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Staat, weißt Du?

Lesezeit: ca. 9 Minuten

Beim Aufstehen hat es mich mal wieder „gepiekt“ und so gibt’s mal etwas über „Staat“ und damit verbundene Begrifflichkeiten. Dies in Zusammenhang mit dem stattfindenden Wandel und damit einhergehender Veränderung ihrer Bedeutung.

In der klassischen „Drei-Elemente-Lehre“ von Jellinek wird beim Begriff „Staat“ unter anderem von Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt gesprochen, ergänzt um eine rechtliche Verfasstheit einer Gemeinschaft (siehe Wikipedia).

Gewohnte Begriffe mit gewohnten Bedeutungen: Das Staatgebiet als räumliche Ausdehnung und Abgrenzungen zu anderen Staaten, dem ihm angehörigen und ansässigen Staatsvolk und um eine öffentliche Ordnung im Zusammensein organisieren zu wollen, bedarf es gewohnt einiger definierter Regeln, in Form einer „Verfassung und Gesetzen“ und damit verbunden eine Staatsgewalt, welche zur Durchsetzung dieser Regeln notwendig ist. Gemeinschaft als eine Einheit ein „Ganzes“.

Alles Dinge, die sicht- und spürbar im Außen angesiedelt sind.

„Natürlich“ konstituiert sich ein Staat nach besagtem Völkerrecht als völkerrechtliches Souveränitätssubjekt. Bei Wikipedia findet man zum klassischen Staatsaufbau sogar eine Grafik – die einer Hierarchie. Schaut man sich die mehrheitlich heute existierenden Ideologien an, so steht dahinter in der Regel eine hierarchische Ordnung.

Upps…
…und eines Tages tauchte sie  auf: die „Staatliche Selbstverwaltung“. Hinweis für ein individuelles Umdenken und Handeln, bei „abhanden“ gekommenen „staatlichen“ Strukturen. „Selbstverwaltung“, als Begriff für angehende Eigenständigkeit und Selbstverantwortung des Individuums – weniger als Aufforderung, alten Wein nur in neuen Schläuchen verkaufen zu wollen. Ernsthaft.

Doch ist sie eine „Gefahr“ aus Sicht der herrschenden Ordnung, bestehend aus gewohnten Abhängigkeiten und damit verbundenem gefügig sein gegenüber anderen (Obrigkeitshörigkeit), die über das eigene Wohl und Unwohl befinden (entscheiden). Die alte Weltordnung als Widersacher für individuelle Entwicklung und eigenständiges Denken und Handeln.

„Ich verstehe nicht, was Du meinst.“ „Dachtest Du, es gehe lediglich darum, nur von einem Käfig mit betreutem Hamsterrad zum nächsten zu hechten und an der Eingangspforte das vereinbarte Zeichen in Form eines „Nachweises“ dem Torwächter vorzuzeigen?“

„Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Zitat aus: „Der Plan“, 2011

„Ja, aber wir brauchen doch eine Ordnung“. „Schon mal darüber nachgedacht, dass Freiheit unter gänzlich anderen und viel einfacheren und vor allem natürlichen Regelwerken abläuft, als man sich dies konventionell zu glauben vermag? Die eine sei Vernunft genannt.“ „Ja, aber die Masse ist ja nicht vernünftig.“ „Ich spreche nicht mit der Masse, sondern mit Dir selbst. Vorleben bedeutet nicht, solange zu warten, bis die anderen es tun, denn dass ist genau jenes Verhalten, was die Masse sich in einer Selbsthaltung bewegen lässt, während sie auf „Befreier“ wartet. Jene, die nicht selten das süße Leben auf einem betreuten Komfortsofa versprechen.“ „Ja, aber…“

Freiheitliches…
Alle reden von Freiheit und Souveränität… und dennoch sind es noch Wenige, denen bewusst ist, dass es zunächst einer entsprechenden Geisteshaltung bedarf, die sich nicht einfach auf gewohnte Rückbesinnung auf künstlich geschaffene Rechtsgebilde stützt, die alsbald den sich verändernden „Gegebenheiten“ wieder angepasst werden.

Dies können wir vereinfacht an den angepassten Grenzwerten in der Trinkwasserverordnung erkennen. „Sauberes Trinkwasser“ hatte in 1986 einen gesetzlichen Obergrenzwert von 500 µS/cm und seit 2001 sind es beachtliche 2790 µS/cm.
Wobei alles über 130 µS/cm bereits als für den Körper wenig wirksam einzustufen ist, wenn man sich mit der eigenen Gesundheit beschäftigt. Die Wirksamkeit (Reinheit) des Wassers hat maßgeblichen Einfluss auf den Ver- und Entsorgungsprozess der Zellen. Märchenstunde in den Städten, Kommunen und Gemeinden. So am Rande. Soviel zum Außen.

Linksdrehendes…
Staatgewalt im Außen ist notwendig, weil die Mehrheit (bewusst) unvernünftig gehalten und aufgewachsen ist und aus Sicht der Betreuer auch betreut werden muss. Gewohntes.

Staatsgewalt im „Inneren“ des Einzelnen bezeichnet man in der Regel als Selbstdisziplin und aus der Vernunft heraus agierend, dabei selbst entscheidet, was „vernünftig“ ist. Vernunft ist vereinfacht ausgedrückt der gelernte Umgang von geben und empfangen. „Und da alle „so“ sind wie sie sind, muss man ja auch „so“ sein, sonst ginge man ja „unter“. Das nennt man Anpassung und selbstgewählte Gleichschaltung – auf Basis bedingter Zugehörigkeit.

Ein Staatvolk selbst ersteht somit aus seinen eigenen Konventionen und Konditionierungen und seien sie noch so alt.

„Volk, folk, folg!“

„Wir haben das schon immer so gemacht“ oder „Das war schon immer so.“

„Staat ist die Art und Weise, wie sich Menschen zueinander organisieren und wo die Verantwortung verschoben wird, benötigt es jene, die über diese ‚Verantwortungslosigkeit‘ befinden.“

Die Form der Organisation beruht ursächlich – wie oft genug beschrieben – auf dem Betreuungsvertrag zwischen Mutter und Kind: „Du bist solange gut, wie mir das gefällt“. Frauen bringen seit jeher die Menschen zur Welt.“

Doch auch dieser Sachverhalt, der gern zur Polarisation frauenrechtlich entfremdet wird, geschieht gewöhnlich unbewusst. Er hat jedoch eine übergeordnete Bedeutung: Denn durch den Betreuungsvertrag, entstand aus ihm bedingte Liebe und damit verbunden, die Konditionierung des erwartenden Erhaltens der Liebe im Außen und damit verbundener gesellschaftlicher Selbsthaltung und im weiteren Sinne.
Im weiteren Sinne damit verbundene Zunahme der Komplexität, deren Darlegung ich mir aus Gründen des Textumfangs hier ersparen möchte.

„Du bist nur solange „gut“, solange Du so bist, wie uns das gefällt.“ „George A. Romero“

Alles was mit eigenständiger Entwicklung des Individuums zu tun hat, musste durch kollektive Selbsthaltung, Beschäftigungs- und Belohnungs- und Entwicklungsmechanismen fürs „artig sein“ ersetzt werden.

Alles was darüber hinaus an Veränderungen (Ideen und Erkenntnisse über den natürlichen Lernprozess) in ein System (z.B. Familie) kam, wurde nicht selten als überflüssig und unnötig „abgetan“.

„Herr Berg, wer braucht denn heute noch Weiterbildung?“ Zitat eines damaligen Personalchefs, 1991

Insgesamt kann man erst dann von beginnender Freiheit sprechen, wenn man sich mit dem oben beschriebenen Betreuungsvertrag und den eigenen Verhaltensmuster beschäftigt, die einen in Betreuungssituationen bringen und man selbst beginnt, den Umgang mit der Vernunft zu lernen – und sich so der Einzelnen aus der Unvernunft mittels seines Verstandes herausbewegt.

Denn der sich entwickelnde Umgang mit der Vernunft führt zu jenem Selbstvertrauen, was konditioniert als Misstrauen im Außen projiziert wurde und noch wird.

„Du machst aber immer nur Dein Ding!“ „Ja, da mir das andere, weil ich mich umfänglich damit beschäftigt habe, einfach nicht weit genug geht und nur ein Puzzleteil des Gesamtbildes darstellt. Unsere Aufgabe ist viel umfänglicher, als allgemein erwartet. Umfänglicher bedeutet nicht, noch mehr Informationen zu sammeln, sonder sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, statt sich mit Auswirkungen dessen zu beschäftigen.“

Und die Frage lautet weiterhin: „Was ist das Wesentliche?“