Simulacra* & Simulation 2

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(v1.2) Zunächst bedanke ich mich für alle Gespräche der letzten Tage, wo sich Menschen mitunter auch mit Themen gemeldet haben, die bereits in der Vergangenheit reichlich „verwurstet“ wurden, für jene jedoch hochaktuell sind.

Wenn nun die Frage im Raum steht, wie man denn ein Thema „durch“ haben kann, so lautet dazu die passende Antwort: Wenn man das Prinzip der Existenz des Themas erkannt und verstanden hat, da alles andere nur in einer Dauerbeschäftigung mit Inhalten sowie Details von Details mündet, verbunden mit der Frage: „Was ist wahr, was ist erfunden“ und den damit verbundenen Diskussionen und Rechthabereien.

Ich freue mich für die gezeigte Motivation, die bei den Themen wirklich notwendig ist, dass die weiteren Schritte und Handlungen auch stets davon begleitet sind.
Doch bitte ich darum, dass ich die meisten Themen bereits hinter mir gelassen habe, weil sie sich eben nicht als DIE THEMEN entpuppten, bei denen man dauerhaft zu verweilen meinte.

Wie nett, dass es hin und wieder jene gibt, die mich daran zu erinnern versuchen, dass ihre Realität und damit verbundene Bedeutungen, die einzig geltende sein soll, nur weil eine gewisse Mehrheit davon überzeugt ist, dass es so sei. Das mag sogar sein und ist auch gut so, wenn jeder für sich unterwegs ist.

„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen**, die wir den Dinge verleihen.“ Epiktet 2.0

** Die Bedeutungen sind hingegen von den Denk- und Verhaltensweisen, Konventionen, Glaubenssätzen und Wertvorstellungen beeinflusst. Bei den Denk- und Verhaltensweisen geht es sogar soweit, dass sich der Mensch für diese hält.

Hin und wieder kommt in dem einen oder anderen Blog dieses gemeinsame Gegeneinander zur Sprache und damit auch die Frage, warum Zusammenarbeit nicht wirklich funktionieren will. Früher tauschte man sich noch über das eine oder andere Thema aus. Am Ende bleibt einem nur der eigene Weg, und das ist jenes Abenteuer, um das es im Kern geht.

Ich weiß noch, wie oft am Tag das Telefon im Aufklärer-Büro geklingelt hat und man sich rege austauschte.
Im Grunde ging es immer nur bis zu jenem Punkt, wo ihnen klar wurde, wenn man eine bestimmte Grenze überschreitet, hat das einfach seinen Preis – zumindest für diejenigen, die daran glaubten, dass das Erreichte ihnen gehören würde und sie es damit auch wieder verlieren könnten. Somit verschwanden sie wieder von der Bildfläche.

Der Mensch – erzogen im Haben – verteidigt die Vorstellung, ihm würde etwas, jemand oder gar das Leben gehören, was – diametral betrachtet – jedoch nicht der Fall ist.
Bei genauerem Hinschauen handelt es sich um zwei unterschiedliche Sicht- und Denkweisen bei der Betrachtung der Wirklichkeit und sich daraus ableitender Realität…. Weltanschauung.

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ A. Einstein

Beide Denkweisen sind in jedem Menschen angelegt, jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt, was man dann erst versteht, wenn man beide Denkweisen in sich realisiert (hat), was nichts mit vorab „Vorurteilen“ zu tun hat. So nebenbei.

Alsbald verschwanden jene aufbegehrenden und mitunter hoch motivierten Akteure wieder in der Versenkung und kehrten zu ihren anerzogenen Rollen und damit verbundenen „Werten“ zurück.
Manche „verloren“ alles, was einen „Statusdeutschen“ so ausmacht und schieben heute nur noch Frust, während ihre „Mitstreiter“ mittlerweile den „Styx“ überquert haben.

Bei allem Traktieren, reicht es einfach nicht, sich nur im gewohnten Rahmen zu bewegen, wo man eine Fiktion nur gegen eine andere auszutauschen meint, während jene Akteure die Masse bei der Betrachtung gedanklich zu übergehen versuchen. Das war übrigens allen Rechts- und Reichsgruppierungen gemein.
Der Versuch, erst die Organisatoren zu stellen, um anschließend auf jene in der Rolle der „Steuerzahler“ zu warten, entpuppte sich dabei stets als „Null-Nummer“.

Die Aufklärer-Szzzene hat sich über die Zeit teils in ein Geschäftsmodell verwandelt, was damit auch ein eindeutiges Zeichen für eine gewohnte Teilnahme am System belegt.
„Alles oder Nichts“, „entweder…oder“ lassen jenen dabei keinen Spielraum für andere als gewohnte Gedankenmodelle.

Wer sich an diesem Punkt am Wort „Modell“ stört: Es handelt sich stets um Modelle, nach denen der Mensch zu leben versucht, da er stets nur eine Interpretation der Wirklichkeit konstruiert und nicht die Wirklichkeit selbst.
Er schafft sich Abbilder der Wirklichkeit, die er – entsprechend seines Bewusstseins – in eine (gemeinsame) Realität überträgt.

Hat man den Unterschied zwischen „Person und Mensch“ jedoch verinnerlicht, so konstituieren sich Staaten nicht aus Menschen, sondern lediglich aus Personen.
Und da Personen nur Fiktionen, erfundene Rollen, Masken und Hüllen sind, so können daraus entstandene Staaten entsprechend auch nur Fiktionen sein, die dann durch künstliche Regelwerke „geregelt“ werden sollen und auch nur auf Personen Anwendung finden… für die sich die Menschen zu halten meinen.

„Ich bin…“

Aus diesem Grund ist es für mich auch nur Unfug, an solchen Projekten mitzuwirken. Ich gehöre keinem Staat an – also nichts mit Krankenversicherung, Rente, Leistungsansprüche, Konto oder Auto. Dafür auch kein „Deutsch“.

Erst neulich meinte jemand, dass man die Staatsangehörigkeit vererbt bekommt. Wenn man jedoch keine inne hat (Inhaber), beantragt man natürlich auch keine.
Da ein „Staat“ nur eine Fiktion ist, gleich wie sehr sich daran festgeklammert und argumentiert wird, ist es damit auch die geglaubte Staatsangehörigkeit.

Selbst wenn man es für DAS THEMA zu halten meint, hinter dem sich letztlich nur der Wunsch nach Fortführung der Betreuung und „Sicherheit“ verbirgt – meist verbunden mit der Vorstellung, dass man ja Recht auf Leben, Eigentum und Freiheit haben würde, was jetzt nicht gleich das Gegenteil bedeutet, wie das so üblich dann „gedacht“ wird.

Das Recht auf Leben dehnt sich lediglich bis zur Grenze des Systems der alten Ordnung aus, wo „die Existenz“ mit dem Leben gleichgesetzt werden. Freiheit gibt es in einem Staat nicht, da man sich der herrschenden Ordnung mit seinen „Gesetzgebern“ und „Oberherren“ zu unterwerfen hat und so nur von „Freizügigkeiten“, „Freiheiten“, sonstigen Freiheiten wie auch nur „finanzieller Freiheit“ gesprochen werden kann. Letztere ist nichts anderes, als „Arbeit macht frei“.
Das „Recht auf Eigentum“ ist im Kern dazu gedacht, etwas gegen seine Untertanen „in der Hand“ zu haben, solange sie brav und artig gehorchen. Die Erziehung im Haben ist letztliche eine Handhabe zur Fremdbestimmung, während jene glauben, durch viel Haben, auch „viel“ zu sein – mehr als andere.

Mitunter wird das Recht auf Leben, Eigentum und Freiheit sogar als „Naturrecht“ deklariert und „verkauft“, weshalb auch die Vorstellung herrscht, dass „Naturrecht“ etwas mit „der Stärkere gewinnt“ oder von „Faustrecht“ zu tun hätte – eine recht einfache Einstellung, hinter der in der Regel ein Mensch steht, der sie wohlwollend gewährt, einer der daran glaubt es sei so, wie auch jemand, der ebenfalls im Haben erzogen ist, sich „ungerechtfertigt“ daran zu bereichern versucht oder „gerechtfertigt“ sich zu bereichern versucht, weil er dafür ja „ehrliche Arbeit“ leistet.

„Zwar unterwerfen sich die Menschen am Anfang unter Zwang und mit Gewalt; aber diejenigen, die nach ihnen kommen, gehorchen ohne Bedauern und tun bereitwillig, was ihre Vorgänger getan haben, weil sie es mussten.
Deshalb sind Männer, die unter dem Joch geboren und dann in der Sklaverei genährt und aufgezogen wurden, damit zufrieden, ohne weitere Anstrengung in ihren ursprünglichen Umständen zu leben, ohne sich eines anderen Zustandes oder Rechts bewusst zu sein und den Zustand, in den sie geboren wurden, als ganz natürlich anzusehen.
… der mächtige Einfluss der Sitte ist in keiner Hinsicht zwingender als in dieser, nämlich der Gewöhnung an die Unterwerfung.“ Aus: Die Politik des Gehorsams: Der Diskurs der freiwilligen Knechtschaft“, Étienne de la Boétie, 1530-1563

Konflikten liegt die Vorstellung zugrunde, dass dem gewohnten Denker etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde, was er demnach auch wieder „verlieren“ könnte, durch jemandem der es ihm „wegnimmt“.
Der im Gegner erkannte „Feind“ ist geboren, jedoch nur eine Schöpfung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen, die dem Leben grundsätzlich feindlich gesonnen sind, während das Leben jedoch unantastbar ist und über die Existenz des Menschen hinausgeht.
Der gewohnte Mensch in der anerzogenen Rolle des Opfers und des Untertanen seiner eigenen Denk- und Verhaltensweisen.

Es ist geboten, die Rolle des Opfers und des Untertanen in der Weise zu überwinden, indem man nicht gewohnt versucht, über die ersonnenen „Feinde“ „Herr werden“, sondern über die eigenen Denk- und Verhaltensweisen wieder „Herr“ zu werden.

Dass jener dabei von diesen seinen gewohnten Denk- und Verhaltensweisen beeinflusst ist, davon weiß er nichts, was einfach daran liegt, dass er Mensch und Person für ein und dasselbe hält, weshalb er sich auch in der Vorstellung bewegt, alles sei „alternativlos“ und deswegen auch „ernst“.
Was jenen lediglich fehlt ist, der mentale Schlüssel, um den anerzogenen Kopfknast zu verlassen, während das weitere Verbleiben jedoch reichlich gerechtfertigt und verteidigt, gleichzeitig auf „Erlösung“ gehofft wird, jedoch nur Klageliedchen von sich gegeben werden.

Einer Veränderung steht jedoch etwas entgegen: Die Vorstellung und Erkenntnis, sich bisher geirrt zu haben, was nur deswegen so dramatisch erscheint, weil die jeweils eigene Entwicklung schlichtweg für belohnten Gehorsam und wohlwollend zugestandene Privilegien verkauft wurde.

„Die heutige Seifenoper wird Ihnen präsentiert von „Schwarzwaldklinik“.“

Dabei fällt deutlich auf, dass die meisten in einem Untergebenen-Erhabenen-Verhältnis aufgewachsen sind, wo man Autoritäten anerkennt und bestenfalls „ungerechte“ gegen „gerechte“ austauscht, was dann als Mitspracherecht und „Demokratie“ verkauft wird.
Die Auseinandersetzung mit dem System geht thematisch über das Thema „Deutsches Reich“ hinaus.

Die AfD als die Truppe, die „alles wieder richtet“, worauf sehnsüchtig gehofft wird.
Dabei darf man die anderen Polit-Darsteller und ihre Parteien natürlich nicht übersehen, die sich einmal mehr nur für die „Bedürfnisse der Wähler“ interessieren, was zumindest vor der Wahl der Fall ist. Bisher hat sich die Lage jedoch nur weiter zugespitzt.
Im Grunde ist die ganze Nummer auch seit längerem bereits vorbei, doch das realisiert kaum jemand, während –

  • hier und da auf die Exhumierung eines vergangenen Staates gehofft wird,
  • woanders bereits resigniert wurde,
  • der Glaube an den Wert von Geld und Arbeit weltweit anerzogen wurde,
  • noch auf Betreuung durch gerechte Autoritäten gehofft wird,
  • die Gründung einer neuen Partei „die Lösung“ ist,
  • das Bundeswahlgesetz keine Geltung mehr hat und nur noch aus anerzogener Gewohnheit heraus die Verantwortung (Anmerkung: die Stimme) abgegeben wird,
  • der gewohnte Mensch nur in Inhalten und nicht in Prinzipien denken kann
  • usw.

Und noch immer wird sich zu wenig mit dem System auseinandergesetzt und lieber mit den üblichen Polit-Darstellern und ihrem „Traktieren“ INNERHALB des Systems beschäftigt, während die Polit-Darsteller nur zum Ausdruck bringen, dass die Bevölkerung doch endlich mal wieder selbst mit dem Denken beginnt, statt sich gewohnt nur zu beschweren und nur auf andere, „gerechte Vorgesetzte“ zu hoffen meint.
Gern wird bei der BRD von Staatssimulation gesprochen, während die Staaten selbst nur noch international agierende Unternehmen sind, und somit die Thematik grundsätzlich eine andere ist, die nicht mit der „Revitalisierung“ einstiger Staaten eben mal „abgehakt“ ist – zumal alles was sich der Mensch – auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensweisen ausgedacht hat – nur eine Simulation des Lebens ist.

Bei allem Tamtam ist es nicht damit getan, nur ein Hamsterrad gegen ein anderes auszutauschen oder die einen „Polit-Gesichter“ gegen andere oder den einen oder anderen Kommentar in einer besonderen Boshaftigkeit zu formulieren, womit sich jener in der Rolle des Schreiberlings letztlich nur selbst schadet.

Letztlich hat der Mensch kein Recht, da alles Recht beim Leben liegt, von dem sich der Mensch, im Sinne seiner Person, jedoch anerzogen abgewandt hat, weil man ihm erfolgreich verkaufen konnte, dass es „besser“ ist, ein gut belohnter Sklave zu sein.

*Abbild

Nachtrag: „Die IBBC ist eine Bank. Deren Ziel ist es nicht den Konflikt zu kontrollieren. Die wollen die Schulden kontrollieren, die der Konflikt verursacht. Wissen Sie, der eigentliche Wert eines Konflikts, der wahre Wert, liegt in den Schulden, die er verursacht. Wer die kontrolliert, kontrolliert schlichtweg alles. Sie finden das beunruhigend, ja? Aber darin liegt das wahre Wesen des Bankgewerbes. Man will uns – egal ob als Länder oder Individuen – zu Sklaven der Schulden machen.“ „Umberto Calvini“, The International, 2009