Wie Um- und Weiterdenken funktioniert
Zunächst eine Aufgabe. Verbinde die neun Punkte mit vier geraden Linien – ohne abzusetzen. Das Ergebnis kannst du dir anschauen, wenn du auf das Bild klickst. Diese Beispiel, was ich vor Jahre selbst nicht habe lösen können zeigt, dass man stets über den gewohnten Horizont hinaus denken muss, um eine Lösung zu finden. Jemand hat mir die Lösung dann gezeigt. Gleiches gilt für die aktuelle gesellschaftliche Situation.
Der klassischen Politik wirft man gerne ihre Unfähigkeit vor. Vor allem dann, wenn sich aus deren Tun für einen selbst keine Vorteile ergeben und erkennbar wird, dass klassische Politik irgendwie zu einem Selbstbedienungsladen zu mutieren scheint.
Warum hat man denn dann überhaupt gewählt? Was sind dann Wahlen im eigentlichen Sinn, wenn nicht nur die willentliche Entscheidung, am politischen Gestaltungsprozess selbst nicht teilnehmen zu wollen? Oder wie wäre es mit dem Gedanken, soweit zu denken, dass wahrgenommene Probleme erst gar nicht entstehen?
„ICH habe noch nie gewählt!“ „Aber irgendwie davon profitiert.“
Denn gerne wird die eigentliche Ebene gesellschaftlicher Verbundenheit außen vorgelassen: die Ökonomie. Solange man irgendwie davon profitierten kann, solange braucht man ja auch nicht zu wählen. Soviel mal zu der gewohnten „Unschuldsbekundung von so manchem Nichtwähler“.
Sind jedoch die Lebensgrundlagen gefährdet, wird es plötzlich „komisch“. Dann kommt der „Patriot“ in so manchem hervor und versucht die Massen um sich zu scharren – Erlebtes. Doch im aktuell stattfindenden Wandel nutzen auch vollmundige Deutsch-, Reichs- und Arier-Bekundungen als völkisches Gleichschaltungsattribut recht wenig.
Und so übt man sich im Kampfe und Widerstand in jeglicher Form und hat die „schuldigen Verursacher“ mit Rang und Namen bereits auserkoren. Auch ich dachte mal so, dass es so „einfach“ sei, bis mir auffiel, dass da noch etwas anderes wirkt – die gesellschaftlich vereinbarte Schuldzuweisung als Mittel und Ausdruck der eigenen Ohmnacht über die wahrgenommen Sachverhalte.
„Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“.
Widerstand reicht jedoch nicht aus, auch geht es nicht darum die „anderen“ zu besiegen. Gleiches gilt für Willensbekundungen und Absichtserklärungen oder geplante „Gewaltakte“. Denn dies sind alles Denkmuster, die zur alten Ordnung führen und die Akteure in einem Wechselspiel der Projektion (Schuldzuweisung), „unter Haltung“ und Selbstbeschäftigung gefangen halten.
„Man erntet, was man sät.“
„Ja, aber die anderen…“
Was der Deutsche noch besser beherrscht, ist die hohe Kunst des ewigen Klageliedchens und die Angst um sein Hab und Gut. Da geht er nicht selten so weit, dass er sein eigenes Fleisch verdammt – doch letztlich schadet er sich nur selbst.
Zumindest erreicht die klassische Politik mit den ganzen Szenarien eines: Jene finden sich unter so mancher Überschrift zusammen.
So. Und nun drehen wir den Spieß mal um.
Anmerkung: Man sagt mir häufig nach, ich müsste es so schreiben, dass andere es auch verstehen. Wenn jene, bei der Entwicklung dieser Gedanken mitgearbeitet hätten, wäre das auch nicht notwendig. Das fiel mir gerade spontan ein.
„Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Der Plan, 2011
Schon mal darüber nachgedacht, dass die Politik das alles absichtlich so macht, damit „man“ sich endlich selbst dazu entschließt, die Dinge „an der Wurzel“ zu regeln?
„Ja, aber die anderen…“ „Das sind nur Projektionen (Verdrängung durch Schuldzuweisung.). Man kann jedoch aussteigen und doch gewinnen, wenn man das Spiel der Beschäftigung erkennt und sich an die Arbeit macht selbst weiterzudenken und die gewohnten Massenvorstellungen verlässt.“
„An der Wurzel“ unterliegt hierbei nicht der üblichen Denke, dass andere für die eigene Situation Schuld sind und „einfach“ nur weg müssen und man sich gewohnt! wieder andere wählt, die dann plötzlich alles für einen zu „regeln“ haben.
Das wäre auch nur wieder das übliche Verdrängungskonzept und geht in die Hose – dies, weil sich Geschichte nur wiederholt, weil die verursachenden Verhaltensmuster die gleichen und bisher nicht hinterfragten sind.
„Das Leben kann nur in der Rückschau verstanden werden, muss aber in der Vorschau gelebt werden.“ Experimenter, 2015
Jedoch wurde es bisher in der Rückschau betrachtet und auch gelebt.
„Das haben wir schon immer so gemacht.“
Interessant dabei ist, dass die Masse sich dann als „geeint“ sieht, wenn es darum geht, das Bestehende zu erhalten und zu verteidigen – jedoch nicht, wenn es gilt das Bestehende und seine verursachenden Muster in Frage zu stellen und damit verbundene Veränderung zu akzeptieren und sich dazu zu entscheiden – denn es kommt sowieso, ob sie es will oder nicht. Nur das opfer sieht wieder eine allmächtige Herrschaft, die es zu unterwerfen gedenkt – Gewohnheiten der Betreuten.
„Wer sich nicht anpasst, wird angepasst.“
Das ist der eigentliche Wendepunkt. Die Hinterfragung der verursachenden Verhaltensmuster des Individuums und auch der eigentliche Punkt, wo sich „die Spreu vom Weizen trennt“ – was jedoch nicht sein muss.
Denn früher hieß es: „Wir arbeiten zusammen.“ Das ging jedoch nur solange gut, wie dies die vereinbarte Überschrift darüber zuließ. Wenn jedoch diese ihre Bedeutung einzubüßen drohte, fing die Zusammenarbeit an zu bröckeln.
Man sieht an dieser Stelle, dass Zusammenarbeit stets nur sachorientiert funktioniert und zunehmend unwirksam wird, wenn die Themenüberschrift und damit verbunden Aufgabe „zu klein wird“ – besser: zunehmend an Bedeutung verliert.
Themen sind wie Räume, wo es gilt den Durchgang (Zusammenhang) zum nächsten Thema zu erkennen und zu durchschreiten und in der Rückschau ergibt sich dann auch der Sinn des vorhergehenden Themas, welcher stets „unpolarisiert“ also auch sachorientiert ist.
So etwas wie: „Die Zionisten, die Amerikaner, die Juden – und wer sonst noch – sind Schuld“, ist keine Erkenntnis – selbst dann nicht, wenn eine Mehrheit dieser Meinung ist.
Denn ist die Gesellschaft ein Opfer ihrer eigenen Denk- und Verhaltensmuster, Konditionierungen, Gewohnheiten und Konventionen unter anderem andere für die eigenen Unsäglichkeiten verantwortlich zu machen.
Für den Beharrlichen gibt es nichts Schlimmeres, wenn sein Thema, mit dem er sich schon lange beschäftigt hat, seine Bedeutung verliert, da der Sinn und das dahinterliegende Prinzip des Themas erkannt wurde.
Ich hatte bei Facebook den Großteil der Kontakt deaktiviert und über ein halbes Jahr keine Nachrichten erhalten – danach habe ich alles wieder aktiviert und geschaut, ob sich bei den Einzelnen etwas verändert hat. Doch in der Regel war alles beim „Alten“.
Die Beharrlichen scheitern in der Regel daran, da sie sich für das angrenzende Thema nicht mehr öffnen – also im Kern an sich selbst scheitern, dies sich selbst nicht eingestehen und verabschieden sich von der Bühne – der inakzeptierte Bedeutungswandel. Wenn die „Welt untergeht“, ist es lediglich die sich verändernde Bedeutung des Betrachteten.
Somit auch die Erklärung, dass der Weg das Ziel ist und nicht die nächste Taverne, wo man sich an der Theke festhält, solange es „ganz viel Birgit“.
Der Weg ist ein zusammenhängendes Ganzes, wo es keine Trennung, lediglich kurze Verweilpunkte der Rückschau sowie der Sinn- und Erkenntnisgenerierung gibt – bis es weitergeht. Die Trennung existiert nur für den Menschen, der sich nicht mehr an die möglichen Veränderungen anpassen mag und so in seiner Weltansicht verbleibt.
Wandel erfordert Anpassung und wer sich nicht freiwillig anpasst (Freude am Lernen und sich selbst entwickeln), da nimmt der Wandel keine Rücksicht auf Befindlichkeiten und Gewohnheiten.
Das wiederum ist die Erklärung, dass man alles öffentlich macht und so seinen Erkenntnisstand darstellt, jedoch nicht gedanklich auf andere wartet und „sein Ding macht“.
Einfacher ist es noch, wenn man den Wandel bewusst begeht, was das Ganze auf der einen Seite erleichtert, wenn man seine eigentliche Aufgabe kennt, warum das alles geschieht und lösungsorientiert agiert – wobei „lösungsorientiert“ nichts mit der mehrheitlich gewohnten Verdrängung zu tun hat.
„Die Weltregierung will uns alle versklaven.“ „Du versklavst dich durch deine Denkweise nur selbst und unterwanderst dadurch deine eigene Entwicklung. Und dadurch dass andere genauso denken, finden sich die Opfer zusammen, die womöglich auch zum Opfer fallen, weil sie sich selbst dazu schon lange entschlossen haben.“
Seine Einstellung zu etwas zu ändern bedeutet noch lange nicht, dass man das Dargebotene einfach annehmen soll. Mehr ist es, dem Sachverhalt eine andere Bedeutung zu verleihen.