Querbeeter*innen

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(v1.2) Während man einer breiten Leserschaft noch immer einen Angriff auf die unantastbare Menschenwürde verkaufen kann, sind so manche fest davon überzeugt, es gäbe jene in der Rolle der Faschisten nur „oben“, während sich der Rest ja nur als unschuldige Opfer der Umstände zu erkennen meint. Den wenigen gesellschaftlichen Befehlsgebern steht die breite Masse der Befehlsempfänger entgegen. Nur so funktioniert Faschismus.

Nebenbei: Es gibt ein Wort, was man nicht „vergendern“ kann: Samenspender. Es gibt ja auch keine Stewardess*innen.

Noch immer geht es um die „Offenlegung der Corona-Zeit und ihrer schuldigen Verfechter“, während das Wesentliche, nämlich der in der Mehrheit wirkende Faschismus, als ein wechselwirkendes Phänomen hierarchischer Organisationsstrukturen, die sich wiederum auf gewohnter Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung zu errichten wissen, übersehen wird.

Ebenso herrscht die Vorstellung, dem politischen Treiben nur mit den üblichen Klageliedchen, „Widerständchen“ und „Hinterhofrevolutiönchen“ anders lautender Staaten begegnen zu wollen, während der Rest an gesellschaftlichen Werkzeugen auch nicht viel besser ist. Das Wesentliche wird nicht geschaut, sondern nur das Beklagens-, das Bekämpfenswerte, was typisch für die in den Familien erzogenen Untertanen ist.

Die Vorstellung etwas, jemand oder gar das Leben sein Eigen nennen zu wollen, was man somit auch wieder verlieren kann, zeigt weiterhin seine Wirkung in Form üblich typischer Angepasstheit, (heimlich) verbunden mit sehnsüchtiger Erwartung auf „gerechte Führer“ oder „heilbringende Erlöser“, die die „Ungerechten“ im Auftrag der Ohnmächtigen zur Rechenschaft ziehen werden.
Dass die Nummer der Untertänigkeit ihren Anfang in der eigenen Familie nimmt, will dabei kaum jemand hören, während von dort weiter das „Kanonenfutter für das System“ geprägt wird.

„Willkommen ist, wer sich wie ein Sklave verhält. So gehört er dazu.“

Dass es bei dem ganzen politischen Spektakel nur noch darum geht, dass die Bevölkerung endlich wieder selbst und dauerhaft denkt, erkennt kaum jemand oder ignoriert diesen Aspekt geflissentlich.
Ich kannte jemanden, der konnte auch mit 83 Jahren noch etwas dazulernen, weshalb es also nie zu spät ist,… sondern mitunter nur so erscheint.

Die tägliche Auseinandersetzung mit den durchs Dorf getriebenen Neuigkeiten, die sich vom Prinzip her nicht unterscheiden, da es sich lediglich, um Inszenierungen und Symptome handelt, lässt die inhaltlich wissbegierige Masse und ihre „Veröffentlicher“ gemütlich im Kreise drehen. Der Schmerz scheint also noch nicht groß genug zu sein.

Die meisten lernen nur deswegen mit Schmerz, weil sie mit Schmerz erfahren haben, die eigene Entwicklung besser zu unterlassen, da es „gesünder“ war, nicht schlauer zu sein, als die Autorität, die für einen „verantwortlich“ war.

Ohne Auseinandersetzung mit dem System und den es erzeugenden Denk- und Verhaltensweisen und damit verbundenen Prinzipien, verweilen jene in der Rolle der Herrschaften mit jenen in der Rolle der gedungenen Untertanen weiter „in einem Boot“ – selbst wenn es beiden nicht gefällt.

Es handelt sich hier um eine für beide geschlossene Veranstaltung, wo die Älteren nicht mehr gewillt sind, die Jüngeren mangels Erfahrungen nicht verstehen.
Die dazwischen sind zu sehr damit beschäftigt, auch weiterhin ihre Existenz und das Erreichte „am Laufen“ zu halten.

Bestrebungen, von denen sich nicht wenige, nur zu nähren wissen, während die einen mit dem Finger auf jene in der oktroyierten Rolle „der Faulen“ zu zeigen meinen, jedoch – systembedingt – andere übersehen, für deren Rollenexistenz die Masse auch noch selbst verantwortlich ist.

Dies, weil sie ihre Stimme, jedem ihnen sympathisch erscheinenden „Amtsanwärter“, der ihnen erzählt, was sie gerne zu hören bereit sind, in die Hand drücken – in der Hoffnung auf Wohlwollen und Erlösung… von Symptomen.

Den Flüchtlingsschleppern mit hohen Hafengebühren zu begegnen, ist letztlich nur reine Symptombekämpfung, die typisch für die Teilnehmer des Systems der alten Ordnung ist, die sich auch weiterhin der „Projektion eines Feindbildes“ bedienen, „bewaffnet“ mit der gewohnt oberflächlichen Vorstellung, damit etwas bewirken zu wollen, und dies für „normal“ erachtet wird.

Die Vorstellung, es handle sich beim US-Wahlkampf um ein Schauspiel, während nicht erkannt wird, dass jede Gesellschaft nur eine Ansammlung von Schauspielern ist, Menschen, die sich für ihre Rollen halten und so unwissentlich ein Teil einer mental geschlossenen Anstalt sind und glauben, alles sei „alternativlos und deswegen „ernst“. Ein Leben zwischen „Alles oder Nichts“.
Das will natürlich kaum jemand hören oder gar lesen, da dies bedeuten würde, sich möglicherweise einen Großteil des Lebens selbst „über den Tisch gezogen“ zu haben.

Die beharrliche Vorstellung, man müsse politische Entscheidungen, Handlungen und jene in der Rolle der Politiker nur lange genug kritisieren, um sie dann später gegen „gerechte Autoritäten“ auszutauschen, ist im Grunde nur der geistig übliche Kreisverkehr einer Gesellschaft, die sich zum Ziel gemacht hat, nicht erwachsen werden zu wollen, weiter beherrscht von ihren Denk- und Verhaltensweisen, Konventionen, Glaubenssätzen und üblichen Wertvorstellungen, während sie ihre eigene Versklavung weiter zu verteidigen gedenkt.
Ihr reichen scheinbar die üblichen Derivate der Freiheit, die sich „Freiheiten“, „Freizügigkeiten“ und sonstige, wohlwollend zugestandene „Freiheiten“ nennen – einschließlich der „finanziellen Freiheit“, die vom Prinzip her nichts anderes ist, wie „Arbeit macht frei“.

Was die Parteien und ihre Mitglieder betrifft, scheint man immer noch den Hinweis auf beiden Seiten zu ignorieren, dass diese für ihr Tun gar keine Verantwortung tragen, hinweisend §37 PartG i.V.m. §54 BGB, was sowohl jene in der Rolle der Wähler wie auch ihre „Auserkorenen“ betrifft.

Abgesehen davon, dass sich sogenannte „Staaten“ aus Personen konstituieren, für die sich der im Haben erzogene Mensch zu halten meint. Personen, die jedoch nur Fiktionen, Rollen, Hüllen und Masken sind.

Nachtrag: Letztlich liegt es am Einzelnen selbst…