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Wahl der Qual

Lesezeit: ca. 12 Minuten

Ob sich die Aufregung um die nächste Bundestagswahl jetzt schon lohnt? Hm. Man könnte ja schon mal üben.

Und wem langweilig ist, kann sich ja wieder inspirieren lassen, wenn das Besatzungsstatut im Frühjahr ausläuft („Frau Müller, bitte in die Fünf!“) oder zum Jahresende die Bodenrechte (was auch immer das sein mag) mal wieder in Gefahr sind.
Vielleicht muss man seine Rechtsansprüche dann in eine „Torfrolle“ eintragen lassen, weil sich die „Mutterrolle“ am Ende doch nur als „Zitronenrolle“ herausgestellt hat.

Merkel und Macron wollen eben mal schnell eine neue EU aus dem Boden stampfen und man denkt – laut T-Online – über eine Haushaltsrevolution nach – also Geld im Kreisverkehr.

Vielleicht bringt die BRD noch in diesem Jahr einen „Grünen Heimatschein“ heraus. Freiheit (besser: in Ruhe gelassen werden) für 35,00 Euro. Das wäre doch mal was.

Insgesamt wird zuviel materiell gedacht und wenn man nur das glaubt, was man sieht, dann schafft man sich so sein eigenes Gefängnis.
Das macht den Einzelnen auch zu einem gefügigen Werkzeug des Systems und seiner Verfechter und ihn wiederum zum Systemteilnehmer.

Im Glauben, dass die Ursachen mehrheitlich wahrgenommener Probleme dort zu finden sind, wo die in politisch-ideologischer einträchtiger Zwietracht engagierten Akteure gern unterwegs sind, scheint dabei auch kaum jemanden zu tangieren, dass es sich nur gewohnt klassische Symptombekämpfung handelt.

Insgesamt scheint auch kaum jemand über die eigentlichen Ursachen nachdenken zu wollen und nur allzu begegnete mir das Erwartungsverhalten auf schnelle Erklärungen, statt sich auf ein polarisationsfreies Gesamtbild mit Freude an spannender Detektivarbeit einlassen zu wollen. Lieber wühlten jene nur weiter in bekannten „Lösungs-Gefilden“ herum.

„Wir wollen, dass es anders wird und zwar so, wie wir das gewohnt sind.“

Erst gestern las ich, dass es noch ein paar alte Gesetze aus der babylonischen Zeit gibt: der Codex  Hammurapi (ca. 18. Jahrhundert  v. Chr.).
Hammurapi war auch der erste, der sich Gedanken über Entlohnungssysteme für getane Arbeit gemacht hat. Das ist mir noch so aus der Geschichte des Qualitätsmanagements (DIN EN ISO 9000ff) hängen geblieben.
Dieser Codex würde sicher auch auf die Deutschen zutreffen, wenn „die Anderen“ schon nicht auf UCC reagieren. Vielleicht gibt es dann wieder Seminare…

Dass man das System mit seinen eigenen Mitteln nicht überwinden kann und darüber hinaus auch das Ablassen von vielen kursierenden Wunschgedanken notwendig ist, damit hat sich bis jetzt auch kaum jemand anfreunden mögen.

Das man das System mit der Infragestellung (und somit seiner selbst) überwinden kann, ist ein brauchbarer Ansatz, was bedeutet, dass man nicht dagegen kämpft, sondern was vollkommen Neues aufzieht und dabei schrittweise alle bisherigen Konventionen hinter sich lässt.

Die wesentliche Herausforderung ist für den Einzelnen dabei die Überwindung seiner inneren Abgrenzung: Das „Ich“, was sich gegen Veränderung zur Wehr zu setzen versucht. Hier findet sich auch der „erste Lösungsansatz“.
Ohne Umprogrammierung der eigenen Verhaltensmuster, braucht man nichts Neues beginnen, weil die Programmierungen über die Art des Fühlens, Denkens und Handelns bestimmen.

An dieser Stelle wird es bei den „Kämpfern“ für gewöhnlich auch sehr ruhig. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Es ist und bleibt eine reine Kopfsache!

Lösungsmuster
Das gewohnte Problem-Lösungs-Konzept basiert auf dem Verdrängungsverhalten jenes „Ichs“, was sich selbst nicht entwickeln will und lieber andere „Schuldige“ und Verantwortliche sucht, was wiederum zu Grabenkriegen, Machtkämpfen, Aktionismen, Experimenten und zunehmender Komplexität in Form der Symptombekämpfung in den Lebensstrukturen führt. Das muss jedoch auch so sein, damit man lernt, wie es nicht funktioniert.

Unter dieser „Programmierung“ ist der Mensch auch nicht in der Lage, neuzeitlich-wirksame Lösungen zu entwickeln und es mündet in der Regel in Stück und Flickwerk, was zunehmend komplexer und unwirksamer wird und der Mensch darin nur noch beschäftigt ist, „den Kahn am Laufen zu halten“ (Auf der anderen Seite können marode Systemstrukturen von ihrem unnötigen Ballast wieder befreit werden, so dass sich z.B. ein Unternehmen wieder erholen kann.).

Die „Welt“ nimmt ihren Anfang im Kopf, beeinflusst durch die konditionierten Denk- und Verhaltensmuster (abgelegt im „Ich“ des Individuums).
In dem Moment erhält die Philosophie auch ihre eigentliche Bedeutung durch ihr Denken über die Welt und das Leben selbst.
Denn auch jetzt und hier wird nach einer Philosophie gedacht, gehandelt und entsprechende Ergebnisse erzielt. An diesem Punkt erkennt man auch, welch Einfluss und Kraft der Mensch in sich trägt, derer er sich selten bewusst ist.
Denn „Welt“ ist nicht nur die auf Materie reduzierte Form, sondern auch ihre geistige Komponente, verbindende Beziehungsmuster und Wechselwirkungen auf der abstrakten Ebene von der sich das Fühlen, Denken und Handeln ableitet.

Ich komme also immer wieder auf das gleiche Thema zu sprechen: In den letzten paar Jahren sind mir viele deutsch sprechende Menschen begegnet, die verstanden haben, worum es im Kern geht, was das übliche BRD-, Rechts-, Reichs-, Staatsgründungs- und Verfassungsbrimborium in seiner bisher gewohnten Bedeutung hinter sich lässt

Das kann der sich gerade fragende Einzelne jedoch erst dann erkennen, wenn er den Horizont der Konventionen auf der Suche nach wirksamen Lösungsmustern (denn gern wird Ziel und Lösung vom Sinn her verwechselt) hinter sich lässt.

Dieser Quantensprung wird in der Regel dadurch signifikant unterbunden, indem den Aufbegehrenden die Flügel beim Eigentum gestutzt oder sie zumindest auf ein mögliches Stutzen hingewiesen werden. Auf dem Weg zur Freiheit, bedarf es in der Tat des Mutes.
Die Reaktion darauf lässt die Akteure ein notwendiges Weiterdenken (selbst) verhindern, denn für gewöhnlich wird ja nur im Außen (und woanders) „Veränderung“ gefordert und sehnlichst erwartet oder dass man gefälligst zu gehorchen hat.

„Künstliche Außenorientierung => Fremdbestimmung = Manipulation“

Verknüpft wird das Neue mit der Erwartung auf Ergebnisse, die „sofortige Sichtbarkeit“ als Beweis zur Folge haben. Solch ein Denken hat natürlich auch einen Namen.

Das Neue – das Andere
Wenn über das Neue gesprochen wird, drückt sich dies auch durch ein anderes Denken und damit verbundenes Handeln aus, was alsdann eine Brücke vom Alten ins Neue bildet. Denn das Alte ist ja nicht einfach weg. Es verändert nur seine Bedeutung, die bisherige vergeht.

Es macht Sinn, sich mit den systemerzeugenden Gewohnheiten beschäftigen, die die Mehrheit immer wieder auf den üblichen Gedanken- und Handlungskonstrukte gleiten lässt, mit den üblichen Verhalten und üblichen Ergebnissen.

Liebe Mitaufklärer,

worum es geht, findet sich erst hinter den Konventionen. Es geht auch nicht darum, das Gestern oder Vorgestern zu wiederholen, weil das ja so schön bekannt ist.

Erst die Tage bekam ich eine E-Mail, wo von „Lösungen“ gesprochen wurde, die sich dahingehend zeigte, dass die „Deutschen“ es selbst erkennen müssten und man es ihnen sozusagen nicht „überstülpen“ kann. Wer sagt, dass dies überhaupt notwendig ist? Denn Selbsterkenntnis(!) ist der erste Weg zur Besserung.

Jedoch mit einer gemachten Kenntnis allein (z.B. „die Gesetze sind ungültig“, „Merkel muss weg…“ und „Deutsches Reich muss her“), ist es nicht getan.

Es ist auch nicht damit getan, sich auf die bisherigen Regelwerke (Recht und Gesetz) zu  besinnen. Es geht darum, aus welcher Ursache heraus derartige Regelwerke überhaupt(!) existieren.

Das ist genau wie mit den zehn Geboten. Die sind nicht nur dazu da, damit man sich einfach daran hält. Sie sind auch dazu gedacht die Frage aufzuwerfen, warum sie überhaupt existieren – und man gelangt immer an den gleichen Ausgangspunkt: Der Mensch, der die Aufgabe hat, sich aus dem Joch seines „Ichs“ selbst zu befreien.

Das mir nahezu in der „Aufklärerszene“ fehlt, ist dieser konsequente Infragestellungsprozess, der sich vom gewohnten Verdrängungsverhalten (Ursache für das falsch gelernte Problem-Lösungsprinzip, was wahrgenommene Probleme nur verdrängt, statt die eigentlichen erzeugenden Ursachen zu eruieren und zu lösen.) unterscheidet.

Unwillkürlich gelangt man damit auch an jenen Punkt, dass mehrheitlich die Selbstreflektion (Mechanismus zur Selbstentwicklung) gegen eine Projektion („Andere sind an meinem Leben schuld und die müssen weg: „Ich bin ja unschuldig und im Grunde genommen nur ein kleines Opfer.“) gelernt wurde.

Die alte Ordnung (Ich-Programmierung, Matrix, „das System“, das Meta-Ich) ist dazu gedacht den Entwicklungsprozess des Menschen durch selbstgeschaffene, äußere Einflussnahme aushebeln zu wollen, was auf der künstlich fortgeführten Fremdbestimmung des Menschen aus der Erstkonditionierung in der Familie beruht.

Im Wesentlichen sollen die Programmierungen des „Ichs“ art- und systemgerecht beibehalten werden – freiwillig oder unfreiwillig. Deshalb bedarf es des Mutes. Dabei erlebt der Einzelne dies so, wie er es selbst in sich programmiert vorfindet. Das Prinzip der Resonanz, oder: Man erntet immer das, was man sät. Ändern kann er diese nur, indem er sich selbst „umprogrammiert“ oder flüchtet, was letztlich nur eine Form der Verdrängung ist.

Wer nur das glaubt, was er sieht…
Etwas Neues oder besser anderes zu entwickeln, erfordert über die gewohnten Sichtweisen hinauszudenken.
Irgendwie scheint dem deutsch sprechenden Menschen die eigentliche Situation nicht aufgefallen zu sein, in der sich bewegt und die über das gewohnte Flüchtlingsthema, Wahl- und Parteigezerre, übliche Hetze und Gejammere hinausgeht.

Es hat dieses Mal auch etwas länger gedauert, bis ich wieder etwas Neues geschrieben habe. Das kann gut sein, dass das jetzt öfters so sein wird…mal sehen.