ersetzen würde, während das Erkieren (also erwählen) von Vorgesetzten (in jeglicher Form) fröhlich weiter betrieben wird, die dann fortan „gerecht“ über Geschicke und Zukunft der Masse befinden sollen.
„Der Mensch macht sich durch Verschiebung der Verantwortung selbst zum Sklaven und schafft sich so seine Herren, die ihm sagen, was er zu tun hat.“
Bei der „BRD“ ist es nur allzu offensichtlich, dass ihr einige, jedoch wesentliche Aspekte einer „echten Staatsfiktion“ über die vielen Jahre „abhanden“ gekommen ist.
Mit dieser Aussage wird man recht fix von den „BRD-Gläubigen“ zum „Reichsbürger“ gebrandmarkt, was jedoch mehr an gewohnten politischen Reaktionismus erinnert und sich auf dem Rücken konventionell-traditioneller Denk- und Verhaltensmuster ein Stelldichein gibt.
„Als politischer Begriff bezeichnet Reaktion einerseits den „Versuch, überholte gesellschaftliche Verhältnisse gegen Änderungsabsichten (reformerischer oder revolutionärer Art) zu verteidigen“ und andererseits die „Gesamtheit der fortschrittsfeindlichen politischen Kräfte“.
Das Adjektiv „reaktionär“ steht entsprechend für „an nicht mehr zeitgemäßen [politischen] Verhältnissen festhaltend“; das Substantiv „Reaktionär“ wurde zum Synonym für einen Ewiggestrigen. Oft wird „Reaktion“ als Kampfbegriff und abwertend gebraucht.“ Wikipedia
Ich kann Sie an dieser Stelle vollständig beunruhigen: Ich bin ein Terrorist – behaupten zumindest das die anderen. Nun ja… ohne Staatsangehörigkeit bewege ich mich genau wo?
In der Aufklärerszene selbst übt man sich noch im Auftragen alter Klamotten und geht der eigentlichen (im Sinn von „wesentlich“) Aufgabe noch aus dem Weg.
Es fehlt der Willen zur Überwindung der in ihr wirkenden Systemkonventionen, konzentriert sie sich noch auf Erhaltung, Bewahrung, Verteidigung und Wiederauferstehung… des Gestrigen.
„Gestern war alles besser.“ „Nein! Vorgestern.“
Wir – also Sie und ich – haben es im Kern mit zwei politischen Strömungen zu tun.
Die eine, die sich durch eine konservative Denkhaltung (bewahren, sichern und verfestigen(!) des Erreichten, vordringlich gesellschaftlich-materielle Entwicklung) und bei näherer Betrachtung auch gegen den natürlichen Lebensprozess wendet und eine Strömung, die sich durch die natürlichen Prinzipien des Lebensprozesses (einschließlich gesellschaftlicher, innerer Entwicklung) zum Ausdruck bringt.
Da täuscht auch keine bekannte Ideologie darüber hinweg.
„Reichsbürger? Das können Sie gleich stecken lassen.“
Die aktuelle Situation lässt sich jedoch dahingehend deuten, dass sich konservative Haltungen zunehmend einem Auflösungsprozess gegenüber sehen, da Gewohntes keine Wirksamkeit mehr zeigt – nur ein Phänomen des auf vielen Ebenen global stattfindenden Paradigmenwechsels.
Das Gestern als das neue Morgen verkaufen zu wollen, ist dabei auch keine Erfindung der Politik.
Diese rückwärts gerichtete Sicht- und Handlungsweise beruht auf einer Bestrafung des Menschen in seiner Jugend für eigenständiges sich entwickeln und Erfahrungen machen wollen.
Diese Bestrafung ist auch die Geburtsstätte der Verdrängung, wenn das Verdrängungsverhalten nicht bereits vorher vom nahen Betreuungsumfeld abgeschaut worden ist.
Die klassische Politik orientiert sich nur an dem sich daraus ergebenden Verhalten und schützt „nur“ ihre gläubige Wählerschaft – meist vor der Veränderung selbst – zumindest versuchte sie es – eine Zeit lang.
Wandel erfordert jedoch Veränderung, und nur so tun, als ob, was den meisten gern so aus dem Munde entweicht, reicht im Kern nicht aus.
Die gesamte alte Weltordnung ist darauf ausgerichtet – ein System, nahezu vom Lebensprozess abgekoppelt. Da nutzt es wenig, sich nur innerhalb zu bewegen, in der Vorstellung etwas „dagegen“ tun zu können. Das ist das eigentliche „geistige Meer“, aus dem sich der Mensch zu erheben hat. So am Rande.
Die „alte Nummer“ funktioniert auch nur solange, wie sich der Mensch in der Außenorientierung und somit auch in einer trefflichen Manipulierfähigkeit selbst bewegt – mit all seinen System erhaltenden Annehmlichkeiten, die über die meist herrschende, innere Leere hinwegtäuschen soll.
Selbstwertgefühl ist jedenfalls kein Zustand, der sich durch Besitz, Hab und Gut und dessen Mehrung und Verteidung zum Ausdruck bringt. So am Rande.
Solange hierüber keine wirkliche und vor allem umfängliche Aufklärung betrieben wird, solange bewegt sich die Aufklärerszene auf ausgetretenen Pfaden – sich selbst auf den „Systemleim“ gehend.
„EU-Haushaltskommissar Oettinger nannte die Einigung einen „echten Durchbruch“. Es zeige sich, dass europäische Lösungen möglich seien, sagte er im Deutschlandfunk. Nun gehe es darum, dass man intensiver versuche, innerhalb und außerhalb der EU Zentren einzurichten, in denen die Menschenwürde gewahrt werde, aber in denen auch eine Aufenthaltspflicht gelte.“ Deutschlandfunk
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Art. 1 GG, Satz 1
Um- und Weiterdenken macht immer noch Sinn.