„Welt, Herrschaften!“
(v1.1, Korrekturen) So hin und wieder fallen mir Beiträge auf, in denen bei der „Neuen Weltordnung (NWO)“ von einer neuen Weltherrschaft gesprochen wird. Doch scheint dies den Schreibern nicht zu genügen. Nicht selten werden apokalyptische Unterwerfungsszenarios emotional und kunstgerecht aufbereitet und so getan, als ob „Weltherrschaft“ etwas ganz, ganz Neues sei.
Die hübsche Zeit auf dem Komfortsofa ist vorbei und das nervt so manchen, der sich nun „berufen“ fühlt, seinen Hintern bewegen zu müssen.
Natürlich könnte man sich wieder ein bekanntes Polit-Gesicht herauspicken, um auf ihm herumtrampeln zu wollen oder eine Bevölkerungsgruppe, die es nötig hätte, endlich mal aufzuwachen. Aber das ist alles Firlefanz.
Ich überfliege so manchen Blog und mehr und mehr beschleicht mich der Gedanke, keinen Kommentar mehr formulieren zu wollen – besser: zu brauchen.
Ob schon jemand mal darüber nachgedacht hat,
- dass dieser „diktatorische Zustand“ schon die ganze Zeit existiert hat?
- dass es sich bereits auch in eine andere Richtung aufgetan hat und es aufgrund dieser Veränderung nicht wenigen um die ihre eigenen Felle geht, die ihnen dadurch wegschwimmen?
- dass es nicht unbedingt nur die Elite ist, die man gerne für alles verantwortlich macht?
Für all jene, die in der Vorstellung leben, es würde sich erst jetzt zu einer Diktatur transformieren, mag ans Herz gelegt sein, was das Prinzip einer Diktatur ausmacht:
„Jemand anderes bestimmt darüber, was für einen selbst ‚gut und richtig’ sein soll und setzt es auch durch.“ „…sonst gibt’s Hausarrest.“
Ein solches Szenario beginnt stets damit, dass sich andere über einen erheben (gewaltsam oder durch die Situation bedingt) oder jemand mit einem Lächeln auserwählt wird, diese Position zu übernehmen. Das eigentliche „Gesetz“ besteht danach in der Aufrechterhaltung des Verhältnisses zwischen Untergebenem und der Autorität, die fortan über sie befindet – ob willkürlich positiv (belohnend) oder willkürlich negativ (bestrafend).
In der Regel bleibt für den Einzelnen solange alles ruhig und für ihn „positiv“, solange er sich an die „Regeln“ hält und dafür seine Belohnung empfängt und nicht hinterfragt, was eigentlich für „eine Nummer läuft“. Hat man dies getan, gibt es kein Zurück mehr und es entsteht eine Diskrepanz zwischen Systemverweilern und -verlassern. Die Gesamtsituation dabei näher betrachtet, handelt es sich um eine gesellschaftliche Geburt.
Wo „Herrschaft“ ihren Anfang nimmt
Die „Unterwerfung“ und als normal angesehene „Fremdbestimmung“ beginnt für einen Neuankömmlinge in der ganz gewöhnlichen Familie und wird im Kindergarten, in der Schule, in der Freizeit und im Beruf einfach weitergeführt.
Es wird nicht selten von der Notwendigkeit der Souveränität gesprochen, solange jene selbst von der Unsäglichkeit durch Fremdbestimmung belastet sind. Jedoch durfte ich beobachten, dass jene Forderer selbst sofort das autoritäre Zepter der Bestimmung in die Hand nahmen, sobald sich ihnen die Gelegenheit bot.
Wenn die Position oder die Struktur einer Autorität gefährdet ist oder ggf. damit verbundene Lebensgrundlagen oder das Gefühl (Angst) einer möglichen Veränderung besteht, dann verwandelt sich anfänglich freundliche Willkür zunehmend in eine bedrohliche Haltung. Bestrafung droht, Macht wird demonstriert.
„Offen gesagt: Ich finde das auch gut so. Denn wo würde das hinführen, wenn hier jeder machen kann, was er will?“
Wie wäre es mit dieser Variante?
„Offen gesagt: Ich finde das auch gut so. Denn wo würde das hinführen, wenn hier jeder machen will, was er kann?“
Man sieht, wie wichtig es ist, eigene Fähigkeiten zu entwickeln oder entwickelt zu haben, die auch praktische Anwendung haben. Denn wenn jeder das macht, was er am besten kann, dann benötigt es keinen, der ihm andauernd sagt, wie man was zu tun hat.
Ich hoffe, man erkennt nun, wo „Weltherrschaft“ im Kern beginnt und dass es jeder selbst in der Hand hat.