Vom Leiden Christi in der Hängematte
(v1.0) Ich verstehe schon, wenn sich über die vielen Dinge aufgeregt wird, die man über die vielen Jahre vernachlässigt – besser: unbetrachtet gelassen hat, um sich nun mit den sicht- und spürbaren Auswirkungen auseinandersetzten zu müssen.
Auf der anderen Seite sind die Signale auch sehr deutlich, dass sich die Bevölkerung wieder ihres eigenen Denkens bemächtigt, statt gewohnt andere zu erkieren, die es wieder übernehmen sollen.
Was die sehr oft erwähnten „Werte“ angeht, hat sich bis heute noch niemand gemeldet und sie benannt, wenn doch schon alles bekannt ist. Das verhält sich wie mit „Faschismus“ und „Antisemitismus“, mit denen häufig um sich geworfen wird, um der einfachen Denkweise „Nachdruck zu verleihen“.
„Man zieht die Fäden einfach aus dem Hintergrund. Denn sobald man dem Bösen ein Gesicht gibt, Bin Laden, Gaddafi, der Mandarin, dann gibt man den Menschen ein Ziel.“ „Aldrich Kilian“, Iron Man 3, 2013
Ich will Sie – als Einzelner – mal beunruhigen: Die Mehrheit bestimmt nicht, sondern die Denk- und Verhaltensweisen der Mehrheit.
Schaut man sich nun weiträumig um, auf die aktuelle Situation, sind das sicht- und spürbare Ergebnisse eben jenes gewohnten Denkens.
Erst wählt man sich die „Vorgesetzten“, die alles wieder richten sollen, um sich alsdann, wenn man keinen „Mohrenkopf“ vom Einkauf mitgebracht bekommen hat, sich alsdann möglichst aufgebracht zu beschweren, dabei gleich ein Protest-Klageliedchen anzustimmen, um sodann nach dem nächsten „Gemeinsam sind wir stark“ zu greifen.
„Wir stehen alle hinter dir,… wenn die Kugeln kommen.“
Wenn behauptet wird, dass der Einzelne ja „Nichts“ sei und auch nichts bewirken könne, warum sollte das in der Masse eines solchen Denkens anders sein, wenn viel „Nichts“ zusammenkommt?
Natürlich hat es auch seinen Sinn: Es wird solange gemacht, bis erkannt wird, dass es zu nichts führt, um alsdann zu erkennen, dass ein Umdenken notwendig ist und bleibt. Okay, das ist auch ein Weg. Jedem wie es ihm beliebt.
„Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.“ Paul Watzlawick
Eine Gesellschaft, die zum Opfer ihrer eigenen Denk- und Verhaltensweisen wurde, während der Einzelne weiterhin davon überzeugt ist, dass er – wie alle anderen auch – ein Anrecht auf dieses oder jenes hätte.
Dabei bewegt er sich mit seinen angebeteten wie auch seinen verhassten Autoritäten in einer wechselseitigen Abhängigkeit, die nicht von ihm, sondern von seinen Denk- und Verhaltensweisen bestimmt ist.
Weiträumig wird noch nicht realisiert, dass es sich lediglich um ein Rollenspiel mit künstlichen Werten und Regeln handelt, in dem sich für gewöhnlich – jedoch unbewusst darüber – bewegt wird.
Regeln sind natürlich nur deswegen notwendig, weil „die Anderen“ ja unvernünftig sind, und diese deshalb betreut werden „müssen“.
Das liegt daran, dass man meint, wenn man der Masse schon alles vorgibt, was für sie „gut, richtig und vernünftig“ sei, man das Problem mit der individuell-gesellschaftlichen Unvernunft damit bereits „im Griff habe“.
Mal beiseite gelassen, dass der im Haben erzogene Mensch sich über die Vorstellung, ihm würde etwas, jemand, „die Wahrheit“ und das Leben gehören hervorragend fremdbestimmen kann, da man es ihm jederzeit auch wieder abnehmen kann. Damit er es weiter behalten kann, ist ihm dies sicher „30 Silberlinge“ wert. Wenn der gewohnte Denker meint, dass ihm das Geld oder sonst etwas gehören würde, so irrt er.
Wenn der Mensch in Vernunft und Gewissen begabt ist, bedeutet es lediglich, dass er diese selbst zu entwickeln hat – nur selbst entwickeln kann.
Anzunehmen, dass die Masse betreut werden muss, weil sie ja nicht wirklich vernünftig ist, während gleichzeitig eine Entwicklung dieser beiden Eigenschaften verhindert wird… und auf der anderen Seite die Versuchung, sich weiter betreuen zu lassen angenehm erscheint…
„Unter „Minderwertigkeitsgefühlen“ verstehen wir nicht nur Minderwertigkeitsgefühle im engeren Sinne, sondern das gesamte Spektrum der damit verbundenen Charakterzüge: geringes Selbstwertgefühl, Gefühle der Machtlosigkeit, Niederlage, depressive Tendenzen, Schuldgefühle, Selbsthaß usw. Wir behaupten, daß die neuen Linken zu diesen Gefühlen neigen (möglicherweise mehr oder weniger verdrängt) und daß diese Gefühle entscheidend die Richtung des modernen Leftismus prägen.“ Ted Kaczynski, Die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft
Hinweisend: All das muss jedoch so sein, sonst gäbe es ja keinen Anlass zum Umdenken.