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Worum es mir geht

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Sicher mag der eine oder andere den Versuch unternehmen, mich in irgendeine Schublade stecken zu wollen, weil ihm das Geschriebene von mir nicht gefällt. In der Regel sind dies alles bisher nur übliche Feindprojektionen gewesen. Ich bin nur der ich bin.

Bei diesem weltweiten Gezeter liegt mir einzig und alleine daran, dass es einfach wieder funktioniert, was – basierend auf „gestrigem Denken“ – zunehmend nicht mehr funktioniert. Also ein Umdenken notwendig ist.

Bei näherer Betrachtung bleibt, nach soviel beobachteten Projekten und Anstrengungen der vielen Menschen und Gemeinschaften eines übrig: Mit dem Gestern lässt sich kein Morgen mehr gestalten. Das ist eine jener Konventionen der alten Ordnung, die mit ihr untergehen.

Sicher gibt es immer ein Gestern, auch aus Sicht von übermorgen – mit dem Unterschied, dass wir einen Bedeutungswandel mit Erkenntnisprozess erleben und damit auch ein neues Denken Einzug hält – im Kern überhaupt ein Denken zum Tragen kommt, statt des gewohnten Verdrängens, was ebenfalls eine Konvention der alten Ordnung ist.

Recht früh habe ich bemerkt, dass „große Themen“ gar nicht so groß sind, wenn es zum Beispiel um die ganzen Staatsversuche und Rechtshabereien ging, da derartige Bestrebungen etwas mit Implementierung von Glaubensgebilden, unter dem Aspekt von notwendiger Mehrheiten, zu tun hatten.

„Gestern bleibt im Neuen gestern, als Erinnerung, wie es nicht funktioniert hat.“

Doch wie heißt es so schön? Nicht geltende Gesetze werden deswegen auch nicht geltender, nur weil viele daran glauben. Gültig ist ja da noch mal was ganz anderes. Und gestern bleibt trotzdem einfach gestern.

„Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig.“ „Stimmt, das Schreiben schon, jedoch auch der Inhalt?“

Der eine oder andere weiß, was ich damit zum Ausdruck bringen mag.

Das sind alles Schauplätze für Hinweise zu etwas größerem – größer als ein Reich, größer als zwei Reiche.

Okay, ich habe da leicht reden, weil ich acht Stunden am Tag nichts anderes mache, als das Wesen der alten und der neuen Ordnung – im Kern die Mechanismen zweier Systemstrukturen offen darzulegen und welche Rolle der Mensch mit seinen Programmierungen und damit verbundenen Aufgabe in beiden spielt.

Je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr Bedeutungsinhalt bekam die Aussage: „Man kann immer nur an sich selbst arbeiten, wenn sich wirklich etwas ändern soll.“

Das klingt so einfach daher gesagt, wenn da nicht so ganz nebenbei die mehrheitliche Programmierung vorliegen würde, alles was mit Veränderung zu tun hat, solange wie möglich verdrängt wird, während(!) gleichzeitig Veränderungen gefordert(!) werden. Und wenn man das Gestern einfach durch hat, dann ist da nichts mehr, was man daraus fordern kann.

So beschäftigte ich mich näher mit dem Thema „Verdrängung“, den davon abgeleiteten Verhalten (der Feindbildprojektion und daraus Kampf, Widerstand, Flucht, Lügen, Schuldzuweisung, Ignorieren, Ausgrenzen &c.) und der Ursache (Bestrafung (in der Kindheit) für natürliches, eigenständiges Denken, als Vergehen gegenüber der Autorität).  Das verletzte „Ich“.

Ausgehend von den Beiträgen mit gewohnten Inhalten in den vielen anderen Blogs und auch gezeigten Videos, schrumpfte die Liste möglicher Dialogpartner – zumal sich der Dialog im Netz als sehr mühsam erweist und auf Kommentar selten reagiert wird, weil ja jeder seine Meinung sagen darf. Was fehlt, ist ein konstruktiver Erkenntnisdialog, der über das gewöhnliche Gemähre der Schuldigensuche und Unsäglichkeitsauflistungen hinausgeht.

Das wiederum warf die Frage auf, ob es bereits genügt, nur alles als schlecht zu kritisieren, wenn gleichzeitig kein konstruktiver Anteil – der sich im Übrigen über die gewohnte Verdrängung: „…muss weg!“ enthalten ist.

Zudem fiel und fällt mir auf, dass eine „wahre Aussage“ gern gleich mit der „Wahrheit“ verwechselt wird. Wahrheit ist etwas ganz anderes, als nur herausgefunden zu haben, dass man bisher belogen (true) worden ist, was vorher noch als wahr (false) verkauft und angenommen worden war. Es gehören ja auch immer mindestens zwei dazu. Doch wer versteht das schon?

Früher hieß es, ich müsse meine Texte so schreiben, dass „andere“ sie auch verstehen. Nach einem Telefonat mit einem 17-Jährigen zum Thema „Wertvermittlung im Staat“ war klar, das ich nichts an den Texten zu ändern brauchte. Schließlich geht es um Entwicklung. Oder haben Sie schon mal versucht, einem Fisch erzählen zu wollen, dass er im Wasser schwimmt?

Der Mensch unterscheidet sich vom Tier durch den Mechanismus der Selbstreflektion, der ihm einen evolutionären Entwicklungs- und Erkenntnisprozess beschert, dem sich jedoch kaum jemand zu Eigen macht, weil nach gestern schauen und die gleiche Nummer nach morgen kopieren, einen recht einfachen Akt darstellt und nicht wirklich was mit Denken zu tun hat. So hart es klingen mag.

Erst durch die Selbstreflektion und dem damit verbundenen Infragestellungsprozess des Bisherigen, bewegt sich der Mensch in einem Bedeutungswandel und damit einhergehender Erweiterung des Ereignishorizontes nach vorne.

Hier geschieht seine eigentliche Befreiung, die er sonst durch Verdrängungskonzepte zu erreichen versucht, was einem geistigen Hamsterrad gleichkommt.

Tja. Das erzähle man mal jemandem, der nach Lösungen sucht und gewohnt anderen für seine eigenen Unsäglichkeiten die Schuld gibt.
Im Kern kann man sich die Zeit sparen, solange er keinen natürlichen Bedarf in Form von Fragen anmeldet. Denn erst so kann ein Dialog wirksam sein.

Und jemandem der gewohnt unterwegs ist, also die Lösung von Problemen durch übliche Symptombekämpfung erwartet, da kann man sich getrost eine Herleitung von komplex vernetzten Ursachen, Wirkungen und Zusammenhängen sparen.

Allein wenn ich an die mir oft gestellte, provokante Frage zurückdenke: „Ja, was willst du denn „dagegen“ machen?“ Bereits an der Frage erkennt man den Geist.

„Dialog: 0%, Aktionismus: 100%.“

Je mehr ich mich umschaue, desto mehr ähneln sich BRD- und Reichsbürgergehabe. Denn stellten beiden bisher nicht die Frage nach dem System. Selbst Hollywood macht bereits auf diesen Umstand aufmerksam, siehe: „Spotlight“.

Hollywood. Da fällt so manchem nur „Juden“ ein und dann wird alles konsequent als Lüge dargestellt. Feindbildprojektion und Streitereien der Fische im Aquarium und wer nun für das schmutzige Wasser verantwortlich ist, weil das beim Fressen stört.

Nicht selten kommt mir der Gedanke, dass es sich auf diesem Planeten um einen einzigen Kindergarten handelt, verbunden mit der Erkenntnis, dass jeder seinen eigenen Entwicklungsprozess hat. Auch das Thema „Ältere sind weiser“, habe ich mir schon lange abgeschminkt.

Ich kann an dieser Stelle immer wieder nur betonen, dass das System selbst Signale sendet, um es in Frage zu stellen, und nicht einfach nur seine Unsäglichkeiten anzuhäufeln oder Schuldige zu suchen. Auf diese Weise gibt es kein „raus aus dem System“. Das ist zu einfach und nicht weit genug gedacht.

Kapieren ist die Aufgabe, nicht kopieren. Diese Erkenntnis braucht es in jedem Fall.