Umdenken – Es gibt in der Tat keine Abkürzung
(v1.1) Die Vorstellung, es reichte nur die „Erhobenen“ und ihre Taten genug zu kritisieren, in einer weiteren Vorgehensweise, diese als „unfähig“ zu erachten, um sie gegen „gerechte“ austauschen zu wollen, also durch jene, die vor einer Wahl ihr Bestes versprechen und letztlich auch nur „artgerecht“ auf Symptome des Systems reagieren, ist irrig.
Etwas hat „System“, wenn gewohnte Prozesse zu gewohnt erwartbaren Ergebnissen führen.
Ist das irgendwann nicht mehr der Fall, so versucht man sich zunächst im Mehr Desselben. Bleibt das im Wesentlichen unwirksam, so handelt es sich schlichtweg um eine Krise.
Früher war man der Meinung, „das Reich“ würde die nächsten tausend Jahre überstehen. Später, dass der Sozialismus in seinem Lauf, weder von Ochs’ noch Esel aufgehalten werden könnte, doch dann „war der Ofen aus“.
Was die vielen Jahrhunderte – besser: die vielen Jahrtausende überlebt hat, ist jedoch das System, in dem das gewohnte Tamtam, aus jenen in der Rolle der „Untergebenen“ und jenen in den Rollen ihrer „Oberherrschaften“ stattfindet, sich in der Regel als „alternativlos“ und „ernst“ geglaubtes Bühnenstück zeigt. Herrschaftssysteme.
„Erst müssen die anderen weg, dann können wir das Neue machen.“ „Und wann kommst Du dann wieder?“
Weiträumig wird nicht verstanden, dass man sich durch dieses Verdrängungsverhalten mit dem ersonnenen Gegnern nur in einem gemeinsamen Gegeneinander wiederfindet, verbunden mit der für das System typischen Vorstellung in der Rolle des „Gewinners“ hervorzugehen. Gefallene Engel.
Dass der gewohnte Mensch nur das glaubt, was er mit seinen eigenen Sinnen wahrnehmen kann, läuft er geradewegs auf die selbst geschaffenen Situationen zu, bis sie sich ihm sicht- und spürbar „vor Augen“ zeigen.
Jedoch ist es dann zu spät, sich neu auszurichten und durchschreitet den gesamten Prozess stattfindender Veränderungen – meist aus der Sicht des „unschuldigen Opfers der Umstände“ – wenig souverän, mit Blick – auf der einen – auf seine politischen „Hoffnungsträger“ und für ihn „schuldigen Täter“ auf der anderen Seite.
Wohl wird davon ausgegangen, dass es erst der „richtigen“ Partei(en) bedarf, die dann allen wieder „die Kohlen aus dem Feuer holen“ – Helden in gleißender Ritterrüstung, um das Gestern wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Gemeinsames in der gewohnt mental geschlossenen Anstalt.
Merkwürdig, dass kaum jemandem auffällt, dass eine Gesellschaft „Erwachsener“ noch immer betreut werden muss und sich so manche stets auch als „gerechte Erlöser-Betreuer“ zu erkennen meinen.
„Verzeiht, ich weiß, ihr meint es gut. Ihr habt es nur nicht zu Ende gedacht. Ihr wollt die Welt beschützen, aber ihr wollt nicht, dass sie sich ändert. Wie kann die Menschheit gerettet werden, wenn sie sich nicht entwickeln darf?“ „Ultron“, Avengers: Age of Ultron, 2015
Es nutzt übrigens nichts „für“ oder „gegen“ etwas oder jemanden zu sein. Solange der Fokus darauf liegt, dreht sich der Betrachter im Kreise. Wenn zwei sich streiten, wird auf beiden Seiten nicht weit genug gedacht, denn schließlich muss der Gegner, der „Feind“ ja erst „beseitigt“ werden.
Der „Feind“ einst eine Erfindung der eigenen Denk- und Verhaltensweisen, welche der Feind selbst sind.
Ob es demnach wohl reicht, jene Krise nur auszusetzen? Sicher nicht. Das Einzige was hilft, ist Umzudenken, was sich letztlich als Akt der Infragestellung des Systems herausstellt, verbunden mit der Erkenntnis, sich bisher nur mit Symptomen des Systems „belohnt“ auseinandergesetzt zu haben.
Auch in der Krise stellt sich in so manchem Dialog heraus, dass nur in „Geld haben“ oder „kein Geld haben“ sowie „Alles oder Nichts“ gedacht wird, also das Denken letztlich ausbleibt, weil auch die gleichsam bedrückende wie auch irrige Vorstellung entsteht, man müsse sich „sofort“ entscheiden.
„Stellen Sie die Sitze bitte in eine aufrechte Position und das Leben ein.“
Alles darf sein, an was sich gewohnt erinnert wird. Jedoch ist das, woran sich erinnert wird nur das, was zur aktuellen Situation beigetragen hat, und es in keiner Weise damit getan ist, dass „die Anderen“ einfach nur daran schuld sind, und/oder man nur die „Richtigen“ zu wählen habe.
Hinweisend: Was da so unter „Demokratie“ verstanden wird, heißt nur so. Solange weiträumig die Verantwortung an wenige abgegeben wird, entsteht eine hierarchische Organisationsstruktur, die sich letztlich auf gewohnter Erziehung zu Gehorsamsbereitschaft, Entsprechung und im Haben heraus errichtet – beginnend mit der Herrschaft seiner Denk- und Verhaltensweisen über den Menschen selbst, die ihm vorgaukeln, dass er sie sei: „Die erste Täuschung“.
Bis jetzt zeigt sich jedoch nur, dass man im politischen Rahmen nur mit den üblichen Themen daherkommt – übliche Versprechungen, verbunden mit der Bekämpfung sicht- und spürbarer Symptome. Die für das System typische Frage ist dabei, wie sich dies finanziert.
Der gewohnte Bürger, der nicht versteht, dass er das „hin und her“ finanziert, läuft solange, wie er an seinen gewohnten Vorstellungen und Erwartungen festhält.
Die Bevölkerung ist in diesem System nicht unabhängig von der Politik, da die Bevölkerung mit jeder Wahl nur anzeigt, dass sie weiter betreut werden will und die Bekämpfung der Symptome von seinen Steuergeldern bezahlt werden, während beide(!) mit der selben Denkweise, aus denen die „Probleme“ hervorgegangen sind, unterwegs sind.
Es bedarf des Umdenkens, was über gewohnten Austausch irrationaler Autoritäten und „wildem Krakeelen auf der Straße“ hinausgeht.
Alles baut auf der anerzogenen Vorstellung an den Wert von Geld und Arbeit auf und solange gewählt, also die Verantwortung abgegeben wird, kann sich jeder seine Schuldzuweisungen in Richtung Politik ersparen – selbst wenn es noch so „unter den Nägeln brennt“.
Natürlich mag ich da wie in der Rolle des „Schwarzsehers“ wirken, doch auch dies entspringt auch nur jener gewohnten Denkweise der Betrachter.
„Man kann ja sowieso nichts machen“ und: „Ich muss ja auch leben“ usw.
Die hier und da wahrgenommen-geäußerte Aussichtslosigkeit ist aus den gewohnten Denk- und Verhaltensweisen, Glaubenssätzen, Konventionen sowie gesellschaftlichen Wertvorstellungen heraus entstanden.
Auf der einen kann man sich – wie bereits erwähnt – das „gießkannenartige Verteilen von Schuld“ getrost ersparen, ebenso das Verordnung außerordentlicher Anstrengungen oder möglicher Horrorszenarien „per Order di Mufti“. Es sei denn Letzteres geht darum, einen gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozess zu befördern, der über „das Übliche“ hinausgeht – möglicherweise sogar über die gewohnten „Grenzen des Systems“ hinaus.
„Ihr Daseinszweck ist es nicht zu herrschen, sondern das Verursachen von Leid und Schmerz und Tod. So ist es gewesen, so ist es jetzt noch, und so wird es immer sein. Und alles nur, damit andere ihretwegen über sich hinauswachsen können.“ „Mobius M. Mobius“ zu „Loki“, Loki, 2021
Der gesellschaftspolitische Sprung in die Illusion, die innen durch reichlich Gegeneinander und nach außen durch Ignorieren von „fremden Informationen“ verteidigt wird, ist bereits realisiert.
Schrieb ich zuvor etwas von einem „Umdenken“, betrifft das nicht einfach (nur) „die Anderen“.
So mancher sprach mich vor geraumer Zeit darauf an, ob ich von den Menschen zu viel erwarten würde. Ich erwarte nichts.
Schließlich ist und bleibt es jedermanns eigene Entscheidung. Ob dabei „gemeinsames Leid, nur halbes Leid“ sein soll, ist jedoch fraglich.
Wenn schon Veränderungen „gefordert“ werden, so sollten sie sich weder als Flickwerk, noch als Problemkaschierung präsentieren, um letztlich den Verfall nur etwas abmildern zu wollen.
Um es nochmals so zu beschreiben: „Die Situation präsentiert sich mit jener Denkweise, aus denen die wahrgenommenen „Probleme“ (Symptome, Erscheinungen (Phänomene)) heraus entstanden sind.“
Was das Thema „Demokratie“ nochmals angeht: „Schließlich haben wir eine Demokratie. Da bestimmt immer noch die Mehrheit.“ „Ach so. Eine Mehrheit wählt sich wenige, die dann darüber bestimmen, was für die Mehrheit „gut, richtig und vernünftig“ sein soll.“
Das nennt sich übrigens Betreuung, wo sich eine betreuungsverwöhnte und in reichlich Hoffnung eingewickelte Gesellschaft lediglich damit auseinandersetzt, irgendwann endlich die „gerechten Betreuer“ gewählt zu haben.
Die Gesamtsituation offenbart ebenfalls, dass es an der Zeit ist, sich seines Denkens wieder zu bemächtigen, statt sich wieder andere zu erkieren, die es für alle wieder übernehmen sollen.
Was das Gezeter zwischen „Ost und West“ angeht: Schaut man genauer hin, mögen sich beide zwar inhaltlich voneinander unterscheiden, jedoch „funktionieren“ beide nach den selben Prinzipien des Systems, in dem sie sich mental(!) bewegen.
Schaut man sich nun die gewohnte Erziehung an, so führt sie letztlich zu üblicher Obrigkeitshörigkeit, in der Hoffnung auf „Erlöser“ oder „gerechte Führer“ und damit verbundenen, hierarchischen Organisationsstrukturen – verbunden mit den für das System typischen Phänomenen wie Faschismus, Korruption, Rassismus usw.
Da erscheint selbst der Reichste nur noch als eine Art letzte „Galionsfigur“, wo so manche mit einem „All In“ drinstecken. Dies nur deswegen, weil weiträumig anerzogen an den Wert von Geld und Arbeit geglaubt wird – plus Zinsen, natürlich.
„Hölle ist eben kein Ort, wo man nach dem Tode hinkommt, weil man im Leben den irrationalen Autoritäten zu widersprechen wagte.“
Der Mensch, der seine Existenz vom Glauben an den Wert von Geld abhängig macht, letztlich vom Wohlwollen jener abhängt, die es zur Verfügung stellen, ist nicht frei.
Hinweisend: Der Glaube an Werte ist mehr wert, als die Werte selbst.
Das beobachtbare Leiden wird verursacht von den eigenen Denk- und Verhaltensweisen jener, die gleichsam an ihnen festhalten – besser: sich die Denk- und Verhaltensweisen selbst gegen ihre Veränderung zur Wehr setzen und solange „erfolgreich“ sind, solange sich der Mensch diesen unterwirft.
Geht man davon aus, dass die Wirtschaft die Basis für die heutige Gesellschaft darstellt und allem, was sich daran anzulagern meint, so wurde die Zeit der Anpassung an globale Veränderungen in der Tat verschlafen, weil am Alten zu lange festgehalten wurde.
Der Glaube, dass es die Politik schon richten würde, entspringt einer geballten Ladung Hoffnung auf „gerechte Autoritäten“ – mal abgesehen davon, dass „es“ nur „Demokratie“ heißt, jedoch keine ist, was an der weiträumig verbreiteten, oberflächlichen Denkweise liegt, mit der die Welt in der Regel betrachtet wird.
Der Moment, wo man die anerzogenen Grenzen des Systems überschreitet, verändern sich mehr und mehr die Bedeutungen, die man den Dinge und Sachverhalte, Geschaffenes, als „normal“ Etabliertes usw., bisher zu geben meinte, verbunden mit der Erkenntnis, dass es so etwas wie eine „Standardlösung“ nicht gibt, die der Einzelne dann nur noch zu kopieren braucht.
Dies würde ja auch nur in einer gleichgeschalteten Masse funktionieren. Doch gerade darum geht es eben nicht.
In Zeiten wie diesen, wo die Verlustangst, also auch ein „zu Kurz zu kommen“, offen zu Tage tritt und die „einsame Entscheidung“ nur darin zu bestehen scheint, nur die „richtigen Autoritäten“ wählen zu müssen, die Suche und Bestimmung von „Schuldigen“ um sich greift, schon mögliche Erwähnungen über Veränderungen ein Wehklagen hervorrufen, kann man nur den eigenen Weg gehen, da erkennbar gewohntes Denken und Handeln eben zu keinem gewohnten Ergebnis mehr führt.
„Gefühlte Alternativlosigkeit und Ernsthaftigkeit herrschen jedoch nur solange, wie am Alten (Denk- und Verhaltensweisen, Glaubenssätzen, Konventionen und gesellschaftlichen Werten) festgehalten wird.“
Hinweisend: Die Vorstellung, etwas sei „alternativlos“ ist jedoch irrig, da es keine geschlossenen Systeme gibt.
Nachtrag: „Konsumenten verursachen keine Inflation. Produzenten verursachen keine Inflation. Inflation entsteht ausschließlich durch zu hohe Staatsausgaben und zu viel staatliche Geldschöpfung, und durch nichts anderes.“ Milton Friedman
Nachtrag 2: Es geht nicht darum das Bisherige so weiterzumachen wie bisher, sondern darum, es infrage zu stellen.