erstschlag
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Zwischen Verbleib, Entscheidung und dem Weg der Veränderung, Teil 1

Lesezeit: ca. 14 Minuten

(v1.0) Kennen Sie die kleinste Veränderung im Universum? Das ist die Entscheidung, konzentriert – einem Kipppunkt.
Zunächst nicht sichtbar und dennoch so viel Kraft, Dinge grundsätzlich in einen Wandel zu leiten, wo Veränderung die einzige Konstante zu sein scheint.

Die Illusion des Menschen, er habe die Kontrolle über das Leben funktioniert nur deswegen eine Weile, weil er ein sehr stark reduziertes Bild von der Wirklichkeit, als „seine“ Realität auszugeben meint, deren Beweis mitunter durch eine wissenschaftliche Herangehensweise zu erfolgen hat.

„Wenn ich sage, dass Liebe etwas ist, dass wir nicht erfunden haben… Sie ist… wahrnehmbar, kraftvoll… Sie muss etwas bedeuten…Vielleicht bedeutet sie noch etwas anderes. Etwas, dass wir nicht… noch nicht verstehen können.
Vielleicht ist sie irgendein Beweis, ein Artefakt einer höheren Dimension, die wir gar nicht bewusst wahrnehmen können. Ich fühle mich durchs Universum zu jemandem hingezogen, den ich zehn Jahre lang nicht gesehen habe. Wohlwissend, dass er wahrscheinlich tot ist.
Liebe ist das Einzige, was für uns spürbar ist und die Dimension von Zeit und Raum überwindet. Vielleicht sollten wir darauf vertrauen, auch wenn wir es noch nicht verstehen können.“ Dr. Amelia Brand, Interstellar, 2014

Das Gewohnte erscheint gewohnt eine recht lange Weile als das einzig Gegebene zu sein.
Mitunter entsteht auch der Eindruck, dass es auch immer so weitergehen könnte, wie es bisher der Fall war: Ein Leben der Konventionen und Wertvorstellungen, belohnte Sklaven mit ihren profitierenden Betreuern – beide vereint in der Vorstellung, dass Arbeit und Geld etwas wert seien, während das „Geld“ aus dem Nichts geschaffen, wertlos ins System gelangt und am Übergabepunkt vom Dar-Lehensnehmer selbst mit einem Wert belegt wird.

„Klappe zu! Affen tot?“

Die Welt ist nicht einfach gegeben, wo am besten „andere“ daran schuld sind, wenn sie sich mehr und mehr in „Hühnerdreck“ zu verwandeln scheint, sondern ein Konstrukt gewohnter Denk- und Verhaltensmuster und sich daraus ergebender Konventionen und Wertvorstellungen.
Es geht weder darum einen „Schwarzen Peter“ noch einen Haufen Schuld zu verteilen, da es nur Konzepte der Selbstentmachtung sind. Schuldzuweisung lässt all jene, die daran glauben, sich nur in einem Reigen gemeinsamer Machtlosigkeit bewegen.

Je einfacher der Mensch „gestrickt“ ist, erscheint ihm die Welt als eine der Dinge und Teile, verbunden mit deren „familiär-gesellschaftlich-konventionellen Bewertungen“.

Die Rettung von mit Zahlen bedrucktem Papier und Zahlenreihen auf dem Konto, hin zu „Roh- und Wertstoffen“ ist im Kern reiner Unfug, weil weder das „Geld“, noch die „Roh-und Wertstoffe“ etwas wert sind. Es ist lediglich Selbstbetrug. So nebenbei.

„Gibt man dem Menschen nur genug zum Bewerten, so wird er sich vom einzigen Wert – dem Leben selbst – mehr und mehr abwenden.“

„Die Menschen betrachten sich als einzigartig. Ihre gesamte Existenztheorie beruht auf ihrer Einzigartigkeit. „1“ ist ihre Maßeinheit. Aber so ist es nicht. All unsere Kommunikationssysteme sind nur ein hilfloser Versuch. „1“ plus „1“ gleich „zwei“. Mehr haben wir nicht gelernt.
Aber „1“ plus „1“ war noch nie gleich „zwei“. Tatsächlich gibt es keine Zahlen und keine Buchstaben. Wir benutzen Symbole, um unsere Welt auf menschliche Größe zu reduzieren, damit sie verständlich ist.
Wir haben ein System erschaffen, dass uns das Unergründliche vergessen lässt.“ „Lucy“, Lucy, 2014

Wenn so mancher – sicherheitshalber – darin „nur“ eine „schöne Philosophie“ erkennen mag, während er (mit geschwollener Brust) meint, dass „die Realität“ schließlich eine andere sei, übersieht er, dass er auch nur nach einer Philosophie agiert, die jedoch nichts mit Veränderung oder gar Entwicklung zu tun hat, sondern mit Verweilen und der Hoffnung, weiter im üblichen Rahmen agieren, profitieren und existieren zu können.

„Die Welt liegt in unseren Händen. Wir tragen die Verantwortung. Wir müssen daraus was machen.“ „Steve Rogers“, Avengers: Endgame, 2019

Der gewohnte Denker liebäugelt mit den für ihn zugänglichen „Vorteilen“ und arrangiert sich damit verbundenen „Nachteilen“ des Systems und hinterlässt meist „anderen“ und nachfolgenden Generationen die Arbeit, das „Vermurkste“ wieder zu richten, getragen von der Aussage: „Ja, aber ich kann ja nicht anders“ oder: „Es wird sich ja sowieso nichts ändern“ oder: „Ich muss ja auch leben“.
Damit werden lediglich die Konventionen und Wertvorstellungen wie auch das Denken und Handeln weiter gerechtfertigt werden sollen – notfalls „müssen“ erst einmal die anderen etwas ändern.
Da jedoch die Meinung herrscht, dass sich „die Anderen“ erst einmal ändern müssen, ändert sich nicht wirklich etwas. Denn die machen genauso weiter wie bisher und verweisen auf „die Anderen“ – Projektionen. Auf diese Weise halten sich die Verfechter der alten Ordnung sozusagen gegenseitig „in Schach“.
Was sich jedoch erhöht, ist der kollektive Druck, wie dies seit längerer bereits Zeit der Fall ist – zusammengehalten von Angst und gegenseitiger Angstmacherei usw.

Am Ende stehen die Chancen 4 bis 5 zu 1, dass so einige selbst entschlossen „unter die Räder kommen“ wollen durch: Gewalt gegen sich, Gewalt gegen andere, Resignation, Regression. Der Ausweg aus der geschaffenen Sackgasse besteht jedoch in der selbst entschlossenen Entwicklung, jedoch nicht im üblichen Rahmen der Konventionen und Wertvorstellungen.

Der gewohnte Denker, der jedoch Haben und Existenzsicherung als einzigen Horizont vor Augen hat, wird dies nicht verstehen, da er darin keinen Sinn erkennen mag.

Das liegt daran, dass seine eigene menschliche Entwicklung in der Regel anerzogen ausgeblendet ist, während versucht wird, die „Probleme“ in der Weise lösen zu wollen, indem man die vermeintlichen Verursacher ausfindig und zu „behandeln“ versucht, zumindest in einer Form des Beklagens und sich Beschwerens – gewohnt aus der Sicht der gewohnten Rolle des Untergebenen.

Reklame: „Wer sich beschwert, erleichtert sich nicht.“

Hinweisend: Wenn hier die eine oder andere Frage auftaucht, dann ist das hervorragend, um selbst darüber vorzudenken. Auf die Rückkehr des Gestern zu hoffen, um dann so weiterzumachen wie bisher, steht der Infragestellung des Gestern und damit verbundener, tatsächlicher Entwicklung diametral gegenüber.

„Nichts lindert Ängste besser, als ein Hauch Nostalgie.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021

Worauf die Mehrheit insgesamt reingefallen ist, dass sie dachte, dass die Welt in der Weise einfach sei, dass man nur „sein“ Ding, im üblichen Sinne der Bereicherung im Haben und mehr des Selben, zu absolvieren habe.

Auf der einen Seite wollten/wollen die Mehrheit der Teilnehmer der Gesellschaft keine Entwicklung und auf der anderen Seite, versuchte man die Massen durch zurückhalten von Erkenntnissen, über die Angst weiter in ihrer gewohnten Position der Untergebenen halten usw. usf. Alles davon ist gleichzeitig der Fall.

Das System der alten Ordnung wird von Menschen aufrechterhalten, die auf den Glauben an den Wert von „Geld“, Arbeit, damit verbundenem, wohlwollend zugestandenen Wohlstand, einschließlich der damit einhergehenden gehorsamen Selbstunterwerfung, die sie von ihresgleichen anerzogen „vererbt“ bekommen haben.
Herrschaft ist dabei nicht einfach das Phänomen freiwilliger oder unfreiwilliger Unterwerfung gegenüber den „bösen Eliten“, sondern auf anderen Seite auch das Unvermögen, sich über die Konventionen hinaus entwickeln zu wollen – so als eine Art „hausgemachter“ (also anerzogener) Unwissenheit, verbunden mit der Vorstellung, bereits „alles“ zu wissen, im Fokus belohnungswürdiger Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung.

Während davon ausgegangen wurde/wird, dass man erst dann was ist, wenn man arbeiten und Geld verdienen geht, während das damit verbundene (Karriere)Streben nach „finanzieller Freiheit“ prinzipiell nichts anderes ist, wie „Arbeit macht frei“, während später das „Finanzamt“ meint, man müsse ja noch Steuern zahlen, um damit nicht nur die Betreuung der gewohnten Denker, sondern auch um noch andere „Strukturen“ damit zu bezahlen.

Der Glaube an den Wert von Arbeit und „Geld“, macht dies alles erst möglich. Da hilft auch keine politisch motivierte Verlautbarung einer möglichen „gerechten Umverteilung“ – im „Wahlkampf“. So hält man die Wertgläubigen „bei der Stange“.

Insgesamt fängt das System an zu wanken, wenn man sich entschließt, sich bewusst in Vernunft und Gewissen zu entwickeln und die gewohnten Systemmechanismen zunehmend immer weniger greifen.

„Wer nicht kämpft, verliert. Wer kämpft, hat bereits verloren.“

Wenn sich die Gesellschaft dabei im Schein der Alternativlosigkeit meint, gibt es für sie auch keinen Ausweg. Sie selbst und der Einzelne bestimmen selbst, was für sie „Realität“ sein soll. (Anmerkung: Wandel ist kein „heute so“ und „morgen alles anders“.)

Die Vorstellung von Alternativlosigkeit ist jedoch auch nur anerzogen, um das Herrschaftssystem geistig zu begrenzen und funktioniert, weil der Mensch beide Rollen (Herrscher und Untergebener) auslebt, je nachdem wo er sich gerade befindet. Am unteren Ende der Pyramide stehen stets die Kinder.

„Wenn man das als Kind selbst erlebt hat, darf sich nicht darüber gewundert werden, wenn es eine besonders ausgeprägte Form von Gerechtigkeitsempfinden entwickelt hat.“

Dass sich die Gesellschaft über die Jahrhunderte mit belohnter Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung selbst „infiziert“ hat, in dem sie ihren nachfolgenden Generationen „Arbeit und „Geld“ als Werte „verkaufte“, darüber macht sich scheinbar kaum jemand Gedanken und spätestens wenn es ums Geld geht, bleibt der Denkprozess so mancher „Aufbegehrenden“ außen vor.

Solange sich der Verstand und alles Handeln um den Wert von Arbeit und Geld dreht, bleiben dem Rechtssubjekt des positiven Rechts nur die beiden Billigausgaben „Freiheiten“ und „Freizügigkeiten“, statt der Freiheit selbst.

Reklame: Es ist irrig „Freiheiten“ und „Freizügigkeiten“ mit Freiheit gleichzusetzen, da jene beiden einer Autorität bedürfen, die sie wohlwollend gewährt, während die Freiheit selbst eine Eigenschaft jenes Menschen ist, der sich in Vernunft und Gewissen entwickelt und so die gewohnte Betreuung verlässt.

Kurz für die eiligen „Wahrheitssucher“: Es ist irrig von Wahrheit sprechen zu wollen, wenn sich eine Erkenntnis lediglich als „wahr“ erweist. Wahrheit kann man auch nicht für sich beanspruchen, weshalb man auch sagen kann: „It’s true, but not truth.“

Der Glaube an den Wert von Geld und Arbeit, ist eine Grenze, die es zunächst geistig Schritt für Schritt zu überschreiten bedarf und Grund, warum es in der Aufklärerszene auch recht ruhig geworden ist.

Falls es jemand nun „jucken“ sollte, was ich denn schon erreicht hätte, dazu die passende, kompakte Antwort: Es liegt an einem selbst.
Es gibt keine leicht verständliche Vanilleeis-Standardlösung, die dann von vielen nur noch kopiert werden braucht. Schließlich geht es um die eigene Entwicklung, was nichts mit Haben und mehr des selben zu tun hat!

Erklärung: Denn wie soll sich sonst Individualität und Selbstbestimmung wieder entfalten, was keine Eigenschaften sind, die man dann erlangt, wenn man sich „das Formular“ herunterlädt, es ausfüllt und bei der nächsten Ausländerbehörde, zusammen mit der Personenstandserklärung, einem „gelben Schein“ usw. abgibt.
Das alles waren nur „Testballons“, um zu erkennen, dass der Weg im Grunde ein anderer ist.
Das wiederum zeigt, dass nicht alle eben diesen individuellen Weg zu gehen bereit sind, was ebenfalls der eigenen Entscheidung unterliegt ist. Wer lediglich nur keine Steuern bezahlen mag, dem steht der „Haug’sche Weg“ offen, was ihm selbst nicht wirklich weiterhelfen wird.

Hinweisend: Für beide Weg bedarf es in jedem Fall Mut und Entschlossenheit.

Zwischen Verbleib, Entscheidung und dem Weg der Veränderung, Teil 2