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Von der Arroganz

Lesezeit: ca. 7 Minuten

Während eines gewohnt lockeren Dialogs mit meiner Bekannten aus Recklinghausen zum Thema und Lösungsrichtung in der Sache „Sparkasse – Tragödie einer fortgesetzen Plünderung sowie die Verhalten von Angestellten und Finanzbehörden“, ist uns tatsächlich noch ein Thema aufgefallen, um darüber noch einen Beitrag zu gesellschaftlichen Verhaltensmustern zu formulieren.

Das Thema mit der „Arroganz“. Ich schaue mal bei mir in der Vergangenheit nach.

Selten gab es jene, die irgendwann sagen, ich sei arrogant. Zunächst fällt auf, dass es sich um den Versuch einer Stigmatisierung in Form einer manipulativen „Zurechtrückung“ handelt. Denn der Eindruck auf der anderen entsteht, weil ich meist in einer sachlichen Orientierung unterwegs bin.

„Du bist arrogant.“

Wenn man sich dabei die jeweilige Dialogsituation betrachtet, so unterwirft sich der „Ankläger“ gegenüber dem „Beschuldigten“ selbst. Nicht selten scheint es nur ein Akt der Verteidigung zu sein, denn nicht jeder ist in einem Thema tief involviert, was im Dialog zur Sprache steht.

Beobachter: „Na, führt ihr wieder eine gute Unter-Haltung?“

„Die Fische beschweren sich wieder über das schmutzige Wasser.“

Näher betrachtet ist es der Versuch des Anklägers durch eine Projektion (konditioniert-verdrehte Selbstreflektion), verbunden mit dem Versuch einer Übertragung, den Beschuldigten manipulieren und mit sich auf eine Ebene herunterholen zu wollen.

„Bei der Spannungsreihe der Metalle wirkt ein ähnliches Prinzip.“

Dies funktioniert auch nur dann, wenn dazu die entsprechenden Verhaltensmuster auf der Seite des Beschuldigten vorhanden sind (nur so findet das konkludente Handeln statt) und entsprechend getriggert werden. Es entsteht ein Schuldgefühl auf der Seite des Beschuldigten – Gewohntes, was auch kaum hinterfragt wird.

Wie entwickelt sich eine solche Situation? In der Regel kann man sich auf drei Ebenen fokussieren: die emotionale, die sachliche und die nonverbale Ebene – mag sie „energetische Ebene“ heißen.

Das klassisch konditionierte Egos gehört auf die nonverbale Ebene, dass sich konditioniert durch bekommen, erlangen, wollen und kriegen zum Ausdruck bringt. Also das bedingungslose Empfangen verhaltenstechnisch „überlagert“ ist. Hier fängt bereits der Krieg an.

„Wir müssen kämpfen“, ist lediglich der Aufruf diesem Verhalten nachzukommen. Und wenn man kein „Bruder“ ist, dann…

Erkennbar, dass bei unausgeglichenen Menschen die emotionale Ebene, die dann sehr stark getriggert wird, wenn man auf der anderen Seite in einer sachorientierten Betrachtung (innerlich ausgeglichen) unterwegs ist. Und je sachlicher die Argumente, desto mehr wirken diese auf die emotionale Ebene in der Übertragung – insofern der andere sich auf der emotionalen Ebene bewegt. Sachliche Argumente haben auf emotionaler Ebene eine nicht unerhebliche Hebelwirkung.

„Klaus Kinski sagte einmal: „Arrogant sieht nur von ganz unten so aus.“

Und das ist die Position, wo sich die jene automatisiert hinbegeben, weil sie selbst noch Unbetrachtetes mit sich herumtragen.

Ein „Entgegenkommen“, also sich auf die Ebene des andere zu begeben führt in der Regel dazu, dass sie sich noch weiter „unterwerfen“, und es gibt sicher auch noch dünnere Staubschichten, worunter sich so mancher zu verstecken versucht.
Es ist die Art und Weise wie gewohnt versucht wird, um an Energie zu kommen. Man gibt der Sache Aufmerksamkeit und dann fließt die Energie in das Fokussierte – in dem Fall zu jenen, die sich selbst unterwerfen. Erkennbar durch Klagen, Beschweren, Jammern, Greinen, (Welt)Beschuldigungen usw.

„Wer sich beschwert, erleichtert sich nicht.“

In der Regel kann man das nur lösen, indem man die Situation aufzulockern versucht, was gelegentlich dann „uminterpretiert“ wird, um weiter in diesem Verhaltensmuster verweilen zu wollen. Die Beschuldigung ist eine Form des Opferverhaltens, was einer Regression gleichzusetzen ist.

An dieser Stelle ist erkennbar, welche Bedeutung die Auseinandersetzung mit sich selbst und seinen eigenen Konditionierungen wirklich hat, statt „gewohnt“ einer Auseinandersetzung im Außen nachzugehen, die in der Regel nur ein Ende findet oder zu nichts führt.

Erfahrungen haben gezeigt, dass wirksame Zusammenarbeit in der Regel ein großes Maß an sachorientierter Disziplin erfordert und eine übermäßige gewohnte emotionale Ebene automatisch zum Verlust „auf Augenhöhe“ führt – es sei denn, man lässt sich „gewohnt“ von den Stigmatisierungen „anstecken“, was einem Virus gleichkommt und mit eine mentalen Zombifizierung gleichzusetzen ist.

„Zombie frisst Geist.“

So etwas wie „Rangordnung“ ergibt sich bei gewohnten Konditionierungen durch Triggern der Verhaltensmuster – zunächst getestet mit den Mitteln der Stigmatisierung.

Begegnung auf „Augenhöhe“ ergibt sich auf der Ebene der Sachorientierung wie von selbst, wo die Ausrichtung auf die Sache an sich Vorgang hat und einem „Ranggeplänkel“ eine nebensächliche Priorität ermöglicht und zuordnet. Die Teilnehmer, die selbst sachorientiert und auch entsprechend mit Fähigkeiten und Können zur Lösung von Sachverhalten ausgestattet sind. Sachorientierung selbst lässt auch reines Wunschdenken hinter sich.

Wunschdenken wiederum ist eine emotionsgeladene Vorstellung, wo der mögliche Weg die Realität des Machbaren hinter sich lässt und nicht selten in einem „Vorher-Nachher-Direktveränderungsprinzip“ erklärt wird, also kein logischer Weg besteht oder dargelegt wird.

„Erst werden wir ein souveränes Land und dann machen wir einen Friedensvertrag.“

„Wir wollen Frieden für die Menschheit und fangen schon mal mit Personenausweisen an.“

Wir wollen das bedingungslose Einkommen für alle und dann geht es uns wieder gut.“

So wird das nichts. Denn die Realität notwendiger Handlungen ist eine andere.

Danke, liebe Lili.